12tel Blick : September 2017

 

Heute, am 30. September 2017, bin ich zu meiner Exkursion in den Taunus aufgebrochen und habe mir beim Fotografieren für das Langzeitprojekt „12tel Blick“ von Tabea Heinicker nasse Füße geholt. Es war noch früh am Morgen, und die Nebel hatten sich schon gelichtet. Nur der grasbewachsene Feldweg, auf dem ich zu den drei Bäumen gelange, war noch nass von Tau.


 

12tel Blick September 1

12tel Blick September 3

 


Es war so diesig, dass der Kirchturm im Hintergrund nur noch zu erahnen war, aber so eine Morgenlandschaft hat auch ihren Reiz. Gut, dass es nicht geregnet hat. Zum Schluss noch eine kurze Zusammenfassung der bis jetzt gesammelten Eindrücke:

 

 

 

 

Die 5 besten am Donnerstag ~~~ Die 5 grauenhaftesten Orte in Filmen

 

In Goranas Serie „Die 5 besten am Donnerstag“ geht es diesmal um die 5 grauenhaftesten Orte in Filmen


Ein Ort, der das Blut gefrieren lassen könnte, wäre (wörtlich genommen) Hill House aus dem Film „Bis das Blut gefriert“. Da der Film aber älter ist als ich, konzentriere ich mich auf Filme jüngeren Datums. Im Prinzip wäre ja jeder Raum, in dem ich auf einen „Weeping Angel“ von Dr. Who treffe, ein grauenhafter Ort. Denn wenn man das Pech hat, auf einen solchen Engel zu treffen, kann man sich schon mal darauf einstellen, dass man in die Vergangenheit katapultiert wird, wo man dann zusehen darf, wie man zurecht kommt.

Grauenhafte Orte habe ich aber nicht nur in Filmen, sondern in Serien gefunden. Here they are:

Meine 5 grauenhaftesten Orte in Filmen sind

Askaban: Die Gefängnisinsel mitten im Meer, die von den absolut grauenhaften Dementoren bewacht wird, hat mir beim Anschauen des Harry-Potter-Films, in dem sie ausführlicher zu sehen ist, ein unangenehmes Gefühl beschert.

Rose Red – Stephen Kings Haus der Verdammnis: Ein Haus, das sich selbst verändert und in dem auf mysteriöse Weise Leute verschwinden, spielt in der amerikanischen dreiteiligen Miniserie von 2002 eine zentrale Rolle. Selbst für Tausende von Euros würde ich dort nicht mal ein einziges Wochenende verbringen wollen.

Pleasantville: Das Städtchen aus dem gleichnamigen Spielfilm von 1998 könnte eigentlich ein ganz reizender Ort sein, wenn nicht… ja, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass es eigentlich kein „Außerhalb“ der Stadt gibt und man sich dort immer im Kreis dreht; ganz zu schweigen von der Engstirnigkeit gewisser Einwohner, die gegen alles Farbige sind.

Die Irrenanstalt in Asylum (American Horror Story): So richtig schlimm in Briarcliff ist das Personal. Gnade dem, der in die Hände des sadistischen Arztes Dr. Arden fällt, der schon in Auschwitz sein Unwesen getrieben hat.

Die Arena in den Hunger Games (Die Tribute von Panem): Hier geht es um den Kampf auf Leben und Tod; kein angenehmer Ort – hier hätte ich vermutlich schon zu Beginn den Kürzeren gezogen. Aber eigentlich möchte ich in ganz Panem nicht tot überm Zaun hängen.

 

Wie schön, dass nach den schönsten Orten nun auch mal die gruseligsten dran waren.

Media Monday # 326 :

  

Um 18 Uhr haben alle Wahllokale geschlossen, und das Auszählen kann beginnen. Mir persönlich geht dieses ganze Hickhack und Fiebern irgendwelcher Zahlen entgegen so langsam auf die Nerven. Da beim Auszählen Geschwindigkeit vor Schnelligkeit geht, ist Geduld angesagt – eine Eigenschaft, die aber quer durch alle Medien anscheinend völlig altmodisch geworden ist. Und dieses Jahr soll es wohl noch viel mehr Briefwähler geben als sonst, und deshalb gedulde ich mich doch gerne. Was wichtig ist, erfahre ich schließlich morgen früh in der Tageszeitung unserer Stadt, die ich abonniert habe.

