FUSSA 2016 , angekündigt …

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Auf dem Blog von minimale extravaganz habe ich heute gelesen, dass es auch dieses Jahr wieder einen neuen Film- und Fernsehserien-Sew Along geben wird. Das freut mich, weil ich letztes Jahr grandios daran gescheitert bin. Vielleicht wird es ja dieses Jahr bei mir etwas. Schau’n wir mal und halten bis 22.Mai Ausschau nach Ideen.

12 letters of handmade fashion : Nachtrag – die wandelnde Zeitung

Dies wird Beitrag Nr.2 zu 12 letters of handmade fashion – diesen Monat bei seemannsgarn.

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Die Aufräumwut hat mich gepackt, und so sind mir zwei angefangene Röcke in die Hände gefallen, die ich nie fertig genäht hatte. Der eine davon stammt noch aus den 80er Jahren – ist also ein echter Oldie, dem das lange Liegen in der Kiste nicht geschadet hat. Wegen des ausgefallenen Zeitungsdrucks halte ich den Stoff für geeignet, um ein Kandidat für „12 letters of handmade fashion : Z“ zu werden. Nach welchem Schnittmuster ich den Stoff zugeschnitten habe, weiß ich nach drei Jahrzehnten nun wirklich nicht mehr, aber er besteht aus 4 Bahnen und hat Nahttaschen.

Warum ich ihn damals nicht weitergenäht habe? Weil die einzige verfügbare Maschine im Haus nicht mehr richtig genäht, sondern nur noch Schlingen produziert hat, und nachdem sie aus der Reparatur gekommen war, hatte ich wahrscheinlich keine Lust mehr und auch keine Idee, wie ich den Bund enger bekommen sollte, ohne ein Gummiband einzuziehen. Gummi einziehen – kann ich bis heute nicht vernünftig. Den Gummi zu verknoten, kann die Lösung nicht sein. Wenn also jemand einen Tip hat, wie man das Problem zufriedenstellend löst – bitte, immer her damit. Für gute Ideen bin ich immer dankbar.

 

PS: das Shirt ist gekauft.

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Das erste, was ich jetzt nach Abtrennen des Bundes gemacht habe: vom Bund ein gutes Stück abgeschnitten; dann habe ich die Mehrweite des Rocks durch Falten an die neue Bundweite angepasst und festgeheftet. Anstatt eines Reißverschlusses muss nun ein Druckknopf die Aufgabe des seitlichen Schließens übernehmen. Et voilà: Fertig ist der Zeitungsrock mit Ausschnitten aus der Badischen Zeitung, des Wall Street Journals und des Corriere della Sera in topmodischer Midilänge. Für die italienischen Momente im Leben.

Unsortierte Gedanken : This is not okay !

 

 

Auf dem Blog von lebensWEISE bin ich auf Susanne von mamimade und ihrer Aktion zum Fashion Revolution Day aufmerksam geworden; mit „this is not okay“ soll an den Einsturz des Rana Plaza in Bangladesh erinnern, das sich am 24. April zum dritten Mal jährt und bei dem über 1000 Personen starben – ich zitiere, weil mir die geeigneten Worte fehlen:

 

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1127 Personen starben. 2438 Personen wurden verletzt. Unzählig verloren Beine und/oder Arme. Seither gedenkt die Welt jedes Jahr am 24. April diesem furchtbaren Ereignis, dem Fashion Revolution Day. Frauen, die genäht haben, starben, weil ein Liefertermin mehr wert war/ist, als ein Menschenleben. Weil die Produktion eines Kleidungsstück keine Bedeutung für diese Welt hat. Welche Arbeit dahinter steckt, das wissen die Menschen nicht mehr. Und was man nicht kennt, kann man nicht schätzen.“ (Quelle des Textes und des oben gezeigten Fotos ist http://www.mami-made.blogspot.de/p/fashion-revolution-day-2016.html)

