AnKündigung : AnNäherung meets …

… 12 Letters of handmade fashion: Folge ich dem Link, lande ich bei einem Projekt, bei dem es mich in den Fingern juckt. Hier ziehen die Intitiatorinnen jeden Monat einen Buchstaben, zu dem man dann etwas nähen soll. Bis zum 27. des Monats hat man dann noch Zeit, sein Projekt vorzustellen. Bei tweedandgret ist nun das W gezogen worden, und zu dem Projekt heißt es

~~~~~~~~~~~~

„Bis zum 27. Januar habt ihr nun Zeit, euch ein Kleidungstück oder Accessoire zu diesem Buchstaben zu kreieren und mir eure Beiträge über Blogposts, E-Mail, FacebookInstagram oder Twitter zukommen zu lassen. Setzt euer Werk in Szene, erzählt uns etwas zum Schnittmuster und Stoff oder gebt Stylingvorschläge. Es geht darum, einander zu inspirieren und dazu zu motivieren, einfach mal mehr von unserer Kleidung selbst zu machen.“

~~~~~~~~~~~~

Zuerst dachte ich „oh no, was kann man denn zu einem W selber machen?“; dann fiel mir ein, dass ich noch vier Meter Satin seit November 2014 im Haus habe, aus dem ich ein Kleid für den SewAlong „Nix für Lemminge“ und den letzten Dressmaker’s Ball nähen wollte, ich aber nicht dazu gekommen bin.

Stoff für Kleid

Für das von mir favorisierte Modell war es nicht das richtige, also ging die Suche nach dem dazu passenden Schnitt weiter. Beim Ausmisten alter Burdahefte wurde ich dann in der Ausgabe 03/2008 fündig. Das Kleid gibt es in kurz (Modell 115) und mit Puffärmeln – und dann noch einmal in lang (Modell 116), und zwar als Brautkleid (links das Foto, rechts die technische Zeichnung – gefunden habe ich es hier:

https://nouvellegamine.wordpress.com/2011/07/26/sewing-wedding-dress/

 

 

Auf diesem Blog finde ich folgende Notiz: issue 3/08 had a bridal pattern inspired by wallis simpson’s wedding gown. it was perfect! easy to add length to the torso and skirt and easy to add width to the hips. i made a muslin first and worked out the kinks, mostly fitting through my hips. my measurements then were 34″-25″-38″ made from champagne silk shantung. i omitted the belt bc i loved the triple darts in the front and wanted to show them off„.

Das kann ich gut verstehen, den Gürtel möchte ich auch weglassen. Was man auf der technischen Zeichnung nicht sieht, ist der eingesetzte Godet im rückwärtigen Rockteil. Und ob das Kleid ein Wallis-Simpson-Kleid sein könnte, verrät der Blick aufs Original:

 

 

Beide Bilder habe ich auf pinterest gefunden:  Foto vom Brautpaar und Nahaufnahme des Kleides.

~~~~~~~~~~~~

Leichtes Kopfzerbrechen bereitet mir bisher noch der Schlitz am Ausschnitt, den ich schon als tropfenförmigen Ausschnitt ausprobiert habe und an der Aufgabe grandios gescheitert bin. Aber vielleicht wird’s ja diesmal was. Zugeschnitten sind die Teile – die AnNäherung kann losgehen. Zusätzlich motivierend könnten auch die Schuhe wirken, die ich zu dem Kleid trage möchte.

 

SAM_6571

 

W wie „Wow-Kleid“, wie „Wallis-Simpson-Kleid“ oder schlicht und einfach „Wedding Dress“?

MMM am 27. Mai 2015 in Rot-Weiß

Mit meinem Kleid (Modell 126 aus Burda 8/2011), das ich letzten Sommer für den von mamamachtsachen initiierten SewAlong „Nix für Lemminge – Mustermix“ genäht habe (aus einer selten getragenen Bluse und einem gestreiften Stoff vom schwedischen Möbelhaus, für dessen Verwendung mir lange Zeit die Inspiration gefehlt hat) …

kann ich den sommerlichen Temperaturen trotzen – oder unsere Offenbacher Kickers unterstützen. Vielleicht verhilft’s denen ja zum Aufstieg in die dritte Liga. Ha ha ha… als ob ich so ein großer Fußballfan wäre! Fußball gibt’s bei uns nur in kleinen Dosen, alle vier Jahre zur WM. In wöchentlichen Dosen gibt es dagegen den MMM, wo sich jeden Mittwoch HobbyschneiderInnen zum Zeigen ihrer Kreationen treffen.

Da schau‘ ich mich immer gerne um.

Oops, I did it again …

— und zwar habe ich zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit ein Probeteil genäht: diesmal für das Top „Fauve“ aus der letzten Ausgabe des Magazins „La Maison Victor“. Ich wollte es als Teil für mein Cocktailkleid für das Projekt „Nix für Lemminge“ nähen, aber leider, leider, leider kam mir er die Renovierung unseres Wohnzimmers dazwischen und dann verlor ich die Lust.

