Mord auf dem Golfplatz oder Picknick am Valentinstag?

Welcher Film darf’s heute sein? Irgendwie bin ich grad in Filmstimmung, aber zum Weggehen hab ich wegen des Dauerregens keine Lust, und im Glotzophon läuft heute abend nur Dirty Dancing. Hab ich auch schon zweimal gesehen. Also baue ich mir meinen Film selbst. Ha! Ein Proberock für den FFUSA der Herzen (Finale ist am 24. Mai) muss her, denn dem Braten, äh, dem abgepausten Schnitt traue ich noch nicht so richtig.

Deslhalb habe ich die Rockteile aus einem weißen Bettbezug zugeschnitten. Obwohl der Bezug ein schönes Jacquardmuster hat (ich glaube, es sind Chrysanthemen – sowas hatte man in den 60er/70er Jahren),  haben wir keine Verwendung mehr für ihn. Und bevor er im Keller endgültig vergammelt, hauche ich ihm mit meinem Proberock neues Leben ein. Vorausgesetzt, der Rock passt. So ganz in Weiß, das hat was. Damit könnte ich doch glatt als Statistin bei „Picknick am Valentinstag“ mitmachen oder mich gleich fürs Diner en Blanc anmelden.

Aber was soll ich sagen? Zu einem passenden Kleidungsstück fehlen in der Weite ganze fünf Zentimeter. Heul! Deshalb habe ich heute auch kein Foto von diesem Reinfall, aber ich merke mir für den Zuschnitt des Mord-auf-dem-Golfplatz-Rock: Die vier Teile entsprechend größer zuschneiden; auf eine neue Abpausrunde eine Nummer größer habe ich nämlich überhaupt keine Lust.

Mein Glotzophon und ich – ich wurde geTAGgt…

Quelle: https://missbooleana.files.wordpress.com/2013/08/tag-header_who-edition.jpg?w=897&h=180

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…und zwar am 6. April 2015 um 08:04 Uhr, weil ich den Dr.Who-Fragebogen so toll fand. Mal überlegen: Wann habe ich zuletzt einen Fragebogen ausgefüllt? Muss schon Jahre her sein.

Ob es sich damals um Fernsehserien gedreht hat, weiß ich nicht, aber was meine Vorlieben bei Filmen und Fernsehserien angeht, sind die ziemlich vielseitig; sie reichen von Agatha-Christie-Verfilmungen und Historiendramen bis hin zu Science-Fiction. Von dem zuletzt genannten Genre schaue ich am liebsten „Star Trek TNG“ (= the next generation, für alle, die die Abkürzung nicht kennen) und „Dr. Who“. Gerade bin ich noch bei den Erinnerungen daran, wie alles anfing – da bin ich auch schon drin im Dr Who Fragebogen, bei dem plötzlich auf unerklärliche Weise alles in hellgrauen Großbuchstaben erscheint. Ich bitte um Entschuldigung für dieses technische Problem, von dem ich nicht weiß, wie ich es beheben kann (ohne alles mühsam neu einzutippen).

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Wann wurdest du Fan von ‘Doctor Who’? Wann das war, weiß ich gar nicht mehr. Aber es begann bei Freunden, die uns eine DVD mit Christopher Eccleston als „The Doctor“ vorführten; und zwar, noch bevor Pro7 auf die Idee kam, die Folgen synchronisiert auf einem ungünstigen Sendeplatz zu zeigen – Samstags um 17 Uhr. Im Sommer. Wer, bitte schön, schaut um diese Zeit fern? Und so wunderte es mich auch gar nicht, dass irgendwann der Sender verkündete, die Serie würde wegen schlechter Einschaltquoten eingestellt. Was tun? Wir waren angefixt und kauften uns eine Satellitenschüssel, um fortan die Originalfolgen auf BBC 1 sehen zu können.

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Wer ist dein Lieblings-Doctor?Christopher Eccleston als Doctor mochte ich sehr gerne und fand es schade, dass er schon bald seinen Abschied genommen hat, aber wenn ich ehrlich bin, ist mein Lieblingsdoktor David Tennant. Der ist einfach ein toller Schauspieler, der den Hamlet genauso glaubhaft verkörpern kann wie einen Anwalt auf Rachefeldzug (The Escape Artist) oder einen intriganten Politikerinnengatten (The politician’s husband). Irgendwie hat er als Doctor leicht manische Züge.

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Wer ist dein Lieblings-Companion (=Begleiter)?Jetzt wird es schon schwieriger. Einen einzigen Lieblingscompanion habe ich gar nicht. Rose, Donna, Rory, Clara Oswin Oswald… So richtig entscheiden kann ich mich nicht. An Rose mochte ich ihre mitfühlende, impulsive Art, und mit David Tennant als dem Doctor waren die zwei ein tolles Gespann, so richtig was fürs Herz. Bei Donna liegt die Sache anders. Ich glaube, mir gefällt die Idee, dass sie nicht in den Doctor verliebt ist. Dass sie dann auf so unschöne Weise ausscheiden muss (binary binary binary binary … I’m fine), fand ich so unglaublich traurig. Irgendwann habe ich mich gefragt, ob die Begleiter immer zwingend weiblich sein müssen. Und bingo: Mit Rory kam ein eher ruhiger Mann als Gegenpol zu dem für mich stellenweise sehr aufgedreht agierenden Doctor Matt Smith. Dass er 2000 Jahre auf seine Amy wartet, empfand ich als eine der rührendsten Szenen der letzten Staffeln. Sein Serientod war für mich daher sehr aufwühlend. Und last but not least: Clara Oswald. Die fand ich am Anfang etwas farblos, aber der Gedanke, dass sie da ist, um den Doctor vor Fehlentscheidungen zu bevoren, der hat was.

