100 Creative Challenges # 40 : metaphorische Redewendung

Bei den „100 Creative Challenges“ gibt es zwei Aufgaben, die sich für mich ähnlich anhören: „30 – Lass dich von einem Sprichwort für ein visuelles Werk inspirieren“ und „40 – Lass dich von einer metaphorischen Redewendung für ein visuelles Werk inspirieren.“

Als ich am Wochenende auf dem Sofa entspannte und darauf wartete, dass mein Teewasser, die gewünschte Temperatur erreichte, fiel mir der folgende Spruch ein:

Abwarten und Tee trinken“

Sprichwort oder Redewendung? Dank SWR2 bin ich jetzt nun doch etwas schlauer. Hier nochmal der Wortlaut der 40. Aufgabe:

Lass dich von einer metaphorischen Redewendung für ein visuelles Werk inspirieren.

 

Und schon bin ich bei meinem visuellen Werk. Die Geschichte dazu gibt’s am Schluss. Wer sich für sie interessiert, kann dort weiterlesen.

00-abwarten   Die Tasse

01-abwarten   das Zubehör

02-abwarten   der Tee


Die Tasse – das Zubehör – der Tee: Vor dem Genuß steht das Warten. Dann erst kommt das Teetrinken.     Matcha !!!!


Und das ist die Geschichte dazu. Sie handelt von der Zubereitung einer Teesorte, die ich mir gerade erst neu gekauft hatte: Immer nur Kaffee zu trinken, war für mich nämlich nicht länger das Gelbe vom Ei.

Und weil ich keine Teeschale hatte, die genug Platz zum Schaumigschlagen des Tees mit einem kleinen Bambusbesen bietet, holte ich mir beim Samstagseinkauf in einem kleinen Teeladen eine Jumbotasse, deren Form ungefähr der einer Teeschale für Matcha gleichkommt. Nur, dass meine einen Henkel hat. Aber den kann ich vernachlässigen. Schließlich möchte ich keine original japanische Teezeremonie veranstalten, sondern einfach nur meinen Matcha genießen.

Während ich dann nach dem Mittagessen gedankenverloren darauf wartete, dass mein Teewasser die ideale Temperatur erreichte, fiel mir auf, dass ich ja wörtlich genommen, wirklich eine Weile warten muss, bis ich Tee trinken kann.

Media Monday # 296 : Oscar? Oh, geh‘ ford…

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Die 296. Ausgabe des Media Monday ist laut „medienjournal“ der goldene Mittelweg zwischen Oscar- und Rosenmontags-Special, denn wie zu Recht vermutet, kann ich mit dem ganzen Rummel um die Oscar-Verleihung und die Roben auf dem roten Teppich schon lange nichts mehr anfangen. Mit Rosenmontag verhält es sich dafür genau anders herum: Fasching war früher nie die tollste Jahreszeit, aber inzwischen schaue ich mir manche Umzüge doch ganz gerne an. Ja, als der Cortège (Umzug) der Basler Fasnacht am Dienstag nach Fastnacht noch auf 3Sat übertragen wurde, habe ich mich vor den Fernseher gesetzt und dem Narrentreiben zugesehen.

