Das wird ein etwas längerer Betrag, denn beim heutigen Serienmittwoch bittet Corly uns, unser persönliches Serienalphabet zu erstellen. Das ist eine Aufgabe nach meinem Geschmack, denn seit Mitte der 70er Jahre habe ich mehr oder weniger regelmäßig ferngesehen, und da waren allerlei Serien dabei; von Zeichentrick über Soap Operas bis hin zu Krimis – das Spektrum ist ziemlich breit gefächert. Damit soll es der Vorrede auch schon genug sein.
Hier kommt mein Serienalphabet, und zwar mti den Serien, von denen ich mindestens zwei Folgen gesehen habe:
Das A-Team: (1983-1987)
Die deutsch-japanische Produktion „Die Biene Maja“: (1975-1980)
Catweazle: (1970-1971) – zwei Staffeln um einen Hexenmeister, der 1066 vor den Normannen flieht und bei seinem Sprung in den Burggraben im 20. Jahrhundert landet.
Der Denver-Clan (Dynasty): Diese amerikanische Serie (1981-1989) mit Joan Collins als fiese Alexis Carrington fand ich noch besser als „Dallas“. Vor allem lief sie zu einer aufstehfreundlicheren Zeit; so war ich Mittwochabends noch vor zehn im Bett, und meine Eltern hatten nichts zu meckern.
Die französisch-japanische Produktion von 1978 Es war einmal – der Mensch erklärte in 25 Minuten Geschichte auf spannende und unterhaltsame Weise.
Die amerikanische Seifenoper Falcon Crest (1981-1990) drehte sich um die Familien Gioberto und Channing und ihre Intrigen und lief immer dienstags im Vorabendprogramm der ARD. Dass davor und danach immer Werbung lief, störte mich nicht, denn zwischen den Werbespots liefen kleine Cartoons mit den Sendermaskottchen (Onkel Otto – hr; Pferdle & Äffle – Südwestfunk).
Game of Thrones: War ja klar, dass diese Serie mit in mein Alphabet hinein muss, denn sie ist seit 2011 in aller Munde; ich dagegen bin erst im letzten Dezember eingestiegen – das aber mir Volldampf.
Heidi: Einen stärkeren Kontrast zu dem Buchstaben davor kann ich mir mit dieser Anime-Serie von 1974 nicht vorstellen. Aber: als Kind habe ich diese Serie geliebt, aber nicht, weil ich Anime so toll finde, sondern wegen der Geschichte an sich.
Inspector Barnaby (gibt es seit 1997): Das war bis zum Ausscheiden von John Nettles eine meiner Lieblingskrimiserien; doch seit sein Neffe dessen Nachfolge angetreten hat, ist er von meinem Radar verschwunden
In Jakob und Adele zeigten Carl-Heinz Schroth und Brigitte Horney von 1982-1989, dass man mit 65 und aufwärts noch lange nicht zum alten Eisen gehören muss. Ich hab‘ den beiden alten Leutchen gerne dabei zugesehen, wenn sie sich als Privatdetektive betätigten.
Knight Rider: (1982-1986)
Lewis – Der Oxford-Krimi: (2006-2015)
Mord ist ihr Hobby: (1984-1996) – und noch eine Krimiserie, die statt in einer britischen Universitätsstadt in dem beschaulichen Städchen Cabot Cove an der Küste des amerikanischen Bundesstaats Maine. Die Serie mit Angela Lansbury als Krimischriftstellerin, die in jeder Folge einen anderen Kriminalfall löst, habe ich im letzten November sehr häufig auf SAT1 Gold gesehen.
Navy CIS gibt es seit 2003. Am interessantesten in dieser Krimiserie finde ich „Goth Girl“ Abby, gespielt von Pauley Perrette; sie hat so einen herrlich trockenen Humor.
Schiff Ahoi! Die britische Onedin-Linie ließ ihre Schiffe von 1971-1980 ihre Segel hissen und in See stechen. Der Sprung von der modernen zur historischen Navy ist mir hiermit gelungen.
Und noch etwas historisches: Poldark. Leider kann ich mich immer noch nicht entscheiden, ob mir die britische Fernsehserie von 1975-1977 oder die seit 2015 laufende Neuauflage mit Aidan Turner in der Hauptrolle besser gefällt. Kleine Anekdote am Rande: In der Erstverfilmung spielte Jane Wymark eine Nebenrolle – bei Inspector Barnaby war sie die Joyce Barnaby, die Frau des Inspektors.