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Abgesehen davon, dass hohe Preise keine Garantie für Qualität und/oder faire Produktion sind; aber angesichts der heutigen Spottpreise von wenigen Euro für ein Kleidungsstück, ist es kein Geheimnis mehr, dass viele ihre Sachen leichten Herzens wegwerfen, wenn sie nicht mehr wie neu aussehen, kaputt gehen oder gar innerhalb kürzester Zeit schon wieder out sind. Deswegen bekomme ich immer wieder so einen Hals, wenn „Experten“ empfehlen, Kleidung auszumisten, wenn man sie länger als ein Jahr nicht mehr getragen hat. Ein Jahr! Hallo? Geht’s noch? Besser fände ich, den Schrank erst gar nicht so voll werden zu lassen. Wer braucht denn z.B. zwanzig T-Shirts oder dreißig Paar Jeans? Und wenn ich bedenke, dass große Ketten ihre Läden mittlerweile alle zwei Wochen mit neuer Ware bestücken, dann sehe ich vor meinem geistigen Auge eine gigantische Massenproduktion, nur für den Müll. Ich glaube, mir wird schlecht…

Dabei darf ich mich gar nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Auch in meinem Kleiderschrank befinden sich Stücke, bei denen ich mir keine Gedanken über ihre Herkunft gemacht habe. Zu sagen „ich nähe, weil ich die Fast-Fashion-Industrie nicht länger unterstützen will“, fände ich für mich etwas weit hergeholt. Viel naheliegender ist für mich die Möglichkeit, Kleidung zu schaffen, die mit großer Wahrscheinlichkeit so kein anderer hat. Ab und zu sehe ich auf anderen Blogs Stücke, mit denen ich auch liebäugele, aber in der Regel sind die aus ganz anderen Materialien. Selbernähen bietet mir die Möglichkeit, Projekte zu planen, Material auszusuchen und mir so viel Zeit zu lassen, wie ich brauche. Da können gut und gerne ein paar Wochen ins Land gehen; in der Zeit sind die Sachen, die mir eventuell im Laden gefallen könnten, auch schon wieder Schnee von gestern. Ob ich ich deshalb so ungern „shoppen“ gehe?

A propos „shoppen“: Wenn  es über längere Zeit hinweg in den meisten Geschäften nur Gerafftes in Schlammbraun, Taupe und gedeckten Beerentönen gibt und ich nichts anderes finde und ich weiß, dass dieser Einheitslook nichts für mich ist, dann klingt das auf den ersten Blick nicht so prickelnd, aber ich sage mir „so what?“ Nach dem Motto „was nicht passt, wird passend gemacht“, habe ich die Freiheit, mir beim Händler meines Vertrauens Stoff in meinen Lieblingsfarben auszusuchen und das Kleidungsstück zu nähen, das ich haben möchte, egal ob es der aktuellen Mode entspricht. Dabei fällt mir ein: Vieles, das ich selbst genäht habe, entstammt älteren Ausgaben der mir abonnierten Nähzeitschrift. Und wenn ich beim Händler meines Vertrauens bin: Ich kann ihn  auch fragen, woher er seine Stoffe bezieht. Was ich dann aus der Antwort mache, liegt an mir.

Selbernähen ist für mich zum einen Entspannung gepaart mit Kreativität und zum andern ein fließender Prozess, der kein „in“ und kein „out“ kennt, sondern zeitlos ist. So entstehen für mich individuelle Stücke, von denen ich mich garantiert nicht trenne, weil ich weiß, wieviel Zeit, Aufwand, Material und Liebe darin stecken (oder ich mich nur dann trenne, wenn ich absolut nicht mehr hineinpasse).

Zum Abschluß folgen noch ein paar Selfies von mir an der Nähmaschine:

 

Leider hatte ich niemanden, der mich fotografieren könnte. Deshalb ist die Qualität der Bilder auch nicht das Gelbe vom Ei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

12 letters of handmade fashion : Zara-Shirt, recycelt — mit Zipfeln

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 Zara-Shirt, recycelt — mit Zipfeln

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12 letters of handmade fashion findet diesen Monat bei seemannsgarn statt, und zwar mit dem

                                            Z

Nach kurzer Überlegung hatte ich die Idee, ein unvollendetes Projekt zu Ende zu bringen: das Recycling eines Zara-Shirts, das in der Waschmaschine kaputtgegangen war. Wie das vor sich gehen sollte, habe ich hier beschrieben – nun kann ich endlich das Ergebnis präsentieren:

 

Im ersten Versuch ist es zu eng geworden, also habe ich alles nochmal aufgetrennt und an den Seiten zwei Streifen von je 7 cm Breite eingefügt, die Ärmel nach innen umgeklappt und festgesteppt (inspiriert von den 80er Jahren) und die Säume frei Schnauze nach innen umgebügelt und knappkantig umgenäht. Der Teufel hat sich im Detail versteckt und dafür gesorgt, dass das Shirt zu den Seiten hin zipfelig verläuft.

