Die 5 Besten am Donnerstag : La Mer

Filme, die auf, unter, im und vor allem am Meer spielen, gibt es wie Sand am Meer. Und genau danach wird in der aktuellen Ausgabe der Besten am Donnerstag gesucht. Gefunden habe ich mal wieder mehr, als in diesen Beitrag hineinpasst – die Auswahl war deshalb für mich schwierig. Ohne Wertung, sind dies meine fünf Auserwählten, die nur wenige der üblichen Verdächtigen enthält.

1 – Am Meer : Wenn der Traumjob zum Alptraum wird

In dem in Schwarz-Weiß gedrehten Horrorfilm „Der Leuchtturm“ von 2019 machen sich zwei Leuchtturmwärter (Willem Dafoe und Robert Pattinson) auf einer abgelegenen Insel vor der kanadischen Küste das Leben gegenseitig zur Hölle und driften langsam in den Wahnsinn ab. Das ständige Tosen des schier endlosen Sturms und das permanente Tuten des Nebelhorns drücken nicht nur auf die Stimmung aller Beteiligten im quadratischen Format gefilmten Kammerspiel, sondern hatte im Dezember 2019 auch auf mich eine beklemmende Wirkung. Und das eine Woche vor Heiligabend. Merry Christmas, kann ich da nur sagen.

2 – Auf dem Meer : Wenn man an einen echten Seelenverkäufer gerät

Geisterschiffe sind ein beliebtes Thema in Film und Literatur. Gabriel Byrne und Julianna Margulies geben sich die Ehre in „Ghost Ship“, einer australisch-amerikanischen Co-Produktion von 2002. Hier versucht die Besatzung der Arctic Warrior die Ladung der menschenleer im nördlichen Atlantik umhertreibenden Antonia Graza, einem in den sechziger Jahren verschwundenen Luxusliners zu bergen. Mit dem Gold hätten sie ein für alle Mal ausgesorgt, doch schnell wird klar, dass mit dem Schiff etwas nicht stimmt und jeder, der seinen Fuß auf dieses Schiff setzt, dem Untergang geweiht ist.

3 – Am und auf dem Meer : Eine Seefahrt, die ist lustig

Bei diesem Segeltörn allerdings leider nicht: Auch in „Triangle – die Angst kommt in Wellen“ (Großbritannien/Australien) von 2009 geht es erneut um ein Geisterschiff. Dieses ist für eine Handvoll Schiffbrüchige die einzig mögliche Zuflucht, womit die Bedauernswerten jedoch nicht gerechnet hatten, ist die auf sie lauernde Zeitschleife. Oder war die Zeitschleife von Anfang an da? Mit jeder Wiederholung steigt die Anzahl der Toten… Egal, wie oft ich mir diesen wie eine Endlosschleife wirkenden Horrorfilm auch ansehe, ich komme einfach nicht dahinter, was in diesem Fall als Kompliment gemeint ist.

4 – Im bzw. unter dem Meer : Havarie in 600 Metern Tiefe

Kein Horror, sondern Science-Fiction von James Cameron, dem kanadischen Regisseur mit einer Vorliebe für Produktionen in Überlänge. 1989 kam „Abyss – Abgrund des Todes“ in die Kinos. Bei dem Versuch, ein gesunkenes Atom-U-Boot zu bergen, geraten Virgil Brigman (Ed Harris) und seine Crew in Bedrängnis, und im Lauf des ausgeklügelten Manövers geht es tausende von Metern in die Tiefe, wo eine echte Überraschung auf die Tauchenden wartet.

