Es hat eine Weile gedauert, bis ich in meiner umfangreichen Sammlung Fotos mit Wolken darauf gefunden habe, in denen man mit etwas Phantasie Figuren erkennen kann. Das war nämlich auch eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, als ich ein Kind war. Immer, wenn wir draußen gespielt haben und eine Pause von der anstrengenden Kickerei oder von einer extralangen Frisbeerunde brauchten, legten wir uns auf die Wiese und starrten so lange in die Wolken, bis darin die ein oder andere Gestalt erschien: Leute, Pflanzen, Tiere, Obst… Oder Umrisse von Landkarten. Bei den 100 Creative Challenges von Hotaru lautet die 57. Aufgabe denn auch:
Finde Tiere in den Wolken und fotografiere sie.
Prima Sache. Sie hat nur einen Haken: Ausgerechnet dann, wenn ich interessante Wolkenformationen am Himmel sehe, habe ich nichts zum Fotografieren dabei, und an den anderen Tagen finde ich keine geeigneten Motive am Himmel.
Aber in meinen Urlaubsbildern habe ich tatsächlich eins gefunden, auf dem man mit gutem Willen etwas sehen kann, was einem Tier ähnelt. Ladies and Gentlemen: Ich präsentiere Ihnen ganz fantasymäßig heute den Schlüchterner Wolkendrachen *) , auf der Jagd nach Beute:
*) „Schlüchterner Wolkendrachen“ deshalb, weil die Aufnahme abends, während eines mehrtägigen Tanzworkshops in Schlüchtern entstanden ist.
Für mich ist die langgezogene Wolke links der jagende Drache, die kleine Wolke rechts seine Beute. Aber ob er sein Objekt der Begierde eingeholt hat, entzieht sich meiner Kenntnis; für viel wahrscheinlicher halte ich, dass der Wind dafür gesorgt hat, dass er sich in Luft oder etwas anderes aufgelöst hat.