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Welche ist deine Lieblingsfolge?Auch da möchte ich mich nicht festlegen. Rotz und Wasser habe ich zum Beispiel bei „Vincent & The Doctor“ geheult; bei „Blink“ habe ich mich sehr gegruselt – schon der Gedanke, dass man plötzlich von irgendwelchen Kreaturen aus seinem Leben gerissen und in die Vergangenheit geschleudert wird, den möchte ich mir nicht für die Wirklichkeit vorstellen; und welches Special mir ebenfalls immer in Erinnerung bleiben wird: „Voyage of the Damned“, in der die Titanic nun ein Raumschiff ist. Legendär ist für mich die Begegnung des Doctors mit dem Offizier Alonso (allons-y, Alonso – you’re kidding me), und zu Herzen gehend die Servicekraft Astrid Peth (gespielt von Kylie Minogue), in die sich der Doctor verliebt und ihr am Schluß doch nicht helfen kann (now she is stardust). Nicht unerwähnt lassen möchte ich „Turn Left“. Hier gerät Donna Noble in eine Parallelwelt, als sie an einer Einmündung anders als geplant abbiegt. Hier ist die Welt, wie wir sie kannten, zu einem Alptraum geworden. Und wenn ich noch weiter zurückgehe in die Vergangenheit, zählt für mich „Father’s Day“ mit Rose als Companion dazu. Und „Partners in Crime“.

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Welche Episode magst du am wenigsten?Auch da gibt es mehrere. Am besten fange ich mal mit dem in meinen Augen völlig mißlungenen Christmas Special von 2013 (The Time of the Doctor) an, bei dem ich keine Ahnung hatte, was Drehbuchautor und Regie mir damit sagen wollten. Eine völlig verschwurbelte Handlung mit mehreren Handlungssträngen und zwei Doktoren, der es an jeglicher Spannung fehlte; und bestimmt finde ich noch einige Christmas Specials, wenn ich mich anstrenge, aber lieber möchte ich noch auf andere Episoden eingehen. Dazu zählen für mich zu einem großen Teil die Folgen der Staffeln, die auf „The impossible Astronaut“ folgten. Da fehlte mir der rote Faden, und der Handlungsverlauf verwirrte mich. Bei älteren Episoden mit David Tennant fällt mir spontan noch „The Girl in the Fireplace“ ein. Ich mag zwar Kostümdramen, aber die Zeit des Rokoko gehört jetzt nicht unbedingt zu meinen Favoriten, und die Bösewichter in dieser Folge fand ich auf unangenehme Weise schaurig.

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Welchen Companion magst du am wenigsten?Viele Companions bleiben nicht mehr für mich zur Auswahl: Martha Jones, Amy Pond, Lady Catherine de Souza.. Es ist ja nicht so, dass ich Martha oder Amy nicht mögen würde; und gerade bei der Staffel mit Martha sind so ziemlich spannende Folgen dabei – oder bei den Staffeln mit Amy. Aber gerade Amy wurde mir gegen Ende ihrer Staffel immer unsympathischer. Und mit Frau de Souza gibt es zwar nur eine einzige Episode (Planet of the Dead), aber dass der Doctor sie nicht mit auf seine Reisen in der TARDIS mitnehmen wollte, konnte ich gut verstehen.

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Welchen Doctor magst du am wenigsten?Oh, jetzt wird’s wieder knifflig. Von den neueren Staffeln eigentlich nur Matt Smith, aber auf dem Horror Channel laufen seit längerem auch die ganz alten Staffeln. Teilweise konnte ich einen Blick in einzelne Folgen werfen, und von den ganzen Time Lords, die ich dort sehen konnte, mochte ich am wenigsten William Hartnell (der erinnert mich an jemanden, den ich mal kennenlernen durfte * schauder *) und Patrick Troughton, weil er auf mich zu griesgrämig wirkt.

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Wenn du die Chance hättest, Companion zu werden, was für eine Art Companion wärst du?Ich als Companion? Ach, o jemine! Ich glaube, ich wäre jemand, der gerne mal in die Vergangenheit linst, aber in Wirklichkeit lieber in die Zukunft reisen möchte und charakterlich bzw. was das Temperament angeht, ein Mix aus Donna und Rory. Auf eine Lovestory mit mir und dem Doctor dürfen die Drehbuchautoren gerne verzichten.

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Welches ist das großartigste Monster das du jemals in ‘Doctor Who’ gesehen hast?Darf ich zu den Monstern auch den Gegenspieler des Doctors, den Master, zählen? Oder die Family of Blood? Klasse finde ich die Weeping Angels (the image of an angel becomes itself an angel) und – wer nicht – die Daleks. Das Bemerkenswerte an den Daleks ist für mich, dass sie sich in sechzig Jahren Geschichte, die die Serie „Dr Who“ auf dem Buckel hat, optisch kaum verändert haben; im Gegensatz zu den Cyberman, die ich auch faszinierend finde. Ist jetzt vielleicht etwas weit hergeholt, aber wenn ich mir diese beiden Feinde des Doctors so anschaue, fällt mir immer wieder die verblüffende Ähnlichkeit zu R2D2 (Dalek) und C3PO (Cyberman) auf. Obwohl die auf der Seite der Guten stehen. Und wen ich auch nicht vergessen darf, das sind die Adipose – die sehen total knuffig und niedlich aus, sind aber nicht zu unterschätzen. „The fat just walks away“ – so möchte bestimmt niemand abnehmen; denn nach dieser Abmagerungskur ist man nicht nur die Kilos, sondern auch sein Leben los. Und zwar für immer. Ob die Adipose dafür etwas können, weiß ich jetzt nach der langen Zeit, seit ich diese Folge gesehen habe, nun nicht mehr, aber das Endergebnis wünsche ich niemandem.

