Wattpad-Schreibchallenge „Mein Buch für Dich“: Kapitel 21

Kapitel 21 *** Lilly : Lucretia my reflection

I hear the roar of a big machine
Two worlds and in between
Hot metal and methedrine
I hear empire down
I hear empire down

-Sisters of Mercy „Lucretia my reflection“-

♪♫ ♪♫ ♪♫ Give me a festival and I’ll be your Glastonbury star… ♫♪ ♫♪ ♫♪

Musste das sein? Wer auch immer das Radioprogramm zusammengestellt hat, hätte nicht noch mehr Salz in unsere Wunden streuen können als mit dieser kreuzdämlichen Werbung. Wetten, dass von denen niemand weiß, wie der Song weitergeht?

The lights are shining everyone knows who you are …

Was für ein Brüller! Spätestens nach dem Interview mit diesem Käsblatt morgen wird uns die ganze Welt kennen. Wenn’s nicht so traurig wäre, könnte ich darüber lachen. So wie der Rest der Welt über uns.

„Kommt, wir finden einen Schatz? Am Arsch!“

Dass ich das noch erleben darf: die vertraute Stimme von Ellie. Was habe ich ihr Gezicke vermisst. Sie und Finns Versuche, sie zu beeindrucken.

… Singing songs about dreams about hopes about schemes, ooooh, they just came true…

Mein Traum ist wahrgeworden: Endlich wieder zusammen, endlich wieder vereint. Nach der ganzen Zeit, die mir wie eine Ewigkeit vorgekommen ist – in der ich mir schon das Allerschlimmste ausgemalt habe. Sag hallo zur Hölle? Besser nicht, wenn das heißt, den Liebsten nie mehr wiederzusehen, als Strafe dafür, dass ich ihn einmal zu oft zum Teufel gewünscht habe, weil er mir mit seinem Betüddeln zuletzt immer öfter auf die Nerven gegangen ist. Doch jetzt?

Kaum ist der Arzt zur Tür raus, zieht mich Flo in einer stürmischen Umarmung von meinem Bett hoch und auf die Füße. Mein Herz! Endlich habe ich ihn wieder, und nur das zählt. Eins schwöre ich: Jetzt, wo ich die Klinik endlich verlassen darf, verschwende ich unsere wenige Zeit zu zweit bestimmt nicht mit unnützen Gedanken. Wie zum Beispiel den, dass es trotz dem bevorstehenden Interview mit der örtlichen Presse fürs Festival noch nicht zu spät ist.

War ja klar, dass Ellie damit herausplatzen muss. Als ob wir nicht gerade erst die hinter uns liegende Hölle mit Hängen und Würgen überstanden haben. Wenn ich zum Beispiel nur an meine Dauerübelkeit zurückdenke. Doch für Finn ist das Thema noch lange nicht erledigt.

„… aber so richtig schlecht ist mir bei diesem Schrei geworden!“

Stockend beendet er den angefangenen Satz, dann sackt er käseweiß auf meinem Bett zusammen. Mir entgeht nicht, wie schnell plötzlich Ellie an seiner Seite ist und seine zitternden Hände in ihre nimmt. Wie um ihn zu beruhigen, flüstert sie ihm für mich unverständliche Worte ins Ohr. Alles unter den Augen von Jo, der verwundert darüber, wie vertraut die beiden plötzlich miteinander umgehen, eine Augenbraue in die Höhe zieht, aber nichts sagt. Und tatsächlich wirkt Finn bald schon deutlich gefasster und murmelt etwas, das sich wie ach ja – Billie Eilish anhört. Plötzlich kommt mir Ellies Bemerkung über das Festival nicht mehr wie oberflächliches Geplapper vor. Ob sie das gemacht hat, damit Finn auf andere Gedanken kommt?

