Ankündigung : Mein singender, klingender Adventskalender.

 

Advent, Advent.. die Zeit der Adventskalender hat begonnen – überall in den Läden, aber auch bei wordpress. Und weil mich die Blog-Adventskalender viel mehr faszinieren als jene, die man kaufen kann, schenke ich mir dieses Jahr selbst auch einen virtuellen mit Musik drin, denn beim Abspielen aller Songs, die ich auf dem Smartphone habe, hatte ich eine Eingebung: Alle 253 Songs sind alphabetisch nach Titeln geordnet – es fehlen nur das X und das Z. Da habe ich mich schon länger gefragt, warum ich nicht längst schon eine Rubrik „Das musikalische ABC“ eröffnet habe.

Mein ABC eignet sich nämlich prima zum Bestücken eines Adventskalenders, der am 1. Dezember mit dem A (wie z.B. „Augenbling“) beginnt und am 26. Dezember mit dem Z (wie z.B. ZZ Top) aufhört. Da der 26. Dezember als 2. Weihnachtsfeiertag noch zu Weihnachten zählt, liege ich damit gar nicht so falsch. Und wenn ich zu manchen Buchstaben keinen Song habe, tut’s auch der Name des Künstlers oder der Künstlerin. Let the show begin very, very soon…

Konzerterlebnisse XXL : „Live Baby Live“ – Wembley 1991

 

Wenn man dem Drummer und dem Keyboarder auf die Finger schauen kann, der Frontmann dekorativ in Szene gesetzt wird und man sieht, wie im Hintergrund Kameraleute herumwuseln, dann war nicht nur eine Kamera zugegen, sondern viele – frei nach dem Motto „VHS: von vorne, von hinten und von der Seite“, erweitert um Aufnahmen aus der Frosch- und aus der Vogelperspektive.

In so einem Fall kann man davon ausgehen, dass all jene in den Genuß der Filmaufnahmen kommen sollen, die nicht das Vergnügen hatten, beim Konzert dabeigewesen zu sein. DVD sei Dank. Eine sinnvolle Sache auch für all jene, die beim Konzert von ihrer Lieblingsband nicht viel zu sehen bekamen außer sechs kleinen Männchen. Ein Umstand, den ich leider viel zu oft erlebt habe. Rühmliche Ausnahmen waren kleine Hallenkonzerte oder Festivalkonzerte, die am Nachmittag vor maximal 300 Leuten stattfanden. Aber mehr als 70.000 dicht aneinandergedrängte Fans im Wembleystadion sind dann schon wieder eine ganz andere Hausnummer.

Natürlich kann eine DVD keinen echten Konzertabend ersetzen, vor allem schon allein deswegen, weil es zu Hause oft an einem vernünftigen Bildschirm und einer leistungsfähigen Soundanlage mangelt. Aber auch, wenn letztere vorhanden ist, danken es einem Haustiere und Nachbarn, wenn man den Lautstärkeregler und die Bässe nicht bis zum Anschlag hochdreht. Was war ich deshalb aus dem Häuschen, als ich davon hörte, dass genau dieses Konzert, von dem ich die DVD seit letztem Jahr habe, jetzt noch einmal in einer restaurierten und um einen Song erweiterten Fassung ausschließlich am 27. November in allen möglichen Kinos gezeigt werden sollte (Quelle: https://youtu.be/8R6VHy_HaBg)

 

 

Auch auf die Gefahr hin, dass im Kino viele Plätze frei bleiben würden, im Gegensatz zu Depeche Mode, bei denen die wenigen Vorstellungen ruckzuck ausgebucht waren. Fairerweise muss ich sagen, dass Depeche Mode immer noch auf Tournee gehen, Alben aufnehmen und vor allem eine riesige internationale Fangemeinde jeden Alters haben. Da ist alles dabei – von Anfang zwanzig bis Mitte fünfzig. Im Fall von INXS gibt es erstens die Band seit 2012 nicht mehr, und die übriggebliebenen Fans werden auch nicht unbedingt jünger und gleichzeitig gefühlt immer weniger. Wenn’s hochkommt, waren vielleicht 10% des Kinos an besagtem Abend ausgelastet, aber wir paar Leute hatten merklich unseren Spaß.

Zeitweilig hatte ich das Gefühl, dass sich das Gesehene auf der Kinoleinwand doch ziemlich von dem auf dem Fernsehmonitor bei meiner letzten DVD-Session unterschied, was vermutlich der Tatsache geschuldet ist, dass mir beim Kinobesuch viel mehr Details aufgefallen sind als beim Mitgrooven im Wohnzimmer. Dafür gab es aber auch keine Rahmen- oder Nebenhandlung wie bei „SPIRITS in the forest“, sondern die Show, bei der ich einen Eindruck bekam, was für eine ausgelassene Stimmung im Publikum herrschte. Da steht niemand einfach nur so da, um zu filmen oder zu fotografieren – tja, diese Möglichkeit gab es 1991 nämlich noch nicht.