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Und welches ist das schlechteste?Wenn die Weeping Angels schon gruselig waren, dann toppen die Silence sie um Längen? Och, nö – die mag ich jetzt weniger. Von der Idee her, finde ich sie ähnlich angelegt wie die Weeping Angels, aber die finde ich genauso unangenehm wie die Uhrenkreaturen aus „The Girl in the Fireplace“. Not spooky, but creepy. Wen ich auch nicht mochte, war der Ice Warrior (da fand ich die ganze Folge so lala), die hinterlistigen Sycorax, wegen denen am Ende Dr Who seine Hand verliert, und den Abzorbaloff, der sich alle möglichen Leute einverleibt (ich habe am Anfang immer Absorberloff verstanden, weil der alles und jeden absorbiert) – irgendwie erinnert der mich an einen der Gegenspieler von Austin Powers.

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Ach, das war‘ schon? Ich fand den Fragebogen sehr interessant und möchte mich bei Uwe bedanken, der den TAG an mich weitergegeben hat. Getaggt zu werden heiß, dass man von jemandem aufgefordert wird, die er oder sie zuvor selbst beantwortet hat. Nun habe auch ich meinen Beitrag erstellt, weiß aber nicht, wem ich als nächstes diese Fragen stellen kann. Nun ja, kommt Zeit, kommt Rat – oder ein neuer Dr-Who-Fan.

Oops, I did it again …

— und zwar habe ich zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit ein Probeteil genäht: diesmal für das Top „Fauve“ aus der letzten Ausgabe des Magazins „La Maison Victor“. Ich wollte es als Teil für mein Cocktailkleid für das Projekt „Nix für Lemminge“ nähen, aber leider, leider, leider kam mir er die Renovierung unseres Wohnzimmers dazwischen und dann verlor ich die Lust.

Tja, theoretisch hätte ich mein Cocktailkleid in Bielefeld nähen können, aber da ich über Silvester beschlossen hatte, dass ich für den Dressmaker’s Ball keins brauche, weil ich schon ein Kleid habe, das zum Kilt meines Mannes viel besser paßt (mein bodenlanges Abendkleid nämlich), widmete ich mich bei der AnNäherung lieber meinem Karomantel fürs Frühjahr. So, und nun habe ich mich aufgerafft, endlich den längst abgepausten Schnitt für das Top „Fauve“ an einem Stück Stoff auszuprobieren, das schon seit ewigen Zeiten im Keller schlummerte.

Ich glaube, der Auslöser war der Film- und Fernsehserien-SewAlong, den ich ebenfalls gnadenlos versemmelt habe. Auch für den liegt seit Beginn des SewAlongs der abgepauste Schnitt im Keller und wartet darauf, dass ich ihn auf meinen blauen chanelartigen Stoff aus Verl lege und das Teil zuschneide. Besser gesagt, er wartete darauf, in ein Probeteil verwandelt zu werden.

Und wenn beide Probeteile, also der Mord-auf-dem-Golfplatz-Rock und das Top „Fauve“ zusammen ein stimmiges Bild ergeben, dann wüßte ich keinen Grund, warum aus meinen vier Metern Satin, die ich im November extra für „Nix für Lemminge, Teil 5“, kein Abendkleid werden sollte.

Nun aber zu dem Probetop: Der Stoffrest mit den Maßen 1,30 x 1.75 Meter befand sich im Keller zwischen Geschirrtüchern und Bettlaken, die durch das lange Lagern schon etwas muffig rochen, aber nach zwei Waschgängen wieder wie neu waren. Für das Top war die Größe mehr als ausreichend, ich fand den Stoff aber etwas zu transparent; darum habe ich das Vorderteil zweimal zugeschnitten und allen Seiten aufeinander genäht, außer am Saum. Den habe ich vorsichtshalber erst mal offen gelassen.

Anders als in der Anleitung, habe ich den Beleg für den Halsausschnitt nicht in einer anderen Farbe genäht, weil ich zu Struktur und Elastitzität des Stoffes nichts passendes zur Hand hatte. Ich wollte kein Risiko eingehen, indem ich zwei unterschiedlich dehnbare Stoffe miteinander verarbeite, und so konnte ich ausgiebig meiner neuentdeckten Leidenschaft für Zickzack- und Overlockstich frönen.

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Zuerst war ich skeptisch, ob mir das Top nicht vielleicht zu eng geworden ist, aber bei der Anprobe stellte ich fest, das es vielleicht doch einen Tick schmaler hätte werden können. Und auch mit dem Halsausschnitt bin ich noch nicht hundertprozentig zufrieden; hier hätten ein paar Zentimeter weniger auch nicht geschadet. Aber fürs erste ist das ganz okay so.

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Die kastige Form zu Bleistiftröcken oder zu Röhrenjeans, finde ich, hat was. Und da der Sommer bald kommt, hätte ich dann wenigstens schon mal ein luftigeres Teil, in dem man sich nicht fühlt wie ein Würstchen auf dem Grill.

MMM am 29. April 2014 – alles neu macht der Mai?

Nö, der noch nicht, aber der Spring Style Along von mamamachtsachen und Marjakatz, für den ich ein blau-weißes Top aus der aktuellen Ausgabe des Magazins „La Maison Victor“ genäht habe. Mein Ziel ist ja, eine Auswahl an gemusterten Oberteilen mit kurzen Ärmeln (oder ganz ohne) zu nähen, die ich zu m iner Bürokleidung, also Hosenanzügen oder Röcken mit Blazern oder Jäckchen kombinieren kann.

Ob das neue Shirt auch zu lässigen Freizeithosen passt, wollte ich heute mal just for fun ausprobieren, denn heute darf ich leger gekleidet herumlaufen, weil ich zur Zeit Urlaub habe. Die Zeit möchte ich nutzen, um zu nähen und mich sportlich zu betätigen. Gerade in den letzten Tagen habe ich erkannt, wie wenig in Form ich doch bin und wie schnell ich aus der Puste gerate. Wenn ich fünf Kilometer walken möchte, brauche ich unbedingt mehr Kondition.