Wahre Fasnachter könnten das als Sakrileg empfinden, aber ganz ehrlich: Wenn ich bei allen Umzügen, die mich interessieren, live dabeisein möchte, bräuchte ich ausreichend Urlaub, mehrere Klone, die ich gleichzeitig in die Fastnachtshochburgen schicken kann und eine Bahncard, um zwischen Köln, Düsseldorf, München, Basel, der Schwäbischen Alb, dem Markgräferland, Venedig und Nizza hin und her pendeln zu können. Nach so viel Privatem, das mit Medien nur entfernt zu tun hat, komme ich nun zu dem Lückentext, den ich mit roter Schrift im Fettdruck fülle:

~~~ Media Monday 296 ~~~

1. Die Oscar-Verleihungen dieses Jahr hat mich überhaupt nicht interessiert, und ich bin auch gar nicht neugierig, welcher Film welchen Oscar bekommen hat.

2. Wohingegen nun am Rosenmontag ich gerne mal einen Blick in die Ausstrahlung der Rosenmontagszüge am Rhein riskiert hätte, aber ausgerechnet heute war zu diesem Zeitpunkt bei uns im Büro zu viel Arbeit .

3. Wenn jemand einen Preis verdient hätte, dann die Masken- und Kostümbildner von Game of Thrones für die Gewandung von Daenerys Targaryen. Dieses Blau… .

4. Vielleicht nicht unbedingt mein liebstes Kostüm, spiegelt das Kleid von Schildmaid Eowyn aus Herr der Ringe doch zumindest eines meiner favorisierten Film- oder Serien-Genres wider, immerhin gibt es in anderen Filmen aus diesem Genre genug andere starke Frauen in interessanteren Kostümen (z.B. siehe Frage 3).

5. Dieser ganze Hype und das Trara um gewisse Filme führen dazu, dass ich mir sie nicht ansehen möchte.

6. Ich persönlich bin ja vollauf damit zufrieden wenn ich dieses Jahr in so viele Austellungen gehen kann, dass sich meine Museumsufercard amortisiert.

7. Zuletzt habe ich mir alle drei DVDs der Drei-Farben-Trilogie von Krzysztof Kiéslowski aus unserer Stadtbücherei ausgeliehen und das war beim letzten Film „Rot“ eine Enttäuschung, weil genau diese DVD nach 50 Minuten den Geist aufgegeben hat, weil sie einen Fehler zu haben scheint.

100 Creative Challenges # 27 : Interessantes in sonst nie besuchter Umgebung

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Heute, beim Absenden meiner Flaschenpost…

 

Nachdem ich eine Weile am Ufer des Mains zugebracht hatte, kam mir zu Bewusstsein, dass ich hier wirklich so gut wie nie hingehe. Das war in meiner Kindheit anders, denn ich wohnte in der Nähe. Doch seit Ende der Achtziger Jahre wohne ich am anderen Ende der Stadt und bin lieber im Wald oder im Taunus unterwegs. Wie konnte ich nur vergessen, wie gerne ich als Kind Zeit am Main verbracht habe?

Um es kurz zu machen: Nach einer Weile fiel meine Aufmerksamkeit auf die vielen Wasservögel, die sich völlig unbeeindruckt von meiner Driftbuddel zeigten, weil das Gefüttertwerden mit Brotresten für sie viel spannender zu sein schien. Schwäne, Stockenten, Nilgänse, Kanadagänse und ein Graureiher.

Graureiher! Warum bin ich nicht gleich darauf gekommen? Ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie oft ich versucht habe, einen Graureiher aus der Nähe zu fotografieren. Diesmal war dieses wunderschöne Tier so damit beschäftigt, nach im Wasser treibenden Brotkrumen zu fischen, dass ich für eine Weile unentdeckt blieb…

 

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und ich ihn in aller Seelenruhe ablichten konnte. Und so konnte ich die 27. Aufgabe von Hotarus „100 Creative Challenges“ erfüllen, die da lautete: „Besuch einen Ort, zu dem du nicht normalerweise gehen würdest, und fotografiere dort etwas Interessantes in der Umgebung.“

 

 

Meine Flaschenpost


Nachdem ich im Internet gelesen habe, wie viele Menschen sich mit dem Anfertigen und Verschicken von Flaschenposten beschäftigen, zum Beispiel auf dem Blog von flaschenposten, habe ich mir überlegt, ob ich mir diesen Kindheitstraum nicht auch endlich einmal erfüllen soll.