Gab es in dem Filmporträt „Mystify : Michael Hutchence“ nur wenige Ausschnitte aus allen möglichen Auftritten zu sehen, weil die Charakterstudie des Sängers im Vordergrund stand, konnte ich hier endlich die gesamte Show pur und ungefiltert und vor allem in Großaufnahme genießen. Die zweiundzwanzig Songs, von denen einer auf der DVD fehlt, stammen von den beiden am kommerziell erfolgreichsten Alben „KICK“ und „X“, ergänzt um drei ältere Stücke aus den frühen 80er Jahren. Bestimmt geht einigen mein Retrofimmel und meine Schwärmerei inzwischen schon auf den Keks, aber irgendwo muss ich mit meiner Freude ja hin – und wenn nicht hier, wo dann? It’s a small world but it’s mine… mit erweiterungsfähigem Horizont.

Für den Fall, dass mir’s vielleicht keiner glaubt: Auch wenn ich INXS sogar eine eigene Kategorie gewidmet habe, bin ich nicht nur auf diese eine Band festgelegt, oder gar auf eine einzige Musikrichtung. Und manchmal steht mir der Sinn nach Durcheinander – das hat mir meine diesjährige Auswahl von Musik, Serien und Filmen sehr deutlich vor Augen geführt. Die Playlist auf dem mp3-Player meines Smartphones ist der beste Beweis dafür. Dazu gibt es demnächst noch ein paar gesonderte Beitrge sowie einen Extrabeitrag im Stil eines Rückblicks auf das vergangene Jahr, und das ist ja noch nicht zu Ende. Und weil ich Gefallen an dieser Art von Kinounterhaltung gefunden habe, steht demnächst noch ein besonderes Erlebnis vor der Tür: Aretha Franklin mit James Cleveland und dem Southern California Community Choir – gefilmt 1972 und bisher noch nie veröffentlicht. Damit es noch weihnachtlicher wird (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=gkKOIQwTiKE)

 

 

Lassen Sie die Taschentücher zu Hause, bringen Sie gleich ein Handtuch mit!“ – Das sagt doch schon alles und mir, dass ich dort genau richtig bin.

 

 

 

 

 

 

Die 5 Besten am Donnerstag – Ergothek : Die besten männlichen Sidekicks in Filmen

 

Die Besten am Donnerstag“ bei passionofarts sind zurück und durchkreuzen die Erwartung, dass nach den besten männlichen Sidekicks in Serien nun die weiblichen Gegenstücke dran wären. Dem ist nicht so, jetzt kommen die männlichen Sidekicks in Filmen dran. Das finde ich jetzt noch schwieriger als bei den Serien, denn ich war zwar dieses Jahr sehr oft im Kino. Aber auf Anhieb fällt mir nichts passendes ein. Und was tun, wenn die Grenze zwischen Haupt- und Nebenrolle verwischt. Am besten gehe ich Stück für Stück zurück.

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Le Mans 66 – gegen jede Chance

Matt Damon spielt den Autokonstrukteur Carroll Shelby, der die Vision hat, mit einem völlig neuartigen Rennwagen eine ernsthafte Bedrohung für Ferrari zu werden oder am besten gleich ganz aus dem Rennen zu drängen. Fahren soll diesen Wagen Ken Miles, gespielt von Christian Bale. Den Sidekick findet man in dieser Kombination nicht, aber Miles hat noch einen Sohn, und der tut bei der Präsentation des neuen Ford Mustang sein Fachwissen kund, sehr zum Ärger des Marketingchefs, der Miles von der ersten Sekunde an nicht leiden kann. Selbstverständlich ist der kleine Peter (Noah Jupe) bei den Rennen dabei, wenn der Papa fährt, nur nicht beim Vierundzwanzig-Stunden-Rennen in Le Mans. Das verfolgt er mit der Mama zusammen unter Hochspannung am heimischen Fernseher – Quelle: https://www.thesun.co.uk/wp-content/uploads/2019/11/NINTCHDBPICT000539823516-e1573771179250.jpg

 

 

Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen

Noch ein Trip in die Vergangenheit – in die Zeit, als Russland und die USA darum wetteiferten, als ersten jemanden zum Mond zu schicken. Hier sind die Frauen die Hauptpersonen. Bei der NASA sind weibliche Ingenieure jedoch Mangelware. Als Mathematikerinnen führen sie hochkomplizierte Berechnungen durch und unterstützen die Ingenieure. Einer von ihnen, Paul Staford, traut der Expertin für Vektorgeometrie nicht sehr viel zu – witzigerweise wird Stafford von Jim Parsons verkörpert, dessen bekannteste Rolle die des Sheldon Cooper aus „The Big Bang Theory“ ist – Quelle: https://www.telegraph.co.uk/content/dam/films/spark/hidden-figures/landmark-jim-parsons-in-hidden-figures.jpg

 

 

 

Rocketman

In dem im Musicalstil gehaltenen Biopic über Elton John ist es Bernie Taupin (gespielt von Jamie Bell), der sich nicht nur als brillianter Songschreiber, sondern auch als echter Freund für den exzentrischen Sänger erweist – Quelle: https://i.dailymail.co.uk/i/newpix/2018/09/11/14/50067763000005786155181-image-m-53_1536671326209.jpg

 

 

Fright Night

An diesen Horrorfilm kann ich mich noch sehr gut erinnern. Allein schon die Idee, Colin Farrell einen richtig fiesen Vampir spielen zu lassen, und Toni Collette seine Gegenspielerin, fand ich interessant. Wenn dann noch David Tennant als Showstar ins Spiel kommt, der sich damit brüstet, ein echter Vampirexperte zu sein, dann ist das ein Fall von „Muss ich sehen“. Hinter der ganzen Verkleidung hätte ich ihn beinahe nicht erkannt – Quelle: https://phantanews.de/wp/wp-content/uploads/2011/05/fright-night-david-tennant.jpg

 

Donnie Darko

Düstere Filme sind meine Leidenschaft. Darum darf „Donnie Darko“ in dieser Liste nicht fehlen. Der Film hat es zwar nicht ins Kino geschafft, sondern direkt auf DVD. Aber hey, Film ist Film, und wer nach dem Sidekick sucht, den will ich jetzt nicht mehr länger auf die Folter spannen und zeige auf den Typen im Hasenkostüm. Der taucht nämlich ständig in Donnies Nähe auf, wobei die Frage offen bleibt, ob er wirklich existiert oder ein Hirngespinst von Donnie ist. Ob eingebildet oder real – schaurig ist er so oder so – Quelle: https://i.ytimg.com/vi/3S89DDszDgA/maxresdefault.jpg

 

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Es weht ein laues Lüftchen – Isn’t it ironic ?

 

 

Heute sollte ein Schwertransport mit Rotorblättern für eine Windanlage nach Grävenwiesbach in Mittelhessen fahren. Der Transport wurde abgeblasen. Der Grund dafür war zu starker Wind.

Mindestens genauso „schwierig“ – ähem – oder vielleicht doch eher geschmacklos war die Aneinderreihung der beiden folgenden Werbespots auf dem Sender, der in meinem Autoradio dudelte: Zuerst ein Spot über die „Nicht-24-Stunden-Schlaf-Wach-Störung“, unter der blinde Menschen unter fehlendem Lichtempfinden leiden. Auf diesen Spot folgte Werbung für den BLACK FRIDAY, oder war’s die BLACK WEEK?

Für den guten Geschmack seh‘ ich schwarz. Wie auch immer – für alle, denen die darin enthaltene Ironie nicht entgangen ist, gibt es heute, passend zur Jahreszeit, den besonderen Ohrwurm: „Ironic“ von Alanis Morrissette – https://youtu.be/Jne9t8sHpUc:

 

Alle Jahre wieder …

 

 

fällt der Startschuss für die Weihnachtszeit schon im Herbst. Die Weihnachtsmärkte werden schon im November eröffnet, und die Werbetrommeln für die neuesten CDs mit Weihnachtsklassikern unterschiedlicher Musiker werden fleißig gerührt. Da war die Ankündigung der Jahrhunderthalle, dass am 24. November der kanadische Sänger Bruce Guthro ein Gastspiel geben würde, eine tolle Nachricht, aber das Motto seiner Tournee durch Deutschland und Dänemark keine Überraschung.

Dieses lautete „Celtic Christmas“, und das Programm sollte laut Ankündigung aus englischen Weihnachtsliedern, irischen Klassikern, Songs aus seiner Heimat und Stücken von Runrig (der Band, für die er nach dem Weggang von Donnie Munro der Sänger war) bestehen. Das klang nach vielversprechenden zwei Stunden – in einer Halle mit einer guten Akustik und ohne Gedrängel, denn es gab keine Stehplätze. Ich hatte einen leicht erhöhten Platz mit erstklassiger Sicht auf die Bühne.

 

Have yourself a merry little Christmas?