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Nun ja, die Zipfel passen auf jeden Fall auch zum Z, und deshalb: Mission accomplished.

 

Have a nice stay …. or day…

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(ein Kreuzfahrtschiff ist gestrandet… nein, kleiner Scherz: das ist nicht das Hotel, sondern ein Gebäude nebenan)

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Wie zuvor schon berichtet, sind mein Mann und ich zum Nähbloggerinnentreffen mit dem ICE nach Stuttgart gefahren und hatten über eine Hotelplattform ein Doppelzimmer in einem Designhotel gebucht, fünf Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Solche Entfernungsangaben sind ja immer relativ, auch wenn es sich um eine zentrale Lage handelt, und wenn ich dann noch sehe, dass das Hotel direkt an einer stark befahrenen Hauptstraße liegt, dann stelle ich mir schon die Frage, ob man dort auch nachts zum Schlafen kommt. Dank leidvoller Erfahrungen in anderen Städten rechne ich inzwischen mit dem schlimmsten, auch wenn ich mir inzwischen erfolgreich einreden kann, dass es nichts macht, weil es ja nur für eine Nacht ist.

Langer Rede kurzer Sinn: Da ich vage in Erinnerung hatte, dass das Hotel mit schalldichten Fenstern ausgestattet ist, hatte ich noch Hoffnung auf eine erholsame Nacht nach einem anstrengenden Tag; und als wir dann beim Näherkommen erkannten, dass es sich um ein Vier-Sterne-Hotel handelte, glaubte ich, meinem Glück kaum zu trauen. In einem Hotel mit vier Sternen hatten wir bis dato noch nicht gewohnt. Das Zimmer selbst war noch nicht bezugsfertig, als wir gegen halb zehn eincheckten, aber einen Teil unseres Gepäcks konnten wir bei dem netten Herrn an der Rezeption zum Aufbewahren abgeben und wir konnten unbeschwert das Treffen genießen. Danach bekamen wir an der Rezeption Zimmerschlüssel und unser aufbewahrtes Gepäck ausgehändigt. Eigentlich ist „Zimmerschlüssel“ der falsche Begriff, denn hierbei handelt es sich um eine Karte, die für den Aufzug, die Zimmertür und das Einschalten der Elektrik gebraucht wird. High-Tech in alten Gemäuern, in denen sich überall dezente Hinweise auf den Jakobsweg finden, denn dieser stand anscheinend Pate für die Namensgebung des Hotels, das Arcotel Camino.

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Folglich sollte die Wandmalerei eine Gruppe Pilger darstellen und nicht, wie ich zunächst fäschlicherweise angenommen hatte, steinzeitliche Jäger (diese erinnerte mich auf Anhieb nämlich an die „Höhlenmalerei“ in unserer Lieblingscocktailbar). Als Seifenschale im Badezimmer diente eine Jakobsmuschel, das Wanderabzeichen der Pilger auf dem Jakobsweg (Jakobsweg = Camino).

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Noch besser aber als die Seifenjakobsmuschelschale gefiel mir die Infrarotwärmelampe an der Badezimmerdecke.Auch die Minibar, die mit dem Kleiderschrank eine Einheit bildet, fand ich designtechnisch sehr ansprechend.

 

Das absolute Highlight in unserem Zimmer aber war, neben der hochmodernen Lichttechnik, die schnuckelige Wanddekoration: Zwei frische Äpfel, die in einer Halterung aus Metall darauf warten, dass die Gäste ganz fest zubeißen – nimmt man die Äpfel aus der Halterung, so enthüllt sich ein in das Metall eingravierter Spruch (siehe Beitragsbild).

Weitere Pluspunkte, die das Hotel bei mir sammeln konnte, waren das seniorenfreundliche Bett mit überbreiten Matratzen, das hoch genug war, um komfortabel darauf Platz zu nehmen, das sensationell gute Frühstücksbüffet und die Möglichkeit des späten Aus-Checkens (bis 12 Uhr). Da wir spät dran waren, konnten wir an einem gedeckten Tischchen in der Nähe der Bar Platz nehmen, und da die Bar auch schon geöffnet war, tranken wir vor der Abreise beide noch einen Cocktail zum Abschied.

