Media Monday #612 :  Fragebögen mit Nachwirkungen

Eine Frage, die mich noch eine Zeit nach dem Hochladen des Fragebogens „The importance of being asked“ beschäftigt hat, war die, ob wir Musik mehr nach Text und Melodie hören – bis ich dahinter gekommen bin, warum. Und dann hatte ich es plötzlich: Bei mir müssen auch noch Stimme und Rhythmus dazukommen, damit ein Song mich packt. Und dann ist es immer noch egal, ob ich den Text verstehe oder nicht – aber dass muss ich auch nicht, damit er bei mir den Zugang zu meinem Herzen findet.

Aktuelle Beispiele: Runrig „An cuibhle mor (The big wheel)“, passend zum Beitragsfoto – und Yothu Yindi „Treaty“ – die unter der Frage Nummer Fünf zu finden sind. Aber auch die anderen sechs Lückentexte des aktuellen Media Monday zu füllen, hat mir diesmal wieder sehr viel Spaß gemacht.

Media Monday # 612

1. Was mich zuverlässig vor den Bildschirm fesselt, ist das Warten auf eine legendäre Filmszene wie z.B. der in „Harry und Sally“, in der Sally in einem Diner dem sehr von sich überzeugen Harry ihrerseits sehr überzeugend demonstriert, wie ein vorgetäuschter Höhepunkt beim intimen Stelldichein aussehen kann.

2. So manches bei Musikvideos zum Einsatz gekommenes Filmmaterial ist zwar nicht ideal gealtert, aber ich habe das Smartphone beim Musikhören ohnehin meistens in der Tasche, also stört es mich nicht größer.

3. Gäbe es eine Möglichkeit, dass man die Uhr zurückdrehen könnte, ich würde trotzdem einiges nicht anders machen.

4. Der „Media Monday“ ist es immer wieder wert, dass man – also in dem Fall ich – sich sonntagabends hinsetzt und die Lückentexte mit halbwegs brauchbaren Sätzen füllt.

5. Ganz allgemein glaube ich schon, dass es sich schon lohnt, auch mal Lieder in anderen Sprachen eine Chance zu geben, auch wenn man den Text nicht versteht.

An cuibhle mor – https://www.youtube.com/watch?v=zqAqzDmGRzg

Treaty – https://www.youtube.com/watch?v=Jf-jHCdafZY

6. Und wenn wir schon bei Musik sind: Todd Field hat in meinen Augen mit dem bei der Oscar-Verleihung leer ausgegangenen Zweieinhalb-Stunden-Epos „Tár“ ein echtes Meisterwerk gedreht, denn Cate Blanchett hat sich in dieser Studie über die sehr manipulativ vorgehende Stardirigentin geradezu selbst übertroffen. Außerdem lässt mich der Satz über diesen einen südamerikanischen Stamm nicht mehr los. Die Vorstellung, dass eine singende Person gar nicht physisch präsent sein muss, sondern es genügt, wenn ihr Geist anwesend ist – auch wenn diese Anwesenheit in der Vergangenheit stattgefunden hat -, fand ich sehr faszinierend. Leider bekomme ich den genauen Wortlaut nicht mehr zusammen, weshalb ich darüber nachdenke, mir den Film noch einmal anzusehen.

7. Zuletzt habe ich mir den Film „What’s love got to do with it?“ am Samstagabend angeschaut, und das war einer dieser Feel-Good-Movies mit einem teilweise unerwarteten Handlungsverlauf, weil einerseits das Ende vorhersehbar war, aber ein Nebenplot auftauchte, der im Trailer mit keiner Silbe erwähnt wurde.

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2 Kommentare zu “Media Monday #612 :  Fragebögen mit Nachwirkungen

  1. Yothu Yindi „Treaty“ ist ein geiler Song. Ich hab die CD. Wobei ich sagen muss, dass die CD – Version geiler ist 🙂
    Das hier ist mein anderer Lieblingssong:

  2. Ich fand „TÀR“ auch sehr gut, aber inhaltlich dann hier und da ein wenig zu sprunghaft, um als Meisterwerk durchzugehen. Meisterhaft war allerdings die Performance von Cate Blanchett.

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