Und viel mehr als irgendwelche Wahlprognosen interessiert mich der Media Monday bei medienjournal, der mit sieben Lückentexten zum Ausfüllen sonntags ab 18 Uhr online geht. Und nun geht es auch schon los, diesmal mit längeren Antworten als sonst:

 

Media Monday #326

 

1. Wenn ich eins beim Medienkonsum nicht gebrauchen kann, dann sind das Unterbrechungen in Form von Trailern oder Werbeeinspielungen oder wenn das Telefon klingelt.

2. Die Nachricht, dass Judi Dench angeblich wegen des Verlusts ihres Augenlichts keine Rollen mehr annehemen soll, hat mir den Spaß an James-Bond-Filmen gehörig verhagelt, denn gerade wegen ihr habe ich mir die letzten Bond-Filme immer noch sehr gerne gesehen, und ohne sie würde mir etwas fehlen. Aber das ärgerlichste daran fand ich, dass ich Dussel wohl einer Falschmeldung aufgesessen bin, denn letzten Donnerstag durfte ich sie in „Tulpenfieber“ bewundern, und auf den nächsten Film mit ihr, der demnächst in deutschen Kinos anlaufen soll: „Victoria & Abdul“.

3. Momentan schlägt mein Fan-Herz ja sehr für Verfilmungen von Agatha-Christie-Krimis. Zuletzt habe ich „Mord im Spiegel“ mit Elizabeth Taylor und einer extrem nervigen Angela Lansbury als Miss Marple (wenn Miss Marple schon von einer anderen Darstellerin als Margaret Rutherford gespielt werden musste, dann ist mir Joan Hickson doch um einiges lieber). Sehr verblüfft war ich, als in einer kurzen Szene nach ca. 70 Minuten Pierce Brosnan einen Miniauftritt hatte und fast kaum zu erkennen war. Jetzt bin ich schon ganz gespannt uf die Neuverfilmung von Mord im Orient-Express mit Stars wie Johnny Depp, Penelope Cruz, William Dafoe und Michelle Pfeiffer.


 

4. Geht euer (multi)mediales Hobby eigentlich mit akuten Platzproblemen einher oder seid ihr längst digital geworden? Noch gibt mein Regal genug Platz für die ein oder andere DVD her, aber da auf dem Festplattenrecorder noch genügend Ungesehenes vorhanden ist, muss ich mir da noch keine Gedanken machen. Außerdem kann ich das, was ich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr sehen werde, auch getrost im Anschluss löschen.
5. Doctor Who ist ja vielleicht der Grund dafür, dass ich eine Satellitenschüssel besitze – aber das ist er nicht nur vielleicht, sondern der Anlass für den Kauf einer solchen. Als auf Pro7 vor ein paar Jahren die Serie nicht mehr fortgeführt wurde, haben wir uns die Schüssel gekauft, um BBC mit ihren verschiedenen Sendern empfangen zu können. Und so kam ich auch in den Genuss anderer, spannender Serien.

6. In gemütlicher Runde lässt es sich meiner Meinung nach ja am besten zocken, und zwar am liebsten Brettspiele, auch wenn ich schon lange keinen Spieleabend oder -nachmittag hatte.

7. Zuletzt habe ich endlich mit den Vorbereitungen zum kommenden Nähwochenende begonnen und das war doch nicht ganz so entspannend, weil ich beim Stecken der Schnitteile auf den Stoff schon recht bald meine schmerzenden Muskeln gespürt habe. Da war das Zusammennähen der einzelnen Teile meiner Strickweste zwar entspannender, aber auch bedeutend langweiliger.

„Splish-Splash, I was taking a bath“ : Die Badesaison ist eröffnet

 


So nach und nach schließen die Freibäder, nicht ohne an ihren letzten Wochenenden einen Hundebadetag zu veranstalten: Herrchen und Frauchen lassen ihre Wauzis zu Wasser, und letztere haben anscheinend irre Spaß im Schwimmbecken. Mit von der Partie bin ich dabei nicht, denn ich habe keinen Hund. Dennoch hatte auch ich heute Gesellschaft im Wasser; 23°C Außentemperatur, blauer Himmel und Sonnenschein waren ideal, um eine zweite Runde der Teichaktion zu starten: 300-Liter-Teich leerschöpfen, Pflanzen herausholen, Schlamm und Modder entfernen, vergammelte Pflanzenteile entsorgen, Pflanzen wieder einsetzen und Teich neu befüllen. That’s it! Das klang nach einem einfachen Plan, für den ich zwei Stunden veranschlagt hatte, inclusive Umziehen, denn nach dem letzten Mal wollte ich diesmal schlauer sein.