Eigentlich hatte ich die Karte ja nicht wegen der englischen Weihnachtslieder oder den angekündigten Songs von Runrig gekauft, sondern weil ich auf sein eigenes Material gespannt war. Ich lasse mich nämlich gern überraschen und mag es eher nicht so gerne, wenn ein Sänger mit einer fantastischen Stimme und hervorragenden eigenen Songs auf die Stimme der Band reduziert wird, für die er 20 Jahre lang gesungen hat, und erwarte daher auch kein Runrig-Konzert, wie das folgende, das 2003 live auf Stirling Castle aufgenommen wurde (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=ouHH7GVrkTg);

 

 

 

Es war deshalb auch keine Überraschung für mich, dass während der zwei Stunden drei Lieder dieser Band gespielt wurden: „This time of year“, „Hearts of olden glory“ und „Rocket to the moon“. Wer die Band nicht kennt, dem sagen diese Titel nichts; ich verbinde mit den Songs die Zeit, in der Runrig noch einen anderen Sänger hatte, wie hier in diesem Video von Donnie Munros Abschiedskonzert 1997 (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=g7cId63P65E):

 

 

Jetzt aber genug von Runrig. Hier geht es ja schließlich um Bruce Guthro und seine Begleitmusiker, die aus Irland, England und Dänemark stammen. Richtig schön fand ich, dass ihn sein Sohn und seine Tochter begleiteten: Dylan an der Gitarre und Jodi als Sängerin, die auf der Bühne ihre eigenen Lieder vorstellen durfte, was ich sehr schön fand. Schön fand ich auch, dass die Musiker nicht erst gegen Ende dem Publikum vorgestellt wurden, sondern schon am Anfang des Konzerts. So erfuhr ich auch, dass einer der Musiker schon in England das Musical „Come from away“ musikalisch unterstützt hat – das Musical, an dem ich mich schon in Toronto dieses Jahr erfreuen durfte. So ein Zufall aber auch.

 

Lichterglanz und Schneegestöber?

Eins muss ich sagen: Die Bühnenshow war wirklich stimmungsvoll. Irish Folk, gemischt mit Blues und Gospel, wenn ich das Stichwort „englische Weihnachtslieder“ fällt, muss ich vorwiegend an Christmas Carols denken, mit denen kleine Gesangsgruppen von Haustür zu Haustür ziehen, ähnlich wie bei uns die Sternsinger. Lieder wie „Jingle Bells“, „Let it snow“ oder „Little Drummer Boy“ gehören für mich eher nicht dazu. „Go tell it from a Mountain“ dann schon eher. Gemalte Landschaften im Stil von Thomas Kinkade zaubern mir zwar auch keine weihnachtliche Stimmung herbei, aber wenn die Aufnahmen kanadischer Landschaften überwiegen, dann nehme ich auch kitschige Einsprengsel in Kauf.. Richtig stimmungsvoll wurde es übrigens nach der Pause, als alle sieben um ein Lagerfeuer saßen, um im trauten Kreis Geschichten zu erzählen und ein Akustikset zu spielen. Meinen persönlichen Gänsehautmoment hatte ich, als Bruce mit seinen Kindern den Elvis-Klassiker „Can’t help falling in love“ mit sparsamer Instrumentierung vortrug.

 

Let it snow!

Vor dem Zugabenteil sollte es noch einmal so richtig weihnachtlich werden, und zwar mit dem Anstimmen von „Stille Nacht“ durch das gesamte Publikum. Blöd nur, dass meine Stimme versagte und ich es für „Stille Nacht“ dann doch etwas zu früh fand. Dieses Lied singe ich nämlich am Liebsten an Heiligabend in der Christmette um 22 Uhr; in einer Konzerthalle mit zeitweilig grenzwertiger Beleuchtung eher nicht so gerne.

Was die Beleuchtung angeht, so fragte ich mich des öfteren wirklich, warum die für die Lichttechnik Verantwortlichen nicht die Finger von der Deckenbeleuchtung lassen konnten. Das Geblinke an der Decke, das die Halle in ein kaltes Zwielicht tauchte, das ich ungefähr so gemütlich wie im Wartesaal einer Bahnhofshalle fand, war mein Stimmmungskiller Nummer Eins.

Dicht gefolgt von Filmen und Fotografieren mit dem Smartphone, vor allem dann, wenn jemand meint, die Aufnahme würde mit Blitz besonders gut. Liebe Leute, das tut es nicht! Und aus dem Augenwinkel geblendet zu werden, finde ich auch nicht besonders prickelnd. Aber zum Glück hielt sich dieses Ärgernis sehr in Grenzen und ich hatte noch genügend Spaß an diesem Abend, der mit Schneegestöber auf der Bühne endete.

