Heute, beim Absenden meiner Flaschenpost…
Nachdem ich eine Weile am Ufer des Mains zugebracht hatte, kam mir zu Bewusstsein, dass ich hier wirklich so gut wie nie hingehe. Das war in meiner Kindheit anders, denn ich wohnte in der Nähe. Doch seit Ende der Achtziger Jahre wohne ich am anderen Ende der Stadt und bin lieber im Wald oder im Taunus unterwegs. Wie konnte ich nur vergessen, wie gerne ich als Kind Zeit am Main verbracht habe?
Um es kurz zu machen: Nach einer Weile fiel meine Aufmerksamkeit auf die vielen Wasservögel, die sich völlig unbeeindruckt von meiner Driftbuddel zeigten, weil das Gefüttertwerden mit Brotresten für sie viel spannender zu sein schien. Schwäne, Stockenten, Nilgänse, Kanadagänse und ein Graureiher.
Graureiher! Warum bin ich nicht gleich darauf gekommen? Ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie oft ich versucht habe, einen Graureiher aus der Nähe zu fotografieren. Diesmal war dieses wunderschöne Tier so damit beschäftigt, nach im Wasser treibenden Brotkrumen zu fischen, dass ich für eine Weile unentdeckt blieb…
… und ich ihn in aller Seelenruhe ablichten konnte. Und so konnte ich die 27. Aufgabe von Hotarus „100 Creative Challenges“ erfüllen, die da lautete: „Besuch einen Ort, zu dem du nicht normalerweise gehen würdest, und fotografiere dort etwas Interessantes in der Umgebung.“