Zum Schluß noch ein paar Impressionen von unserem Hotelaufhalt, von dem ich mir gut vorstellen kann, ihn bald wiederholen zu können.

(was man nicht vielleicht nicht so gut erkennen kann, ist das Symbol für den Jakobsweg auf dem Fußboden im Gang. Auch schick: Die Reling, über die wir zu unserem Zimmertrakt gelangten, befindet sich genau über der Rezeption, also quasi über den Köpfen des Personals am Empfang entlang).

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PS: Statt „stay“ und „day“ habe ich zunächt „St Day“ gelesen – dabei handelt es sich um einen Ort in Cornwall (UK), der zwischen dem Dorf Chacewater und der Stadt Redruth liegt. Nur für den Fall, dass es jemanden interessiert.

Nähbloggerinnentreffen in Stuttgart

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So, nun ist es auch schon wieder vorbei, unser Wochenende in Stuttgart, wo das Treffen der Nähbloggerinnen stattfand. Im letzten Jahr hatte ich daran nicht teilnehmen können, und so war es für mich das erste dieser Art. Klar, bei diversen AnNäherungen war ich schon dabei gewesen, aber so ein eintägiges Treffen, ganz ohne Nähmaschine und Projekt, aber dafür zum Klönen, Shoppen und Exclusivvorführung mit Sektempfang? Und dann noch zusammen mit meinem Mann? Nö, das hatte ich definitiv noch nicht. Und weil Stuttgart von Frankfurt auch nicht so wahnsinnig weit entfernt liegt und die Anreise auch keine Ewigkeit dauert, war für uns beide klar, dass wir diesmal unbedingt mit dabeisein wollten.

Zunächst einmal: Es war so toll! Möglich gemacht hatten es Muriel, Elsa und Sabine, und dass es so schön wurde wie erhofft, lag an der ganzen Gruppe, die sich zwar zwischendurch aufteilte, sich aber zum Schluss wieder in einem Restaurant zum gemeinsamen Schmausen, Quatschen und Tauschtischbegutachten traf. Leider war die Zeit, wie meistens (*seufz*) viel zu kurz. Vielen Dank nochmal an euch alle dafür. Als erste am Treffpunkt erschienen, als letzte gegangen – das hatten wir auch noch nicht so oft. Bevor es bei mir weitergeht: Die Berichte anderer Teilnehmerinnen findet ihr …      hier!

00 Uhr

Ursprünglich hatten wir ja auch geplant, mit dem Motorroller anzureisen, und deshalb ein Hotel gebucht, das vom Bahnhof fünf Gehminuten entfernt liegt. Denn Übernachtung war zwingend notwendig, um nicht mehr fahren zu müssen, wenn wir etwas trinken wollten. Dann aber haben wir irgendwann gemerkt, dass zweihundertfünfzig Kilometer kein Pappenstiel sind und dass Rollerfahren bei Regen definitiv keinen Spaß machen; und deshalb nutzten wir ein Sparangebot der Bahn mit dem ICE. Theoretisch hätten wir es wie die meisten machen und mit dem Zug am selben Tag wieder nach Hause fahren können, aber nun war das Hotel (ein Angebot aus dem Internet) bereits gebucht – und so konnten wir nun hemmungslos dem Kauf von Stoff und Knöpfen frönen (vorausgesetzt, wir würden fündig), was nicht möglich gewesen wäre, wenn wir mit dem Roller gefahren wären.