5 – Im bzw. über dem Meer : Die große Katastrophe

Der wahre Horror findet oft in der Realität statt. Als es 2010 im Golf von Mexiko auf der Ölplattform „Deepwater Horizon“ zur Explosion kam, folgte die Umweltkatastrophe auf dem Fuße – eine Geschichte, die der gleichnamige Film von 2016 mit Mark Wahlberg, Kurt Russell und John Malkovich in den Hauptrollen eindruckvoll erzählt wird. Zeitdruck, eine nur mäßig kompetente Konzernleitung und deren Zwang, möglichst viel Geld zu sparen, hebeln sämtliche Vorsichtsmaßnahmen aus, und so bleiben nicht nur die Sicherheit und damit die Leben der auf der Bohrinsel arbeitenden Menschen, sondern vor allem das Meer (und das Leben darin) auf der Strecke.

Und zum Schluss all die Filme, die mir noch eingefallen sind, die es aber dann doch nicht geschafft haben (warum auch immer):

The Beach / Porträt einer jungen Frau in Flammen / Ondine, das Mädchen aus dem Meer / Long Weekend / Die Frau, die sich traut / Die Melodie des Meeres / Selkie – der Seehundmensch / Titanic / Cast Away – Verschollen / Das Böse unter der Sonne.

Dienstags-Gedudel #66 : Reisefieber, Teil 20 – and we would all go down together

Die Überschrift deutet es schon an – auch heute wird es nicht lustiger. Statt Good Morning Vietnam heißt es an dieser Stelle Good Night Saigon

Saigon, Vietnam – gefunden auf youtube :
https://www.youtube.com/watch?v=Qjzjhl-QztE

von Billy Joels Album „The Nylon Curtain“ – für mich eines der besten Alben der 80er Jahre. Auf andere Songs von ihm kann ich mich auf dieser Reihe noch weiter freuen.

Media Monday # 513: „Schon wieder vorbei“

So lautet meine Standardantwort, falls mich jemand fragt, wie der Urlaub war. Mit acht ABC-Etüden produktiver als ich dachte und teilweise auch wiederum nicht, denn hier hat das Scarlett-O’Hara-Prinzip zugeschlagen: Verschieben wir’s auf morgen.

Nicht auf morgen verschieben möchte ich die sieben Lückentexte des Media Monday, denn der Sonntagabend ist zum Ausfüllen die ideale Tageszeit, nur das Verlinken findet dann irgendwann im Laufe des Montags statt.

Und so bietet auch diese Ausgabe hoffentlich genügend Stoff, um entspannt in die neue Woche zu starten.

Media Monday # 513

1. Die Oscars in diesem Jahr werden erneut verliehen, ohne dass ich bei der Übertragung vorm Fernseher sitze.

2. Man merkt schon deutlich, dass meine Stereoanlage nicht mehr die Jüngste ist, wenn der Plattenspieler plötzlich mitten im Lied langsamer zu werden scheint. Noch nie haben Christine McVies, Lindsey Buckinghams und Stevie Nicks‘ Stimmen so tief geklungen.

Second Hand News – gefunden auf youtube: https://www.youtube.com/watch?v=amIBAKj6n6Y

3. Puzzleteile auseinander zu sortieren, gibt mir das Gefühl, wie Aschenputtel in den Erbsen herumzustochern und die verschiedenen Schattierungen auseinander zu klamüsern. Bei 500 Teilen ist das nicht unbedingt weniger Arbeit als bei 1000 Teilen – knifflig wird’s nämlich dann, wenn sich herausstellt, dass die Vorlage vielleicht nicht ganz so gestochen scharf war wie gedacht und außerdem der Bildausschnitt auf der Schachtel nicht exakt mit dem zusammengesetzten Motiv übereinzustimmen scheint – so dass ich mich vermutlich bald fragen werde, was ich mir dabei bloß gedacht habe.

4. Der Start/die Veröffentlichung von neuen Kapiteln meiner Lieblingsbücher auf wattpad, findet in letzter Zeit öfters, gerade an den Wochenenden, pünktlich um Mitternacht statt, nur bekomme ich das erst am nächsten Morgen mit.