Bevor ich aber losziehe, gibt es noch die Bilder und den Link zum MMM, wo es wieder jede Menge selbstgemachte Kleidung zu sehen gibt.

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Was abschließend noch zu dem Top zu sagen wäre: Die Anleitung war verständlich, der Schnittmusterbogen übersichtlich, und daher hatte ich beim Abpausen und Übertragen auf den Stoff sowie beim Zuschneiden keine Schwierigkeiten; und mit roundabout 1,50 Meter vernähtem Stoff hielt sich auch der Verbrauch in Grenzen. Ich könnte also rundum zufrieden sein, wenn da nicht die Sache mit den Bündchen gewesen wäre. Entweder habe ich mich beim Zuschneiden vertan oder in die Anleitung hat sich ein Druckfehler eingeschlichen. Da werde ich nochmal genauer hinschauen müssen, wenn ich nochmal Lust bekomme, das Shirt zu nähen. Vielleicht zur Abwechslung mal aus einem elastischen Stoff?

Dann hätte ich auch nicht das Problem, dass der Stoff vorne über der Brust vielleicht doch etwas knapp bemessen ist. Komisch, beim Probeteil ist dieser Effekt doch gar nicht aufgetaucht. Whatever… Ich laß‘ das jetzt einfach mal so und schaue, wie sich das bei längerem Tragen so gibt.

27.04.15 : Spring Style Along – das erste Teil ist fertig…

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und der erste Stoff von meinem Stapel aus Verl ist vernäht. Übrig sind noch unterschiedlich große Reste und ein Ärmelbündchen, das ich nicht mehr brauche. Die Ärmelbündchen waren nämllich die nächsten Teile, die nicht gepasst haben. Im Gegensatz zu dem Saumbündchen waren sie jedoch zu doppelt so lang wie die Armlöcher. Da half nur Halbieren. Und weil ich schon dabei war, habe ich mir eine Lösung für das zu kurze Saumbündchen einfallen lassen:

Den Stoff habe ich ein Stückchen innerhalb der Naht, mit der es ringförmig geschlossen wurde, abgeschnitten und ihn dann der Länge nach halbiert. Die so entstandenen Stoffstreifen habe ich dann auf die endgültige Länge gebracht und dann mit zwei Nähten wieder zu einem Ring verbunden, den ich nach Anleitung am Saum des Shirts festnähen konnte. Jetzt habe ich ein schmaleres Bündchen, aber es gefällt mir so.

Was ich mit dem übrig gebliebenen, zum Ring verbundenen Ärmelbündchen anfangen soll, weiß ich noch nicht. Vielleicht irgend etwas, das ich zum nächsten Termin bei Marjakatz präsentieren kann. Der ist nämlich bereits am kommenden Sonntag, den 3. Mai und steht unter folgendem Motto: „It’s all about glitter – die Accessoires! — Eine Elster hat immer einen passenden Ring parat – mein Schmuck zum Outfit. Nach dem Zuschnitt kann ich noch eine Stola aus den Resten nähen. Während ich die ersten einfachen Nähte gemacht habe, überlege ich, was ich Passendes kombinieren könnte. Sie stand lange bei Muttern – aber diese Tasche passt perfekt zu meinem Spring Style!“

Mit Schmuck hab ich’s ja nicht so, aber diese sportliche Uhr in hellblau trage ich sehr häufig; die könnte gut dazu passen – und aus den Resten müsste sich ein Haarband bis Sonntag locker basteln lassen. Und nun die Fotos von dem Shirt in Kombination mit einer hellen Hose und einem hellen Blazer. Beide hatte ich letztes Jahr öfters im Sommer an. Das ewige Grau, Schwarz oder Dunkelblau bei Businesskleidung hing mir nämlich allmählich zum Halse heraus, und da war die Farbe Weiß im Rahmen des White-All-Over-Trends genau das, was mir zum Aufrischen meiner Garderobe noch gefehlt hat:

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Das Motto von gestern („Ich habe schon eine kleine Garderobe aus geliebten Stücken zusammengestellt. Die ersten Stücke sind gefunden, jetzt schnell das Hauptthema!“) habe ich heute dann auch erfüllt. Jetzt liebäugele ich mit einer Kimonojacke aus dem selben Heft wie das Top Harley.

25. April – Zeit für mein Lieblings-Period Drama.

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Nach sieben Wochen lief gestern abend auf BBC 1 die letzte Folge von „Poldark“, eine Neuadaption der gleichnamigen zwölfbändigen Saga des britischen Schriftstellers Winston Graham (1908 – 2003). Die ersten sieben Bücher dieser Romanserie wurden bereits in den Siebziger Jahren äußerst erfolgreich für das Fernsehen verfilmt, und nun wagte die BBC mit Drehbuchautorin Debbie Horsfield einen neuen Versuch. Viele Fans der ersten Stunde (mich eingeschlossen) waren drum auch skeptisch, ob dieser gelingen würde, aber bereits nach kurzer Zeit war mir klar, dass dies meine neue Lieblingsserie werden würde. Was nicht allein an den hervorragenden Hauptdarstellern lag, sondern daran, dass diese Verfilmung sehr dicht an der literarischen Vorlage blieb und sich aufs Wesentliche beschränkte. Gleichzeitig kam auch die Darstellung der Lebensweise von Minenarbeitern und ländlicher Bevölkerung nicht zu kurz. Da nur die ersten beiden Romane verfilmt wurden, konnte man sich mit dem Aufbau eines sinnvollen Spannungsbogens genug Zeit lassen, und so endete die letzte Folge gestern abend mit einem sogenannten Cliffhanger. Dass es eine zweite Staffel geben wird, konnte ich zu meiner großen Freude schon vor einigen Tagen in Erfahrung bringen:

