Wenn ich mir meine Monatsübersichten vom letzten Jahr so ansehe, kann ich gar nicht sagen, dass da schlechte Filme dabei gewesen sind – nach denen wird jedoch in der aktuellen Ausgabe der Besten am Donnerstag (hier, bei Gina) gesucht. Deshalb kann ich nur die fünf Filme aufzählen, die mir von denen, die ich im letzten Jahr gesehen habe, am wenigsten gefallen haben, und zwar in alphabetischer Reihenfolge.
Einfach mal was schönes: Dazu hätte ich nicht ins Kino gehen müssen. Nichts gegen Karoline Herfurth, aber die Story um Radiomoderatorin Karla, die mit Anfang 40 die biologische Uhr ticken hört und nun beim Kinderkriegen Gas geben möchte, fand ich stellenweise so dick aufgetragen, dass ich mich gefragt habe, ob ich in einem dieser typischen Frauenromane, äh Filme, gelandet bin, die sich allenfalls für einen verregneten Sonntagnachmittag eignen. Fazit: Kann man machen, wenn man nichts besseres vorhat – muss man aber nicht.
Licorice Pizza: Der Hype war groß – das 70er-Jahre-Feeling auch, und dennoch kann ich mich Monate später kaum noch daran erinnern, warum der Film so wenig Eindruck bei mir hinterlassen hat.
Monsieur Claude und sein großes Fest: Der zweite Nachfolger von „Monsieur Claude und seine Töchter“ – den zweiten habe ich schon nicht gesehen. Und diesmal bekommt jeder sein Fett weg. Amüsant zu schauen war die französische Filmkomödie allemal, aber wie ich schon sagte, ich habe schon bessere Filme gesehen…
Surf Film Nacht: African Territory (OmU): An sich war es keine schlechte Idee, das Drama mitzuverfolgen, das zwei spanische Surfer auf ihrer abenteuerlichen Reise mit einem 80er-Jahre-Unimog an der afrikanischen Küste entlang erlebt haben… Dumm nur, dass vorher mit keiner Silbe erwähnt wurde, dass der Film auf halber Strecke endete. Wie die Reise danach weiterging, kann man nur erraten. Wegen dieser Frechheit bekommt dieses Kinoerlebnis von mir einen Platz unter den Flop Five.
Tod auf dem Nil: Ein Satz mit X – das war wohl nix. Den Versuch Kenneth Branaghs, Agatha-Christie-Klassiker neu zu verfilmen in allen Ehren – aber an das Original mit Sir Peter Ustinov als Hercule Poirot reicht dieses opulente Werk bei weitem nicht heran. Da half auch die hinzugefügte Vorgeschichte nichts mehr, und schon für die theatralische und unglaubwürdige Sterbeszene am Ende gibt’s von mir Abzüge in der B-Note. – Ein Lichtblick dagegen war die Theateraufführung im Capitol in Offenbach am 16.1.23 mit Gil Ofarim in der Rolle des Simon. Da wurde die Handlung in Grundzügen beibehalten, aber an anderer Stelle so verändert, dass dabei am Ende eine kleine, aber feine Kriminalkomödie herauskam.