5. Wenn es auch mal spielerische Unterhaltung sein darf, ist die Auswahl groß. Ich kann mich nur immer so schwer entscheiden. Darf’s der Klassiker wie Monopoly sein, oder lieber film- und romanbezogene Spiele wie „Der Herr der Ringe“ oder „Die Säulen der Erde“ – oder ganz modern & trendy ein Escape-Room-Spiel.

6. Meine Hängematte im Garten ist sicher nicht die schlechteste Rückzugsmöglichkeit, denn das Gestell, an dem sie befestigt wird, kann ich überall da hin schieben, wo es mir genehm ist. Mal in der Sonne, mal im Schatten – einfach ideal zum Entspannen.

7. Zuletzt habe ich eine Methode entdeckt, wie ich Caprese (Mozzarella mit Tomaten und Basilikum) auch als Allergikerin gefahrlos zu mir nehmen kann, und das war etwas zeitaufwendiger, weil ich auf rohe Tomaten allergisch reagiere und die Früchte für diesen speziellen Zweck erst gründlich in der Pfanne durchbraten muss. Aber dafür war der Genuss unvergleichlich und hat sich auf jeden Fall gelohnt.

ABC -Etüden – Woche 16 & 17 : Etüde 8 – In Teufels Küche

Das Puzzle nimmt langsam Gestalt an – die aktuelle Wortspende (Pfanne, glücklich, trennen) von Doro für die Etüdensammlung auf Christianes Blog bietet ungeahnte Möglichkeiten, es zu vervollständigen.

Manchmal braucht es ein Ereignis wie in „Die Reklamation“ (Teil 1 und Teil 2) beschrieben, um voneinander getrennte Freunde wieder zusammenzubringen.

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In Teufels Küche

Tom hätte ja seinen bis dahin besten Kumpel ganz anders eingeschätzt, aber dass Andy ihm per WhatsApp schrieb, David hätte auch schon glücklicher ausgesehen, hatte ihm gezeigt, wie sehr Andy sich um den aus den Augen verlorenen Freund sorgte. Der einzige, der nicht wahrhaben wollte, wie es ihm wirklich ging, war David selber. Aber er war ja nun nicht mehr allein. Plötzlich isoliert zu sein, konnte einem schon zusetzen.

War das anstrengend gewesen, die Eltern davon zu überzeugen, dass an dem Schaden nicht Andy und David Schuld waren, sondern ganz allein Julian! Dass sie sich nach Andys Entdeckung in der Fußgängerzone nach und nach wieder zusammengerauft hatten, musste gefeiert werden – am besten mit einem Kurztrip nach New York.

„Doch warum so lange warten?“ hatte David eingeworfen.

Genau deswegen hatten sie sich an Andys Geburtstag, mitten im November auf dieses Escape-Room-Spiel eingelassen. Eine Stunde Zeit blieb ihnen, um den Ausgang zu finden. Sich zu trennen, um die Rätsel jeder für sich zu lösen, war nicht sinnvoll. Hier kam man nur gemeinsam ans Ziel – wie überaus passend. Zwei Drittel der Zeit lagen hinter ihnen, und sie waren bis jetzt auch gut vorangekommen. Wie gesagt, bis jetzt.

Teufels Küche – der Name war Programm: „Siedet die Teile in der Pfanne. Erratet ihr’s, heißt’s Volle Kanne.“

Was zum Teufel sollten sie hier sieden? Und sollten sie die Kanne wirklich wörtlich nehmen? Zefix, die Zeit lief ihnen so langsam aber sicher davon. So kompliziert hatten sie sich dieses Spiel nicht vorgestellt. Es war zum Haareraufen.

Es war David, der doch noch auf die richtige Lösung kam. Doch leider zu spät. Noch bevor er die dritte Zahl am Schloss in die Freiheit einstellen konnte, heulte die gefürchtete Sirene und erschütterte sie bis ins Mark, und damit auch ihre Hoffnung, das Spiel zu gewinnen.

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Und nochmal 300 Wörter (nein, mein Wortzähler ist nicht defekt) als Intermezzo für die Geschichte Nix zu verzollen (#writing friday, 6. Woche).

ABC -Etüden – Woche 16 & 17 : Etüde 7 – Auge um Auge

Die Geschichte lässt mich nicht los, und deshalb nutze ich die aktuelle Wortspende (Pfanne, glücklich, trennen) von Doro für die Etüdensammlung auf Christianes Blog, um den Worten in Entdecke die Möglichkeiten Taten folgen zu lassen…

… und um das Motto „never judge a book by its cover“ aufzugreifen.

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Auge um Auge

„Er hat was??!!!!“

Ach, hätte Marlene beim nächsten Mädelsabend doch verschwiegen, dass Manfred sie betrogen hatte. Sich nach dieser langen Zeit von ihm zu trennen, kam für sie genauso wenig in Frage wie die nach dieser Enthüllung herumschwirrenden Vorschläge: Von Rachesex über Scheidung bis hin zur Zubereitung einer speziellen Pilzpfanne war alles dabei.

Den Vogel aber schoss Natascha ab, als sie Marlene riet, sich einen Liebhaber zuzulegen und dabei auf Delia verwies. Lass die Leute reden… Wer das war, wusste in der Siedlung jeder – mit Anfang vierzig war Nataschas ehemalige Kollegin nochmal durchgestartet, hatte sich mit ihrer Abfindung selbständig gemacht und führte nun einigermaßen erfolgreich einen Whiskyladen; weniger erfolgreich jedoch führte sie eine On-Off-Beziehung mit einem deutlich jüngeren Mann.

Auge um Auge? Wo blieb bei diesen Tips die Verhältnismäßigkeit? Sie liebte „ihre Mädels“, aber Fremdgehen lag ihr nicht, und unzählige Jahre Gefängnis zu riskieren, noch weniger. Beides widersprach ihrem Sinn für Fairplay und pragmatisches Denken. Andererseits – wo war Manfred fair gewesen, als er mit Audrey angebandelt hatte und das vermutlich schon länger?

Auch wenn er alles zunächst abgestritten hatte, war er später doch eingeknickt und hatte hoch und heilig geschworen, dass dies während ihrer meist glücklichen Ehe sein einziger Seitensprung gewesen war. Wie gerne hätte sie ihm doch geglaubt, alles wäre so viel einfacher gewesen, hätte sie ihn nicht immer noch so geliebt. Ein anderer Plan musste her.

Zahn um Zahn: Triff ihn da, wo es am meisten wehtut – im Geldbeutel, überlegte sie. Die letzten größeren Ausgaben waren Lucys Führerschein und Toms New-York-Trip gewesen, was sprach dagegen, dass zur Abwechslung einmal sie es sich so richtig gutgehen ließ, weit weg von daheim, in einem erstklassigen Hotel und bei gutem Essen? Die Copacabana oder die Oper von Sydney… Entdecke die Möglichkeiten?

Entschlossen begann Marlene mit dem Packen.

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Und nochmal 300 Wörter. Ich glaube, dieses Thema ist noch nicht ausgereizt.

Die 5 Besten am Donnerstag : Geschwister in Serien und Filmen

Da ich die letzte Ausgabe der Besten am Donnerstag verpasst habe lege ich heute nach den Geschwistern in Serien die Geschwister in Filmen nach. Irgendwie ist bei mir zur Zeit der Wurm drin, denn ich hänge hoffnungslos hinterher.

Geschwister in Serien

So viele Serien, die mich interessieren – aber welche können mit interessanten Geschwistern aufwarten?

