Filme, die auf, unter, im und vor allem am Meer spielen, gibt es wie Sand am Meer. Und genau danach wird in der aktuellen Ausgabe der Besten am Donnerstag gesucht. Gefunden habe ich mal wieder mehr, als in diesen Beitrag hineinpasst – die Auswahl war deshalb für mich schwierig. Ohne Wertung, sind dies meine fünf Auserwählten, die nur wenige der üblichen Verdächtigen enthält.
1 – Am Meer : Wenn der Traumjob zum Alptraum wird
In dem in Schwarz-Weiß gedrehten Horrorfilm „Der Leuchtturm“ von 2019 machen sich zwei Leuchtturmwärter (Willem Dafoe und Robert Pattinson) auf einer abgelegenen Insel vor der kanadischen Küste das Leben gegenseitig zur Hölle und driften langsam in den Wahnsinn ab. Das ständige Tosen des schier endlosen Sturms und das permanente Tuten des Nebelhorns drücken nicht nur auf die Stimmung aller Beteiligten im quadratischen Format gefilmten Kammerspiel, sondern hatte im Dezember 2019 auch auf mich eine beklemmende Wirkung. Und das eine Woche vor Heiligabend. Merry Christmas, kann ich da nur sagen.
2 – Auf dem Meer : Wenn man an einen echten Seelenverkäufer gerät
Geisterschiffe sind ein beliebtes Thema in Film und Literatur. Gabriel Byrne und Julianna Margulies geben sich die Ehre in „Ghost Ship“, einer australisch-amerikanischen Co-Produktion von 2002. Hier versucht die Besatzung der Arctic Warrior die Ladung der menschenleer im nördlichen Atlantik umhertreibenden Antonia Graza, einem in den sechziger Jahren verschwundenen Luxusliners zu bergen. Mit dem Gold hätten sie ein für alle Mal ausgesorgt, doch schnell wird klar, dass mit dem Schiff etwas nicht stimmt und jeder, der seinen Fuß auf dieses Schiff setzt, dem Untergang geweiht ist.
3 – Am und auf dem Meer : Eine Seefahrt, die ist lustig
Bei diesem Segeltörn allerdings leider nicht: Auch in „Triangle – die Angst kommt in Wellen“ (Großbritannien/Australien) von 2009 geht es erneut um ein Geisterschiff. Dieses ist für eine Handvoll Schiffbrüchige die einzig mögliche Zuflucht, womit die Bedauernswerten jedoch nicht gerechnet hatten, ist die auf sie lauernde Zeitschleife. Oder war die Zeitschleife von Anfang an da? Mit jeder Wiederholung steigt die Anzahl der Toten… Egal, wie oft ich mir diesen wie eine Endlosschleife wirkenden Horrorfilm auch ansehe, ich komme einfach nicht dahinter, was in diesem Fall als Kompliment gemeint ist.
4 – Im bzw. unter dem Meer : Havarie in 600 Metern Tiefe
Kein Horror, sondern Science-Fiction von James Cameron, dem kanadischen Regisseur mit einer Vorliebe für Produktionen in Überlänge. 1989 kam „Abyss – Abgrund des Todes“ in die Kinos. Bei dem Versuch, ein gesunkenes Atom-U-Boot zu bergen, geraten Virgil Brigman (Ed Harris) und seine Crew in Bedrängnis, und im Lauf des ausgeklügelten Manövers geht es tausende von Metern in die Tiefe, wo eine echte Überraschung auf die Tauchenden wartet.
5 – Im bzw. über dem Meer : Die große Katastrophe
Der wahre Horror findet oft in der Realität statt. Als es 2010 im Golf von Mexiko auf der Ölplattform „Deepwater Horizon“ zur Explosion kam, folgte die Umweltkatastrophe auf dem Fuße – eine Geschichte, die der gleichnamige Film von 2016 mit Mark Wahlberg, Kurt Russell und John Malkovich in den Hauptrollen eindruckvoll erzählt wird. Zeitdruck, eine nur mäßig kompetente Konzernleitung und deren Zwang, möglichst viel Geld zu sparen, hebeln sämtliche Vorsichtsmaßnahmen aus, und so bleiben nicht nur die Sicherheit und damit die Leben der auf der Bohrinsel arbeitenden Menschen, sondern vor allem das Meer (und das Leben darin) auf der Strecke.

Und zum Schluss all die Filme, die mir noch eingefallen sind, die es aber dann doch nicht geschafft haben (warum auch immer):
The Beach / Porträt einer jungen Frau in Flammen / Ondine, das Mädchen aus dem Meer / Long Weekend / Die Frau, die sich traut / Die Melodie des Meeres / Selkie – der Seehundmensch / Titanic / Cast Away – Verschollen / Das Böse unter der Sonne.