Woche 14 des Projekts „Das Werk zum Wort“ von Stepnwolf – 38 weitere sollen folgen; nur werde ich nicht bei allen dabei sein.
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„Ein Jahr lang jede Woche ein Wort. Dazu ein passendes Werk. Musikalisch, filmisch, literarisch. Alles geht. Alles darf. Solange sich das Werk dem Wort widmet. Und einige Worte zum Werk entstehen. Mitmachen darf jeder. Eine Woche lang. Bis zum nächsten Wort. Einfach in den Kommentaren euer Werk zum Wort verlinken. Und hier jede Woche das nächste Wort erwarten.“
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Und wieder bietet das aktuelle Wort unzählige Möglichkeiten, unter denen ich wählen kann, denn das Thema lautet
Zeit
„Gott gab die Zeit. Von Eile hat er nichts gesagt“, ist ein beliebter Spruch an Sonnenuhren, die älteste Form des Versuchs, die Zeit anzuzeigen. Festhalten kann man sie ohnehin nicht. Die Zeit ist ein allgegenwärtiges Thema, ob in Kunst & Musik oder Literatur & Film. Wo fange ich an, wo höre ich auf? Da ich Zeitreisegeschichten liebe, wird dies eine geistige und künstlerische Zeitreise, die vordergründig die 60er Jahre zum Ziel hat, aber in Wahrheit weit in die Vergangenheit führt.
Unzählige Aufnahmen waren nötig, bis die Byrds mit dem Resultat ihres Klassikers „Turn Turn Turn (to everything there is a season)“ von 1965 endlich zufrieden waren, und die Mühe hat sich gelohnt. Schon immer mochte ich dieses Lied sehr, allein schon wegen der Gitarre und des mehrstimmigen Gesangs, doch erst der Text macht es für mich zu etwas Besonderem:
Er stammt nämlich geradewegs aus dem Alten Testament, dem Buch der Weisheit (Book of Ecclesiastes 3:1-8), auch bekannt als Buch Kohelet oder Prediger Salomo. Ob es aus dem dritten oder zehnten Jahrhundert vor Christus stammt, ist noch nicht ganz klar, aber es gibt Weisheiten, die die Jahrhunderte überdauern. Übersetzt liest sich der folgende Auszug daraus, in etwa so:
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„Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde:
geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit“
(…)
„weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit;
klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit;
Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit“
(…)
lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit;
Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit.
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Und somit ist „To everything there is a season“ bzw. „ein jegliches hat seine Zeit“ das älteste, von mir bisher entdeckte Werk. — Das nächste Wort: Picknick
(Quellen: Video: https://www.youtube.com/watch?v=pKP4cfU28vM / Text: Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart)