# Writing Friday 2021 :  Dezember #4 : Last Christmas

Silvester ist da – diesmal an einem Freitag, die letzte Gelegenheit für mich, eine der fünf Schreibaufgaben bei elizzys #writing Friday zu lösen. Da versuche ich mich doch gerne an der dritten und schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz „Christian freute sich so sehr auf die Adventszeit, doch…“ beginnt und eher zu einem der letzten Freitage gepasst hätte, und ich habe den Einleitungssatz ein wenig abgewandelt. Da ich den Namen des Hauptcharakters über kurz oder lang sowieso abgekürzt hätte, habe ich das gleich am Anfang gemacht.

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Last Christmas

Chris freute sich so sehr auf die Adventszeit, doch dieses Jahr blickte er den letzten Wochen des Jahres mit gemischten Gefühlen entgegen. Was er zunächst für eine kurzlebige Sache gehalten hatte, war dank Julias Hartnäckigkeit nicht bei dem einen Mal geblieben. Mit der Freundin seines besten Freundes anzubandeln, war das eine und die älteste Geschichte der Welt – Tim aber mit Absicht zu hintergehen, und das über Wochen, drückte ihn immer schwerer im Magen. Am liebsten hätte er sich dafür in den Hintern getreten, dass er bei Julia immer wieder schwach geworden war anstatt wie ursprünglich geplant, dem Ganzen ein Ende zu setzen.

„Last Christmas I gave you my heart“ dudelte es aus dem Büro hinter ihm, während er an der antiken Vespa herumschraubte, die ihm Max in die Werkstatt gerollt hatte. Ha ha, selten so gelacht… Letztes Jahr hatte er noch ganz andere Probleme gehabt. Ein Beziehungsdreieck hatte nicht dazu gehört. Eigentlich war es ja ein Viereck, wenn er bei genauerem Nachdenken Delia mit dazuzählte. Delia, die eigentliche Leidtragende in diesem Chaos, das heute ein Ende haben würde, denn Julia wollte Tim reinen Wein einschenken… auf dem Weihnachtsmarkt.

Nach ihrer „Beichte“ würde es mit der jahrelangen Freundschaft dann wohl vorbei sein. Wie fröhlich Weihnachten werden würde, konnte er sich jetzt schon lebhaft vorstellen. Max hatte schon angekündigt, dass er über den Jahreswechsel ins Warme fliegen würde, auf ihn brauchte Chris also nicht zählen. Und der Rest der Familie? Der war sozusagen in alle Winde, über die ganze Welt verstreut, er konnte also an einer Hand abzählen, wie groß die Party werden würde. Nur er und Julia, und sonst niemand. Aber ob die traute, innige Zweisamkeit den Verlust und das damit verbundene schlechte Gewissen aufwiegen konnte? Chris bezweifelte es. Vielleicht sollte er es genau wie Max machen und irgendwohin fahren, wo sich alle Beteiligten nicht permanent über den Weg liefen. Vielleicht in die Berge? Oder doch lieber an die Küste? Obwohl…

Wahrscheinlich gingen seine Chancen, irgendwo unterzukommen, gegen Null. Von den überhöhten Zimmerpreisen ganz zu schweigen. Bei seinem schmalen Budget war zur Zeit so ein Luxus einfach nicht drin. Wie er Max beneidete, der so schlau gewesen war, rechtzeitig zu buchen, als er noch nicht ahnen konnte, dass es wegen des geplatzten Geschäfts mit der Glückssträhne für ihre Werkstatt über Nacht vorbei war. Wenn er aber andererseits seine restlichen Kröten zusammenkratzte, konnte es vielleicht gerade noch für ein Ticket nach England reichen. Sein Vater wäre zunächst sicherlich überrascht, dass er sich nach so langer Zeit wieder einmal meldete, aber am Ende sich vielleicht sogar über seinen Besuch freuen. Er musste nur zum Hörer greifen und…

Verblüfft hielt er in der Bewegung inne und ließ bei Julias Anblick, die plötzlich im Türrahmen auftauchte, den Hörer sinken. Das Freizeichen verhallte ungehört, als er auf ihrem Gesicht einen Ausdruck erblickte, den er nur schwer deuten konnte.

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Das waren die Aufgaben: Beschreibe Schnee ohne die Wörter „weiß, „nass“ und „kalt“ +++ Eine Weihnachtskugel erzählt aus ihrem Alltag im Deko-Geschäft +++ Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz „Christian freute sich so sehr auf die Adventszeit, doch…“ beginnt. +++ Schreibe eine Geschichte und lasse folgende Wörter mit einfliessen: Husten, Unsinn, Geburtstag, freudig, Süssigkeiten. +++ Drei Wünsche fürs neue Jahr.

Und hier sind die Regeln dazu:  Jeden Freitag wird veröffentlicht.  +++ Wählt aus einem der vorgegebenen Schreibthemen. +++ Schreibt eine Geschichte/ein Gedicht/ein paar Zeilen – egal, Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben.  +++ Vergesst nicht, den Hashtag #Writing Friday und den Header zu verwenden, schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch. +++ Habt Spaß und versucht, voneinander zu lernen.

Dienstags-Gedudel #101 : Reisefieber, Teil 55 – Übersetzung

Übersetzen – nein, nicht das Transferieren von Worten in eine andere Sprache ist hier gemeint, sondern das Überqueren eines Flusses mit einem Schiff. So lasset uns denn die Fähre über den Mersey nehmen.

Gerry and the pacemakers (1965, gefunden auf youtube – https://www.youtube.com/watch?v=08083BNaYcA)

Media Monday #548 : Zum letzten Mal in diesem Jahr

Die Luft ist raus, der Glühwein verdampft und ich hab zu nix Lust. Weihnachten ist ganz gechillt an mir vorübergezogen, und ich hab gemerkt, dass mein erstes Fest ohne Familie um mich herum gar nicht so schrecklich war wie befürchtet. Im Gegenteil – so stressfrei wie an diesem Heiligabend habe ich Weihnachten schon lange nicht mehr erlebt und dann auch gleich einen der guten Vorsätze fürs kommende Jahr erfolgreich in die Tat umgesetzt. Jetzt aber zu den (in diesem Jahr letzten) Lückentexten des 548. Media Monday

Media Monday # 548

1. In der Zeit „zwischen den Jahren“ muss ich nur an drei Tagen arbeiten, und am letzten noch nicht mal den ganzen Tag.

2. Ich hätte ja nicht damit gerechnet, dass noch vor Jahresende jemand bei mir um einen Termin ersucht hat, mit dem ich schon gar nicht mehr gerechnet hatte.  

3. Blicke ich so auf die letzten zwölf Monate zurück, so hätte ich nie damit gerechnet, dass der Super-GAU eintreten würde.

4. Schon regelrecht aberwitzig, wie sich bei mir die Prioritäten verschoben haben. Früher wäre ein Receiver, der dann kaputt geht, wenn man eine lang erwartete Sendung aufnehmen möchte, eine Katastrophe gewesen – jetzt aber habe ich mich zwar geärgert, aber mir dann gesagt, dass es wesentlich Schlimmeres gibt und davon die Welt nicht unter geht.

5. Eine Story gewidmet zu bekommen, ist auch so eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte, denn das Gefühl, das sich dabei einstellt, ist einfach ganz toll.

6. Wahrscheinlich wird mir das Jahr vorrangig dafür in Erinnerung bleiben, dass meine engste Familie stark zusammengeschrumpft ist.

7. Zuletzt habe ich beschlossen, das für den zweiten Weihnachtsfeiertag geplante Festmahl für eine Person zu verschieben, und das war völlig in Ordnung, weil die Reste im Kühlschrank noch für mindestens zwei weitere Tage reichen. Das macht auch baldiges Einkaufen fürs erste überflüssig.

Die 5 Besten am Donnerstag – der Jahresrückblick

Ich weiß, ich bin spät dran bei Ginas Besten am Donnerstag – in deren letzter Ausgabe nach unseren fünf Lieblingsthemen gefragt wurde. Hier habe ich gemerkt, dass mir am liebsten die Themen sind, die mehrere Ansätze zu lassen und zu denen mir am meisten bzw. nicht immer das Gleiche einfällt. In den vergangenen Monaten war das bei mir hier der Fall:

Serien, die in Großstädten spielen – 11.11.2021: Weil ich hier die Chance hatte, auch mal andere Kandidaten als die üblichen Verdächtigen zu erwähnen.

City Life

Heldinnen aus Horrorfilmen, an deren Seite ich gerne kämpfen würde 14.10.2021: Weil ich hier so schön vor mich hin fantasieren konnte, in welchem Gemetzel ich gerne als Sidekick dabei gewesen wäre.

Schaurige Orte in Filmen – 07.10.2021: Weil das Thema nicht auf ein Genre beschränkt war und ich so den „Kanalligator“ einschmuggeln konnte, der da drin eigentlich nichts zu suchen hatte.

Filme, die in der Wildnis spielen – 13.05.2021: Weil ich damit aus jedem Dorf einen Köter, äh, aus jedem Kontinent einen Vertreter präsentieren konnte.

Meine liebsten Filmzitate – 11.03.2021: Weil das mal eine ganz neue Herausforderung war.

So, das war’s in Kürze – vielen Dank nochmals – und ich freue mich auf neue spannende Themen im neuen Jahr.

Projekt ABC – Z wie Zeitung

… man könnte aber auch Zeitreise sagen – in diesem Fall in das Jahr 1863, als man sich schon mal medizinisch auf den bevorstehenden Krieg (den von 1871) vorbereitete.

Im Rahmen von wortmans fotografischem ABC (jedes Bild symbolisiert einen anderen Buchstaben) steht diese Zeitung (bzw der Nachdruck einer Sonderausgabe des DRK) für den Buchstaben Z (auch wenn es kein Anlass zum Jubeln war).

Projekt ABC – Z wie Zeitmaschine

Wir sind doch tatächlich beim letzten Buchstaben des Alphabets angekommen (wenn man das Ä, Ö und Ü weglässt). Und darum widme ich das Z heute einer Technologie, die die Phantasie vieler beflügelt – und meine gleich mit, denn ich schreibe seit diesem Frühjahr an einer Zeitreisegeschichte – hätten wir nicht alle gerne einmal eine Zeitmaschine?

Time Machine

Diese hier schien defekt zu sein, denn es gab dort keinen Time Lord, sondern nur Kaffee und kühle Getränke.

gesehen 2008 in Edinburgh

Ich muss sagen, bei dem fotografischen Projekt von wortman … mitzumachen auch wenn mir einige Buchstaben Kopfzerbrechen bereitet hat. Aber auch diese persönliche Hürde (wie das W) habe ich dann doch noch, nach etwas Nachdenken, gemeistert.

Cinema-Scope 2021 im Dezember: History Lessons

Oft kommt es anders, als man denkt – unter diesem Motto hatte ich eigentlich vor, meinen Rückblick auf den letzten Monat des Jahres erst im Januar erscheinen zu lassen, weil ich nicht wusste, ob ich in der letzten Dezemberwoche doch nochmal ins Kino gehen würde. Doch nachdem sich nun herausgestellt hat, dass der Film „Wunderschön“ von Karoline Herfurth in den Februar verschoben wurde, war es das für mich in diesem Jahr. Also konzentriere ich mich lieber auf die beiden Filme, die von meiner Liste aus dem letzten Jahr noch übrig sind: Ballon und Kursk – beides historische Themen. Et voilà: Das Motto für den Dezember war geboren, und am Ende kam dann das dabei heraus:

Giovannis Insel +++ House of Gucci +++ Die Kennedys +++ Ballon +++ Betty und ihre Schwestern +++ Geheimnis eines Lebens +++ Kursk

Giovannis Insel: Zwei Jungen während des Zweiten Weltkriegs auf einer abgelegenen japanischen Insel und wie sie die Zeit durch russische Besatzung erleben, nachdem Japan den Krieg verloren hat. Trotz aller Entbehrungen verlieren sie nie den Mut in diesem Anime 2014 – auch dann nicht, nachdem ihr Vater wegen unerlaubten Verteilens von Essensvorräten der japanischen Armee an die hungernde Bevölkerung in ein sibirisches Arbeitslager gesteckt wird und alle Inselbewohner ebenfalls auf Lager in Sibirien verteilt werden. Kraft gibt ihnen ein Kinderbuch, nach deren Hauptcharakteren sie von den Eltern getauft worden sind. Beeindruckend fand ich den Film nicht nur wegen der heiteren Töne, die in dem ansonsten düsteren Drama, an vielen Stellen angeschlagen werden, sondern auch die die Beimischung von CGI in den Szenen die das Geschehen in der Fantasie der beiden Kinder schildern. Nach „Chihiros Reise ins Zauberland“ und „Das wandelnde Schloss“ noch ein Anime, der mich tief berührt hat.

Die Kennedys: Ach ja, die Familie…  Komplexe Themen bedürfen eines detailliert ausgearbeiteten Plots, und für diese kanadisch-amerikanische, achtteilige Fernsehserie mit Greg Kinnear und Katie Holmes, ausgestrahlt an mehreren Abenden auf ard one, habe ich alle anderen Programme sausen lassen. Thematisiert wird der Weg John F. Kennedys zum Amt des Präsidenten, immer wieder unterbrochen von Rückblenden, bei denen vor allem der von Ehrgeiz angetriebene Kennedy senior im Mittelpunkt steht, dessen Traum es ist, die Söhne an die Schaltstellen der Macht zu bringen: den einen als Präsidenten, den anderen als Justizminister – koste es, was es wolle. Zur Sprache kommen aber nicht nur die familiären Konflikte, bei denen vor allem die Frauen zu Schachfiguren im Spiel um die Wahrung der idealen Fassade degradiert werden, sondern auch Rassenunruhen, die Kubakrise und der Bau der Berliner Mauer. Leider wirkten die ständigen Rückblenden, auch noch nach den Attentaten auf John F. und Robert Kennedy, eher ermüdend als erhellend.

House of Gucci: Andere Familie, andere Ambitionen. Im Media Monday hatte ich es schon kurz angerissen – neugierig geworden durch den Trailer, war ich am Zweiten Advent im Kino, um mir die 158minütige Produktion von Ridley Scott anzuschauen, von der ich gedacht hatte, dass eigentlich die Geschichte des Mordes an Maurizio Gucci erzählt werden würde, doch bei der beeindruckenden Länge und dem Staraufgebot (Jeremy Irons, Al Pacino, Adam Driver, Jared Leto, Lady Gaga und Salma Hayek) hätte mir klar sein müssen, dass das Porträt, das man im Übrigen nicht für bare Münze nehmen sollte, sehr viel weiter zurückgehen und einen Teil der Gucci-Familiengeschichte erzählen würde. Trotz aller Akribie hatte ich stellenweise keine Ahnung, wie sich die Handlung entwickeln würde, und auch die charakterliche Entwicklung des Maurizio Gucci, der zu Beginn extrem sparsam lebt und dem das familiäre Erbe und Vermögen egal ist und später einen verschwenderischen Lebensstil pflegt, fand ich nicht ganz schlüssig. Alles in allem war dieser Kinonachmittag dennoch keine Zeitverschwendung.

Ballon: Von der abenteuerlichen Flucht der Familien Strelzyk und Wetzel in einem Heißluftballon aus der DDR in den Westen, die 1979 für ein unglaubliches Aufsehen in den Medien gesorgt hat, handelt das Drama von 2018, hochspannend und gleichzeitig berührend inszeniert von Michael „Bully“ Herbig. Als Elfjährige hatte ich mir damals kaum Gedanken darüber gemacht, mit welchen Gefahren alleine die Vorbereitungen verbunden waren, sondern war von dem Mut fasziniert, mit dem die acht Personen in die Gondel des unberechenbaren, weil selbstgebauten Höllengefährts gestiegen sind. Zu jeder Zeit hätte das Projekt scheitern können, und das Gefühl, unablässig beobachtet zu werden, war mit jeder Minute zu spüren. Dank dieser Neuverfilmung des Disney-Films „Mit dem Wind nach Westen“ bin ich jetzt umfassend im Bilde und kann nur sagen: Hut ab. Manche Geschichten sind es durchaus wert, mehrmals erzählt zu werden.

Betty und ihre Schwestern: Die für mich stimmigere und schönere Variante des gleichen Themas (die Verfilmung des Romans „Little Women“ von Louisa May Alcott) als die Neuauflage von 2019 mit dem Titel „Little Women“. In den Hauptrollen Winona Ryder, Kirsten Dunst und Clare Danes als die March-Schwestern und Susan Sarandon als Mutter, die ihre vier Töchter alleine durchbringen und gleichzeitig um den Ehemann bangen muss, der verwundet in einem Lazarett liegt. Der Zusammenhalt der Schwestern als zentrale Botschaft sticht unverkennbar hervor, aber auch Jo und ihr Einstehen für ihre eigenen Ansichten gegenüber gesellschaftlichen Zwängen, der Ehe als einzig erstrebenswertes Lebensziel für Frauen und nicht zuletzt dem Wahlrecht für Frauen machen den Film für mich sehenswert und zu einem passenden Kandidaten für die Weihnachtszeit.

Geheimnis eines Lebens: Basierend auf einer Romanvorlage, die sich an dem Leben von Melita Norwood orientiert, die im Alter von 80 Jahren als sogenannte Oma-Spionin enttarnt wurde. Im Film Joan Stanley genannt und von Judi Dench verkörpert, muss ihr sie als Anwalt vertretender Sohn erkennen, dass sie nicht nur am Bau der Atombombe mitgearbeitet hat, sondern sie nach dem Abwurf auf Hiroshima und Nagasaki die strenggeheimen Pläne an die Russen weitergegeben hat, damit „alle über das gleiche Wissen verfügen“. 

Kursk: Ein heißgelaufener und vorzeitig detonierter Übungstorpedo kostet einem Teil der Besatzung des Atom-U-Boots K-141 Kursk das Leben. Nur zögerlich kommen die letztendlich an Material- und Wartungsmängeln scheiternden Rettungsversuche mit einem Tauchboot in Gang, doch anstatt Hilfe aus dem Ausland unter der Regie Commodore David Russell (Colin Firth) anzunehmen, ist die russische Admiralität mehr um die Wahrung militärischer Geheimnisse bemüht, als die zügige Bergung der am Grund der Barentssee voranzutreiben und verharrt in Untätigkeit. Erst der Druck der Angehörigen, die sich nicht länger mit faulen Ausreden und patriotischen Reden über die glorreiche Vergangenheit abspeisen lassen wollen, entscheidet man sich dann doch dazu, der Royal Navy grünes Licht zu geben – leider aber zu spät, und so warten die 23 Matrosen am Ende dann nur noch auf den Tod und nicht mehr auf ihre Rettung. Kurze Notiz am Rande: Dieser Katastrophe hat die deutsche Mittelalter-Elektronik-Band Helium Vola ihr gleichnamiges Album gewidmet (unüberhörbar in den Stücken „Funerali“ und „Les habitants du soleil“).

That’s it. Aber anstatt mir Steven Spielbergs 1:1-Remake des nur unwesentlich kürzeren Meisterwerks „West Side Story“ von 1961 im Kino anzusehen, habe ich mich lieber dem ersten Teil der sechsten Staffel von „Vikings“ und der ersten Staffel von „Game of Thrones“ (Folgen 1-4) gewidmet – letztere zusammen mit meiner Schwester, die sich auch prompt mit der zweiten Staffel von „Black Sails“ als Weihnachtsgeschenk für mich revanchiert hat. Doch was währen all diese Monatsrückblicke auf den ultimativen Jahresrückblick inclusive „Gurken“ und Kandidaten, die hier noch keine Erwähnung gefunden haben?

Genau – und weil das Jahr noch nicht vorbei ist, folgt der demnächst.

# Writing Friday 2021 :  Dezember #3 : Wünsch dir was

Ein Thema, das gut zum letzten Freitag des Jahren (31.12.) passt – aber ich ziehe es jetzt schon vor: Drei Wünsche fürs neue Jahr – bei nur noch zwei Schreibterminen für elizzys #writing Friday (24.12. und 31.12) ist es gehopst wie gesprungen.

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Wünsch dir was

Heute sind wir zur Abwechslung mal bei „Wünsch dir was“ und nicht bei „So isses!“. Auch wenn es hier keine gute Fee oder einen Flaschengeist gibt, der sie mir erfüllen könnte, präsentiere ich meinen virtuellen Wunschzettel für 2022.

Gesundheit: Mit diesem ganz oben auf meiner Liste stehenden Wunsch stehe ich nicht mit hundertprozentiger Sicherheit nicht alleine da (ein Wunsch, der das böse C-Wort mit einschließt). Was brauche ich da große Reisen oder einen prall gefüllten Kleiderschrank.

Das Ende der Prokrastination: Verschieben wir’s auf morgen? Mit meinem Hang, unangenehme Dinge hinauszuschieben, habe ich mir in der Vergangenheit nur selten einen Gefallen getan. Deshalb wünsche ich mir die Kraft, dass ich im nächsten Jahr meinen Hintern eher hochbekomme und all die Projekte, die ich mir vorgenommen habe, auch bis zum Ende durchziehe.

Kreativität: Die Ideen sind da, aber wenn sich meine Muse eine Auszeit nimmt und mich mit einer Schreibblockade belegt, sprudeln sie nur noch dürftig. Deshalb wünsche ich mir, dass sie diesmal länger bei mir bleibt und mir zu neuen Taten verhilft.

Das war es dann auch schon mit dem kurzen Wunschzettel für das neue Jahr. Mögen sich all eure Wünsche erfüllen.

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Das sind die Aufgaben: Beschreibe Schnee ohne die Wörter „weiß, „nass“ und „kalt“ +++ Eine Weihnachtskugel erzählt aus ihrem Alltag im Deko-Geschäft +++ Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz „Christian freute sich so sehr auf die Adventszeit, doch…“ beginnt. +++ Schreibe eine Geschichte und lasse folgende Wörter mit einfließen: Husten, Unsinn, Geburtstag, freudig, Süssigkeiten. +++ Drei Wünsche fürs neue Jahr.

Und hier sind die Regeln dazu:  Jeden Freitag wird veröffentlicht.  +++ Wählt aus einem der vorgegebenen Schreibthemen. +++ Schreibt eine Geschichte/ein Gedicht/ein paar Zeilen – egal, Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben.  +++ Vergesst nicht, den Hashtag #Writing Friday und den Header zu verwenden, schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch. +++ Habt Spaß und versucht, voneinander zu lernen.

Dienstags-Gedudel #100 : Reisefieber, Teil 54 – Erwischt! Die Jubiläumsausgabe

Zum hundertsten Mal mache ich bei der von nellindreams ins Leben gerufenen Aktion, bei der das „Dudeln“ nicht abwertend gemeint ist, mit. Geplant hatte ich eigentlich, nicht von meiner Reiseroute abzuweichen und von Amsterdam nach London weiterzufliegen – ja, mach nur einen Plan. From Sydney to London ist auch ein Weg, wenn auch unklar ist, wo diese Alternativroute (auf youtube – https://www.youtube.com/watch?v=KybLGQPXSqE) denn nun eigentlich genau herkam.

Statt mit Ralph McTell durch die Streets of London zu wandeln oder mich von den Smiths in Panik versetzen zu lassen, zerre ich den blinden Passagier ans Licht, der sich bei der Busreise von St. Kilda nach Kings Cross heimlich eingeschlichen hat.

Media Monday #547 : Advent, Advent 4/4

Nachdem ich die Zierknöpfe ganz gechillt auf mein Oberteil genäht und mein Projekt erfolgreiche beendet habe, kann ich mich der Anfertigung der letzten Weihnachtsgeschenke widmen – der besonderen Weihnachtsmarmelade und einem Gutschein für etwas Selbstgenähtes. Sobald sich mein Arm von der Booster-Impfung am Samstag wieder erholt hat. Jetzt aber zu den Lückentexten des 547. Media Monday

Media Monday # 547

1. Irre ich mich, oder ist Weihnachtsfilmklischee par excellence sich haushoch auftürmender Schnee, bei dem man nie sieht, wer den wegschippen muss?

2. Es muss ja auch nicht immer die absolute Innovation sein, aber die Art und Weise, wie Weihnachtsfilme als gefühlte Fließbandware entstehen, führt mir vor Augen, wie schön ich einen liebgewonnenen Klassiker wie „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ doch finde. Dieses Märchen kann ich mir jedes Jahr wieder und wieder ansehen. Durch eine einstündige Dokumentation über die Dreharbeiten, die ich mir neulich auf Youtube angesehen habe, weiß ich jetzt Dinge über den Film, die ich vorher noch nicht wusste – wie zum Beispiel, dass es sich bei dem Filmschloss um Schloss Moritzburg bei Dresden handelt. Vor diesem Schloss habe ich vor Jahren schon gestanden, ohne zu wissen, dass dies ein Drehort gewesen ist.

3. Dass sich Streithähne versöhnen, gehört auch irgendwie in jedes auch nur annähernd weihnachtlich inspirierte Werk, schließlich lautet die zentrale Botschaft „Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“.

4. Schade derweil, wo die Festtagsstimmung zur bloßen Fassade verkommt, denn das wirkt dann so falsch und aufgesetzt.

5. Es ist ja schon immer amüsant bis lachhaft, dass das große Familienevent im herausgeputzem Haus und superfestlicher Garderobe in Filmen und Zeitschriften zelebriert wird, während sich im wahren Leben die meisten von uns vermutlich entspanntes Abhängen ohne viel Tamtam wünschen. Etwa so wie Amy Mitchell, ihr Freund und deren Kinder in „Bad Moms 2“, für die das angeberische Getue der Schwiegermutter ein Graus ist und die eigentlich nur Rodeln, Plätzchenbacken und im Schlafanzug auf dem Sofa lümmeln im Sinn hatten, aber nicht die pompöse Weihnachtsparty mit 180 Gästen und Kenny G. als Hauptact.

6. Eine neue Schneiderpuppe wäre bei mir schon etwas für unter dem Weihnachtsbaum, zumal ich jetzt wieder mit dem Schneidern anfangen wollte, und da ist es schade, dass meine jetzige beim Transport kaputtgegangen ist.

7. Zuletzt habe ich mir „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ angesehen und das war wieder ganz zauberhaft, weil hier die Chemie zwischen den Hauptpersonen tatsächlich echt war und man das auch als Zuschauer spürt.