Media Monday # 439 : nach dem Konzert ist vor dem Konzert

 

Heute bin ich erneut spät dran. Grund dafür war das Konzert „Celtic Christmas“ von Bruce Guthro – dem ehemaligen Sänger der schottischen Folkrock-Band „Runrig“, der mit seinen Kollegen die Jahrhunderthalle in Höchst beehrte. Los ging es schon um 19 Uhr, und weil zur Zeit die Busfahrer streiken, war ich schon um 17 Uhr auf dem Weg zum Veranstaltungsort. Bis ich dann wieder zu Hause war, hatte ich nur noch einen Wunsch: tief und fest zu schlafen.

Die sieben Lückentexte zum Media Monday fülle ich jetzt am Montagabend aus:

Media Monday # 439

1. In Vorbereitung auf die nahende Adventszeit habe ich dieses Jahr zur Abwechslung ein Konzert unter dem Motto „Celtic Christmas“ besucht. An den Musikern gab es nichts zu meckern. Die waren toll. Allein die gruselige Beleuchtung an vielen Stellen waren für mich der größte Stimmungskiller, dicht gefolgt von den Leuten, die unbedingt mit Blitz fotografieren oder ganze Songs mitfilmen mussten.

2. Die Botschaft, die der ein oder andere deutsche im Radio gespielte Song einem vermittelt, empfinde ich als zu einseitig und nervig – denn seit wann schadet es, sein Hirn einzuschalten? Wenn noch mehr solche unerträglichen Parolen wie „Herz über Kopf“ und ähnliche Gefühlsduseleien auf die Menschheit losgelassen werden, bleibt der Dudelkasten ganz aus.

3. Manche Klischees sind ja wirklich nicht totzukriegen. Am schlimmsten finde ich, dass versucht wird, bestimmte Produkte ausschließlich Männern bzw. Frauen zuzuordnen. Was der Blödsinn mit den sogenannten Frauenfilmen soll, werde ic nie verstehen. Oder wenn pauschal behauptet wird, Männer mögen nur herbe Weine und Frauen nur liebliche… Mit süßer Plörre kann man mich jagen, und Filme wie „Le Mans 66 – gegen jede Chance“ begeistern mich mehr als der angeblich so hochgelobte Film „Bildnis einer jungen Frau in Flammen“.

4. Die Tatsache, dass viele Schauspieler und Schauspielerinnen auch auf der Bühne stehen, um Theater spielen oder Musik zu machen, ist fernab ihrer Filmrollen äußerst interessant für mich.

5. News aus der Film-Welt sind ja immer mit Vorsicht zu genießen, aber da ich weder eine Twitter- noch Facebook-Timeline habe, in der ich News jeglicher Art lesen könnte, beziehe ich meine Informationen vorwiegend aus Filmzeitschriften, und selbst da taucht nicht jeder Film auf, der meine Aufmerksamkeit gewinnen konnte.

6. Die diesjährige Anzahl an für mich sehenswerten Filmen ist so groß, dass ich mich frage, wie ich es dieses Jahr überhaupt geschafft habe, so oft ins Kino zu gehen. Von spontanen Entscheidungen bis langfristigen Planungen war dieses Jahr alles dabei.

7. Zuletzt habe ich die Savanne, die sich „mein Garten“ schimpft, in eine astreine Steppe verwandelt, und das war weniger anstrengend als ich gedacht hatte, weil ich die eine Hälfte schon eine Woche früher gemäht hatte. Womit ich allerdings nicht gerechnet habe, war der unfreiwillige Schritt in den gefüllten Gartenteich. Nasse Füße bis hoch an die Waden… im Sommer hätte sich das bestimmt besser angefühlt.

22 Wochen, 1 Objekt: Woche #17 – Laterne, Laterne?

 

 

Nein, in der 17. Woche des Fotoprojekts „22 Wochen – 1 Objekt“ (siehe unten) von wortman und aequitasetveritas wollte ich mit meinem Notizbuch auf den Weihnachtsmarkt, aber damit war ich wohl einen Tag zu früh, außerdem geht es heute abend zu einem Konzert, bei dem ich mir vorweihnachtliche Stimmung erhoffe, denn das Motto lautet „Celtic Christmas“. Den Glühwein gibt’s dann so lange vorerst noch zu Hause. Mit der Mischung könnte man flügellahme Fledermäuse wieder zum Leben erwecken, allerdings könnten Nebenwirkungen auftreten. Das Rezept habe ich besser nicht notiert. Obwohl das Buch daneben lag.

Den Lichterglanz gibt’s dann ein anderes Mal.