„Das Glastonbury?“ unterbricht da Feli die traute Zweisamkeit. „Ihr wollt da jetzt ernsthaft noch hin? Nach allem, was war?“

„Nach allem, was war?“ starrt Fiona ihre Zwillingsschwester mit offenem Mund an. „Wovon, zum Teufel, sprichst du?“

Was ist denn das für eine Frage? Hat Fiona schon unsere Trennung und unser stundenlanges Herumirren vergessen? Oder dass Finn gerade eben erst so etwas wie einen Zusammenbruch hatte? Nach allem was war? Damit ist sie aber bei Flo an der falschen Adresse.

„Jetzt fang bloß nicht damit an, dich dümmer zu stellen als du bist. Als ob du das selbst nicht ganz genau wüsstest! Oder hast du schon den Schrei vergessen?“ Betretenes Schweigen. Dann bricht ein Orkan los, gegen den unsere Waldodyssee nur ein laues Lüftchen war – denn seine Worte lassen uns die Haare zu Berge stehen.

Der Schrei war schon grässlich genug, doch den Rest gab ihm der Anblick des sich öffnenden Portals, das in Zeitlupe wie aus dem Nichts erschien. Selbst in seinen Schmökern fehlte die Eiseskälte, die mit dem Erscheinen diese Übergangs in eine andere Welt einherging. Der jähe Temperatursturz in Verbindung mit dem sich in dem Trichter materialisierenden Etwas bewirkte, dass sich ein bleiernes Schweigen über die Anwesenden legte; ganz gleich, ob er es Trichter, Portal oder Wurmloch nannte – was er sah, ließ ihm auf der Stelle das Blut in den Adern gefrieren, und er hätte schwören können, dass es auch den anderen so ging. Flo liebte es zwar, in einen spannenden Fantasyroman einzutauchen, und von einem wie auch immer gearteten Portal zur Anderwelt zu lesen, war das Eine. Es aber jetzt leibhaftig und überaus real im Zentrum Avalons entstehen zu sehen, überstieg selbst sein Fassungsvermögen.

Eine überirdisch schöne Gestalt, dunkel wie die tiefsten Kreise der Hölle, trat zu ihnen in den Kreis und visierte Morgane, die mit dem immer noch gen Himmel erhobenen Juwel wie eine kleine Version der Freiheitsstatue aussah.

Wer von euch hat es gewagt, das Gleichgewicht zu stören? Wie das Donnergrollen eines langsam und bedrohlich heraufziehenden Gewitters im August, hallte die Stimme der Gestalt über die Insel hinweg, doch noch immer rührte sich Morgane nicht. Warst Du es?

Mein Gott, warum antwortest Du nicht, dachte Flo, du weißt doch ganz genau, dass Leugnen zwecklos ist und sie dich längst durchschaut hat. Das hier würde kein gutes Ende nehmen, und schon gar nicht für jene unter ihnen, die den Fürst der Finsternis unterschätzt hatten.

Der Fürst der Finsternis. Wer’s glaubt. Connor war der Erste, der aus seiner Schockstarre erwachte und verächtlich schnaubte. Das Tor zur Hölle öffnen? Pah, alles Ammenmärchen! Bewegung kam in den aufgescheuchten Haufen. Doch da hatten sie die Rechnung ohne den Schwarzen Engel gemacht, der nun von Morgane abließ und den cholerischen Gangsterboss ins Visier nahm.

Der Fürst der Finsternis? Was wisst ihr Narren schon!

Richtig. Der Höllenfürst hätte sich nie dazu herabgelassen, persönlich den armen Irren, die die Trennung zwischen dem Diesseits und der Unterwelt mit Hilfe ihres faulen Zaubers aufgehoben hatten, die Leviten zu lesen. Natürlich nicht. Nicht einmal Luzifer hätte das getan. Der machte es sich lieber in einem Liegestuhl am Läuterungsberg gemütlich und beobachtete völlig tiefenentspannt mit einem Sex on the Beach, welche armen Seelen es diesmal erwischte. Dieses Spektakel konnte er sich unmöglich entgehen lassen. Sollte sich doch seine Assistentin um die lästige Angelegenheit kümmern. Die Süße wurde ihm in letzter Zeit sowieso wegen der schon lange ausstehenden Beförderung zu aufmüpfig, da würde es der kleinen Kratzbürste nicht schaden, wenn sie die ultimative Aufgabe bekam, mit der sie sich beweisen konnte.