Tja, theoretisch hätte ich mein Cocktailkleid in Bielefeld nähen können, aber da ich über Silvester beschlossen hatte, dass ich für den Dressmaker’s Ball keins brauche, weil ich schon ein Kleid habe, das zum Kilt meines Mannes viel besser paßt (mein bodenlanges Abendkleid nämlich), widmete ich mich bei der AnNäherung lieber meinem Karomantel fürs Frühjahr. So, und nun habe ich mich aufgerafft, endlich den längst abgepausten Schnitt für das Top „Fauve“ an einem Stück Stoff auszuprobieren, das schon seit ewigen Zeiten im Keller schlummerte.

Ich glaube, der Auslöser war der Film- und Fernsehserien-SewAlong, den ich ebenfalls gnadenlos versemmelt habe. Auch für den liegt seit Beginn des SewAlongs der abgepauste Schnitt im Keller und wartet darauf, dass ich ihn auf meinen blauen chanelartigen Stoff aus Verl lege und das Teil zuschneide. Besser gesagt, er wartete darauf, in ein Probeteil verwandelt zu werden.

Und wenn beide Probeteile, also der Mord-auf-dem-Golfplatz-Rock und das Top „Fauve“ zusammen ein stimmiges Bild ergeben, dann wüßte ich keinen Grund, warum aus meinen vier Metern Satin, die ich im November extra für „Nix für Lemminge, Teil 5“, kein Abendkleid werden sollte.

Nun aber zu dem Probetop: Der Stoffrest mit den Maßen 1,30 x 1.75 Meter befand sich im Keller zwischen Geschirrtüchern und Bettlaken, die durch das lange Lagern schon etwas muffig rochen, aber nach zwei Waschgängen wieder wie neu waren. Für das Top war die Größe mehr als ausreichend, ich fand den Stoff aber etwas zu transparent; darum habe ich das Vorderteil zweimal zugeschnitten und allen Seiten aufeinander genäht, außer am Saum. Den habe ich vorsichtshalber erst mal offen gelassen.

Anders als in der Anleitung, habe ich den Beleg für den Halsausschnitt nicht in einer anderen Farbe genäht, weil ich zu Struktur und Elastitzität des Stoffes nichts passendes zur Hand hatte. Ich wollte kein Risiko eingehen, indem ich zwei unterschiedlich dehnbare Stoffe miteinander verarbeite, und so konnte ich ausgiebig meiner neuentdeckten Leidenschaft für Zickzack- und Overlockstich frönen.

SAM_6435 SAM_6436

SAM_6434   SAM_6437

Zuerst war ich skeptisch, ob mir das Top nicht vielleicht zu eng geworden ist, aber bei der Anprobe stellte ich fest, das es vielleicht doch einen Tick schmaler hätte werden können. Und auch mit dem Halsausschnitt bin ich noch nicht hundertprozentig zufrieden; hier hätten ein paar Zentimeter weniger auch nicht geschadet. Aber fürs erste ist das ganz okay so.

SAM_6439 SAM_6440

Die kastige Form zu Bleistiftröcken oder zu Röhrenjeans, finde ich, hat was. Und da der Sommer bald kommt, hätte ich dann wenigstens schon mal ein luftigeres Teil, in dem man sich nicht fühlt wie ein Würstchen auf dem Grill.

Just another Costume Drama : Was vom Sonntag übrig blieb

Der Tag geht, Johnny Walker kommt“, so lautete vor Jahren ein bekannter Werbeslogan. Zwar passt der auf den ersten Blick scheinbar nicht so richtig zum Fernsehprogramm, das ich am Sonntag genießen durfte, aber an diesem Tag lief auf BBC 1 die letzte Folge von „Call the Midwife“, unmittelbar im Anschluss gefolgt von einer brandneuen achtteiligen Serie namens „Poldark“. Nun also: „Call the Midwife“ geht – „Poldark“ kommt; was bedeutet, dass der Sonntag auch weiterhin im Zeichen des „Original British Drama“ steht. Die schaue ich mir auch ab und zu gerne an, denn mitunter finden sich da wahre Schätzchen. Fans von Kostümfilmen bzw. Historiendramen (Die Tudors, Musketeers, The White Queen, etc.) kommen da voll auf ihre Kosten. Und das ganz ohne Werbung, sieht man von den Trailern zu kommenden Sendungen ab. Obwohl auch die nerven können, auch wenn sie den Film nicht zerreißen, weil sie zwischen zwei Sendungen plaziert werden. Aber wenn man dreimal täglich eine Werbung für die neueste Folge von „Banished“ präsentiert bekommt. Und die läuft seit 5. März auf BBC 2.

Aber ich schweife ab. Einerseits war ich traurig, dass nun „Call the Midwife“ zu Ende ging (allerdings ist eine Fortsetzung im nächsten Jahr geplant), auf der anderen Seite aber war ich schon sehr gespannt auf „Poldark“, eine achtteilige Fernsehserie, basierend auf den gleichnamigen Romanen des vor ein paar Jahren verstorbenen Schriftstellers Winston Graham. Der wiederum ist auch bekannt geworden durch seinen Roman „Marnie“, der von Alfred Hitchcock verfilmt worden ist.