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Und nun – zum Schluss – genaueres zu dem Projekt:

Worum geht es bei diesem Projekt?
Ein von euch ausgesuchtes Objekt wird 22 Wochen lang in den unterschiedlichsten Kontexten fotografisch in Szene gesetzt – eurem Ideenreichtum sind hier keine Grenzen gesetzt: euer Handy oder das Haustier, der Schreibtisch im Büro, euer Lieblingsbaum, ein Spielzeug aus der Kindheit. Was, wie, wo etc. ist jedem freigestellt.

Zeitplan?
Das Projekt startete am 4. August mit der Präsentation eures Objektes und endet am letzten Sonntag bzw. in der letzten Woche des Jahres (29. Dezember bzw. KW01). Ihr habt jeweils eine Woche Zeit, euch eine Idee für euer Objekt einfallen zu lassen und es mit dem Handy oder der Kamera „einzufangen“; ihr müsst also nicht gleich am jeweiligen Sonntag einen Beitrag online stellen. Voraus planen dürft ihr natürlich auch. ? Falls ihr heute erst zu uns stoßt: Herzlich willkommen! Und falls euch mal nichts einfällt: auch kein Problem. Es soll ja Spaß machen!

Das Werk zum Wort 47/52 : Lachen

 

Willkommen zur 47. Woche des Projekts „Das Werk zum Wort“ von Stepnwolf:

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Ein Jahr lang jede Woche ein Wort. Dazu ein passendes Werk. Musikalisch, filmisch, literarisch. Alles geht. Alles darf. Solange sich das Werk dem Wort widmet. Und einige Worte zum Werk entstehen. Mitmachen darf jeder. Eine Woche lang. Bis zum nächsten Wort. Einfach in den Kommentaren euer Werk zum Wort verlinken. Und hier jede Woche das nächste Wort erwarten.“

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Im Halse stecken bleibt den Mönchen das

Lachen

in „Der Name der Rose“

Ein hochgefährliches Buch muss vernichtet werden: Das zweite Buch über die Poetik von Aristoteles. Dieses behandelt die Komödie – und Lachen gefährdet die Angst, die Angst vor Kirche, Papst und Gott. Und das muss mit allen Mitteln verhindert werden. Ein Buch mit der Kraft von 1000 Skorpionen. Ganz zum Schluss kommen sie dahinter, was alle dahinrafft und dann ist es (fast) zu spät: Die Bibliothek mit ihren Schätzen geht in Flammen auf, und nur wenige Stücke können gerettet werden…

 

Auf die Frage, ob Christus je gelacht hat, folgt eine Litanei mit der Essenz: „Das Lachen ist ein teuflischer Wind, der die Gesichtszüge aufs Unnatürlichste verzerrt und die Menschen wie wilde Affen aussehen lässt.“ – Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=jUUB96c6EpY


 

Das nächste Wort: Tür

Enjoy the Silence – mit Glitzer

 

Am Donnerstag, dem 21. November war es soweit: Der von Anton Corbijn produzierte Film „SPIRITS in the Forest“ lief in zwei ausverkauften Sondervorstellungen im Cinemaxx (und nicht nur da – in anderen Kinos deutschlandweit auch). Vielleicht war die geschätzte Zahl von 600 erwarteten Besuchern leicht übertrieben, aber ich konnte mich glücklich preisen, eine Karte für einen vernünftigen Sitzplatz ergattert zu haben.

Gut, dass ich mich vorher noch kurz über den Film informiert habe, denn sonst hätte ich einen reinen Film über das Depeche-Mode-Konzert auf der Berliner Waldbühne, letztes Jahr im Juli, erwartet. Was er nicht ist – sondern eine Hommage an die Fans, von denen sechs aus zahlreichen Bewerbungen für dieses Projekt ausgewählt wurden. Sie erzählen während der 95 Minuten aus ihrem Leben und was sie mit der Musik ihrer Lieblingsband verbinden. Musik kann eine Brücke sein? Definitiv. Genau jene Lieder, die sie heiß und innig lieben und die ihnen Hilfe in schweren Zeiten waren, kommen dann in den entsprechenden Filmaufnahmen des Berliner Abschlusskonzerts zum Zug. Und immer wieder die Einblendungen der gefilmten Fans – nicht nur das ganze Publikum ist dann zu sehen, sondern auch genau jene speziellen Fans, die dicht beieinander stehen: die 22jährige Fremdenführerin aus der Mongolei, die den fast 8000 Kilometer weiten Weg (einfache Strecke) von Ulan Bator über Moskau nach Berlin auf sich nimmt – nur für drei Tage und für ein einziges Konzert.