Lucretia.

In ihrer düsteren Pracht stand diese vor Connor und funkelte ihn drohend an. Gleich würde das Fass überlaufen. Wie ihr oberster Herr und Meister, war sie wenig erfreut, dass nun die Pforte zur Hölle weit offenstand.

Dummheit und Gier! Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder einfach nach Lust und Laune zwischen unserem Reich und eurem hin und her spazieren kann?

Den Teufel würde sie tun, fuhr sie fort und beschloss, diese Farce auf der Stelle zu beenden, und zwar mit Hilfe des Steins, den sie als Siegel einsetzen und das Tor von innen für alle Ewigkeit verschließen würde. Doch zuvor wollte sie noch ein paar dieser verkommenen Seelen mit sich nehmen. Dieser Connor würde zum Beispiel einen exzellenten Bewohner des fünften Kreises abgeben. Und der Rest? Darüber würde sie Luzifer entscheiden lassen.

„Und dann war es ausgerechnet Jeff, der den Stein ins Rollen gebracht hat“, kommt Flo zum Ende.

Ins Rollen, ha ha, denke ich. Kaum zu glauben, was ich soeben gehört habe: Ein Schnauben von Connor zu viel, dann brach wilder Tumult los. Bei dem Versuch, den Stein zu erhaschen, stolperte besagter Jeff dazwischen und brachte Morgane zu Fall. Die ließ prompt das in tiefem Purpur aufleuchtende Juwel fallen, das von dem Portal angezogen wurde wie von einem Magneten. Dann wurde es undeutlich – ausgerechnet daran kann sich Flo auf einmal nicht mehr erinnern. Erst, als wie durch wundersame Weise auch der letzte der Druidenschar in das Portal eingesogen wurde, kam er wieder zu sich.

Lauft!

Der Schrei mobilisierte ihre letzten Reserven, und sie brachten sich über die langsam auflösende „Seebrücke“ in Sicherheit. Außer Atem drehten sie sich um und wurden gerade noch Zeuge, wie die Insel für immer im Nebel verschwand.

Give me a festival and I’ll be your Glastonbu-

Genug davon, seufze ich wische die nervige Werbung am Smartphone weg, als ich mich durchs Internet klicke, auf der Suche nach dem Interview, das wir diesem Klatschblatt geben sollten.

Der Glastonbury-Zwischenfall : Internationale Gangsterbande ausgehoben – Mysterium um den Stein bald gelöst?

Eigentlich habe ich mehr erwartet, und nicht so einen winzigen Artikel irgendwo im Mittelteil – aber wie es aussieht, ist das Festival, auf dem sich nun Ellie und Finn herumtreiben, für die breite Masse spannender. Auf den Auftritt von Billie Eilish und ihre Abschlussrede am Freitag freut sie sich jetzt schon.

Andererseits kann ich froh sein, dass wir uns vorher darauf geeinigt haben, von den Druiden kein Sterbenswörtchen zu erwähnen. Denn was tatsächlich passiert ist, konnten wir denen von der Zeitung doch unmöglich erzählen. Denn wenn die wüssten, was wir wissen, hätten wir keine Ruhe mehr oder es ginge uns so wie Jeff, Derek & Co, die sich auf dem Weg in die Klapsmühle befinden. Die Assistentin Luzifers. Also bitte!

Und was das Rätsel um das verschwundene Juwel angeht, so wird die Suche hoffentlich im Sande versickern. Finden werden sie es sowieso nicht, und falls doch, so wäre es das

Ende

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Die Vorlage zum 21. Kapitel: alle anderen Jugendlichen (wenn niemand gestorben ist; bei allen okay außer dem Pärchen) kommen wieder zusammen, großes Wiedersehen, Schatz wird übergeben, Zeitungsartikel Jugendliche schaffen es nach einer Weile, auch Hilfe zu bekommen, aber auf dem Weg stolpert eine/r und verletzt sich.

