Heute beginne ich mit einer Spoiler- und Triggerwarnung. Denn dieser Beitrag in der Kategorie „Satire“ parodiert den unsäglichen Trend in Onlinemagazinen, mit reißerischen Überschriften Klicks anzulocken, wie das Futter die Fische: „10 Dinge, von denen ihr wahrscheinlich zu viele besitzt“ und „Fünf Yoga-Workouts für eine tolle Figur“ (brigitte.de) oder „Der Satz, der mein Leben komplett verändert hat“ (huffingtonpost.de) – dies sind nur einige Beispiele, bei denen sich mir die Haare sträuben. Da finde ich den „Stachelbär“, unsere Schülerzeitung, die wir damals in den 80er Jahren hatten, stilistisch wesentlich ausgereifter. Aber den gibt es nun nicht mehr, und so muss ich als Laienschriftstellerin zu anderen Mitteln und Wegen greifen und die Gelegenheit dort am Schopf packen, wo sie sich bietet.
Dazu ist mir kein Trick zu billig und kein Paparazzifoto zu peinlich, als dass man ihn/sie/es nicht doch noch irgendwie verwursten könnte, und um des Aha-Effektes willen. Und so muss nun das Wetter herhalten. Genauer gesagt, das Blitzeis, dem Straßen und Gehwege vergangenes Wochenende zum Opfer gefallen sind.
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Fakt eins: Den Begriff Blitzeis sollte man englisch sprechenden Menschen nicht mit „Blizzard“ übersetzen. Einen Schneesturm hatten wir nämlich nicht.
Fakt zwei: nicht einmal Gänse kommen auf Blitzeis sicher vom Fleck. Um zu einem eleganten Flug abheben zu können, müssen diese sonst so geschickten Vögel ordentlich Anlauf nehmen – und das kann bei einer durchgehenden Eisdecke zu einer Bauchlandung führen. Leider habe ich nur ein Foto von den auf dem Eis stehenden Gänsen. Von dem mißglückten Flugversuch dagegen kein einziges.
Fakt drei: A propos abheben… wo weder Autos noch Züge fahren, hebt auch kein Flugzeug ab. Sollten Sie also in betroffenen Gebieten in einer Einflugschneise wohnen, können Sie sich auf ruhige Stunden freuen, während denen Sie zur Abwechslung auch mal wieder tagsüber dem Gezwitscher der Vögel lauschen können. Vorausgesetzt, es sind welche draußen.
Fakt vier: Streugut kann helfen, aber dazu sollte man es griffbereit haben und nicht ganz hinten im Schuppen, hinter den abgestellten Fahrrädern aufbewahren. Nichts ist uncooler, als sich einen Hexenschuß beim Herausheben des schweren Eimers zu holen. Und dann den Inhalt bitte auch auf die Eisfläche streuen. Keinesfalls sobald der Regen einsetzt – denn dann nützt es nämlich gar nix.
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Nach diesen erhellenden Momenten wünsche ich für die nächste Runde gutes Gelingen, obwohl es zur Zeit eher nach Frühling als nach Winter aussieht.