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Noch nicht ganz leere Flaschen gibt es in unserem Haushalt eigentlich zur Genüge; die meisten von ihnen sind gefüllt mit Essigen und Ölen, aber auch der ein oder andere feine Likör kann darin sein. Die Frage, die ich mir an dieser Stelle, lautet: Sind sie zum Verpacken einer Flaschenpost auch geeignet?

Als erstes musste eine Flasche dran glauben, in der noch ein kleiner Rest Mirabellenlikör war. Dieses Schlückchen habe ich mir gestern genehmigt und die Flasche gründlich gereinigt. Ohne Inhalt ist sie schwimmfähig, aber wie sieht es aus, wenn ich einen Brief und ein paar Kleinigkeiten darin verstaut habe?

Den Brief hatte ich kurz und knapp gehalten: Ort und Datum, Glückwunsch an den Finder bzw. die Finderin zu seinem/ihrem Fund und die Bitte, mir eine E-Mail zu schicken (an ein separates E-Mail-Fach). Einen geeigneten Ort zum Aussetzen der Flasche zu finden, war übrigens gar nicht so einfach. Ursprünglich hatte ich vorgehabt, sie in einen Bach zu werfen, aber von einer Freundin erfuhr ich, dass das von mir bevorzugte Gewässer nicht nur sehr flach ist, zur Zeit wenig Wasser führt und wenig Strömung hat, sondern sich zwischen seiner Quelle und der seiner Mündung in den Main auch noch mehrere Stauwehre befinden. Die Chance, dass die Post bis in den Main getragen wird, entpuppte sich also als äußerst bescheiden, so dass ich mich direkt an den Main begab und die Buddel mit viel Schwung in hohem Bogen in den Fluss beförderte, wo sie in gemächlichem Tempo dahintrieb.

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Zunächst drohte sie, von dort aufs Ufer zuzusteuern, doch dann geriet sie in schnellere Strömung und nahm rasch an Fahrt auf. Bald schon war sie aus meinem Blickfeld verschwunden.

 

 

Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass sie irgendwann und irgendwo von irgendwem gefunden wird. Es bleibt spannend.

100 Creative Challenges # 57 : „Wolkentier“


Es hat eine Weile gedauert, bis ich in meiner umfangreichen Sammlung Fotos mit Wolken darauf gefunden habe, in denen man mit etwas Phantasie Figuren erkennen kann. Das war nämlich auch eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, als ich ein Kind war. Immer, wenn wir draußen gespielt haben und eine Pause von der anstrengenden Kickerei oder von einer extralangen Frisbeerunde brauchten, legten wir uns auf die Wiese und starrten so lange in die Wolken, bis darin die ein oder andere Gestalt erschien: Leute, Pflanzen, Tiere, Obst… Oder Umrisse von Landkarten. Bei den 100 Creative Challenges von Hotaru lautet die 57. Aufgabe denn auch:

Finde Tiere in den Wolken und fotografiere sie.

Prima Sache. Sie hat nur einen Haken: Ausgerechnet dann, wenn ich interessante Wolkenformationen am Himmel sehe, habe ich nichts zum Fotografieren dabei, und an den anderen Tagen finde ich keine geeigneten Motive am Himmel.

Aber in meinen Urlaubsbildern habe ich tatsächlich eins gefunden, auf dem man mit gutem Willen etwas sehen kann, was einem Tier ähnelt. Ladies and Gentlemen: Ich präsentiere Ihnen ganz fantasymäßig heute den Schlüchterner Wolkendrachen *) , auf der Jagd nach Beute:

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*) „Schlüchterner Wolkendrachen“ deshalb, weil die Aufnahme abends, während eines mehrtägigen Tanzworkshops in Schlüchtern entstanden ist.


Für mich ist die langgezogene Wolke links der jagende Drache, die kleine Wolke rechts seine Beute. Aber ob er sein Objekt der Begierde eingeholt hat, entzieht sich meiner Kenntnis; für viel wahrscheinlicher halte ich, dass der Wind dafür gesorgt hat, dass er sich in Luft oder etwas anderes aufgelöst hat.

 

Die Flasche und ihr Inhalt.