Weil ich immer noch keine Gummistiefel habe, nahm ich als „Arbeitsschuhe“ meine Gummischlappen mit, die mir auf Reisen als Hausschuhe dienen. Gummischlappen lassen sich leicht reinigen und schnell trocknen; außerdem habe ich lieber in denen nasse Füße statt in Turnschuhen – und als ich dann zum Schluß in den Teich klettern musste, weil sich die schweren Pflanzkörbe nicht anders heraushieven ließen, war ich froh, nicht mit der blanken Fußsohle im Schlamm herumwaten zu müssen. Das macht mich zwar immer noch nicht zu einem geeigneten Kandidaten für den Tough Mudder, aber im Wasser war es weit weniger unangenehm, als ich zunächst befürchtet hatte.

 

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Den kleinen Schwimmer, den ich in einer Pause ablichtete, habe ich dann mit bloßen Händen aus dem fast leeren Teich expediert. Ganz schön zappelig, so ein kleines Kerlchen, und bestimmt leichter aus dem Wasser zu bekommen als einen Hund.

Die 5 besten am Donnerstag #62 : Die 5 schönsten Orte in Filmen


 

In ihrer Rubrik „Die 5 besten am Donnerstag“ fragt Gorana nach fünf Orten aus Filmen die wir gerne mal besuchen würden oder an welchen wir sogar für immer bleiben würden.

Abgesehen von meinem gestrigen Kinobesuch in Frankfurt zu „Tulpenfieber“, bin ich in den letzten Jahren immer seltener ins Kino gegangen. Und so sind von den fünf Filmen, die mir optisch viel zu bieten haben, nur zwei dabei, die ich tatsächlich im Kino gesehen habe – den Rest habe ich auf DVD.


 

1. Der Herr der Ringe – die Gefährten: das Auenland. So eine Hobbithöhle inmitten idyllischer grüner Hügel hat etwas faszinierendes für mich, und ich kann jeden Hobbit verstehen, der diesen traumhaften Ort nicht verlassen möchte.

2. Gosford Park: Der englische Landsitz, der während des ganzen Films nicht einmal genannt wird, reizt mich, nicht nur sein Inneres, sondern auch die weitläufigen Parkanlagen zu erkunden.

3. Das zauberhafte Land: Oz, und zwar genau den Punkt, in dem der gelbe und der rote Steinweg ineinander zusammenlaufen. Und dann würde ich dem roten Steinweg folgen. Da ich keiner Hexe etwas weggenommen habe, werde ich für die vermutlich völlig uninteressant sein.

4. Nightmare before Christmas: Der Ort im Wald mit den Türen zu den anderen Welten wie Ostern, Valentinstag, Thanksgiving oder St. Patrick’s Day. Ich glaube, auf die Oster-Town mit dem Bunny wäre ich am neugierigsten.     

 

 

5. Inception: Den Film fand ich verwirrend, aber die Landschaften, in denen man sich in allen Perspektiven gleichzeitig befinden bzw. in denen einzelne Perspektiven kollabieren, übten eine ungeahnte Faszination auf mich aus. Man muss schon sehr stark sein, um nicht die Orientierung zu verlieren, wenn oben gleichzeitig unten ist: So schön ich diese Orte finde, für immer dort bleiben möchte ich nicht – höchstens für eine kleine Weile.

Media Monday # 325

 

 

Schade, dass ich gestern keine Kamera dabei hatte, um das zu fotografieren: Der Kleingarten meiner Freundin, in dem ich die Teiche leerschöpfen, säubern und neu befüllen sollte, stand unter Wasser. „Kipp das Wasser nicht in die Beete, sondern auf den Weg.“, hatte es geheißen, und da stand ich nun – überlegend, auf welchen Teil des Wegs ich das Wasser aus den Teichen kippen sollte, und kam auf einen äußerst passenden Titel: Waterworld.