Dass die BBC eine Neuverfilmung der gleichnamigen Serie aus den 70ern plante, wusste ich bereits zu Beginn des neuen Jahres, aber wann es damit losgehen würde, blieb lange im Dunkeln. Durch Zufall erfuhr ich letzte Woche und erhielt dann auch prompt von einer guten Bekannten aus Schottland am Sonntagmorgen eine Mail, dass es definitiv am 8. März losgehen würde, und zwar um 22 Uhr. Etwas spät für mich, aber was tut man nicht alles als wahrer Fan. Ja, ich war eine von denen, die in den 80er Jahren bei der deutschen Fassung jeden Sonntagnachmittag mit den Helden bei ihren Abenteuern mitgefiebert haben. In England waren sie sogar noch krasser drauf: Da hatte dieser Sonntagvormittags ausgestrahlte „Straßenfeger“ so viel Erfolg, dass man in manchen Gegenden die Gottesdienste vorverlegt hat, um die Leute an jenen Vormittagen überhaupt in die Kirche zu bekommen.

Dass die Serie noch heute unglaublich viele Fans hat, konnte ich 1999 bei einem Urlaub in Cornwall feststellen, als ich dort auf die Adresse eines Fanclubs, der Poldark Appreciation Society (PAS), stieß, die regelmäßige Fantreffen organisierte. Und als ich dann erfuhr, dass die PAS im Jahr darauf eine Woche in einem Hotel mit Halbpension, Besichtigungen von Drehorten und einem Ball in einem Landhaus veranstalten wollte, gab es für mich kein Halten mehr. Es traf tatsächlich alles so ein, wie ich es mir vorgestellt hatte, und zu einem Treffen mit dem Hauptdarsteller und mit dem Schriftsteller, Mr.Graham höchstpersönlich kam es auch. Das Glück hätte größer nicht sein können. Leider sind von diesem traumhaften Abend auf dem Lande keine Fotos mehr greifbar. Nur das Kleid, das ich mir zu diesem Anlaß geschneidert hatte, ist mir geblieben – danach habe ich es noch einmal beim Wave-Gotik-Treffen in Leipzig und zuletzt beim Dressmakers Ball in Schwerte getragen.

Nun aber zurück zu der Neuauflage von 2015. Gerade habe ich die zweite Folge hinter mir, und ich habe sehr stark den Eindruck, dass ich eine andere Geschichte sehe als damals. Die Charaktere wirken plötzlich so anders, und manche Nebendarsteller nuscheln dermaßen, dass ich sie überhaupt nicht verstehen kann. Wer jetzt wissen möchte, worum es in „Poldark“ geht, ist – sofern Englischkenntnisse vorhanden – am besten mit den folgenden Links auf BBC One bedient.

Folge Eins – am 8. März 2015

Folge Zwei – am 15. März 2015

Folge Drei – am 22. März 2015

In wenigen Worten beschrieben, geht es um Captain Ross Poldark, der aus dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg in seine Heimat Cornwall zurückkehrt und alles, was ihm lieb und teuer war, in Trümmern vorfindet. Wie er aus diesem Dilemma herausfindet, ist neben der wunderschönen Landschaft Cornwalls das Hauptmotiv der Serie, die auch noch mit vielen Nebensträngen und Intrigen glänzt. In den 70er Jahren wurden 27 Folgen mit jeweils ca. 50 Minuten Länge, verteilt auf zwei Staffeln, gedreht. Das Remake soll mit acht Folgen zu je 59 Minuten auskommen. Mal sehen, wie die BBC diesen Spagat bewältigt hat und wie viele Handlungsstränge gar nicht erst verfolgt worden sind.

Aber wie auch immer sich die Serie entwickeln wird, ich glaube, so einen Kult wie in den Siebziger Jahren wird es um „Poldark“ nicht geben, und am Ende wird es vermutlich ein hübsch anzusehendes und gutgefilmtes Kostümdrama gewesen sein, aber ohne die Faszination von damals. Trotzdem werde ich mir auch alle restlichen Folgen noch aaufzeichnen und anschauen; schon allein wegen der Hauptdarsteller Aidan Turner (bekannt durch seine Rolle als Zwerg Kili in „Der Hobbit“) und Eleanor Tomlinson („Agatha Christie: Poirot“, „The White Queen“ und „Death comes to Pemberley“).

Soll ich es wagen?