Poldark series two is due to return to BBC1 in spring 2016“

gefunden auf: http://www.radiotimes.com/news/2015-04-26/poldark-episode-8-review-aidan-turners-ross-poldark-faces-tragedy-on-all-fronts)… Drama an allen Ecken und Enden! Falls aber vier weitere Staffeln anstehen und somit auch endlich alle 12 Romane verfilmt werden, würde ich mich noch viel mehr freuen und sich so die Spekulationen auf radiotimes.com als wahr herausstellen würden. Aber am allerschönsten für mich wäre es, wenn ich ein vernünftiges Foto von dem Mantel finden würde, den Eleanor Tomlinson als Demelza getragen hat. Der wäre doch wie gemacht für den Film- und Fernsehserien-SewAlong (FFUSA). Momentan muss ich mich noch mit „halben“ Bildern begnügen, so wie das hier.

 

Gefunden habe ich es hier. Ähnliche Bilder habe ich auf meinem pinterest-Board festgehalten. Oder ich knipse ein Standbild vom Bildschirm. Wie gut, dass ich alle Folgen aufgezeichnet habe.

Alle Jahre wieder : Die Nacht der Museen

Less is more – ein langer, langer Erfahrungsbericht ohne Bilder

Jedes Jahr gibt es in Frankfurt die Nacht der Museen. Für 14 Euro kann man eine Karte erwerben, mit der man ab 19 Uhr bis in die frühesten Morgenstunden hinein freien Zutritt zu über 30 Museen in Frankfurt und Offenbach hat. Da mein Mann und ich eine Museumsufercard haben, brauchte ich diesen Obolus übrigens nicht zu entrichten; ich kam mit der Karte so rein. Vor zwei Jahren kostete dieser Spaß übrigens noch zwölf Euro, und damals war ich mit einer Freundin dort. Diesmal machten wir uns getrennt voneinander auf die Socken, da ich auf einen Museumsmarathon keine Lust hatte und an diesem Abend wegen anderweitiger Verpflichtungen auch höchstens drei Stunden Zeit hatte. Hast du Zeit, machst du Plan (oder auch nicht). Here we go…

Pläne …

Während Sabine vorhatte, unter anderem an einer Führung durch die Bahnhofsmission teilzunehmen, war ich fest entschlossen, mich diesmal auf einen einzigen Veranstaltungsort zu konzentrieren, den ich obendrein noch bequem zu Fuß erreichen konnte, und so fiel meine Wahl auf das Ledermuseum in Offenbach (was ich neulich schon mal erwähnt hatte). Mich reizte der Gedanke, einer Täschnerin beim Anfertigen einer Tasche zuschauen und ihr bei Bedarf auch Fragen stellen zu können. Wie die anderen Museen auch, so warb das Ledermuseum mit einem ansehnlichen Rahmenprogramm, wie zum Beispiel einem Jubiläumsfilm der Firma Gold Pfeil aus den 50er Jahren und Jazzmusik im Foyer. Dass man vor Ort auch etwas trinken und den ein oder anderen Snack zu sich nehmen konnte, ist typisch für diese Veranstaltung. Wo es in diesem Jahr am vollsten werden würde bzw. welches Museum aktuell in der Gunst des Publikums stehen würde, das wusste ich vorher allerdings nicht. Was sich aber immer großer Beliebtheit erfreut, das sind die Schiffchen, die die Besucher von der einen zur anderen Mainseite transportieren – und, nicht zu vergessen, die Busse, mit denen man auf verschiedenen Linien von Museum zu Museum fahren kann. Brauchte ich dieses Jahr nicht, denn ich blieb in Offenbach.

und ihre Umsetzung …

Ohne Hast machte ich mich auf den Weg, bummelte gemütlich durch die Ausstellung „Taschen!“ und nahm an einer einstündigen Hausführung teil, bei der ich einen bisher noch unbekannten Teil des Museums kennenlernen durfte. Ich wußte ja gar nicht, wie groß unser Museum ist: 4000 Quadratmeter – die kann man unmöglich bei einem einzigen Besuch erkunden. Ich glaube, da muss ich nochmal hin. Nach einem Gläschen Merlot hängte ich mich beschwingt an das Endes einer Führung der Kuratorin durch die Ausstellung „Taschen!“, wo es nicht nur Hand- und Fahrradtaschen aus kleinen Designerbetrieben zu sehen gibt, sondern auch Handschuhe und – was mich besonders beeindruckt hat – sogenannte Pflanztaschen. Das sind aus heller und dunkler LKW-Plane geflochtene quadratische Behälter, die innen ein luftdurchlässiges Vlies haben, damit man dort drin Erde und Pflanzen hineinsetzen und sich seinen eigenen vertikalen Garten anlegen kann. Die hängenden Gärten für das eigene Zuhause oder fürs Büro? Ich finde, das Prinzip hat was und paßt doch toll zum Thema „Urban Gardening“…

Umleitung – for irgendwie something completely different …

Natürlich konnte man auch einige Stücke von den ausstellenden Künstlern auch kaufen, aber für noch eine Handtasche, und sei sie auch noch so schön und extravagant, habe ich auf längere Sicht keine Verwendung; ich glaube, ich bin eine der wenigen Frauen, die von sich behaupten kann, dass sie genug Handtaschen und Schuhe hat. Aber vielleicht ist das auch nur so ein abgedroschenes Klischee, das durch ständige Wiederholung nicht besser wird. Getretener Quark wird breit, nicht stark – oder was? Vielleicht ticke ich auch etwas anders, weil für mich Schuhe und Taschen zu sogenannten Basics zählen und ich mit Schmuck, Schals oder Tüchern als Accessoires nicht viel anfangen kann.