Jo-ho-ho, und ’ne Buddel voll Rum. Nein, liebe Leser und Leserinnen, diesen Beitrag habe ich heute beim Stöbern gefunden, nachdem ich mich gerade von einem Flyer über eine Flaschenpostausstellung im Museum für Kommunikation (Frankfurt/M) getrennt habe. Die Ausstellung war letztes Jahr, daher brauche ich den Flyer nicht mehr.

Aber mich juckt es seit geraumer Zeit in den Fingern, auch mal eine Flaschenpost zu verfassen und in den Main zu werfen, in der Hoffnung, dass sie von dort in den Rhein fließen und dann stromabwärts in die Nordsee gelangen möge. Vielleicht nach Ijmuiden – dort, wo wir 2008 so glücklich waren…

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„Ich wusste, dass du mal so etwas machen würdest“, meinte meine Flaschenpost- und Bloggerkollegin Ina, als sie von diesem Projekt erfuhr. Mit „so etwas“ war eine Wanderflaschenpost gemeint. Kannte sie mich aus meinen bisherigen Aktivitäten schon so gut oder hatte ich mal irgendetwas davon verlauten lassen? Keine Anhnung.

bugelverschluss Heutzutage schon selten: Schnappverschluss mit Keramikstopfen

Wie auch immer, die Idee war mir gekommen, als ich bei den Haushaltswaren im Supermarkt eine klare 350 ml Flasche mit Schnappverschuss entdeckte. Weil der Stopfen des Schnappverschlusses aus Keramik war, griff ich sofort zu. Eine goldrichtige Entscheidung, denn schon bei der nächsten Lieferung wenige Tage später waren die Stopfen aus weißem Kunststoff. Und Plastik ist nun mal gegen die Ehre der Flaschenpostlerzunft: anfällig gegen Seewasser, UV-Strahlung oder sonst einen Zahn der Zeit, zerbröselt das Zeug irgendwann und belastet als Microplastik die Umwelt. Außerdem beißt sich das mit meinem nostalgischen Stilempfinden.

Ein Bügelverschluss lässt sich…

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Media Monday # 295

 


 

 

Zum 295. Mal gibt es auf dem Blog von medienjournal den Media Monday, und ich bin zum neunten Mal dabei. Meine Füllung für den Lückentext gibt es diesmal fettgedruckt in Violett:

Media Monday #295

 

1. Mein Weg zur Arbeit mit Bus und Bahn ist mir schlichtweg zu kurz bzw. mit zu häufigem Umsteigen verbunden, als dass es sich lohnen würde, Spiele wie Minion Rush oder Mah Jongg auf dem Smartphone zu spielen.

2. Meine Vorliebe für „Game of Thrones“ und „Vikings“ teilen im Freundes-/Bekanntenkreis nur die wenigsten, denn sie kennen es einfach nicht. Zwar redet meine Schwester öfters davon, dass sie diese Bildungslücke schließen möchte, aber bisher hat sie mich noch nicht gefragt, ob sie sich die erste Staffel ausleiehen darf.

3. Die fünfte Staffel von „Call the Midwife“ muss ich mir unbedingt beizeiten noch einmal ansehen, immerhin fehlen mir drei Folgen, und die Aufnahme einer weiteren Folge ist wegen eines sonntäglichen Unwetters ziemlich verpixelt.

4. Wenn es ums Binge Watchen geht, ist mir das früher wesentlich leichter gefallen. Mehr als zwei, höchstens drei Folgen am Stück ist bei mir inzwischen einfach nicht drin, und sei die Serie noch so spannend.

5. Manche englischen Fernsehkrimis hatte ich bis vor kurzem überhaupt nicht auf dem Schirm, jetzt allerdings habe ich „Agatha Raisin“ auf zdf neo entdeckt, und die finde ich zum Brüllen komisch und um Längen besser als Inspector Barnaby, so dass der Freitagabend jetzt dafür reserviert ist.

6. Wenn in nicht einmal anderthalb Monaten DVB-T Geschichte sein wird, wird mich das vermutlich gar nicht betreffen, weil wir unser Fernsehprogramm per Satellit empfangen.

7. Zuletzt habe ich mir ein Kleid genäht und das war insofern eine neue Erfahrung für mich, weil ich damit nicht nur in kürzester Zeit fertig geworden bin, sondern weil es auch noch so geworden ist, wie ich es haben wollte.

