„Channel This!“ im April : Stylepatin Dita von Teese … die doppelte (Ver)Packung – why not?

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Ist Glamour machbar?

Dieser Gedanke lockte bei mir heute nur ein müdes Lächeln hervor, denn dank des momentanen Pollenflugs sieht meine Nase aus wie das blühende Leben. Make-up würde da nur kurzfristig Abhilfe schaffen, aber am Ende eines langen Tages hätte ich dann Ähnlichkeit mit einem Panda. Uh, nee, nicht wirklich. Dabei sollte es doch um den Stylepaten bzw. die Stylepatin für den April gehen – in diesem Fall Dita von Teese, und zwar hier. Dass ich mich nicht so ablichten würde, wie vor ein paar Jahren auf meiner Silvesterparty, war mir sofort klar. Zwar bin ich im großen und ganzen zufrieden mit meiner Figur, aber wir sind hier erstens auf keiner Privatparty, sondern im öffentlichen Raum zu sehen; und zweitens entspräche das auch nicht wirklich meinem Naturell. So extrovertiert bin ich dann doch nicht. Bei der Themenvorstellung auf „mamamachtsachen“ fand ich eine Beschreibung, die für mich den Nagel auf den Kopf trifft: „Bei der Bilderrecherche stellte ich fest, daß ich sie fast noch umwerfender finde, wenn die Retro-Pin-up-Ästhetik einer gewissen Relaxedheit weicht, aber der grundlegenden Vorstellung, daß Ausstrahlung, Allüre, Glamour etwas ist, was “mach-bar” ist, keine mytische Qualität, die Frau hat oder nicht, finde ich sehr spannend“.

Die Idee hat was, aber jetzt drehe ich mich im Kreis. Als ich mich das letzte Mal mit dem Thema beschäftigte, fiel mir spontan mein Outfit ein, das ich vor ein paar Jahren als Hochzeitsgast getragen habe und das ich für die heutige Fotosession aus der etwas lückenhaften Erinnerung heraus nachgestellt habe:

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Angeblich sollen ja die Farben Schwarz und Weiß für Hochzeitsgäste tabu sein, aber das war mir an jenem sonnigen Frühlingstag herzhaft egal. Ich hatte mich für nein schwarzes Kleid, weißer Blazer, schwarze Strümpfe und Pumps, schwarz-weißen Hut und weiße Handschuhe entschieden. Im Juni. Bei gefühlten 30°C und mehr. Ich muss sie an dem Tag wirklich nicht alle gehabt haben, dermaßen overdressed dort aufzulaufen. Aber ich fand mich todschick. Fast so wie Faye Dunaway in „Thomas Crown ist nicht zu fassen“. Steve McQueen und Faye Dunawaye waren in dem Film einfach unschlagbar.

Was das letzte Foto betrifft: Vielleicht wird das ja meine neue Stilikone. Ein kleiner Versuch kann, glaube ich, nicht schaden. Obwohl ich ziemlich geschlaucht war, habe ich aus Spaß an der Freud‘ außerdem noch ausprobiert, ob ich noch in meine Korsetts hineinkomme. Äh. Ja. Hm, diplomatisch ausgedrückt, musste ich mich doch ziemlich hineinzwängen, nur um festzustellen, dass das eine aus dunkelgrünem Samt so langsam aber sicher den Geist aufgibt (oder anders: so langsam wird sein Innenleben sichtbar) – und mit dem grünen, auf dem sich chinesische Drachen tummeln, hatte ich auch meinen persönlichen Ringkampf auszutragen. Ich musste nach Luft ringen und gleichzeitig die Contenance wahren, was mich knallrot anlaufen ließ und keine gute Ausgangsbasis für ein gelungenes Foto ist.

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Was vor dem Spiegel noch gut aussah, kam auf dem Foto einfach nicht rüber, und die Naht an den Strümpfen sieht man auch nicht richtig. Trotzdem war es eine interessante Erfahrung, die ich nicht missen möchte.