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Das war es – das Experiment, bei dem ich mutig Hier geschrien habe, ohne zu wissen, was auf mich zukommen würde. Es hätte ja auch ein Entwurf für einen Mafia- oder Werwolfroman im Stil von Twilight sein können oder eine Fan-Fiction über Stars, bei denen ich mich nicht auskenne; über One Direction oder BTS zum Beispiel. Dass es ein Abenteuerroman geworden ist, hat mich dann doch ungemein erleichtert. Doch nach dem Experiment wäre nicht vor dem Experiment, wenn nicht schon das nächste auf mich warten würde. Mein Titel für Dich, der Open Novella Contest 2023 oder die Neuerzählung eines Märchenklassikers, mit dem ich gerade begonnen habe. Mal sehen, was ich davon hier auf die Menschheit loslasse – vermutlich das letzte der drei Projekte.

Heiteres Beruferaten – Meine Top 5 beste Serien zum Thema „Arbeit“

Wenn ich mich so durch die Fernsehlandschaft zappe, könnte ich doch glatt auf den Gedanken kommen, dass außer Ärzten, Polizisten und Kriminalkommissaren nichts anderes in der Berufswelt Platz hat. Deswegen habe ich die letzten beiden Sparten auch komplett weggelassen.

Ermittelt habe ich für Gina und ihre 5 Besten am Donnerstag ganz woanders – sowohl was den Berufszweig angeht, als auch geografisch. Starten wir heute komplett in Europa durch, und zwar in alphabetischer Reihenfolge:

Call the midwife: Hebammen und Nonnen, in den vergangenen Jahren habe ich sie auf ihrem Weg durch die Jahrzehnte, angefangen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bei ihren Erlebnissen im ärmsten Viertel Londons begleitet. Habe geschichtliche Ereignisse sowie auch Entwicklungen in der Medizin an mir vorbeiziehen lassen. Leider habe ich irgendwann den Faden verloren und die letzten Staffeln ebenfalls an mir vorbei ziehen lassen. Zur Zeit befinden sich die streitbaren Damen im Jahr 1968 und mittendrin in der 12. Staffel seit 2001, von der ich – wenn ich richtig mitgezählt habe – gerade noch die letzten Folgen mitbekommen werde.

Die Fallers: Landwirte und ihr Alltag. Bereits seit 1994 flimmern die 30minütigen Folgen um Familie Faller und ihren Hof am Rande der frei erfundenen und anscheinend ebenso coronafreien Schwarzwälder Gemeinde Schönwald. Förster, Tierarzt, Wirtshausbesitzerin, den Landfrauenverein, die Feuerwehrmänner und -frauen… es gibt hier nichts, was es hier nicht gibt – selbst den neureichen Schnösel, der gerne die Leute über den Tisch zieht und sich Hoffnungen auf die Sägemühle macht.

Die Leute vom Domplatz: Wer sich an diese 13teilige Serie aus dem Jahr 1979 noch erinnern kann, muss in meinem Alter sein. Mich hat das geschäftige Treiben auf einer Dombaustelle des Spätmittelalters brennend interessiert, da wir in Geschichte eine sehr engagierte Lehrerin hatten, die versuchte, uns bestimmte Themen nahezubringen und uns das Monatsblättchen „Geschichte mit Pfiff“ ans Herz legte. Die Zeitschrift erschien übrigens ebenfalls 1979 und gibt es anscheinend auch heute noch mit leicht verändertem Namen. Bis heute jedoch hat sich die Faszination für Bauwerke und wie man sie früher schuf bei mir gehalten – und nicht umsonst zählt „Die Säulen der Erde“ mit zu den von mir mit Begeisterung verschlungener Romane.

