Das Werk zum Wort 26/52 : Speerspitze

 

Wir befinden uns in der 26. Woche des Projekts Das Werk zum Wort“ von Stepnwolf von insgesamt 52.

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Ein Jahr lang jede Woche ein Wort. Dazu ein passendes Werk. Musikalisch, filmisch, literarisch. Alles geht. Alles darf. Solange sich das Werk dem Wort widmet. Und einige Worte zum Werk entstehen. Mitmachen darf jeder. Eine Woche lang. Bis zum nächsten Wort. Einfach in den Kommentaren euer Werk zum Wort verlinken. Und hier jede Woche das nächste Wort erwarten.“

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ausgestellt, und doch präsentiere ich heute Werke, die mit den Römern nichts zu tun haben: Höhlenmalereien, die zum Teil rund 30.000 Jahre alt sind. Meist wurden in ihnen Jagdszenen verewigt. Gejagt wurde meistens mit Speeren. Am bekanntesten ist die Höhle von Lascaux

 

In einigen Artikeln, die sich mit Höhlenmalereien beschäftigen, wird auf dieses Werkzeug eingegangen, so heißt es zum Beispiel hier: in eisigen Zeiten dürften die Sonderlinge eine Hilfe gewesen sein. Im Kleinen halfen ihre Fähigkeiten etwa, effizientere Speerspitzen aus Feuerstein herzustellen“.

 

(Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/3/32/Valtorta_cave_painting.jpg)

 


 

Höhlenmalereien gibt es aber auch auf dem amerikanischen Kontinent, z.B. in Brasilien („Höhlenmalereien in Brasilien, der erste Kuss findet dort ebenso seine Darstellung wie die Methode, Gürteltiere mit einem Knüppel zu erlegen.“) oder in den USA („Speerspitzen aus Feuerstein, fand man in den dreißiger Jahren im Ort Clovis im amerikanischen Bundesstaat New Mexico“), und sie stammen aus ungefähr demselben Zeitraum.

 

(Bildquelle: https://img.zeit.de/wissen/geschichte/2018-05/hoehlenkunst-chauvet/wide__820x461__desktop)


 

 

 

Und noch älter sind die Höhlenmalereien, die man in Indonesien gefunden hat: 40,000 Jahre! – Das bisher älteste von mir präsentierte Werk war ein Auszug aus der Bibel – dieses Werk hier toppt es nun um Längen.

 


 

Das nächste Wort: – Brief

 

 

ABC Photography : Z wie Zoll

 


 

 

Bevor es an die Umlaute Ä, Ö und Ü geht, kommt in der heutigen Ausgabe des „neuen/alten Projekts ABC“ von wortman, das seit dem 6. Januar 2019 existiert, der offiziell letzte Buchstabe des Alphabets dran:

Z wie Zoll

Bei meiner Fototour durch Offenbach im April dieses Jahres habe ich bereits dieses Prachtexemplar von einer Fensterfront aus Kirchenfensterglas von außen fotografiert:

 

Sie spiegelt sich in dem Verkehrsspiegel draußen vor dem Gebäude:

 

Das habe ich auch noch von einer anderen Seite geknipst:

 

Und nun zum Inneren: Wo sich einst die Bundesmonopolverwaltung für Branntwein befand, nämlich in dem denkmalgeschützten Gebäude von 1952, hat heute der Zoll seinen Sitz. Das Foyer ist nur am Tag des offenen Denkmals der Öffentlichkeit zugänglich, und nur dann hat man die Gelegenheit, die wunderschöne Glasfassade von Hans Leistikow zu bewundern und im Bild festzuhalten.

 

Die Frankfurter Rundschau hat dieses Gebäude mit der geschwungenen Wendeltreppe und den Galerien auf drei Etagen auch als Kathedrale der Verwaltung bezeichnet.