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Und schon bin ich beim ersten Programmpunkt, nach der Begrüßung am Treffpunkt, angekommen. Es ging nämlich zum Stoffmarkt, bei dem es sich um ein Geschäft handelt – aber was für eins! Eine Riesenauswahl an allen nur denkbaren Stoffen und Zubehör; da fiel es mir schwer, eisern zu bleiben und nicht von dem auf der Liste stehenden Material abzuweichen oder gar mehr mitzunehmen, als ich brauche. Obwohl in den Regalen wunderbarer Satin mit Jacquardmuster oder ausgefallene Futterstoffe lagerten. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, Futter für ein Shiftkleid und Wollkrepp für einen Sommermantel zu kaufen, während Andy auf der Suche nach Baumwollstoff und Baumwollfutter in naturweiß für eine Jacke nach einem Schnitt aus den 80er Jahren war. Beim Stoff allein ist es dann nicht geblieben, denn der Stoffmarkt bot auch die passenden Reißverschlüsse, Garn, Druckknöpfe und Gurtband feil. Übrigens hatte ich zu Beginn fälschlicherweise angenommen, dass es sich bei dem Geschäft um eine Art holländischen Stoffmarkt handelt (was es dann zum Glück nicht war) – und was noch besser war: ich hatte nicht zu hoffen gewagt, Wollwalk in der Farbe meiner Träume zu finden; die üblichen Faben wie Grau, Schwarz, Braun oder bestenfalls Camel, ja. Aber in Pastell? Eigentlich konnte es nur noch besser werden…

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Nach dem Stoffladen ist vor dem Stoffladen, und deshalb war das nächste Ziel vor dem Knopfgeschäft ein – tadaa!!! – Stoffladen, und zwar mit Sessel, um den Füßen mal eine Erholung zu gönnen, während die anderen aufs neue in Stoffen schwelgten.

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Das eigentliche Highlight aber war für mich definitiv Kurzwaren Berger, ein inhabergeführtes Ladengeschäft in bester Lage, das die unterschiedlichsten Knöpfe (einer schöner als der andere) und etliches anderes Zubehör anbietet. Andy und ich waren aber eher an der angekündigten Vorführung durch Herrn Berger interessiert; denn Werksführungen und die Erläuterung von Herstellungsprozessen haben mich schon immer fasziniert. Begrüßt wurden wir mit Sekt und Knabbersachen und durften uns zunächst ausgiebig umschauen und fotografieren.

Bei Herrn Berger durften wir einen Laden und seine Waren darin mit allen Sinnen begreifen und so etwas wie eine kleine Zeitreise erleben. Einrichtungen wie diese, mit sorgfältig beschrifteten Schubladen bis unter die Decke, sieht man heutzutage ja so gut wie gar nicht mehr; und jede Schublade, die wir auch eigenhändig herausziehen durften, verbarg einen kleinen Schatz. Hornknöpfe, Kokosknöpfe, Knöpfe aus Keramik, Perlmutt, und noch viel mehr Materialien warteten hier auf einen Liebhaber oder eine Liebhaberin, die sie in ihr Herz schließen würde.

Und wenn ich schon beim Herzen bin – Herr Berger erklärte die Herstellung der unterschiedlichen Knöpfe mit so viel Enthusiasmus, dass es mir ganz warm ums Herz wurde, so sehr war die Freude an seinem Beruf zu spüren (oder kann man hier schon von Berufung sprechen?); da war es fast nebensächlich, dass es auf alle Artikel für uns auch noch 10% Rabatt gab und Andy bereits innerhalb von fünf Minuten nach Betreten des Geschäfts die ultimativen Knöpfe für seine geplante Jacke fand. Zwar hatte ich spontan die Eingebung, die billigen Plastikknöpfe an meinem Lieblingsblazer durch Perlmuttknöpfe zu ersetzen, entschied mich aber dann dagegen, weil ich weder die genaue Größe noch Anzahl der zu ersetzenden Knöpfe auswendig kannte.

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Über das anschließende gemütliche Beisammensein in Webers Restaurant möchte ich nicht mehr allzu viele Worte verlieren, außer meinen Dank an den netten Menschen zu richten, dem ich den Tartan aus Jersey und einen kompletten Sari zu verdanken habe. Beides Stoffe vom Tauschtisch.

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Wann sich übrigens der uns begleitende Fotograf des Stuttgarter Stadtmagazins „Lift“ verabschiedet hat, habe ich vor lauter Begeisterung gar nicht mehr mitbekommen. Wir verließen dann tatsächlich als Letzte das Restaurant und schleppten unsere Einkäufe ins Hotel, um danach noch einen Happen zu essen. Ja, leider hat das Essen aus dem Restaurant nicht lange vorgehalten.

Und so landeten wir hier:

Dank der vielen Bauzäune war das Slalomlaufen die ideale Sportmethode, um überflüssige Kalorien auf dem Rückweg zum Hotel wieder loszuwerden. Als ob wir nicht schon den ganzen Tag genug gelaufen wären; aber auch wenn es ein sehr anstrengender Tag war, so war es dennoch ganz wunderbar, und beim nächsten Treffen bin ich bestimmt wieder mit von der Partie.