Ich hatte es mir so schön gedacht: Heute nehme ich mir zwei Schnittmuster vor und kopiere sie ab, hefte sie an die Puppe, ob festzustellen, ob die zugeschnittenen Teile auch passen und zum Schluß schiebe ich sie so lange auf dem Stoff herum, den ich für mein Cocktailoutfit reserviert habe und der die Maße 100 x 186 cm hat. Als Oberteil habe ich mir das Top „Fauve“ aus der ersten Ausgabe von „La Maison Victor“


ausgesucht, und als Rock #112 aus der Burda 08/2012:

Beides in klassischem Schwarz; und bei dem Rock hätte ich dann sogar schon ein Modell, das sich auch gut für den Film-und-Fernsehserien-Sewalong (#FUSSA15) von „mein wunderbarer Kleiderschrank“ und „dreikah“ eignen würde. Aber soll ich es wagen, jetzt schon zu spoilern? Oder ist das gar kein Spoilern? Schließlich weiß ich jetzt noch gar nicht, ob ich es rechzeitig zum 15. März schaffe, meine Ideen zu präsentieren, denn an diesem Tag werde ich vom Dressmaker’s Ball in Schwerte zurückkommen. Und wer weiß, ob ich dann so richtig fit sein werde…

Okay, zurück auf Anfang. Mit dem Abpausen der fünf Schnittteile bin ich soweit fertig, nur grübele ich noch über den scheinbar fehlenden Bund. Aber vielleicht habe ich im Moment auch nur Tomaten auf den Augen oder einen Knoten in den Hirnwindungen. Konzentrieren kann ich mich nämlich gerade mal ganz schlecht. Bei Burda-Schnitten muss ich immer aufpassen wie ein Luchs, damit mir auch ja nicht die kleinste Markierung entgeht, das kann manchmal so richtig anstrengend sein. Nun aber zu dem Top. Laut Beschreibung im Heft befinden sich die Teile auf Seite 7 und 8 des Bogens. Na toll! Dazu darf ich alle vier Bögen aus dem Heft herauslösen und finde die genannten Seiten nicht auf dem selben Bogen, nein – sie befinden sich auch noch auf verschiedenen Bögen. Na gut, hantiere ich halt mit zwei Bögen herum. Zum Glück sind diese sehr übersichtlich gehalten. Nur drei Modelle auf jeder Seite, und dann farblich hübsch voneinander getrennt. Das nenne ich mal benutzerfreundlich. Ich glaube, dieses Magazin und ich werden noch ganz dicke Freunde.

Ob der Rock und ich Freunde werden, weiß ich noch nicht. Ich hoffe nur inständig, er funktioniert als Teil meines Cocktailoutfits und als Kandidat für den Film- und Fernsehserien-Sewalon :Dieser Sewalong (#FUSSA15) soll am 15. März mit der Vorstellung unserer Inspirationen beginnen. Eigentlich war vorgesehen, daß wir uns von Filmen und Fernsehserien inspirieren lassen, unsere Ideen den anderen präsentieren und dann erst Stoff- und Schnittauswahl zeigen. Was aber, wenn ich diese Schritte gar nicht so sauber voneinander trennen kann, weil alles ineinander zu fließen scheint? Oder wenn es sich anscheinend anders herum verhält als gedacht (eine Vorstellung ist vorhanden, und jetzt durchsuche ich meine Filme und Serien so lange, bis ich ein dazu passendes Kostüm finde – ob das der richtige Weg ist?). Oder sogar noch schlimmer:

Dass ich in den letzten Tagen so viele interessante Kostüme gesehen habe, die ich am liebsten sofort alle nachgenäht hätte (aber so, dass kein Faschingskostüm draus wird, also alltagstauglich)? Was die Alltagstauglichkeit angeht, so hätte ich schon einen Schnitt in petto samt dem dazu passenden Stoff, den ich mir bei einem Outlet in Verl gekauft habe. Wer im Januar in Bielefeld dabei war, weiß auch, wo das war. Der Rock meiner Wahl würde, so wie er auf dem Foto aussieht, wunderbar in den Film „Bonnie & Clyde“ oder in die Miss-Marple-Fernsehfilme mit Joan Hickson passen. Eher vielleicht sogar in letzteres: very british – Mord auf dem Golflplatz. Das passende Oberteil dazu müsste jedoch erst noch gestrickt werden. Und das kann dauern.

Wenn ich allerdings meinen aktuellen Fernseh- bzw. DVD-Konsum unter die Lupe nehme, so bietet gerade Star Trek TNG kostümtechnisch ungeahnte Möglichkeiten, und damit meine ich nicht die Uniformen der Enterprisebesatzung (Whoopie Goldberg als Guinan einmal ausgenommen), sondern die unzähligen Nebenfiguren wie z.B. Datas Tochter oder Tasha Yars Schwester, um nur zwei Beispiele zu nennen. Im Moment schauen wir eine Staffel nach der anderen auf DVD, und es warten schon Star Trek Voyager, Deep Space Nine und Babylon 5 darauf, von uns auch noch angeschaut zu werden.

Den dazu passenden Stoff hätte ich nämlich auch schon: Ein tüllartiges Gewebe, auf das schwarze, mattglänzende Kreise aus Lederimitat aufgenäht sind. Das ganze hat, je nachdem wie man es einsetzt, etwas sci-fi- oder fantasymäßiges. Herr der Ringe meets StarTrek oder so ähnlich. Obwohl das gar nicht so abwegig wäre. Ich bin sogar schon am überlegen, ob ich versuchen soll, mehrere Ideen parallel zueinander zu verwirklichen oder einen Mix aus mehreren Themen zu kreieren. Fragen über Fragen… das wird eine harte Nuß.

Die Pause zur blauen Stunde – blau?

Och nö, dann schon eher grau. Denn grau ist der Himmel in meiner Heimatstadt schon den ganzen Tag, während im Taunus die Sonne kräftig geschienen hat.Und grau ist ja bekanntlich auch jede Theorie, besonders wenn sich die Theorie auf das Plänemachen bezieht oder gar auf Jahresrückblicke, bei denen ich mir nicht sicher bin, wie viel sie mir bringen bzw. bei denen ich das Gefühl habe, daß sie für mich früher eine größere Bedeutung hatten als heute. Vielleicht sind sie auch beim Pläneschmieden und den berühmten guten Vorsätzen hilfreich, wer weiß?