Oder die Französin, die sich nach einem Unfall an nichts mehr erinnern kann, außer an ihre Liebe zur Musik von Depeche Mode. Der Vater aus Bolivien, der zusammen mit seinen beiden Kindern die Coverband DMK gegründet hat und deren selbstgedrehte Videos in Ausschnitten zu sehen sind (Quelle: https://youtu.be/a6J1fFpN3S0):

Der Rumäne, der den Sturz des Kommunismus miterlebt hat und mit zwei geduldigen Freunden ein Video zu „Enjoy the Silence“ gedreht hat… so könnte es stundenlang weitergehen – aber sollte nicht der Fokus auf der Musik liegen? Das tut er. Musik gibt es nicht zu knapp, und eine Band in Großaufnahme, mit brilliantem Sound. Gut abgemischt, kann man nur ahnen, wie viele Rückkopplungen das Publkum 2018 vermutlich gehört haben mag – ein Vorteil für die Kinogänger. Allerdings kommen die auch in den Genuß von Großaufnahmen von der Band, und nun wird es heikel.

Was habe ich mich darauf gefreut, Dave Gahan, Andrew Fletcher und Martin Gore ungefiltert auf der Bühne erleben zu können, ohne nerviges Handygefilme um mich herum oder Leute, die mir die Sicht versperren, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass ich mich bei Konzerten meistens weiter hinten aufhalte. Vorbereitet war ich jedoch nicht darauf, wie sehr die Herren gealtert sind. Das kommt davon, wenn man immer nur die alten Videos aus den 80er und 90er Jahren ansieht. Aber der Schock währte nur kurz – denn was schert mich die durch Glitzer aufgepeppte Optik, wenn die Musik absolut top ist und ich Songs hören kann, die ich bisher noch nicht gekannt habe. Und die größte Überraschung: Ausgerechnet „Just can’t get enough“, der Song, um den ich immer einen großen Bogen mache, konnte mich in dieser Fassung wirklich begeistern.

Absolute Highlights der Show waren für mich übrigens die Darbietung von „Personal Jesus“, „Never let me down again“, „Enjoy the Silence, „Walking in my shoes“ und „Heroes“. Ja, richtig, eine stimmungsvolle Coverversion von David Bowies bekanntestem Song, der eine besondere Bedeutung für die Band hat (Quelle: https://youtu.be/Sl0XlKlBgdk):

Alles in allem fand ich den Film äußerst gelungen, und das lag nicht nur an dem mitreißenden Konzert, sondern auch an den Geschichten der Fans, die mir einen ganz neuen Blick auf die Welt eröffnet und mich teilweise so berührt haben, dass ich öfters zum Taschentuch greifen musste, und ich hoffe, ich habe nicht zu viel verraten, denn den Film gibt es morgen noch einmal in den Kinos dieser Welt zu sehen.


Jetzt bin ich schon gespannt auf die Sondervorstellung am kommenden Mittwoch im Kinopolis (Main-Taunus-Zentrum), in der das INXS-Konzert vom 13. Juli 1991 im Wembleystadion in einer restaurierten und vervollständgten Fassung gezeigt wird, ohne Geschichten von Fans, ohne Glitzer, und vor allem ohne größere Überraschungen.

# Writing Friday – November, 47. Woche : The Thrilling Eight

 

Das Projekt „Writing Friday“ habe ich bei elizzy entdeckt – und darum geht es:

Jeden Freitag wird veröffentlicht. +++ Wählt aus einem der vorgegebenen Schreibthemen. +++ Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal, Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben. +++ Vergesst nicht, den Hashtag #Writing Friday und den Header zu verwenden, schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch. +++ Habt Spaß und versucht, voneinander zu lernen.

 

Dies sind die Schreibthemen für den November

1) Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz: “Jonathan war noch nie in seinem Leben so glücklich wie gerade in diesem Moment. Endlich … ” beginnt. +++ 2) Es ist Zeit für den Winterschlaf – Bruno der Bär berichtet von seinen Vorbereitungen. Gib Bruno einen einmaligen Charakter und sei kreativ! +++ 3) Dein Lesesessel startet eine Demo – wofür protestiert er? Berichte davon. +++ 4) Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter ein: Wind, Comicbuch, klein, Avocado, Eule +++ 5) Welches ist dein Lieblingsgenre? Wieso ist das so? Und was magst du daran?

 

Der November ist ein ungemütlicher Monat. Da muss Spannung rein. Besinnlichkeit hebe ich mir für den Dezember auf. Bitte verzeiht mir meine Abschweifungen in Richtung Film.

 

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The thrilling eight

Thriller, Krimis und noch mehr – hol ich mir zum Lesen her

Liebesdramen und Fantasy – lese ich so gut wie nie.