Okay, den Film fand ich zwar nicht gelungen, aber das Motto passend. Eine SMS meiner Freundin bestätigte meine Vermutung, dass es keinen Sinn ergibt, die 300 Liter aus dem größten Teich in diese Waterworld auch noch hineinzuschütten. Sinnvoller erschien mir da schon eher, den Sonntag auf dem Sofa mit einem weiteren meiner bereits gelesenen Bücher zu verbringen und am Abend ein paar geistige Klimmzüge mit sieben neuen Lückentexten auf dem Blog medienjournal einzulegen. So let’s go:

 

Media Monday #325

 

1. Wenn heutzutage noch immer Serien nur auf DVD und nicht auf Blu-ray veröffentlicht werden interessiert mich das nicht, weil meine Geräte ohnehin kein Blu-ray abspielen können und ich mir keine neuen Geräte anschaffen werde.

2. Gilmore Girls habe ich nach Jahren nun auch endlich mal gesehen und kann nun verstehen, warum die Serie damals so viele Fans hatte. In diesem Fall kann ich mich anschließen und sehe das Sprichwort „Gut Ding will Weile haben“ bestätigt.

3. Immer wenn ich die Sendung „Countryfile“ sonntagabends auf BBC 1 sehe, bekomme ich regelrecht Lust mal wieder nach Großbritannien zu reisen.

4. Das Lesen von Blogs, die sich mit dem Nähen beschäftigen, ist seit Jahren quasi eine Konstante, schließlich bin ich durch den MeMadeMittwoch in Kontakt mit anderen Hobbyschneiderinnen gekommen.

5. Ich packe meinen Koffer und lasse Platz für ein paar kleine Mitbringsel, obwohl ich bis jetzt noch nicht weiß, wo nächstes Jahr die Reise hingeht.

6. Die künstlich erzeugte Exklusivität mancher Serien/Filme, beispielsweise in Bezug auf unterschiedliche Streaming-/Premium-Anbieter bringt mich jetzt auch nicht unbedingt dazu, Mitglied eines solchen Streaming-Dienstes zu werden, denn so wichtig sind mir diese Serien oder Filme dann auch wieder nicht, zumal manche Serien oder Filme irgendwann doch auf DVD erhältlich sind. Außerdem muss ich nicht noch mehr Zeit vor der Glotze verbringen.

7. Zuletzt habe ich Federweißen am Stand eines Winzers gekauft, und das war für längere Zeit wohl das letzte Mal, weil die Geschäftsleitung des Einkaufszentrums, wo der Stand seit Jahren seinen festen Platz hatte, dem Winzer nun gekündigt hat und ich noch nicht weiß, wo der Stand nächstes Jahr zu finden sein wird.

 

 

Mittendrin-Mittwoch #82 : Die Schrecken des Eises und der Finsternis

 


 

Lesen geht immer, und wenn’s nur ’ne Zeitung ist. Zu Neukäufen kann ich mich nicht aufraffen, und die Stadtbücherei hat mich vor längerem zum letzten Mal gesehen. Also bediene ich mich bei den Büchern in meinem Schrank, die ich schon einmal gelesen habe; dass ich am Montag zu einem Buch gegriffen habe, das ich seit Oktober 2013 besitze, passt hervorragend zu der neuesten Ausgabe des MittendrinMittwoch von elizzy91, die zur Zeit „all the strangest things are true“ liest. Und darum geht’s beim Mittendrin-Mittwoch:

Mittendrin Mittwoch besteht aus immer neuen Zeilen von Büchern in denen ich gerade mittendrin feststecke. Momentaufnahmen von Büchern, die ich gerade lese“

(Zitat aus ihrem Blog)

In welchem Buch liest Du gerade?

Antwort:

Die Schrecken des Eises und der Finsternis“ von Christoph Ransmayr, 2013 erschienen in der Fischer TaschenBibliothek(ISBN 978-3-596-50985-0)

 

Wie sehen Deine nächsten Zeilen aus?

 

24. Montag: Klotz und ich fußmarod. 25. Dienstag: Helles Wetter. Klotz und ich marod. Unter der Mannschaft werden Geschenke zum Ausspielen gegeben. Ich habe eine Flasche Himbeersaft gewonnen. Johann Haller“

 

Aus den Tagebüchern der österreichisch-ungarischen Polarexpedition, geschrieben im Februar 1873. Die Yacht „Admiral Tegetthoff“ war vom Packeis eingeschlossen, und die Besatzung musste die lange Polarnacht (mehrere Monate am Stück bei fast völliger Dunkelheit) überstehen. Am Valentinstag sendeten sie verkorkte Flaschen mit Post in alle vier Himmelsrichtungen aus, ohne zu wissen, dass die erste der Flaschenposten erst nach 48 Jahren gefunden werden würde.