Dennoch gibt es gewisse Accessoires, für die ich mich immer begeistern kann, und das sind Handschuhe und Gürtel. Zwar besitze ich gar nicht so viel davon, wie man jetzt vermuten könnte, aber wenn ich ein wirklich edles oder ungewöhnliches Stück sehe, schlägt mein Herz höher, und ich fange an, mir vorzustellen, wie es an mir aussieht und ich es in meine Garderobe integrieren kann. Der Haken daran ist nur: Nicht immer gibt es sie in meiner Größe. Und darum sah ich auch davon ab, eines der Paare, die hier verkauft wurden, anzuprobieren – aber ich traf die Dame, von der die Handschuhe sind und die ein Atelier in Frankfurt hat; und nun spiele ich it dem Gedanken, mir ein Paar nach Maß anfertigen zu lassen. Schau’n wir mal, was das kostet. Wo ich an diesem Abend tatsächlich Nägel mit Köpfen machte, war bei der Täschnerin, die auch Gürtel herstellt. Meine Wahl fiel auf einen roten Gürtel mit silberner Schnalle, edel und schlicht und ohne überflüssigen Schnickschnack oder Blingbling. Dass ich so in Kauflaune geraten würde, hätte ich mir auch nicht träumen lassen.

und wieder Back to the Roots bzw. zu den Plänen …

Ja, mach nur einen Plan – oder entwerfe eine Strategie, so wie wir in den letzten Jahren. Bleibt nur die Frage offen, was aus der besten Strategie wird, wenn dir etwas dazwischen kommt. Wir hatten schon unterschiedliche Herangehensweisen an diese interessante, aber auch gnadenlos überlaufene Veranstaltung, die jedes Jahr wiederkehrt. Als Neuling dachte ich mir „Wow, endlich mal die Gelegenheit, eine tolle Ausstellung zu sehen, in die du sonst nicht kommst, weil dir der Weg dahin zu weit oder der Eintritt zu teuer ist. Und anschließend noch den Abend in einem kleineren Museum bei einem Gläschen Wein ausklingen lassen, das wäre fein.“ Also hatten wir uns rechtzeitig den Veranstaltungsplan geholt, uns über Möglichkeiten des Hinkommens erkundigt und unser persönliches Programm ausgearbeitet. Nur dumm, dass wir nicht die einzigen waren, die sich dieselbe Strategie zurechtgelegt hatten. Dementsprechend voll war es dann auch im Städel – zwar ohne Wartezeit, aber ein Vergnügen war es trotzdem nicht. Den Rest unseres Weges durften wir dann zu Fuß zurücklegen, um frustriert festzustellen, dass auch im Ikonenmuseum fast kein Durchkommen war – beim Rahmenprogramm stapelten sich die Besucher wie die Sardinen in der Büchse. Aber bei den ausgestellten Ikonen war kein Mensch. Toll. Ich glaube, dieser Plan war komplett für die Füße. Für das nächste Mal dachten wir uns eine andere Strategie aus.

Wieder hatten wir beim nächsten Versuch das Programmheft ergattert und ein Programm ausgearbeitet. Diesmal arbeiteten wir uns mit Hilfe der Shuttlebusse von Museum zu Museum vor und suchten Orte aus, die fernab von unseren gewohnten Routen lagen: erst zum Geldmuseum der Deutschen Bundesbank (wo schrecklich laute Musik uns den Besuch verleidete), dann zum Kriminalmuseum, und zum Schluß zurück an den Main – zur Besichtigung der Fischergewölbe. Hier hatte einst die Frankfurter Fischereiflotte ihren Unterstand für ihre Boote. Gut, dass wir mit Wanderschuhen und Taschenlampen bestens ausgerüstet waren. Im Prinzip war somit das Ziel erreicht, etwas neues auszuprobieren. Zwei weitere geplante Highlights konnten wir somit guten Gewissens von der To-Do-Liste streichen, weil hier noch stundenlanges Schlangestehen angesagt gewesen wäre.

Beim Besuch Nummer drei begannen wir mit einem Museum, das vielleicht nicht ganz so hoch in der Gunst der Besucher steht und dennoch hoch interessant ist, wenn man sich für Religion und Geschichte begeistern kann: das Bibelhaus-Erlebnismuseum. Das liegt nicht weit vom Main entfernt und wurde von uns besucht, als die Nacht der Museen ihre Pforten öffnete. Das hatte den Vorteil, dass wir auch unter den ersten waren, die mit einem der vielen Shuttleschiffe über den Main übersetzen konnten, ohne in größeres Gedränge zu geraten. Die Kunsthalle Schirn war zu jener frühen Stunde auch noch nicht überfüllt, und so waren wir guten Mutes, was eine Führung durch den Römer anging. Die fiel leider aus (warum auch immer), und so flanierten wir zum Westhafen-Tower, wo wir uns dann beim halbstündigen Schlangestehen immerhin einen Snack einverleiben konnten. Nur das Warten auf den ewig nicht auftauchenden Bus hätten wir ausfallen lassen können, da wir ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs waren und wir von da störungsfreier nach Hause gekommen wären.

und was am Ende daraus geworden ist

Ja, mach nur einen Plan und sei ein großes Licht. Was nützt die beste Strategie, wenn man nicht flexibel für spontane Änderungen ist? Letztes Jahr ließ ich die Nacht der Museen gleich ganz ausfallen, weil mir der Starkregen einen Strich durch die Rechnung machte. Da ich schon eine Museumsufercard hatte, musste ich mich wenigstens nicht ärgern, dass ich für ein nicht nutzbares Ticket extra Geld ausgegeben hatte. Meine Freundin erzählte mir hinterher von wunderbar leeren Museen, fehlenden Warteschlangen und einem ausführlichen Programm, das sie sich gebastelt hatte – während ich im Bett lag und meine Wehwehchen verarztete. Und dieses Jahr? Was wurde eigentlich aus ihrem Plan? Ich hatte, wie gesagt, gar keinen bzw. mich nur für dieses eine Museum entschieden, um anschließend eventuell noch der Hochschule für Gestaltung in den Zollamtstudios einen Besuch abzustatten. Aber die Musik, die mir schon am Eingang entgegenschallte, ließ mich die Flucht nach Hause ergreifen.