# 12 colours of handmade fashion im Januar : Grün

 


 

Nach dem Projekt „12 letters of handmade fashion“ hat Selmin auf ihrem Blog tweedandgreet die „12 colours of handmade fashion“ ins Leben gerufen. Jeweils ab dem 27. eines Monats kann man etwas Selbstgemachtes in der am Monatsersten vorgegebenen Farbe präsentieren, und den Anfang macht die Farbe

Grün.

Ursprünglich hatte ich vor, meinen angefangenen pastellgrünen Wollwalkmantel fertig zu nähen, doch dann habe ich beim Ausmisten ein Kleid aus 100% Viskose in Größe 34 gefunden, das ich mir vor Jahren zu einem stolzen Preis gekauft habe. Da ich aber inzwischen bei Größe 38/40 angekommen bin, war es ein Wunder, dass mir das Oberteil noch passt. Ja, ja, das Oberteil. Aber der Rock? No way!

 

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Das Kleid deswegen aber wegzuwerfen, kommt für mich gar nicht in die Tüte, deshalb ist es geradezu prädestiniert als Kandidat für die „12 colours…“ im Januar. Im ersten Schritt habe ich eine der beiden Seitennähte bis dahin aufgetrennt, wo der Tunnelzug anfängt, und anschließend das Rockteil entlang des Tunnelzugs abgeschnitten. Zum Schluß habe ich auch noch die andere Seitennaht des abgeschnittenen Rockteils sowie alle umgenähten Säume aufgetrennt und so zwei Stoffbahnen erhalten. Diese habe ich gebügelt und auf eine einheitliche Größe zugeschnitten, um ein neues Rockteil daraus zu nähen, dessen Fadenlauf nicht längs, sondern quer verläuft.

 

 

Verzogen hat sich nichts, das hat das Anheften des auf diese Weise erstellten „Loops“ ergeben. Den Loop habe ich vorne und hinten in kleine Falten gelegt und am Oberteil festgenäht. Zum Schluss musste nur noch der Saum umgenäht werden. Et voilà: Fertig ist ein neues Kleid fürs Frühjahr:

 

MMM am 22.2.17 : „Grau ist das neue Schwarz“ …


 

 

… und wird von mir am MeMadeMittwoch vom 22.2.2017 präsentiert:

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Leider konnte ich die technische Zeichnung des Modells nicht in meinen Beitrag einbauen, und zum Abfotografieren der zugeschnittenen Teile (Vorderteil, Rückenteil, Ärmel) hat die Zeit nicht mehr gereicht. Nun aber – voilà:  Mein neues Kleid, das ich am 22. Februar zum ersten Mal im Büro trage:

 

 


 

Und: Stylische Säcke sind das neue Retro, denn Taillierungen sind überbewertet. Oder so.


 

Im Schaufenster des Stoffladens, den ich ab und zu gerne zum Stöbern besuche, habe ich ein Etuikleid aus einem grauen Webstoff gesehen, das ich mir unbedingt nähen wollte. Der Stoff war schnell gekauft und kostete acht Euro pro Meter. Nur mit dem Schnitt gab es ein Problem: Er war nicht zu bekommen, obwohl das „Nähpaket“ ja bei der Schaufensterpuppe lag. Aber es gibt Dinge, die ich nicht verstehen muss, und außerdem habe ich stapelweise Schnittmusterhefte. Nach intensiver Durchsicht meines Zeitschriftenstapels blieben zwei Modelle übrig, zwischen denen ich die endgültige Wahl traf:

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1) „burda-style Nähkurs für Einsteiger“: kragenloses Etuikleid mit kurzen Ärmeln

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2) „burda-style 2/2014“: Minikleid mit langen Raglanärmeln und eckigem Halsausschnitt


 

 

Beide Kleider kamen dem Kleid aus dem Schaufenster schon ziemlich nahe: Beim rosa Etuikleid war es der strukturierte Stoff auf der Abbildung, der es in meine engere Auswahl beförderte, beim gestreiften Minikleid dagegen die Raglanärmel. Beide Kleider sind leicht ausgestellt und lassen sich daher nach meiner Einschätzung leicht über den Kopf ziehen; nicht umsonst sind Reißverschlüsse nicht vorgesehen. Genauso wenig wie Taschen in der Seitennaht, aber es gibt ja schließlich nichts, was man nicht ändern kann. Noch fiel mir die Wahl schwer, aber am Schluss gab die jeweilige Stoffempfehlung den Ausschlag:  1) Der „burda-style Nähkurs für Einsteiger“ empfiehlt dehnbare, blickdichte Wirkspitze, feine Strickstoffe oder Jersey /// 2) Im Nähjournal der „burda-style 2/2014“ stehen Baumwoll-Canvas oder Kleiderstoffe mit etwas Stand zur Wahl.