Ach ja, gute Vorsätze! Davon gibt es viele, und wenn ich eins gelernt habe, dann dies: Die größten Hindernisse für mich sind die, die ich mir selbst in den Weg lege. Und Pläne machen, na ja, es sollten nicht zu viele sein, sonst gerate ich zeitlich in die Bredouille; dennoch freue ich mich auf die kommende AnNäherung in Bielefeld (ach, wenn ich nur schon da wäre – müßte ich nicht vorher noch lästigerweise zum Augenarzt und noch Winterreifen aufziehen; und ob das Navi noch funktioniert, steht auch noch in den Sternen), für die ich frei nach Black Adder „einen durchdachten Plan“ hatte. Einen Mantel wollte ich nähen (Schnittmuster und Stoff lagen schon seit Wochen bereit), aber dann kam mir die Umgestaltung unseres Wohnzimmers zu Nikolaus in die Quere, die anscheinend meine ganze Energie aufgesogen hat. Dazu kam noch das übliche Weihnachtsgedöns und eine Menge Arbeit inclusive Überstunden, so daß ich mit meiner letzten NfL-Aufgabe, dem Cocktailkleid, nicht mehr vorangekommen bin.

Da gibt es für mich nur eines: Den Plan kurzerhand ändern und in der Woche vor der AnNäherung den Schnitt für das Kleid anzufertigen, die Teile zuzuschneiden und das Kleid in Bielefeld fertigzunähen.Dann hätte ich zwar wieder mal nicht die Deadline (15. Januar) eingehalten, aber wenigstens ein Kleid, das gute Chancen auf Fertigstellung noch vor dem Dressmaker’s Ball (14.März) hat. Und vielleicht reicht die Zeit dann ja auch noch für meinen Mantel, aber ich denke, das Kleid hat absolute Priorität. Bloß nicht zu viele Pläne machen und mir zu viel vornehmen, denn sonst gerade ich ins Schleudern.

Jetzt hoffe ich nur noch, dass es mitt dem Urlaub hinhaut, denn ich brauche diese zwei Wochen unbedingt, um wieder aufzutanken und neue Kraft zu schöpfen. Und wer weiß: Vielleicht schreibe ich doch noch einen „Jahresrückblick“.

Nix für Lemminge 5 : „All out (evening) Glamour“ – update

Kurz nachdem ich meine Gedanken zu meinem letzten Projekt für dieses Jahr in Wort und Bild festgehalten hatte, bin ich erst mal in den Ruhemodus gefallen. Schließlich hat man ja Urlaub, und da will man es ganz soft und smooth angehen lassen. Aber unter der scheinbar ruhigen Oberfläche des Sees brodelt es vor sich hin. Klingt jetzt dramatischer als es ist, aber: so isses. Fängt schon an bei der Zusammenstellung der Ideen und Schnitte sowie der Materialauswahl. Mehr als 50 Euro soll das Material nämlich nicht kosten, und da hatte ich den Geistesblitz, dass ich weitgehend auf bereits Vorhandenes zurückgreife, das da im einzelnen besteht aus:

a) Schwarzer, relativ dicker und matter Stoff als Hauptakteur
b) Als Nebendarsteller zwei bodenlange und leicht transparente und schimmernde Kleider – eins in rot und eins in silbergrau – die ich vor Jahren bei einem Verkauf von Konkursware für je drei Euro erworben aber seitdem nie getragen hatte, aber schon immer irgendwie verwerten wollte.
c) drei Tütchen mit Pailetten: rot, grün, türkis als Statisten.

Soviel zum Thema „to bling or not to bling“. Einerseits finde ich die vorgeschlagene Idee von „Cos goes Abendmode“ sehr reizvoll und spannend, auf der anderen Seite könnte ein wenig „Glamour“ auch nicht schaden, denn irgendwie erschien mir das „Kleine Schwarze“, so wie es sich Coco Chanel in den Zwanzigern vorgestellt hat, doch vielleicht nicht festlich genug. Eine Hürde, die ich auch bei meinem schwarzen Hauptakteur sehe. Gekauft hatten wir ihn ursprünglich mal, weil mein Schatz einen Herrenrock für das Wave-Gotik-Treffen haben wollte, aber dann haben wir die Idee wieder verworfen, weil wir zu wenig davon gekauft haben und der Stoff zum Wickeln nicht reichte. Danach lag das Teil unfertig bei den anderen Stoffen, die sich im Lauf der Jahre angesammelt haben. Jetzt aber könnte er endlich zum Einsatz kommen. Und jetzt kann ich auch endlich zu meinem Entwurf kommen. Ich denke, es wird ein Mix aus A und B – also aus diesen beiden:

Modell A

Modell B

Wobei ich eher zu Modell A neige, allerdings mit einem nicht ganz so weit ausgestellten Rock – und falls ich zeitlich hinkomme und mir nach etwas Bling-Bling ist, mit den Verzierungen von Modell B. Da könnten dann die Pailletten ihre Verwendung finden. Das Oberteil soll eine raffinierte Faltung am Ausschnitt bekommen.

 

Und da liegt der Hase im Pfeffer: Mit dem Stoff, aus dem mein grauer und roter Nebendarsteller sind, wird das nix, denn beide kratzen anscheinend wie Hulle. Nun war guter Rat teuer – mein schöner Plan, ausschließlich aus Vorhandenem zu schöpfen, geriet in Gefahr, denn ich wollte unbedingt etwas weicheres, anschmiegsameres haben. Außerdem fand ich mein Farbkonzept schwarz/rot inzwischen auch nicht mehr schlüssig, da mein Schatz und ich zusammen den Dresssmaker’s Ball besuchen werden und mein Kleid farblich zu seinem Kilt passen sollte. Und da der Kilt vorwiegend aus Blau- und Grüntönen besteht, mußte ein entsprechender Stoff her.

Am Dienstag bin ich dann zum Stoffgeschäft meines Vertrauens gegangen und habe mich dort umgeschaut, ob ich dort auch gleich Stoff für die AnNäherung im Januar finde. Nähgarn für mein aktuelles Projekt, das bis zum 4. Dezember fertig sein soll, brauchte ich auch, also konnte ich gleich auch noch Geld für den Cocktailkleidstoff ausgeben. Schon von weitem erblickte ich im Schaufenster eine Puppe, an der ein traumhafter Satin in Greige drapiert war, garniert mit einem Stück schwarzen Stoff. Nachdem ich meinen Stoff für die AnNäherung und das Garn für meine Jacke ausgewählt hatte, begutachtete ich den Satin. Da er Teil des Ausschnitts und dann nochmal im Rockteil oder gleich ganz als Rock seine Fortsetzung finden soll, hielt ich ihn mir ans Gesicht – und erschauderte. Diese Farbe taugt für mich überhaupt nicht. Damit seh‘ ich ja aus wie Braunbier mit Spucke oder Leiche auf Urlaub. Grusel!

Nicht lang schnacken – andere Farbe in’n Nacken. Entschieden habe ich mich dann für einen meinem Teint schmeichelnden Grünton und gleich richtig mit vier Metern zugeschlagen. Preislich komme ich damit auf 32 Euro, liege also noch gut im Limit, mit Luft nach oben, falls doch noch ein Reißverschluß oder ein passender Knopf fehlt.
Jetzt kann der Spaß beginnen. Bis zum 15. Januar muss das Kleid fertig sein, wobei technische Schwierigkeiten nochmal zwischendurch (am 13. Dezember) besprochen werden können. So, jetzt aber rasch ans Werk: Wie es den anderen ergangen ist, kann ich hier – bei mamamachtsachen – nachlesen. Und wer weiß: Vielleicht sieht man sich ja am 14. März beim Dressmaker’s Ball in Schwerte.

Nix für Lemminge 5 : ein Vorgeschmack auf meine Version des „All out (evening) Glamours“

Oder was dabei so herauskommt, wenn man das Moodboard beim Zeichnen der Entwürfe nicht vor Augen hat.

Gleich nach der Präsentation meines Moodboards zur fünften und letzten Aufgabe von „Nix für Lemminge – Design it yourself“ bin ich zu einem Kurzurlaub aufgebrochen. Als erstes nach meiner Rückkehr am Mittwochnachtmittag las ich die Kommentare zu meinem Mooodboard, und ich muß sagen, es ist schön, positives Feedback dazu zu erhalten. Das konnte ich natürlich nicht unbeantwortet lassen, und deshalb möchte ich an dieser Stelle euch nochmals meinen Dank aussprechen: Ihr habt mir sehr weitergeholfen, denn ich denke auch, mein Kleid wird nix mit Rüschen, Schleifen, Volants und großen Wellen, sondern eher „straight“, „clean“ und modern.à la „Cos goes Abedmode“, um den zweiten der beiden lieben Grüße und gedanklichen Anstöße zu zitieren…

Aber erst mal der Reihe nach. Was war geschehen? Ich hatte, aufbauend auf der Grundidee des „Kleinen Schwarzen“, drauflosgepinnt, was das Zeug hielt, und zwar querbeet durch alles, was mir festlich erschien – von kurz bis lang, und von schwarz bis bunt. Dann habe ich diesen Kessel Buntes aufgesetzt und einige Zeit ruhen lassen. Aus den Augen, aus dem Sinn? Das wohl eher nicht, denn während meines verlängerten Wochenendes hatte ich Zeit, Ruhe und Lust, mich an das Entwerfen zu wagen, und herausgekommen sind zwei unterschiedliche Modelle, die zwar am 29. November präsentiert werden sollen, doch da ich schon jetzt so hibbelig wegen des kommenden Dressmaker’s Ball bin, zeige ich sie bereits jetzt.

Aus welchem Stoff ich das Kleid meiner Träume endgültig nähen werde, ist mir im Moment noch ein Rätsel, da ich dachte, ich hätte den Vorrat bereits in der Tasche, aber ich fürchte, dass das Material nicht reichen wird. Da ich aber am Montag sowieso in die Stadt wollte, um mich mit Stoff für die AnNäherung im Januar einzudecken, kann ich dort ja mal ein wenig stöbern und mich inspirieren lassen. Wobei ich gut aufpassen muss, die 50 Euro nicht zu überschreiten. Und dann könnte ich mich schon mal ans Nähen machen – theoretisch; denn garantiert fallen mir bis zum Finale am 15. Januar noch etliche Stolpersteine und Hürden ein, die das ganze zu einem Hindernisparcours machen. Nun aber mal nicht so schwarz sehen – reicht ja, wenn die Kleider auf meinen Entwürfen schon schwarz sind, und zwar so:

Entwurf 1  Modell A

Entwurf 2 Modell B

Während Modell B einen eher unspektakulären V-Ausschnitt haben und den fehlenden Glanz durch aufgestickte Pailetten verliehen bekommen soll (ob blau, grün oder rot, weiß ich im Moment noch nicht), hatte ich mir für Modell A einen etwas weiter schwingenden Rock vorgestellt, der einen keilförmigen Einsatz aus glänzendem oder leicht transparentem Material und einen raffinierten Ausschnitt bekommen soll – und zwar so einen ähnlichen wie in der aktuellen Ausgabe von „La Maison Victor“ auf Seite 125. Unter der Überschrift „Glorious Girls“ gibt es dort das Top „Fauve“, das laut Zeitschrift trotz auffälligem Detail einfach zu nähen sein soll: „zwei Falten, mehr braucht dieses Top nicht, um ein echter Eyecatcher zu werden. Hier treffen mühelos Komfort und moderne Eleganz aufeinander“.

Na, wenn das nichts ist. Zum Tanzen und Futtern auf dem Ball scheint mir das doch die richtige Wahl. In der niederländischen Online-Ausgabe des gleichen Magazins bin ich noch auf das Modell „Jurk Martini“ gestoßen, das eine ähnliche Asymmetrie in der Halslinie aufweist. Ich bin zwar sehr für U-Boot-Ausschnitte, so wie bei meinem rosa-roten Modell, aber liebäugele trotzdem mit etwas raffinierterem. Verblüffenderweise gehen die Entwürfe, die ich ohne Zuhilfenahme meines Moodboards gezeichnet habe, in eine ähnliche Richtung wie das Kleid, das ich auf meinem Moodboard als allererstes oben festgepinnt habe. Schön klar und puristisch.

Modell A – „Kleines Schwarzes mit Einsätzen„:

Modell B – „Rosa-rote Cos-Abendgarderobe„:

Bleibt  abzuwarten, wie hoch der Materialverbrauch ist und ob ich alles wiederfinde. Und vor allem, ob ich das nähtechnisch bewältigen kann.

 

 

Nix für Lemminge Teil 5 : Moodboard

Noch sechs Wochen bis zum Jahresende

Und in den unterschiedlichsten Zeitschriften wird Mode zum Fest präsentiert. Eingentlich meinen die damit ja Weihnachten, aber zu diesem Anlaß brezele ich mich selten auf, schon gar nicht mit einem Cocktail- oder Abendkleid – aber es gibt ja sicher noch viel geeignetere Gelegenheiten zum Tragen einer solchen Robe. Nie hätte ich gedacht, dass ich eines Tages mal in Versuchung geraten würde, mir so ein glamouröses Gewand zu schneidern, aber nun ist es soweit.

To cut a long story short, komme ich gleich zur fünften und letzen Aufgabe bzw. dem Moodboard, das ich zum Thema „Cocktail- oder Abendkleid“ zusammengestellt habe. Bildersammeln finde ich immer gut. Je mehr, desto besser – aber dadurch besteht auch die Gefahr, dass ich von meiner ursprünglichen Idee abkommen könnte.

Ich wollte mich nämlich auf das „Kleine Schwarze“ beschränken und suchte deshalb als erstes nach Inspiration durch die großen Modeschöpfer wie Coco Chanel, Hubert de Givenchy oder Paco Rabanne. Nun sind aber meine technischen Fähigkeiten und meine finanziellen Möglichkeiten beschränkt, zumal wir auch nicht mehr als 50 Euro ausgeben sollen (was selbst mir noch zu viel Geld ist): Und außerdem ist das Internet ein riesiges Universum, in dem man sich leicht verirren kann, und so haben auch bodenlange Kleider oder solche mit besonderen Raffungen und Faltungen ihren Weg auf mein Moodboard gefunden, auf dem inzwischen natürlich auch längst nicht mehr alles schwarz ist.

Blau, Silber und Weiß finde ich nämlich auch ganz toll, und aus den gesammelten Inspirationen jetzt den richtigen Weg für mich heraus zu einem Entwurf zu finden, ist jetzt die eigentliche Herausforderung, die ich bis zum 29. November gemeistert haben möchte – und wenn’s geht, dann bitteschön auch noch bis zum 15. Januar genäht haben möchte. Technische Hürden können zwischendurch, am 13. Dezember, besprochen werden. Und wer mehr dazu lesen möchte, dem kann geholfen werden:

Aufgabe ist es, ein Cocktail- oder Abendoutfit zu entwerfen und zu fertigen (…), für die Abendgesellschaft Eurer Träume: ein Kleid, eine Kombination, ein Hosenanzug, ein wer-weiß-was, in dem Ihr Euch umwerfend fühlt. Versteht sich, daß in dieser Herausforderung die Anforderung alltagstauglich‘ nicht gilt.“- Auf dem Blog „mamamachtsachen“ wird das ganze Projekt natürlich viel, viel besser beschrieben – inclusive Ideensammlungen.

Ich bin ja schon so gespannt, wieviele von der traumhafter und gleichzeitig wandelbarer Abendrobe träumen, und welchem Wandel die einzelnen Ideen unterworfen sind.

Gedanken zum Moodboard „All out (evening) glamour“

Bis zum 15. November möchte ich ein Moodboard für das fünfte und letzte Motto von „Nix für Lemminge“ erstellen – das Motto lautet „All out (evening) glamour“, und diesmal soll ein Cocktail- oder Abendkleid entstehen. Spontan bin ich ja für ein Cocktailkleid, weil es mich schon länger reizt, mal so richtig aufgebrezelt in unserer Lieblingscocktailbar ganz mondän einen Martini oder Cosmopolitan zu schlürfen. War die Idee zunächst noch klar und ich fest davon überzeugt, dass ich außer dem „Kleinen Schwarzen“ von Coco Chanel und dem Werbeplakat für die neue Pro7-Mittwochbendserie „Devious Maids“ nicht viel finden würde, was ich auf meinem Board festpinnen könnte. Aber da habe ich mich geirrt!

Über Google-Bildersuche bin ich nämlich auf eine Modestrecke zur Kollaboration zwischen H&M und Maison Martin Margiela gestoßen – eine wahre Fundgrube für Ideen; und bei der Gelegenheit fällt mir ein, dass ich das blaue Kleid aus dieser Kollektion damals unbedingt haben wollte, ich aber erstens nicht bereit war, 150,– Euro dafür zu bezahlen und mich zweitens ins Getümmel zu stürzen. Und da ich ewig brauche, bis ich mich mal zum Shoppen aufraffen kann, ist der Markt schon verlaufen. Aus Jux habe ich dann 2013 mal bei ebay nach diesem Kleid geschaut und konnte es dann in einem Anfall von Wahnsinn für 40,– Euro erwerben.

Was war ich happy, als das Päckchen kam, aber die Anprobe geriet dann zu einem Trauerspiel. Oh Mann, dachte ich, wie um Himmels willen ziehe ich das bloß an… Es dauerte gefühlte Stunden, bis ich endlich drin war – von wegen „horizontally worn dress“ – heute wüßte ich, wie man hinein und auch wieder hinauskommt; aber damals war ich erst einmal so gefrustet, dass ich meinen verzweifelten Versuchen, darin Haltung zu bewahren und eine gute Figur zu machen, einen Tagebucheintrag auf meinem alten Blog gewidmet habe. Witzigerweise war das am 19. November 2013 (also fast ein Jahr vor Veröffentlichung meines neuesten Moodboards). Ich möchte an dieser Stelle erst einmal eine Denkpause einlegen, bevor ich in einem gesonderten Beitrag meine Gedanken zu dem Moodboard in Worte zu fassen versuche…

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Dienstag, 19. November 2013 – Denkpause : Der Würger von London

blaupause7, 19:36h — Der Würger von London? Oder der Würger von Antwerpen? Wie auch immer – mea culpa – ich bin schuld – mal wieder. Warum war ich so blöd und habe etwas Blaues gekauft, was auf dem Bild ganz ganz toll aussieht, aber an mir zum Würger mutiert? Mit anderen Worten: anscheinend ist das „neue“ Designerstück aus zweiter Hand für mich tatsächlich untragbar.

Aber nicht, weil es so unmöglich aussähe, dass ich mich damit nicht vor die Tür trauen könnte, sondern weil mir der Halsausschnitt des „horizontally worn dress“ die Luft abschnürt. Ob es an den ungeheuren Stoffmassen liegt, die auf meinem Oberkörper lasten und durch den Zug am Rücken das Vorderteil gegen meinen Hals pressen?

Die Frage ist die: Belasse ich es so wie es ist und stelle es als Schrankleiche in mein Schrankmuseum oder spiele ich Designer und kreiere etwas anderes daraus? Und wenn ich die zweite Option ausübe, wie soll das Ergebnis aussehen?

„Langärmeliges Kleid mit Schlitz im Rücken plus Bleistiftrock“?

„Etuikleid plus irgendetwas, das wie Rock oder Cape oder wie gewollt und nicht gekonnt aussieht?“

Oder entführe ich die Schrankleiche nach Bielefeld, um mich dort 29 kundigen Augenpaaren zu präsentieren, um mir einen fachlich kompetenten Rat einzuholen? Fragen über Fragen…

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Natürlich habe ich die Schrankleiche zu Hause gelassen und nicht an ihr herumgedoktert, weil ich mich nicht getraut habe, diese Designerkreation auseinanderzunehmen. Von Zeit zu Zeit erfreue ich mich auch bloß so an ihr, und vielleicht begegnet mir noch die zündende Idee, wie sie mir für das Cocktailkleid als Inspirationsquelle dienen könnte.