Schon seit einiger Zeit ist mir das neue Schild an einem Laden aufgefallen, der sehr lange leer gestanden hatte, nachdem die darin befindliche Second-Hand-Boutique zu meiner Enttäuschung schließen musste. Das Problem ist nicht immer das, was rausgeht, sondern eher das, was reinkommt, z.B. das Woll- und Handarbeitsgeschäft, das aus Altersgründen schließt und als Nachfolger einen Laden für Shishas und Zubehör bekommt und bei dem ich mich frage, wie lange der sich halten kann, wenn der Trend vorbei ist.
In dem aktuellen Fall mit dem neuen Ladenschild ist es aber so, dass mir die Aufschrift deshalb so vertraut vorkam, weil es ein solches Geschäft für Whisky im Nachbarort bereits gegeben hatte, sein Inhaber es aber aus gesundheitlichen Gründen schließen musste und dieser seine übrig gebliebenen Bestände online verkaufen wollte.
Je öfter ich an dem neuen Geschäft vorbeifuhr, desto größere Fortschritte in Richtung Eröffnung schien sein Inhaber gemacht zu haben, und am vergangenen Wochenende fuhr ich einfach direkt dort hin, um herauszufinden, ob ich richtig geraten hatte. Resultat meiner detektivischen Meisterleistung: Es ist derselbe Mann mit demselben Geschäft, mit dem er sich nun endgültig selbständig gemacht hat, und ich habe mich gleich in den Verteiler für seinen Newsletter aufnehmen lassen, damit ich weiß, wann die nächsten Whiskytastings stattfinden. Zum Schluß habe ich dann noch zwei Flaschen schottischen Single Malt erstanden: Einen Caol Ila aus der Elements-of-Islay-Edition (von der Insel Islay, die bekannt ist für ihre rauchigen, torfigen Whiskys) und einen Highland Park von den Orkney-Inseln, der den Walküren gewidmet ist.
Welchen davon ich mir zum Ausfüllen der sieben Lückentexte in der aktuellen Ausgabe des Media Moday auf Wulfs Blog medienjournal gönnen werde, weiß ich noch nicht, aber der Abend könnte gehaltvoll werden.
Media Monday # 357
1. Passend zum Tanz in den Mai: Tanzfilme habe ich mir früher öfters angesehen. Meistens waren es die „Klassiker“ wie Footlose, Flashdance oder Dirty Dancing. Inzwischen gibt es nur noch wenige, die ich mir nochmal anschauen würde, und das wäre „Strictly Ballroom“, „West Side Story“, „Die roten Schuhe“ und „Black Swan“ (auch wenn letzterer kein Tanzfilm im herkömmlichen Sinn ist).
2. Bei dem Song Bitter Sweet Symphony muss ich immer an den erwachenden Tag denken, denn die Streichersequenz zu Beginn des Liedes erinnert mich an das Einsetzen des Vogelgezwitschers früh am Morgen.
3. Was man in Filmen/Serien nie zu sehen bekommt: wenn es sich jemand mit einem Stapel Zeitungen auf dem Lokus gemütlich macht. Anscheined ist das WC ein mysteriöser Ort. Was ich an der Stelle korrigieren muss: Bei Game of Thrones ist dieser Ort lebensgefährlich.
4. Von all den Konzerten, bei denen ich dabei war, wird mir eines für immer in Erinnerung bleiben: Simon & Garfunkel 1982 im Stadion am Bieberer Berg.
5. Meine Sammlung von Miss-Marple-Filmen begeistert mich wirklich ein ums andere Mal, aber ich glaube, es wird langsam Zeit, mir die Filme auch mal im Original anzusehen. Dabei gibt es doch noch so viele Agatha-Christie-Verfilmungen, die ich noch nicht kenne, zum Beispiel die Neuverfilmunng von „Zeugin der Anklage“ (Witness of the Prosecution), die vor einiger Zeit als Zweiteiler auf BBC One lief.
6. Die ach so überraschende Wendung in Game of Thrones mit dem abgeschossenen Drachen hätte ich nicht unbedingt gebraucht, denn jetzt kann ich mir ausmalen, wie die nächste Staffel verlaufen wird.
7. Zuletzt habe ich mir einen neuen Psychothriller gekauft, und das war ein Glücksgriff, weil die Geschichte nicht blutig, aber hochgradig fesselnd ist und durch eine ungewöhnliche Handlung besticht.