Dr. Quinn – Ärztin aus Leidenschaft (1993-1998): Viele Folgen habe ich allerdings davon nicht gesehen.
Dagegen habe ich das Schicksal von Regina auf den Stufen im Nachkriegsdeutschland durch alle zehn Folgen 1990 hindurch komplett mitverfolgt.
Die Sesamstraße gibt es seit 1969, und was habe ich in den siebziger Jahren das Krümelmonster, Kermit, Ernie & Bert, Bibo und Grobi geliebt! Die späteren Folgen mit Samson und Tiffy fand ich nicht so prickelnd, aber da war ich aus dem Alter auch schon lange raus.
Torchwood (2006-2011): Bis gestern wurden auf ARD One die ersten beiden Staffeln des Dr. Who-Ablegers wiederholt. In dem Sci-Fi-Mystery-Drama ging es teilweise heiß her, es gab Spannung, Action, jede Menge Kraftausdrücke, aber auch so viel Herzerwärmendes, dass ich jede Menge Taschentücher durchgeschnieft habe.
Unsere kleine Farm (1974-1983) war eine meiner Lieblingsserien. Am liebsten wäre ich mit Sack und Pack nach Walnut Grove gezogen und mit Laura Ingalls zur Schule gegangen. Gegen uns als Team hätte die blöde Nellie Olson es schwer gehabt, davon war ich als Kind ganz fest überzeugt.
Wer auf Slapstickfilmchen und Kurzfilmkomödien der 10er und 20er Jahre des letzten Jahrhundert stand, wurde mit Väter der Klamotte von 1973-1986 rundum bedient. Dementsprechend humorig fielen dann auch die Kommentare von Hanns Dieter Hüsch oder Ernst H. Hilbich aus.
Wickie und die starken Männer (1972-1974): Hey, hey, Wickie, hey, Wickie, hey. Zieh fest das Segel an.
Xena – die Kriegerprinzessin (1995-2001): Auch wenn man es mir nicht glauben mag, aber auch zu dem Buchstaben X gibt es eine Serie, von der ich ein paar Folgen gesehen habe. Mein kleines „guilty pleasure“ der Erwachsenenzeit zum Schluss.
Yao – Abenteuer eines Häuptlingssohnes: Von dieser 1969 von Frankreich und der Elfenbeinküste produzierten dreizehnteiligen Serie um den von seinem Stamm verstoßenen Häuptlingssohn habe ich nur die ersten paar Folgen gesehen – dann war der Sportverein interessanter, und die Serie hatte bei mir keine Chance mehr. In welchen Archiven sie auch immer verschollen sein mag; aber auch zu dem Y gibt es eine Serie, die ich einst kannte.
Von 1989 bis 1991 gab es Montags im Bayerischen Fernsehen immer die Kurzcomedy „Die Zeit ist reif für Ernst Eiswürfel“: Und jetzt habe ich nicht nur das Bild von Eisi Gulp vor Augen, wie er auf der Balkonbrüstung kauert, sondern auch noch diesen dämlichen Ohrwurm („Überall blüh’n Blumen, du bist nicht allein, nimm die Welt in deine Hand, dann wird sie deine sein. Spring nicht aus dem Fenster, fasse neuen Mut, denn du hast einen Engel mit dem wird alles gut. Ernst Eiswürfel, du wirst es seh’n, Ernst Eiswürfel, die Welt ist schön“) — aber zum Z ist mir wirklich nichts vernünftigeres eingefallen. Ach, was war das aber auch schön: Livemusik aus dem Alabama oder dem Schlachthof, dann eine Talkrund mit Giovanni di Lorenzo oder Amelie Fried, und mittendrin dann diese kurzen Comedyfilmchen.
Und nun, wo ich am Ende des Alphabets angekommen bin, endet auch mein Wort zum Mittwoch. Oder Donnerstag. Hat Spaß gemacht. Sehr sogar. Hätte ich nicht gedacht – aber: Hier kann man mal wieder sehen, dass die vermeintlich „schwierigen“ Buchstaben wie Q, X oder Y am Ende leichter sind als gedacht.