Woche 15 des Projekts „Das Werk zum Wort“ von Stepnwolf – 37 weitere sollen folgen; nur werde ich nicht bei allen dabei sein.
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„Ein Jahr lang jede Woche ein Wort. Dazu ein passendes Werk. Musikalisch, filmisch, literarisch. Alles geht. Alles darf. Solange sich das Werk dem Wort widmet. Und einige Worte zum Werk entstehen. Mitmachen darf jeder. Eine Woche lang. Bis zum nächsten Wort. Einfach in den Kommentaren euer Werk zum Wort verlinken. Und hier jede Woche das nächste Wort erwarten.“
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Etwas, das ich nur ein einziges Mal in meinem Leben hatte, war ein
Picknick
und das bestand auch nur aus einer Flasche Rotwein und zwei Gläsern im Picknickkorb, also nix mit Picknick à la Downton Abbey oder Zimmer mit Aussicht – statt dessen bei Vollmond am Rand eines Feldes im Odenwald. Klingt unspektakulär, aber dafür wurde uns ein Drama wie das Folgende erspart:
Am Valentinstag des Jahres 1900 unternehmen Schülerinnen einer privaten Mädchenschule im australischen Victoria einen Ausflug zu einer Felsformation mit dem Namen „Hanging Rock“, um dort zu picknicken.
Während der Rest der Gruppe in tiefen Schlaf fällt, begeben sich einige Schülerinnen und eine Lehrerin auf Erkundungstour, um den Felsen zu erklimmen. Es wird ein Ausflug, von dem nur eine wiederkehren wird, und sie kann sich an nichts mehr erinnern. Die anderen bleiben für immer spurlos verschwunden.
Joan Lindsays Roman wurde 1975 von Peter Weir in ein 115minütiges Filmdrama mit dem Titel „Picnic at Hanging Rock“, auch bekannt als „Picknick am Valentinstag“, verwandelt. Ein Film, der seine unterschwellige Spannung nur sehr langsam aufbaut und u.a. von einer schon fast hypnotischen Panflötenmusik von Gheorghe Zamfir untermalt wird – wie der Originaltrailer zeigt:
Der Film war ein großer Erfolg, sowohl beim Kinopublikum als auch bei den Kritikern, und anscheinend ist er auch heute immer noch so beliebt, dass man sich 2018 an eine Neuverfilmung zu wagen traute. Heraus kam eine sechsteilige Miniserie mit Natalie Dormer (Game of Thrones / Die Tribute von Panem „Mockingjay“) als Schulleiterin. Zu sehen war die Serie auf BBC 2. Doch an den Film, der seine ätherisch wirkenden Bilder mit simpelsten Mitteln erzeugt, reicht der sich in Details verlierende Sechsteiler nicht ganz heran. Manchmal genügen knappe zwei Stunden, um das Wesentliche zu erzählen.
Das nächste Wort lautet: Kreuz.
Quellenangaben: Video: https://www.youtube.com/watch?v=O7ZLxPP1GRU / Beitragsbild: https://www.ngv.vic.gov.au/explore/collection/work/5568/
Es zeigt das Gemälde „At the Hanging Rock Mt. Macedon“ von William Ford (1823-1884) – Öl auf Leinwand – Höhe 79,2 cm, Breite 117,5 cm. Dieses Bild ist gemeinfrei, weil sein Urheberrecht in Australien abgelaufen ist.