Nach „Längengrad“ und „Sextant“ ist dies nun bereits das dritte Buch, das sich mit dem harten Leben auf See beschäftigt; nur sind die Widrigkeiten, unter denen die Nordpolexpedition zu leiden hatten, noch extremer gewesen. Länger als ein Jahr im ewigen Eis ausharren zu müssen- das würde mir um keinen Preis der Welt einfallen.

Media Monday # 324


 

So viel wie am vergangenen Wochenende habe ich schon lange nicht mehr fotografiert. Zuerst das Hayner Burgfest in Dreieichenhain, dann der Tag des offenen Denkmals, das bundesweit unter dem Motto „Macht und Pracht“ stand; da kommen schon einige gelaufene Kilometer zusammen. Der einzige Wermutstropfen ist die bescheidene Möglichkeit, mit öffentlichen Verkehrsmitteln an den gewünschten Ort zu kommen, obwohl schon allein der Versuch, das Auto an solchen Tagen zu nutzen, zum Glücksspiel mutiert. Doch trotz weniger verfügbarer Parkplätze in Dreieichenhain fand ich doch noch eine winzige Lücke.

Mit Bus und Bahn wäre ich für die gleiche Strecke wahrscheinlich viermal so lange unterwegs gewesen. Und ausgerechnet an diesem Sonntag musste in der Nähe unseres Wohngebiets der monatliche Schnäppchenmarkt stattfinden, bei dem man gut beraten ist, wenn man das Auto stehen lässt. Sagt das mal denen, die gar nicht erst aus ihrer Garage herausfahren können, weil irgendein ortsfremder Vollpfosten eine Einfahrt sei ein guter Platz zum Parken. Oder sich gleich die Bushaltestelle dazu aussucht, weshalb auch die Busfahrer auf den Verstärkerlinien nicht begeistert sind. Tja, mir blieb dann für die Fahrt zum drei Kilometer entfernten Friedhof nur als Alternative die Fahrt mit dem Taxi, denn ausgerechnet die Buslinie, die mich dorthin hätte bringen können, fährt sonntags gar nicht. Möp!

Mit noch platter gelatschten Füßen und bleierner Müdigkeit relaxte ich danach auf dem Sofa und füllte die sieben Lückentexte des 324. Media Mondays auf Wulfs Blog aus; als Gehirnjogging, um die physische Faulheit angemessen kompensieren zu können. And now here we go:

 

Media Monday #324

 

1. Hätte ich plötzlich und unerwartet eine ganze Woche frei und somit Zeit, würde ich mein Stofflager im Keller drastisch durch das Nähen neuer Kleidung abbauen.

 

2. Der Film „Dead Zone – Das Attentat“ mit Christopher Walken hat mich mit seiner Auflösung regelrecht vom Hocker gehauen, denn ich hätte nie gedacht, dass auch ein vereiteltes Attentat zum ersehnten Ergebnis führen würde.

 

3. Wenn ich von Blog-Artikeln, Trailern oder dergleichen gespoilert werde, muss mich der Film oder die Serie schon sehr interessieren, um nicht dadurch abgeschreckt zu werden.

 

4. Diese ständigen Vergleiche in Klappentexten oder auf Filmplakaten gehen mir am Allerwertesten vorbei, denn das Anstellen von Vergleichen möge man doch bitteschön mir überlassen.

 

5. Als ich mit dem letzten Band der „Tribute von Panem“-Trilogie durch war, konnte ich einfach nicht widerstehen und habe zum wiederholten Male das Sachbuch „Sextant“ von David Barrie zum Lesen aus dem Schrank geholt, denn das geht auf ganz andere Aspekte der Navigation auf See ein und ist eine gute Ergänzung zu „Längengrad“ von Dava Sobel.

 

6. Obwohl mich Snacks für die Mikrowelle sonst nicht so reizen, gefiel mir das Mikrowellenpopcorn mit Karamell aus dem Supermarkt doch überraschend gut, denn nichts eignet sich für mich besser zum Knabbern als etwas süßes, das noch warm ist (abgesehen von einem fertigen Popcorn aus der Tüte, das salzig und süß zugleich ist).