Diesmal hatte Sabine dagegen Pech. Nicht nur, dass es aussichtlos war, bei der Führung im Hauptbahnhof an Karten zu kommen (es sei denn, man hätte eineinhalb Stundenbei der Bahnhofsmission Schlange gestanden), auch die Schlange vor dem Städel war nicht kürzer. Zum Museum der Eintracht Frankfurt gelangte sie auch nicht, weil kein Bus kam. Dafür gurkte sie mit dem Shuttlebus zum Zoo, statt U- und S-Bahn zu nehmen; hatten wir so ein Gegurke nicht schon bei unserem letzten Besuch? Ach, auch egal – wenigstens entschädigte der Zoo sie für allen Ärger. Ich glaube, das wird nächstes Jahr ein fester Programmpunkt bei mir, denn so ein Tropengewitter bei den Krokodilen hat was.

Und von der Nachricht, dass im Zoo ein süßer, flauschiger Babykiwi zu sehen ist, bin ich ja hin und weg. Da ich jetzt Urlaub habe, werde ich dem Zoo vielleicht in den nächsten Tagen einen Besuch abstatten. Man weiß ja nie, wie schnell so ein Kiwi groß wird, und dann ist er nicht mehr so plüschig.

Merke:

Bei der nächsten Nacht der Museen nur ein Ziel planen, die U- und S-Bahn oder den Regionalexpress nehmen und versuchen, das komplette Programm an diesem einen Ziel zu genießen, auch wenn es einem reizvoll erscheint, noch weitere Orte zu besuchen. Auch in diesem Fall gilt für mich das Motto „Less is more“.

25.04.15 : Top Harley & die neue Bernina – On the verge of sewing

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Endlich habe ich es geschafft, die neue Nähmaschine auszupacken, die ich in einem Anfall von Größenwahn auf dem Dressmaker’s Ball in Schwerte gekauft habe. Was die gekostet hat, verrate ich lieber nicht; aber was mich bei der Vorführung überzeugte, waren diverse Eigenschaften, die das Nähen erleichtern, wie zum Beispiel der Kniehebel (der ist in der Tat eine ganz tolle Erfindung), die Einfädelhilfe und der zweite Motor, der es erlaubt, beim Spulen des Unterfadens den Oberfaden drinzulassen. Denn das fand ich bei meiner alten Pfaff immer obernervig. Ach, die Spule ist leer? Garnrolle mit dem Oberfaden von der Maschine entfernen, Faden auf die Spule aufspulen, Spule wieder einsetzen, Oberfaden wieder einfädeln. Das hat ich jedesmal wahnsinnig viel Zeit gekostet. Und Nerven.

Nun sind aber gut sechs Wochen seit dem Kauf vergangen, und ich sitze da wie der Ochs vorm Berg. Wie ging das nochmal mit der automatischen Einfädelhilfe? Und wieso fällt mir immer wieder die Spule raus – samt Halterung? Hiiiilfeeeee !!! Ich fürchte, ich muss nochmal den netten Herrn besuchen, der mir die Maschine vorgeführt hat. Hmmm. Nun denn. Irgendwann hatte ich dann doch den Bogen raus und den Faden trotzdem auf die altbewährte Weise eingefädelt – nur ist jetzt das Garn alle, und zum Nähen komme ich heute nicht mehr, denn ich möchte zur Nacht der Museen. Vertagen wir’s auf Montag. Frühestens. Ich habe nämlich noch ein Problem, und zwar mit den Bündchen, die an mein Top genäht werden sollen, genauer gesagt mit dem Saumbündchen. Ich habe mich wirklich genau an die vorgegebene Größenvorgabe gehalten, und obenrum passt das Top auch sehr gut, wie ich an dem Probeteil feststellen konnte.

Leider ist das Bündchen nicht lang genug. Wenn ich es an den Saum des Shirts halte, fehlen einige Zentimeter, und davon, dass man das Vorder- und Rückenteil kräuseln oder in Fältchen legen soll, damit es passt, steht in der Anleitung nichts. Vielleicht hätte ich es vor dem Aufeinandersteppen der kurzen Enden probehalber an den Shirtsaum halten sollen, dann wäre mir der Fehler gleich ins Auge gesprungen, So habe ich jetzt einen loopförmigen Streifen, den ich nicht über die Hüften bekomme; und mir bleiben zwei Möglichkeiten: Entweder verzichte ich komplett auf ein Bündchen und verfahre mit dem Saum wie gewohnt – oder ich schneide ein passendes Bündchen zu. Vielleicht auch im schrägen Fadenlauf, wie die Ärmelbündchen. Das macht sie dehnbarer – bleibt nur zu hoffen, dass das nicht auch so ein Krampf wird.

Wie auch immer; Vorder- und Rückenteil sind zusammengenäht und die Nahtzugaben nach Anweisung zum Vorderteil hin flachgebügelt. Nun darf das angefangene Shirt auf der Puppe bis Montag ausruhen.

Italian Moments

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Meine italienischen Momente

Seit ich im Rahmen des Spring Style Alongs auf pinterest über Bilder von italienischen Landschaften bzw. Städten gestolpert bin, ist mir aufgefallen, wie viele italienische Momente die letzten Tage für mich bereithielten. Mein liebster Käseladen, da wo der Käse noch selbst hergestellt wird (mit Milch aus dem Odenwald), ist ein italienischer Familienbetrieb.