This is us : Ganz vorne dabei ist die Patchwork-Familie der Pearsons aus Pittsburgh in This is us – Das ist Leben. Erzählt wird die Lebensgeschichte der drei Geschwister Kevin, Kate und Randall, die am selben Tag geboren worden sind – wobei Randall als vor einer Feuerwache abgelegtes Baby von Jack und Rebecca adoptiert wurde, nachdem ihr jüngster Drilling tot zur Welt kam. Die Handlung folgt dabei keiner chronologischen Reihenfolge, sondern springt in der Zeit munter hin und her und gibt mir das Gefühl, ein filmisches Puzzle vor mir zu haben, bei dem das Bild mit jedem Teilchen ein wenig klarer wird.

Nashville : Zur Zeit schaue ich die fünfte Staffel der in der Welt der Countrymusik angesiedelten Serie „Nashville“, in der die beiden Töchter Maddie und Daphne der Country-Legende Rayna Jaymes im Mittelpunkt stehen. Sorgen und Nöte von Teenagern, die mit engelsgleichen Stimmen gesegnet worden sind. Dass beide Mädchen unterschiedliche Väter haben, sorgt für genügend Konfliktpotential und verheißt Drama.

911 – Notruf LA : Noch eine Maddie. In diesem Fall arbeitet die Schwester (dargestellt von Jennifer Love Hewitt) von Feuerwehrmann Evan Buckley in der Notrufzentrale und nimmt Anrufe entgegen.

American Horror Story – Freak Show : Sarah Paulson in der Doppelrolle der siamesischen Zwillinge Bette und Dot Tattler, die im Wanderzirkus von Elsa Mars (Jessica Lange) auftreten. Ob sie das freiwillig tun, lasse ich dahingestellt, da es schon eine Weile her ist, dass ich diese Staffel gesehen habe.

Grey’s Anatomy : Interessanter als die Halbgeschwisterkonstellation Meredith, Lexi, Maggie und Amelia finde ich die Geschichten der Patienten, die teilweise so surreal sind, dass ich mir nicht vorstellen kann, so etwas auch in der Wirklichkeit zu erleben, wie z.B. die junge Frau, die als Organspenderin für ihre Schwester herhalten soll oder das Familientreffen, bei dem sämtliche Mitglieder nach einem Fiasko beim Tauziehen in der Notaufnahme landet.

Geschwister in Filmen

Bei den Filmen war’s genau anders herum – mir sind so viele Filme eingefallen, dass es mir schwergefallen ist, eine Auswahl zu treffen; der Schwerpunkt liegt bei mir diesmal auf deutschen Produktionen.

Wer früher stirbt, ist länger tot : Nachdem der kleine Sebastian von seinem älteren Bruder Franz erfahren hat, woran seine Mutter wirklich gestorben ist, möchte er unsterblich werden und macht bei seinen teilweise absurden und abenteuerlichen Aktionen die Erfahrung, dass dies schwerer ist als er sich in seiner kindlichen Fantasie vorgestellt hat.

Bergkristall : Einer alten Sage nach vermag ein bestimmter Bergkristall zertstrittene Menschen zu versöhnen, und so macht sich ein Geschwisterpaar auf, den Kristall zu suchen, auch wenn sie dabei Gefahr laufen, sich in der winterlichen Alpenlandschaft zu verirren.

25 km/h : Zwei Brüder und ihre Bucket List: Mit uralten Mofas, die höchstens 25 km/h auf den Tacho bringen, quer durch Deutschland zu zockeln… das etwas andere Roadmovie mit Bjarne Mädel und Lars Eidinger.

The straight story : Zwei zerstrittene Brüder, von denen der eine in Wyoming und der andere in Iowa lebt, und weil der eine einen Schlaganfall hatte und der andere schlecht sieht und keinen Führerschein hat, beschließt letzterer, den Streit zu begraben und die 400 Kilometer zu seinem Bruder mit einem Aufsitzrasenmäher zurückzulegen, was bei einer Höchstgeschwindigkeit von 8 km/h länger dauern kann.

