Das letzte Schlüsselwort im August aus Hotarus „52-Schlüsselwörter-Filmchallenge“ lautet: Spiel. Eigentlich war es das erste von vieren, aber da die Reihenfolge jedem Teilnehmer überlassen bleibt, habe ich mir als letztes dazu Gedanken gemacht, und ich hatte die Qual der Wahl zwischen „The Game – das Geschenk seines Lebens“ von 1997 und „Knight Moves – ein mörderisches Spiel“ von 1992.
Im ersten Film The Game von David Fincher ist der Titel Programm: Investmentbanker Nicholas (Michael Douglas) bekommt von seinem Bruder (Sean Penn) ein Geburtstagsgeschenk gemacht, das er nie vergessen wird, denn er gerät in eine Verschwörung, die ihn in ernsthafte Gefahr und um sein gesamtes Vermögen bringt. Erst zum Schluß stellt sich heraus, dass alles nur ein Spiel war, in dessen Verlauf sich nichts als das herausstellte, was es schien.
Der zweite Film, Knight Moves von Carl Schenkel, dreht sich um den Schachgroßmeister Sanderson (Christopher Lambert), dem von einem Unbekannten per Telefon eine Mordserie angekündigt wird – eine Mordserie, die sich als großflächig angelegte Schachpartie gegen Sanderson entpuppen.
Beide Filme empfand ich als hochgradig spannend, nicht zuletzt, weil sich die Fragen, um welche Art Spiel es sich handelt und ob sie gefährlich sind, aus einem höhergelegenen Blickwinkel betrachtet werden können. In beiden Filmen wird mit dem Leben eines oder mehrerer Menschen gespielt. In The Game wird Michael Douglas vom Jäger zum Gejagten und er hat sein Schicksal nicht mehr selbst in der Hand. In das realistisch erscheinende Rollenspiel sind eine Menge Leute verwickelt – in Knight Moves hat über längere Strecken hinweg Christopher Lambert sein Schicksal ebenfalls nicht mehr in der Hand, aber das, was als Spiel erscheint, ist für die Frauen, die dem Serienmörder zum Opfer fallen, absolut tödliche Realität.
Im ersten Fall hat , salopp gesagt, nicht der Spielmacher, sondern der mit dem Spiel Beschenkte, menschliche Defizite – dennoch frage ich mich, ob andere das Recht haben, sich derart übergriffig in das Leben eines anderen einzugreifen, auch wenn die Absicht noch so wohlwollend war. Im zweiten Fall hat der Spielmacher gehörig einen an der Waffel, und ich habe mir gewünscht, dass er gefasst wird, bevor es noch mehr Tote gibt.
Und wenn ich schon bei den „Spielmachern“ bin, an dieser Stelle fallen mir jetzt „Die Tribute von Panem – The Hunger Games“ ein, aber ich bin mir sicher, auf diesen Film sind auch andere gekommen. Wie auch immer, mir hat die Challenge sehr viel Spaß gemacht; und vielleicht bin ich im September erneut dabei.