Damit hatte ich den passenden Kandidaten ermittelt: das Modell Nr. 113 aus Heft Nr. 2/2014 , auch wenn ich keinen Baumwoll-Canvas, sondern ein Kunstfasergewebe gekauft hatte. Laut „Stoff4you.de-Stofflexikon“ handelt es sich bei Baumwoll-Canvas um „ein festes und steifes Gewebe“, was auf dem Foto in der Burda nicht auf Anhieb zu erkennen war. Beim Zuschneiden merkte ich dann auch recht schnell, dass der Stoff nicht nur ziemlich stark auszufransen begann, sondern dass mir die anhand der im Heft abgedruckten Größentabelle ermittelte Größe 40 viel zu groß war.

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Irgendwo hatte ich gelesen, dass der Schnitt ziemlich groß ausfällt; das kann ich leider bestätigen, denn ich musste die Seitennähte noch einmal auftrennen und rechts und links je zweieinhalb Zentimeter wegschneiden. Dann passten zu meiner Verblüffung auch plötzlich die Ärmel in die vorgesehene „Rundung“, obwohl ich an den Ärmeln nichts mehr ändern musste.

Entgegen der Nähanleitung habe ich auf ein Futter verzichtet. Zum einen sollte das Kunstfasermodell noch genügend Luft durchlassen und das Gefühl, in eine Plastikplane eingewickelt zu sein, vermieden werden; zum anderen trägt sich der Stoff äußerst angenehm auf der Haut.

 

 

Media Monday #294

Heute bin ich ausnahmsweise mal spät dran an einem Montagabend, denn meine Freundin und ich haben ein richtig tolles Tapaslokal kennengelernt. Und ohne viel herumzuschwafeln, geht es jetzt auch schon los mit dem Media Monday 294:


1. Film gewordene Theaterstücke fallen mir auf Anhieb keine ein, aber andersherum hätte ich „The King’s Speech“ als Beispiel – von dem Film mit Colin Firth war ich begeistert, aber als ich später eine Bühnenaufführung mit Götz Otto in der Hauptrolle gesehen habe, war ich so richtig beeindruckt.

2. Harry Potter war mir irgendwann einfach zu detailverliebt als dass ich noch ein weiteres Interesse an der nur schwer in Fahrt kommenden Handlung entwickeln konnte. Dazu waren für mich die Zickereien zwischen Mr und Mrs Weasley zu nervtötend.

3. Stolz kann ich behaupten, von Margaret Rutherford als Miss Marple so ziemlich alle Filme gesehen zu haben. Kein Wunder, schließlich gibt es nur vier davon. Aber dafür habe ich noch einen Film mit ihr gesehen, in dem sie nicht eine durchsetzungskräftige Privatdetektivin mimt, sondern eine schusselige Gouvernante.

4. Die unendliche Geschichte wäre besser „nur“ ein Buch geblieben, denn der Film hält sich nur bis zur Mitte an die literarische Vorlage, um dann mit einem völlig an den Haaren herbeigezogenen Ende aufzuwarten. Nur bei „Das Jesus Video“ von Andreas Eschbach war es noch schlimmer, denn da wurde die Handlung zwischendurch völlig abstrus.

5. Filme schaue ich mir ja überwiegend auf DVD oder im Fernsehen an, denn bis ich es ins Kino schaffe, läuft der betreffende Film nicht mehr dort.

6. Bei „LaLaLand“ schreckt mich allein schon dahingehend, dass er für unzählige Oscars nominiert worden ist; so ein Bohei im Vorfeld, das habe ich schon oft erfahren, ist meist ein Garant dafür, dass ich mich hinterher über das an der Kinokasse rausgeschmissene Geld ärgere.

7. Zuletzt habe ich versucht, den vierten und letzten Teil von „Apple Tree Yard“ auf BBC 1 aufzunehmen, und das war reine Zeitverschwendung, weil ich hinterher festgestellen musste, dass ich statt dessen die Verleihung der BAFTA-Awards aufgenommen habe, aber das, was ich eigentlich aufnehmen wollte, leider schon am vergangenen Montag ausgestrahlt worden war, ohne dass ich davon gewusst habe.