Die Tribute von Panem : Todesmutig geht Katniss Everdeen dazwischen, als bei der „Ernte“ ihre kleine Schwester Primrose ausgelost wird, um in der Arena gegen 23 andere Tribute zu kämpfen.

ABC -Etüden – Woche 16 & 17 : Etüde 6 – Die Rückblende, Teil 3

Nach Teil 1 und Teil 2 kommt Marlenes Zeitreise mit dem dritten Teil zum Abschluss. Damit steuere ich zur Etüdensammlung auf Christianes Blog (WortspendePfanne, glücklich, trennen von Doro) nun die insgesamt sechste Etüde bei.

Die Parole „Wir werden nicht jünger und auch nicht unbedingt fitter“ war dabei nicht als Thema geplant.

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Die Rückblende, Teil 3

„Ich bekomm’s nicht auf die Pfanne – sich ’nen Joint reinzuziehen. Dem Typ geb ich keine zehn Jahre mehr…“

Was? Kiffen auf der Bühne? Marlene sah die Schlagzeilen schon vor sich: Management und Band trennen sich. Wenn sie allerdings darüber nachdachte, wie oft man das Ende von INXS schon herbeigeschrieben hatte… Stress mit Fotografen, Stress untereinander, aber vor allem mit der Presse. Was man sich halt so aus den Fingern sog: „Kein glückliches Leben? – Schreib Bullshit. Sie werden’s Dir aus den Händen reißen.“

Nicht mit Marlene – bloß keine Ablenkung! Doch als es endlich losging, verabschiedete sich ihre Freude bei dem katastrophalen Sound. Außerdem war der vorhin als so abfällig bezeichnete „Typ“ nicht mehr der, in den sie sich dank MTV mit drei Jahren Verspätung verliebt hatte.

War das Zufall? Auch damals hatte sie flüchten wollen, doch dann waren The Police vergessen, und grenzenlos ihre Begeisterung, als der Musiksender das alte Küchenradio verdrängt hatte, sehr zur „Freude“ ihrer Mutter, die am Telefon aus ihrem Herzen keine Mördergrube machte: „Need you tonight. Nelly, wenn ich das noch einmal hören muss, schrei ich!“

Typisch Mama – so von vorvorgestern. Schmalztollen waren out. Coole Rockstars in heißen Outfits trugen langes Haar und waren in ihren Videos katzenhaft und sexy. Kein Vergleich zum Konzert in Hamburg, bei dem sich ihr das Bild eines aknegeplagten Teenies mit den ungelenken ersten Schritten eines Fohlens aufdrängte.

„Disappear“ – ihr Lieblingssong diente ihr als Stichwort für den Rückzug zum nächsten Getränkestand. Dort hoben sie und Susi ihre Gläser auf das Wohl des Bassisten, der morgen seinen vierzigsten Geburtstag feiern würde, auch wenn Marlene sich fragte, ob es nach diesem Fiasko noch etwas zu feiern gab.

„Das tun wir uns nie wieder an“, erklärte Susi schließlich und sollte damit zu Marlenes späterem Bedauern recht behalten.

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Der letzte Teil dieser Zeitreise, meine insgesamt dreißigste Etüde in diesem Jahr, hat ebenfalls genau 300 Wörter. Dreimal dreihundert Wörter in Folge, as hatte ich auch noch nie.

ABC -Etüden – Woche 16 & 17 : Etüde 5 – Die Rückblende, Teil 2

Hier kommt der zweite Teil von Marlenes Rückblende als insgesamt fünfter Beitrag zu den gesammelten ABC-Etüden auf Christianes Blog (Wortspende – Pfanne, glücklich, trennen – von Doro).

Einmal Fangirl, immer Fangirl? Bei manchen schlägt die Stunde am vierzehnten Geburtstag.

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Die Rückblende, Teil 2

„Hamburg im Regen…“, summte Frau Meißner und küsste ihren Mann, bevor sich ihre Wege trennten: Während sie im Hotel blieb, zogen Vater und Tochter gemeinsam los. Nach Geburtstagskuchen und Kaffee an der Alster wartete noch das eigentliche Geschenk. Wohin es ging – Überraschung! Aber Marlene wusste auch so Bescheid.

Waren nicht gerade The Police auf Tournee? Glücklich, wer so einen Papa hat, dachte sie. Nicht jeder stellte sich nach einem langen Tag bei Nieselwetter in eine Schlange, um zwei Stunden „Gewimmer“ auf sich zu nehmen, doch Herr Meißner blickte gerne über den Tellerrand hinaus. Aufgeregt hibbelte sie dem Einlass in die Markthalle entgegen. Sogar der WDR war da. Donnerwetter!

„Bernd hat ja sonst nicht viel auf der Pfanne, aber das kann er“, lobte Herr Meißner seinen Kollegen, dem er die Karten zu verdanken hatte. Falls man die Show irgendwann sendete, nähme er sie auf, vorausgesetzt, sie gefiel ihm. INXS… er hatte keine Ahnung, wer diese Newcomerband war und hoffte, Lenchen wäre nicht zu enttäuscht. Die zog, wie befürchtet, einen Flunsch.

Na toll – eine unbekannte, wildfrisierte Krachmachercombo! Happy Birthday. Der Schlaks am Mikrofon machte es nicht besser – dabei hatte sie sich doch so auf Sting gefreut. Wie man sie daheim beneidet hätte! Aber das hier: sechs australische Chaoten. Just keep walking? Am liebsten wäre sie abgehauen – weit, weit weg, vielleicht nach Down Under?

Falsche Richtung, bei ihrem Glück würde sie denen dort nochmal begegnen. Aber wenn man bei Richtung vom Teufel sprach: Mit geschlossenen Augen klang das gar nicht so verkehrt. Es musste an der Stimme liegen, und nach einem weiteren Song hatten sie sie endgültig an der Angel.

„Überraschung gelungen?“ stupste Herr Meißner seine Tochter an und bekam keine Antwort. Er konnte ja nicht wissen, dass The Police für Marlene soeben Geschichte geworden waren.

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Auch diese Fortsetzung als Rückblende in der Rückblende hat exakt 300 Wörter.

Mein erstes Konzert, zu dem mich mein Papa damals mitnahm, war übrigens nicht INXS (wie manche jetzt vermuten könnten), sondern Simon & Garfunkel – bei ihrer Abschiedstournee, im Fußballstadion unserer Stadt. Diesen Tag werde ich nie vergessen.

PS: Etwas nicht auf der Pfanne zu haben, heißt übrigens, nicht die hellste Kerze auf der Torte zu sein. Doch manchmal ist das Glück eher mit den Dummen.

Jetzt überlege ich, weil es gerade so schön läuft und mir bei diesem Rückblick noch etwas fehlt, die Zeitreise fortzusetzen, am besten wieder zurück in die eigentliche Rückblende (zurück in die Zukunft, die ja eigentlich Vergangenheit ist). Wer weiß, was ich dabei auf Kosten der anderen Personen in „Nach dem Regen“ noch alles zu Tage fördere.

ABC -Etüden – Woche 16 & 17 : Etüde 4 – Die Rückblende, Teil 1

Noch ein gesplitteter Beitrag zur aktuellen Etüde auf Christianes Blog (Wortspende – Pfanne, glücklich, trennenvon Doro). Urlaub macht’s möglich.

Diesmal reise ich zurück ins Jahr 1997, bei dem das Erinnerungsfoto aus der Etüde „Entdecke die Möglichkeiten“ entstanden ist.

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Die Rückblende, Teil 1

O trügerische Loreley!