Girl friends – Freundschaft mit Herz: Und jetzt zu einer anderen Baustelle, die 1995 in Hamburg in einem vornehmen Hotel errichtet wurde, besser gesagt dem Schreibpool – wenn ich der Wikipedia-Seite Glauben schenken darf, diente der Film „Working Girl“ mit Melanie Griffiths, Sigourney Weaver und Harrison Ford als Inspirationsquelle, wenn auch nur in wenigen und weit entfernten Zügen. Dennoch dreht sich hier die gesamte Handlung nicht nur um die Arbeit in einem Hotel, sondern auch um Freundschaft und Intrigen. Wer irgendwo als Neuling zu einem eingespielten Team stößt, dürfte sich angesprochen fühlen. Ein Spin-Off mit dem Titel „Hotel Elfie“ verlief allerdings nach der ersten Staffel im Sande.

The IT-Crowd: Und nun zum Schluss zurück ins Vereinigte Königreich, in eine Zeit, als der Brexit noch nicht mal ein Gedanke war. Jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit, unter deren Ausschluss übrigens auch zwei Chaoten knapp 23 Minuten pro Folge lang im Keller der obskuren und frei erfundenen Firma Reynholm Industries vor sich hin werkeln. Dabei stiften sie Verwirrung auf allen Ebenen und glänzen durch absurde Einfälle. Vervollständigt wird das „nerdige“ Team aus dem sozial fremdelnden Moss und dem arbeitsscheuen Roy, der gerne mal das klingelnde Telefon ignoriert, durch Jen. Ihre neue Vorgesetzte hat allerdings von IT oder Computern so überhaupt keine Ahnung, aber sehr viel davon, wie man sich in einen Job hinein mogelt. Dadurch wird sie öfters zur Zielscheibe ihrer beiden Kollegen und fällt stets auf Scherze wie „gib niemals Google in Google ein – du zerstörst das Internet“ (never type Google into Google, you might break the internet) rein.

So, das war’s mit den fünf Besten. Nicht unerwähnt lassen möchte ich noch die von September 1989 bis Dezember 1990 im Fernsehen gelaufene britische Serie „Capital City“, die sich um eine Gruppe von Londoner Investmentbankern drehte und in der Jason Isaacs mitspielte. Auch wenn diese durch interessante Themen glänzte und nicht alle Beteiligten wie Nachfahren von Gordon Gekko oder dem Wolf of Wall Street wirkten, hatte sie keinen Einfluss auf meine Berufswahl, da ich zu diesem Zeitpunkt bereits eine Anstellung in einer Frankfurter Bank hatte.

ABC -Etüden – Wochen 4 & 5 – Etüde 3 – Es werde Licht

Nicht nur drei schöne Wörter hat Christiane zu ihrer eigenen Etüdenrunde beigesteuert: Drache *** edel *** häkeln, sondern auch drei schöne Illustrationen, von denen nun noch eine zum Einsatz kommt. Damit wären es dann bei mir insgesamt drei Etüden. Diesmal hatte ich mal wieder Lust, ein paar Reime zu schmieden, mit einem Nonsensgedicht:

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Es werde Licht

Ich ging so in den Wald hinein und las im Taschenlampenschein.

Da kam ein Drache um die Eck und nahm mir meine Lampe weg.

Mir wurde es ums Herz ganz schwer – vor Furcht, die überfiel mich sehr.

Und dennoch sprang ich ihm entgegen, als hoffte ich auf seinen Segen.

„O edler Lindwurm“, rief ich aus, „schickt mich nicht ohne Licht nach Haus.

Lasst häkeln mich den Lampenschirm, hab ich auch jetzt mehr keine Birn.“

So ließ er mich von dannen zieh’n

und verschreckt nach Hause flieh’n.

Und was lernen wir daraus? Geh niemals schmökernd aus dem Haus.

Gib immer auf den Weg fein acht, dann wird’s um dich nicht plötzlich Nacht.

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Kölle Alaaf 111 – denn genauso viele Wörter hat mein Ausflug in die nicht ganz so edle Welt der Dichtkunst, und heute haben wir auch ein „Schnapsdatum“, nämlich den 2.2. – also Mariä Lichtmeß, und so gesehen passt es dann auch wieder.