Den aktuellen Fragebogen habe ich bei Gina entdeckt – und dort steht auch, worum es dabei geht:
„Die Rubrik “Self-Statements: The Importance Of Being Asked” ist ein wöchentlicher Fragebogen mit 15 – 20 Fragen, die du ganz für dich beantworten kannst. Anschließend kannst du deine Self-Statements mit der Community teilen und deinen persönlichen “Self-Statements: The Importance Of Being Asked” Fragebogen mit anderen austauschen. Die Rubrik dient dazu dich selbst und andere etwas besser kennen zu lernen. Viel Spaß dabei!“
1. Kannst du dich auf andere verlassen? – Eigentlich würde ich ja am liebsten „wenn du dich auf andere verlässt, dann bist du verlassen“ sagen, aber ich kenne mindestens zwei Menschen, auf die ich mich im Privatleben verlassen kann. Im Job kommt das auch hin. Da sind es dann aber andere Menschen.
2. Was war das kurioseste Vorstellungsgespräch, das du je hattest? – Definiere kurios: Fällt in diese Kategorie das Gespräch, das ich Ender der 1980er Jahre bei einem Bankhaus hatte und bei dem mein Gegenüber ihr Wählscheibentelefon mit einem Stift bediente, weil ihre Fingernägel zu lang waren? Oder das Gespräch, bei dem ich gleich von zwei Personalern beinahe gegrillt worden wäre, weil ich es wagte, mein fehlendes Auto zu erwähnen, das für den Job obligatorisch gewesen wäre? Ach was – kurios fand ich die Umstände, unter denen es zu dem folgenden Gespräch kam:
Es war ein heißer Sommernachmittag, an dem ich mein Mittagsschläfchen hielt, als das Telefon schellte und mich aus dem Schlaf riss. Als man mich fragte, wann ich zum Gespräch kommen könnte, verkündete ich „in einer dreiviertel Stunde“ – wäre mein Hirn in meinem halbwachen Zustand nicht auf Sparflamme gelaufen, hätte ich niemals diesen Einfall gehabt. Am Ende aber war es aber gut, denn ich bekam den Ausbildungsplatz.
3. Hörst du Musik mehr nach Text oder Melodie? – Da der erste Eindruck zählt, gehe ich meist nach Melodie und Stimme – wären Texte der Grund, dürfte ich kein einziges Lied in Gälisch, Keltisch, Bretonisch, Italienisch oder gar in einer Fantasiesprache gut finden. Hier mal ein Beispiel – die Melodie ist bei beiden ähnlich, nur verstehe ich den Text der ersten Künstlerin überhaupt nicht, und bei den zweiten Interpreten reicht mein Schulfranzösisch nur für einzelne Bruchstücke.
Es ist auch schon vorgekommen, dass ich mich beim ersten Hören in eine ganz bestimmte Stimme verliebt habe und diese Liebe bis heute anhält. Aber das ist eine ganz andere Geschichte, die zu lang ist, um sie hier auszupacken.
4. Würdest du jemanden töten, um dein Leben zu retten? – Diese Frage kann ich unmöglich beantworten.
5. Findest du, dass jagen auch ein Sport ist? – Äh, nein – ich denke eher, dass man nicht um des sportlichen Erlebnisses willen jagen sollte, sondern aus anderen Gründen – oder man sollte es gleich ganz lassen, sofern man kein Förster ist.
6. Wer bist du in 5 Jahren? – Hoffentlich noch so fit und aufgeschlossen gegenüber neuen Eindrücken wie heute.
7. Welcher ist dein liebster Feiertag? – Bisher war es immer Silvester, weil da noch das ganze Jahr vor einem lag.
8. Warst du schon mal in Kaschmir? – Bisher noch nicht, aber es hat mich auch noch nie dort hin gezogen.
9. Welche Bösewichte aus Film oder Serie fürchtest du am meisten? – Es sind nicht die fiktiven Bösewichte, sondern die realen, die noch am Leben sind.
10. Wer ist deine Lieblingsschriftstellerin? – Als Krimifan fällt mir da als erstes natürlich Agatha Christie ein, dicht gefolgt von Ellis Peters. Die hat eine ganze Reihe von Kriminalromanen um einen mittelalterlichen Mönch geschrieben. Eine Zeitlang habe ich auch die Bücher von Barbara Wood regelrecht verschlungen, und im Moment bin ich gerade dabei, Virginia Woolf zu entdecken.
11. Wann hast du das letzte Mal so richtig etwas unternommen und was? – Meine vielen Kinobesuche lasse ich jetzt einmal außen vor: Zuletzt war ich in Wiesbaden bei einem Livekonzert der beiden Bands „Epica“ und „Apocalyptica“, die am selben Abend hintereinander aufgetreten sind.
12. Das erste Filmzitat, das dir jetzt einfällt – Da bin ich unschlüssig. Entweder „Ohne dich wären die Gefühle von heute nur die leere Hülle der Gefühle von damals.“ oder „Das Recht auf ein gescheitertes Leben ist unantastbar“, und beide stammen aus dem Film „Die fabelhafte Welt der Amélie.“
13. Du bist tot und erwachst in einer neuen Welt wieder: Wie sähe diese aus? – Hoffentlich besser als die jetzige; und wenn es wirklich dazu käme, befände sich diese Welt vermutlich in einem Paralleluniversum.
14. Welcher ist der philosophischste Film, den du je gesehen hast? – Donnie Darko. Der war nämlich die Ursache für lange Diskussionen mit meinem Mann, der den Film genauso heiß und innig geliebt hat wie ich.
15. Du stehst auf der Bühne und musst eine menschenfressende Meute mit deinem Gesang ablenken. Welchen Song würdest du singen? – „Shiny Happy People“ von REM mit Kate Pierson. Der Song macht einfach gute Laune und zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht.
16. Gerade liest du? – Einen großformatigen Bildband über Australien, den ich mir zu Recherchezwecken ausgeliehen habe. Es Lesen zu nennen, wäre jedoch übertrieben.
17. Zählt im Leben nur die Schönheit? – Ich hoffe doch nicht, wobei Schönheit immer im Auge des Betrachters liegt. Für mich sollte dann doch noch etwas geistige Substanz vorhanden sein – ansonsten wäre es nur eine ansprechende, aber ansonsten leere Hülle.
18. Währst du eher eins der verwunschenen Kinder oder in der Crew von Captain Hook? – Oh Gott, diese Frage kann ich nicht beantworten, weil ich die Geschichte nie gelesen oder als Verfilmung gesehen habe.
19. Bist du mehr Spontankäufer*in oder schreibst du immer alles genau auf? – Meistens mache ich mir einen Plan, doch oft sehe ich dann noch etwas, das mir so gut gefällt, dass ich es haben möchte. So ist es bei mir in der Vergangenheit zu relativ kostspieligen Anschaffungen gekommen wie z.B. eine Nähmaschine oder Second-Hand-Kleidung aus dem eher hochpreisigen Segment.
Sehr schöne Antworten.
Das mit dem Vorstellungsgespräch war wirklich kurios, aber gut, dass du den Job bekommen hast.
Ja stimmt, die echten Bösewichte im Leben sind wirklich gruseliger. Wenn ich so an Ted Bundy, Fritz Haarmann und sonst noch wen denke. Verrückte und grausame Welt.
„Donnie Darko“ bekommt demnächst ein Rewatch von mir. Mit dem Film konnte ich damals nichts anfangen. Mal sehen, ob sich das ändert.
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