 

7. Zuletzt habe ich mein Smartphone aufgeräumt, weil ich erklärt bekommen habe, dass Videos, die man per Whats App bekommt, im Hintergrund weiterlaufen und den Akku über Gebühr strapazieren und das war frustrierend, weil mich die schiere Masse an Filmchen und Fotos mit Sinnsprüchen beinahe in den Wahnsinn getrieben hätte. Und kaum hatte ich meine Löschaktion erfolgreich abgeschlossen, kam schon wieder neues Material per Whats App hereingeflogen. Ich glaube, ich sollte nächstes Mal nicht mehr ganz so viel Zeit verstreichen lassen.

 

 

So, nachdem ich mich nun wacker durch alle sieben Texte hindurch navigiert habe, kann die neue Woche beginnen.

Macht und Pracht : Tag des offenen Denkmals – 10. September 2017


 

Schon einmal ein Mausoleum samt Gruft von innen besichtigt? Beim Tag des offenen Denkmals, das unter dem Motto „Macht und Pracht“ steht, hatte ich die Gelegenheit dazu. Auf dem Alten Friedhof in Offenbach am Main. Bei dem Mausoleum, das im Zentrum der eineinhalbstündigen Führung stand, handelt es sich um das sogenannte Krumm-Mausoleum. Diesen Tempel ließ die Witwe des 1912 verstorbenen Lederwarenfabrikanten Heinrich Krumm (Goldpfeil) ihrem verstorbenen Gemahl zu Ehren im Jahr 1919 errichten.

 

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Vor ein paar Jahren wurde es vollständig restauriert und konnte nun heute zwischen 11:30 Uhr und 15:30 Uhr in seiner ganzen Schönheit bewundert werden. In einem Bericht der Offenbach-Post vom 10. Februar 2010 wird es auch als Tadsch Mahal von Offenbach bezeichnet, aber dieser Vergleich erscheint mir dann doch etwas hoch gegriffen; trotzdem fand ich die goldbedampften Glasmosaiken in der Gruft, die sonst mit einer hydraulisch heb- und absenkbaren Metallplatte verschlossen ist, wunderschön…

 

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… fast noch schöner als die blaue Kuppel mit goldenem Mond und Sternen und dem eingemeißelten Spruch „Dein Leben war Liebe – deine Liebe war mein Glück“, den ich leider nicht ganz aufs Bild bekommen habe:

 

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Es war eine sehr interessante Führung, vorbei an den Gräbern der einst Mächtigen. Direkt neben dem Gräberfeld der im 1. Weltkrieg in Offenbacher Lazaretten Verstorbenen befindet sich ein Denkmal für die Opfer eines Chemieunfalls im Jahr 1916. An Prächtigem gibt es auf dem Friedhof, der komplett unter Denkmalschutz steht, noch so einiges; angefangen bei den vielen Skulpturen in Form von Engeln bis hin zu dem alten Baumbestand.

 

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Für mich waren es zwei unterhaltsame und lehrreiche Stunden, die bei einem Stückchen Kuchen und einem Becher Kaffee auf dem Rasen vor dem Mausoleum ihren gelungenen Ausklang fanden.

Hayner Burgfest 9. September 2017


 

Wie lange ist es eigentlich her, dass ich das letzte Mal auf einem Mittelalterlichen Spectaculum war? Muss Jahre her sein – und deshalb hatte ich mir vorgenommen, dass ich dieses Jahr das Hayner Burgfest besuchen würde, und zwar mit einer Freundin, der es auf dem Mittelaltermarkt in Münzenberg so gut gefallen hatte. Treffen wollten wir uns um 19 Uhr an einem noch näher zu bezeichnenden Punkt, weil ich gerne bereits schon am Nachmittag dort sein wollte. Das Wetter war ja soweit okay.

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Das Programm erschien mir nämlich sehr reizvoll, denn aus der Menge der Musikanten und Gaukler stachen für mich folgende drei heraus: die Horus-Falknerei aus Westensee (Schleswig-Holstein), die Filmtierschule Weselohs Tierleben aus Neu Wulmstorf (Niedersachsen) und Lady of Arrows aus meiner Heimatstadt Offenbach (Hessen). Sie veranstalteten die um 15 und 18 Uhr stattfindende Vorstellung „Vom Hühnerei bis zur Falkenjagd – Nutztiere im Mittelalter“.

 

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Nachdem ich mich mit Apfelschorle, einem schottischen Bannock und einem Becher Rosenblüten-Federweißer gestärkt hatte, ging es los mit meinem Rundgang über das Festgelände, wo es zwar viele Stände gab, die die für Mittelaltermärkte typischen Waren feilboten, aber auch mit einigen Überraschungen glänzten, wie z.B. das handbestriebene „Riesenrad“ (ca. 1600) …

 

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… oder den Stand mit Wollstoffen, direkt von einer Weberei. Oder eine Mitmach-Schmiede:

 

Allerdings hatte das Festgelände dann doch größere Ausmaße hatte als gedacht; schon bald hatte ich rundgelatschte Füße (aber das kam nicht allein vom Laufen – der Federweiße hatte sicher auch seinen Anteil daran). Als ich dann zwischendurch mit der Freundin telefonierte, erklärte mir diese, dass sie mir doch am Vortag bereits abgesagt hatte und ihr nicht ganz wohl sei. Schade, da war wohl nichts zu machen – aber Frust kam trotzdem auf, und den konnte ich nur noch mit extrastarkem Mokka mit Kardamom (am Stand unten links im Vordergrund) herunterspülen.

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Der half gegen die bleierne Müdigkeit, denn die konnte ich bei der 18-Uhr-Show am Turnierplatz nun gar nicht gebrauchen. Wie schön, dass es dort dann doch noch jede Menge freie Sitzplätze in der ersten Reihe gab.  So konnte ich die vielen Tiere ganz vorzüglich sehen: ein Winzling von einem Buntfalken, ein Uhu, zwei Wüstenbussarde und einen Kordillerenadler mit bläulich schimmerndem Gefieder. Aber im Mittelalter, erfuhren wir, wurde nicht nur mit Greifvögeln gejagt: Für die Kaninchenjagd bevorzugte man Frettchen; und ein solches Exemplar war ebenfalls Bestandteil der Show. Dass ein Frettchen extrem riecht, konnte meine verstopfte Nase nicht bestätigen, obwohl der Herr, der damit an den Kindern in der ersten Reihe vorbei ging, scherzte, dass man als Mädchen nervige Jungs abschrecken kann, wenn man nach Frettchen duftet.

Ob die anwesenden Mädchen diesen Joke goutierten, wage ich zu bezweifeln. Da fand ich den direkten Größenvergleich zwischen irischem Wolfshund und Shetlandpony mit 60 cm Stockmaß schon spannender. Zum Schluß führte die Lady of Arrows noch das Ringstechen als mittelalterliche Turnierdisziplin und Bogenschießen vom Pferderücken aus vor.

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Sehr beeindruckend. Das Zentrum dieser Zielscheibe zu treffen, ist nicht einfach zu meistern:

 

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Bevor es nach Hause ging, suchte ich aber noch ganz profan den Mittelalterlichen Toilettenwagen auf. Obwohl die Homepage des Veranstalters damit wirbt, dass sich hier stilvoll unter Begleitung keltischer Klänge bestens alle „Geschäfte“ erledigen lassen, hatte ich nicht gezielt danach gesucht. Nachdem ich mit meinem halben Taler die Kasse zum Klingeln gebracht hatte, durfte ich tatsächlich stilvoll Platz nehmen. Die Musik war allerdings nicht keltisch… obwohl: Harfenklänge in Verbindung mit Helge Schneiders Möhrchenlied hört man auch nicht jeden Tag. Schon gar nicht an solchen Orten. Aber: Am Ende zählt doch, dass es gefallen hat. Sehr sogar.

Und zum Abschluss dieses gelungenen Tages gönnte ich mir dann noch ein Fläschschen des schottischen Biers, das ich mir außer den zwei Metern des edlen Woll-Leinen-Gemischs dort auch noch gekauft hatte. Die passende musikalische Untermalung als Ersatz für die entgangene keltische Klangwelt: Die besten Szenen aus dem Royal Edinburgh Military Tattoo – gesendet auf BBC Alba. Ein Spartensender, den ich ab und zu schaue. Moderiert in gälischer Sprache, mit englischen Untertiteln für alle, die des gälischen nicht mächtig sind. Eine Sprache, die ich nie lernen werde, obwohl ich sie schön finde.


 

PS: Dem hier  

Burgfest 09

bin ich auf dem Fest öfters über den Weg gelaufen, aber der Genuß des Bieres ist ohne Folgen geblieben. Kein schwummeriges Gefühl – kein Kater. Eine gute Ausgangsbasis für den Besuch des Tag des Offenen Denkmals.