Shirts recyceln mit der Restekiste

 

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Nach der hier beschriebenen Zerstörungsaktion habe ich das Rückenteil und die Ärmel aus dem Ersatzstoff in (scheinbar) passender Größe zugeschnitten und beim Zusammensetzen gemerkt: Oha! Das wird so nix. Jetzt ist das recycelte Shirt zu eng. Was tun? Heulen gilt nicht, und deshalb bin ich heute morgen frisch ans Werk gegangen und habe zwei Streifen aus demselben Stoff zugeschnitten und diese als“Keile“ zwischen Vorder- und Rückenteil, jeweils unter den Achseln mit 0,5 cm Nahtzugabe eingenäht.Ganze 14 cm habe ich so in der Breite gewonnen – weshalb es jetzt lässig sitzt, aber nun seltsam aussehende Ärmelchen hat. Die kommen dann als nächstes dran…

Und für den Fall, dass es doch noch schiefgeht, kann ich mir immer noch als letzte Notlösung einen schicken Beutel draus basteln.

 

 

 

 

Home & Garden : Mission Frosch

 

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Kaum ist es endlich wärmer und sonniger geworden, ruft die Gartenarbeit. Leider sind aber über den milden Winter hin nicht nur die Beete zugewuchert, sondern auch der Gartenteich. Dass nach Entfernen des Klumpens aus zusammengewachsenen und teilweise schon vermoderten Pflanzen das Wasser nicht besonders lecker riecht, möchte nicht weiter vertiefen. Nachdem ich den Teich komplett geleert hatte, trennten wir den Teil des Klumpens ab, der Pflanzen enthielt, die wir noch retten konnten.

Aber es waren nicht nur Pflanzen darin; als wir hineingriffen, kam Bewegung in das Gewirr, und die darin nistenden Bewohner, vier Kröten und ein Frosch, hüpften auf den Rasen, nur um kurz darauf in den leeren Teich zu springen, in dem sich inzwischen nur noch eine kleine, unbedeutende Pfütze befand.

 

Dass der Frosch versuchte, ausgerechnet an der tiefsten Stelle aus seinem neuen Gefängnis zu entkommen, fand ich irgendwie nicht so clever – aber Hilfe nahte in Form einer Füllung mit frischem Wasser aus dem Gartenschlauch.

Schon bald war der Teich wieder gut gefüllt, und die Tiere schienen sich direkt wohl darin zu fühlen. Nun hoffe ich, dass die Pflanzen sich bald wieder ausbreiten und sich die Amphibien darin dauerhaft wohnlich einrichten, auf dass es bald Frosch- oder Krötennachwuchs gibt.

Im Banne des Z

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Bei der letzten Ausgabe von 12 letters of handmade fashion war der Buchstabe des Monats das A. Diesen Monat ist das

                                                   Z

gezogen worden. Bis zum 27. April habe ich nun Zeit, mir ein Stück Fashion, das mir zu diesem Buchstaben passt, selbst zu machen, sei es gestrickt, gehäkelt, genäht, oder was auch immer sein, und zwar für mich allein. Eigentlich wollte ich mit bei Bekanntgabe des Aprilbuchstabens auf dem Blog von seemannsgarn eine Zeitmaschine bauen und das Ergebnis auf Stoff verewigen, aber dann hatte ich einen viel besseren Einfall: Z wie Zara – recycelt !

Als im Herbst 2013 ein neues Einkaufszentrum in Frankfurt eröffnet wurde, habe ich mir bei Zara ein Shirt gekauft, das damals zwanzig Euro gekostet hat und das ich seitdem jeden Sommer x-mal getragen habe. Leider ist es im letzten Sommer beim Waschen von der Waschmaschinentrommel zerrissen worden. Am Armausschnitt prangte ein riesiges Loch, das zu groß zum Flicken war.

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Ärgerlich, aber das kann passieren…

Nun habe ich die Zerstörung fortgeführt und kurzerhand Ärmel und Rückenteil abgetrennt, um es mit anderem Stoff aus meinem Vorrat neu zusammenzufügen.

Denn was Margiela kann, das kann ich schon lange         😉

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