# Writing Friday – week 34.2

 

Das Projekt „Writing Friday“ habe ich bei elizzy entdeckt – und darum geht es:

Jeden Freitag wird veröffentlicht.   +++   Wählt aus einem der vorgegebenen Schreibthemen.    +++   Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal, Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben.   +++   Vergesst nicht, den Hashtag #Writing Friday und den Header zu verwenden, schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch.    +++   Habt Spaß und versucht, voneinander zu lernen.

 

Dies sind die Schreibthemen für den August:

1) Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz: “Der Regen brannte auf ihrer Haut, weil…” beginnt.   +++   2) Schreibe aus der Sicht deiner Zimmerpflanze.   +++   3) Erkläre deinem SuB wieso du keine Zeit für ihn hast.   +++   4) Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter ein: Malkasten, Sonnenblumen, hungrig, Orange, Unglück.   +++   5) Du entwirfst Postkarten mit Lebensweisheiten darauf, was würde auf einer davon stehen? Lebst du danach?

Die Woche 33 habe ich ausfallen lassen, weil ich Urlaub hatte und meinem SuB (Stapelchen des ungelesenen Buchs) eine Ansichtskarte von den Niagarafällen mitbringen wollte. Pünktlich zum Freitag ist ein Fragment fertig geworden, das den Versuch einer Geschichte mit eingeflochtenen Worten darstellen soll.

♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦

Jet Lag

Die Farbe Orange wird oft mit Geselligkeit, Genuss und Aktivität assoziiert, dachte ich und war nun erst recht hellwach. Nun war es da, das Unglück, vor dem mich alle gewarnt hatten, wenn auch in anderer Form. Hunger! Gewiss war der gerahmte Kunstdruck an der Wand gegenüber daran schuld. Wer ist denn auch so blöd, ausgerechnet van Goghs Sonnenblumen in ein Hotelzimmer zu hängen.

Du wirst an einem üblen Jet Lag leiden, wenn du nach Toronto fliegst“, hatten sie gesagt und mich gefragt, ob ich nicht doch lieber im Urlaub wieder nach Schottland fahren wollte, oder nach England, oder nach… Nein, sorry, liebe Leute – auf keinen Fall wollte ich in diesem alten Trott weitermachen wie bisher. Viel zu lange hatte ich an alten Gewohnheiten festgehalten – Zeit, dieses Jahr mal etwas neues zu wagen, und weil drei Wochen für eine Reise nach und durch Australien nicht ausreichen, ich aber unbedingt auf einen anderen Kontinent wollte, hatte ich mich für Kanada entschieden. Da war es schön grün: so viele Wälder, so viele Seen – und der Flug war nicht so lang. Trotzdem hatten sieben Stunden gereicht, dass ich jetzt um zwei Uhr nachts kerzengerade im Bett saß und nur noch ans Essen denken konnte. Dass jetzt diese vermaledeite Farbe durch mein Hirn spukte, machte es nicht besser. Dank ihr war ich jetzt erst recht hungrig, und Frühstück würde es erst in viereinhalb Stunden geben. Das Licht zu löschen und Schäfchen zu zählen, war ebenfalls keine Lösung. Die wolligen Vierbeiner verwandelten sich in hüpfende Burger, einer saftiger als der andere. Die Vorhänge ließ ich am besten gleich zugezogen, denn wenn ich aus dem Fenster sah, strahlte mir wie zum Hohn die grelle Leuchtreklame eines Diners entgegen. Grummel!

Ein Malkasten bietet so große Möglichkeiten zur Auswahl – wer für die Zimmergestaltung verantwortlich war, hätte doch sicher ein beruhigenderes Motiv wie den Seerosenteich oder die Sternennacht an die Wand hängen können, wenn es schon ein Gemälde von van Gogh sein musste. Frustriert griff ich zu meinem Schmöker, der auf meinem Nachttisch lag. „Die Tribute von Panem – Gefährliche Liebe“ – das Gemetzel in der Arena würde mir garantiert den Appetit verderben, und schlafen konnte ich ohnehin nicht. Da konnte ich mir auch einen dystopischen Thriller reinziehen und hoffen, dass die wiederkehrenden Beschreibungen, wie die Arena nun genau aufgebaut war, den gewünschten Effekt herbeiführen würden. Dass die Helden der Geschichte in den Genuss von essbaren Sponsorengeschenken kommen würden, war jedenfalls so bald nicht zu erwarten. Entschlossen blätterte ich die Seiten um. Konnte es eine passendere Beschäftigung geben?

♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦

An dieser Stelle beende ich das Experiment zur 34. Woche – am Ende bin ich dann doch eingeschlafen, als ich erkennen musste, wie langsam sich die Beziehung zwischen Katniss und Peeta entwickelt.

# Writing Friday – week 34.1

 

Das Projekt „Writing Friday“ habe ich bei elizzy entdeckt – und darum geht es:

Jeden Freitag wird veröffentlicht. +++ Wählt aus einem der vorgegebenen Schreibthemen. +++ Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal, Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben. +++ Vergesst nicht, den Hashtag #Writing Friday und den Header zu verwenden, schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch. +++ Habt Spaß und versucht, voneinander zu lernen.

 

Dies sind die Schreibthemen für den August:

1) Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz: “Der Regen brannte auf ihrer Haut, weil…” beginnt.   +++   2) Schreibe aus der Sicht deiner Zimmerpflanze.   +++   3) Erkläre deinem SuB wieso du keine Zeit für ihn hast.   +++   4) Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter ein: Malkasten, Sonnenblumen, hungrig, Orange, Unglück   +++   5) Du entwirfst Postkarten mit Lebensweisheiten darauf, was würde auf einer davon stehen? Lebst du danach?

 

Mit einer Postkarte habe ich mich in den Sommerurlaub verabschiedet, um für zwei Wochen auf Tauchstation zu gehen. Passend dazu widme ich mich heute dem SuB – dem Stapel ungelesener Bücher, den ich während dieser Zeit zu Hause zurückgelassen habe. Eigentlich ist es ein Stapelchen, weil es zur Zeit nur aus einem Buch besteht.

 

♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦

Liebes Stapelchen, es fällt mir schwer, doch jetzt ist es soweit:

Du bist zwar klein, dennoch lass‘ ich Dich allein.

Lang hab ich gesucht und die Traumreise gebucht.

Ich reise gern mit leichtem Gepäck, und deshalb flieg‘ ich ohne Dich weg.

Im Koffer ist der Platz begrenzt, drum hab‘ ich Dich nicht rein gezwängt.

Erleben möchte ich die große Sause, und darum gönn‘ ich Dir ’ne Pause.

Bestimmt hast Du von mir genug – ach Mensch, die Zeit vergeht doch wie im Flug.

Damit Du nicht so traurig bist, greife ich zu einer List.

Ich zeig Dir meine Lieblingsstelle vom Fuß der Niagarafälle.

Ich hoffe, Du hast nicht sehr geweint; sehr bald schon sind wir neu vereint.

Dann widme ich mich Dir aufs Neue und halt‘ Dir weiterhin die Treue.

Mit sonnigen Grüßen – von Deiner Leseratte.

♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦

 

Und damit das Stapelchen nicht traurig sein muss, habe ich ihm aus dem Urlaub eine schöne Ansichtskarte aus Kanada mitgebracht.