In Nataschas Augen war es völlig unnötig gewesen, dass Nathalie ihren riesigen Sonnenhut mitgeschleppt hatte, denn bei dem scheußlichen Wetter wäre ein Südwester angebrachter gewesen. Hatte die Sonne vor Tagen noch so unbarmherzig vom Himmel gebrannt wie auf die Salzpfannen Utahs, waren die Temperaturen über Nacht rapide gesunken. Gefühlte zehn Grad, und das am Tag vor dem „Festival“, obwohl man diesen einen Abend wohl kaum so bezeichnen konnte – aber für Kirsten war jedes Event mit mehr als vier Künstlern grundsätzlich ein Festival. Und nun drohte dieser lauschige Sommerabend ins Wasser zu fallen, obwohl sich das Line-Up mehr als sehen lassen konnte: 16 Horsepower, Jean Paul Bourelly, Levellers, Neneh Cherry, Sheryl Crow, INXS, Simple Minds…

Ob Festival oder nicht – sie hatten sich glücklich schätzen können, dass Kirsten die letzten Tickets ergattert hatte. Die Simple Minds: Kirstens Lieblingsband als Kirsche auf der Sahnehaube, zum Abschluss eines gelungenen Abends – wer hätte da nicht gejubelt? Da nahm sie doch gerne die anderen Künstler in Kauf, mit denen ihre Mädels mehr anfangen konnten – vor allem Marlene. Während Nathalie noch über Kirstens Wortspiel mit der Kirsche und Neneh Cherry lachte, hatte sich Marlene auffallend schnell bereit erklärt, ihren strategisch günstigen Platz gemeinsam mit Susi freizuhalten, während die anderen für Getränkenachschub sorgten – dazu mussten sich nicht alle fünf trennen.

„Neneh Cherry mit ’ner Kirsche zu vergleichen?“, hatte Marlene gekichert, während Susi „If it makes you happy“ geträllert und ihr den Hut auf den Kopf gedrückt hatte, um einen schmachtenden Blick in Nathalies Kamera zu werfen. Küßchen, Küßchen – Sonne macht albern… Welche Sonne? Die anderen schoben es auf den Wein, der Marlene innerlich einen Freudentanz aufführen ließ – doch sie wusste es besser.

Einmal Fangirl, immer Fangirl, denn plötzlich war sie wieder in Hamburg, an ihrem vierzehnten Geburtstag.

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Eine Fortsetzung nach dieser Punktlandung mit 300 Wörtern ist in Arbeit.

PS: Eine Salzpfanne ist laut Wikipedia eine Salzwüste. Ob es 1997 wirklich so heiß in Deutschland war, ist mir leider entfallen, aber ich kann mich an einen Juni in den 90er Jahren erinnern, in dem ich nach einem Tempratursturz mit zu dünner Urlaubsgarderobe nach Sylt gereist bin. Bibber! Ein Gefühl, dass jetzt die Clique von Marlene aus der Etüde „Mädelsabend“ erleben darf, während Marlene in der nächsten Folge ein Ereignis aus ihrer Teenagerzeit nochmal aufleben lässt.

Dienstags-Gedudel #65 : Reisefieber, Teil 19 – this is not a love song…

… und er würde auch besser in den August passen, denn das Thema ist ernst. Die Wahl fiel auf ihn allein wegen des Titels – Hiroshima

Hiroshima, das Original gefunden auf youtube –
https://www.youtube.com/watch?v=7coD3oeAve4

Mit dem Atombombenabwurf vom 6.8.45 beschäftigt sich der Song von Wishful Thinking. Und damit lasse ich es für heute gut sein.

PS: In der zur Zeit auf Pro7 laufenden Miniserie „Chernobyl“ wird die Strahlung des explodierten Atomreaktors mit den über Hiroshima und Nagasaki abgeworfenen Bomben verglichen – sie war x-mal so stark, ich glaube 40mal so groß wie die, auf die sich der von mir ausgewählte Song bezieht. Insofern würde es sogar thematisch passen.