Der Mann, der unser Büro mit Wraps, Brötchen, Salaten und Baguettes versorgt, ist ebenfalls Italiener. Er spricht deutsch und italienisch, und deshalb gibt es dann morgens angeregte Unterhaltungen auf italienisch, mit einem ebenfalls italienischen Kollegen. Leider verstehe ich davon nicht ein Wörtchen.

Von einem Italiener, den wir am Federweißen-Stand kennengelernt haben, bekamen wir letztes Jahr einen riesigen Berg Chilischoten und selbstgesammelte Steinpilze, von der wir gar nicht wußten, wie wir all dieser Pracht Herr werden sollten.

Neulich erst wurde in dem Einkaufszentrum, in dem ich regelmäßig meine Einkäufe tätige, ein Stand aufgebaut, an dem es mindestens zehn verschiedene Salamisorten zu kaufen gab. Man kann es sicherlich schon ahnen – sie kamen aus Italien. Für die Fleischesser unter uns: Von Wildschwein, über Esel, bis hin zu Salami vom Hirschen, gab es lauter feine Leckereien. In einer Salami war Rotwein verarbeitet worden, ich glaube es war Barolo. Mit Händen und Füßen verständigten wir uns, denn der Mann sprach ausschließlich italienisch.

Auf dem Wochenmarkt wollte ich noch schnell Petersilie kaufen. An welchem Stand landete ich? Richtig: Es war ein italienischer. Und zur Krönung des ganzen gab es dann am Nachmittag auf irgendeinem Kanal im Fernsehen „Die große Schlacht des Don Camillo“. Darauf einen Primitivo!

Ich glaube, irgendwie scheine ich Italien nur mit Essen und Trinken zu verbinden …

„Channel This!“ im April : Stylepatin Dita von Teese … die doppelte (Ver)Packung – why not?

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Ist Glamour machbar?

Dieser Gedanke lockte bei mir heute nur ein müdes Lächeln hervor, denn dank des momentanen Pollenflugs sieht meine Nase aus wie das blühende Leben. Make-up würde da nur kurzfristig Abhilfe schaffen, aber am Ende eines langen Tages hätte ich dann Ähnlichkeit mit einem Panda. Uh, nee, nicht wirklich. Dabei sollte es doch um den Stylepaten bzw. die Stylepatin für den April gehen – in diesem Fall Dita von Teese, und zwar hier. Dass ich mich nicht so ablichten würde, wie vor ein paar Jahren auf meiner Silvesterparty, war mir sofort klar. Zwar bin ich im großen und ganzen zufrieden mit meiner Figur, aber wir sind hier erstens auf keiner Privatparty, sondern im öffentlichen Raum zu sehen; und zweitens entspräche das auch nicht wirklich meinem Naturell. So extrovertiert bin ich dann doch nicht. Bei der Themenvorstellung auf „mamamachtsachen“ fand ich eine Beschreibung, die für mich den Nagel auf den Kopf trifft: „Bei der Bilderrecherche stellte ich fest, daß ich sie fast noch umwerfender finde, wenn die Retro-Pin-up-Ästhetik einer gewissen Relaxedheit weicht, aber der grundlegenden Vorstellung, daß Ausstrahlung, Allüre, Glamour etwas ist, was “mach-bar” ist, keine mytische Qualität, die Frau hat oder nicht, finde ich sehr spannend“.

Die Idee hat was, aber jetzt drehe ich mich im Kreis. Als ich mich das letzte Mal mit dem Thema beschäftigte, fiel mir spontan mein Outfit ein, das ich vor ein paar Jahren als Hochzeitsgast getragen habe und das ich für die heutige Fotosession aus der etwas lückenhaften Erinnerung heraus nachgestellt habe:

SAM_6424 SAM_6426

Angeblich sollen ja die Farben Schwarz und Weiß für Hochzeitsgäste tabu sein, aber das war mir an jenem sonnigen Frühlingstag herzhaft egal. Ich hatte mich für nein schwarzes Kleid, weißer Blazer, schwarze Strümpfe und Pumps, schwarz-weißen Hut und weiße Handschuhe entschieden. Im Juni. Bei gefühlten 30°C und mehr. Ich muss sie an dem Tag wirklich nicht alle gehabt haben, dermaßen overdressed dort aufzulaufen. Aber ich fand mich todschick. Fast so wie Faye Dunaway in „Thomas Crown ist nicht zu fassen“. Steve McQueen und Faye Dunawaye waren in dem Film einfach unschlagbar.

Was das letzte Foto betrifft: Vielleicht wird das ja meine neue Stilikone. Ein kleiner Versuch kann, glaube ich, nicht schaden. Obwohl ich ziemlich geschlaucht war, habe ich aus Spaß an der Freud‘ außerdem noch ausprobiert, ob ich noch in meine Korsetts hineinkomme. Äh. Ja. Hm, diplomatisch ausgedrückt, musste ich mich doch ziemlich hineinzwängen, nur um festzustellen, dass das eine aus dunkelgrünem Samt so langsam aber sicher den Geist aufgibt (oder anders: so langsam wird sein Innenleben sichtbar) – und mit dem grünen, auf dem sich chinesische Drachen tummeln, hatte ich auch meinen persönlichen Ringkampf auszutragen. Ich musste nach Luft ringen und gleichzeitig die Contenance wahren, was mich knallrot anlaufen ließ und keine gute Ausgangsbasis für ein gelungenes Foto ist.

Dita 03 Dita 04

Was vor dem Spiegel noch gut aussah, kam auf dem Foto einfach nicht rüber, und die Naht an den Strümpfen sieht man auch nicht richtig. Trotzdem war es eine interessante Erfahrung, die ich nicht missen möchte.