Biografien und Historiendramen – sind nicht nur was für ältere Damen

Für etwas Horror und Sci-Fi – halt‘ ich mir den Abend frei.

 

Sie haben es sicherlich erraten: Mit dieser Ansammlung von Reimpaaren habe ich versucht, meine literarischen Vorlieben und Abneigungen zu beschreiben. Wobei das auch nicht so ganz stimmt, da ich zwischen gedruckten Büchern und Online erschienenen Romanen unterscheide. Lese ich zum Beispiel sehr selten Liebesromane in gedruckter Form, so kann ich mir online sehr wohl und ganz nonchalant die Zeit mit Veröffentlichungen in der Rubrik „Romance“ vertreiben.

Fantasyromane habe früher sehr viele gelesen, und meine Lieblingbücher aus diesem Genre sind die „Herr der Ringe“-Trilogie, die fünfzehnbändige Fantasysaga „Die Chroniken von Deverry“ von Katharine Kerr und die Urban-Fantasy-Reihe „Schwestern des Mondes“ von Yasmine Galenorn. Online lese ich zur Zeit eine „Being Human“-Fanfiction, die sich um eine WG aus einem Geist, einem Vampir und einem Werwolft dreht. Nur läuft diese Geschichte ein wenig anders. Fantasy mag ich zwar noch ab und zu, aber nicht mehr andauernd, da mein Schwerpunkt zur Zeit tatsächlich auf Science Fiction und Dystopien liegt.

Aber die mit Abstand von mir am meisten gelesenen Bücher sind Krimis und Thriller. Das sind auch die von mir bevorzugten Filme, und auf Wattpad durfte ich mich über längere Zeit hinweg an einer Fan Fiction erfreuen, die langsam aber sicher thrillerhafte Züge annahm, bei der die männliche Hauptperson ins Visier einer mafiaähnlichen Organisation gerät. Leider hat die Autorin das nächste Kapitel noch nicht veröffentlicht, und ich habe keine Ahnung, ob sie ihr Projekt auf Wattpad zu Ende führt.

Was bei mir zur Zeit auch noch hoch im Kurs steht, sind Biografien. Es gab eine Zeit, da habe ich mich gerne mit den Lebensgeschichten und Erinnerungen berühmter Personen beschäftigt, z.B. mit der Biografie von Hillary Clinton oder König Georg III, der seinen Verstand verlor, und die Anzahl der von mir bereits gesehenen Biopics ist über die Jahre stetig gewachsen. Allein dieses Jahr habe ich drei Filme über bekannte Künstler (Elton John, Michael Hutchence, M C Escher) gesehen. Da ich letztes Jahr die Filme über Eddie the Eagle und Paul Potts mochte und von „Bohemian Rhapsody“ geradezu überwältigt war, würde ich jetzt auch gerne mal etwas ähnliches in literarischer Form erleben. Es müssen nicht zwingend die Personen aus den Filmen sein, obwohl ich ja bereits schon ein Buch über Escher besitze. Leider habe ich bis auf den Wälzer über AC/DC noch nichts für mich Interessantes gefunden – obwohl mir ja schon die Biografien von Michelle Obama, Harry Belafonte und John Denver ans Herz gelegt worden sind. Und da ich diesen Monat „The Walk“ gesehen habe, könnte ich mich über ein Buch über den Hochseilartisten Philippe Petit erwärmen. Der hat auf einem Drahtseil 1974 den Spaziergang zwischen den beiden Twin Towers des World Trade Centers gewagt.

Um zum Schluss auf das Thema „Krimi und Thriller“ zurückzukommen, gehen manche als Thriller verpackte Kriminalromane dann doch teilweise schon in Richtung „Horror“, gerade wenn ich an die Bücher von Sebastian Fitzek denke, die oft ziemlich blutig sind. Horrorromane von Stephen King habe ich früher geradezu verschlungen, aber jetzt ist mir das dann doch zu langatmig, und ich greife lieber auf die klassischen Schauergeschichten zurück, ob modern oder klassisch – ganz egal. Hauptsache geheimnisvoll und so geschrieben, dass mir die Haare zu Berge stehen und ich aber trotzdem weiß, dass das Beschriebene nie real werden könnte.

Und Historiendramen? Die erinnern mich teilweise echt an Fantasy. Aber: Wenn’s zu real wird (außer bei Biografien), fehlt mir was – nämlich das Eintauchen in eine gänzlich andere Welt.

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Und so endet der letzte Writing Friday des Novembers bei mir mit dem Zitat „In this thriller I can’t leave the field as a winner“ (Seeed „Augenbling“).