Hier nochmal als Spiegelung:

 

Und damit hat mit diesen Impressionen nun auch das Z seine bildliche Darstellung gefunden. Seien wir nun also gespannt auf das Ä, das Ö und das Ü.

#Writing Friday – week 26

 

Am 21. Juni bin ich frisch in ein Projekt mit eingestiegen, das ich bei elizzy entdeckt habe: den Writing Friday. Für den Juni habe ich mir zu den bisherigen Themen als drittes auch noch das folgende ausgesucht:

Julia wollte das alles nicht, doch nun steckte sie zu tief mit drin.” Wie geht die Geschichte weiter?

Die übrigen Aufgaben und worum es bei dieser Aktion geht, habe ich am Schluss meines Beitrages aufgeführt.

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Am Haken

Lukas hatte sie doch nicht mehr alle! Voller Zorn knallte Julia die Haustür hinter sich zu und stürmte schnaubend die Straße hinunter. Schon seit Wochen gärte es in ihr. Oh, diese verdammte Eifersucht. Lukas und seine haltlosen Verdächtigungen waren kurz davor, sie in den Wahnsinn zu treiben. Aber jetzt war das Maß voll. Mit der jüngsten Anschuldigung hatte er erreicht, dass sie an die Decke gegangen war und nun ihr Viertel durchstreifte, auf der Suche nach einer Möglichkeit, sich abzureagieren.

Fünfzig Meter weiter zu ihrer Linken befand sich das Bogside. Normalerweise war die irisch angehauchte Kneipe gut besucht. Jetzt befand sich knapp die Hälfte des sonst so zahlreichen Publikums darin, aber das war ganz normal. Dienstags war hier nie viel los. Umso besser, dachte Julia. Vielleicht findet sich so schneller jemand für eine Runde Darts. Oh ja, erst mal ein großes Guinness, und dann die Pfeile in die Scheibe donnern. Bullshit Darts hatten sie und ihre Freundin Mellie das Spiel getauft, bei dem sie vorstellten, sie würden nicht auf Nummern zielen, sondern auf Fotos mit den Gesichtern all jener, die sie zur Weißglut brachten. Lukas zum Beispiel! Heute hätte sich sein Porträt besonders gut im Zentrum der Scheibe gemacht. Und dann ein Bull’s Eye nach dem anderen werfen – Mellie hätte bestimmt freudig mitgemacht. Blöd nur, dass sie zur Zeit nicht erreichbar war, sondern sich auf einer Reise durch Irland befand. Wie passend. Dann halt nicht. Julia würde schon jemand anderes finden.

Out of Order“ verkündete das Pappschild, das jemand am elektronischen Darts-Automaten aufgehängt hatte. Auch das noch! Ging denn heute alles in die Hose? Na, wenigstens funktionierte noch die Jukebox. Okay, sie konnte ihre Münzen auch hier loswerden. Zum Glück hatte sie vorher noch die Pappröhre mit dem Wechselgeld geplündert. Geld, das sie vor dem Wäschewaschen immer aus den Hosentaschen von Lukas‘ Jeans herausgefriemelt hatte, und da sich in der Röhre früher eine Literflasche Single Malt befunden hatte, war dort auch ordentlich was reingegangen. Jetzt hatte sie ordentlich was rausgenommen, um es sinnlos zu verprassen. Das geschieht ihm recht, grollte sie. Er sollte sich bloß nicht einbilden, dass er mit ihr machen konnte, was er wollte. Oh ja, das würde ein heiterer Abend werden. Nachdem sie dem Barkeeper ihre Order durchgegeben hatte, ein Pint Guinness und einen doppelten Jameson’s, marschierte sie geradewegs auf die Jukebox zu, vorbei an den Leuten, die am Tresen saßen und mit sich und ihren Getränken beschäftigt waren. Wie viele es genau waren, nahm Julia gar nicht so richtig war. Dafür aber zog sie die Aufmerksamkeit des Typen auf sich, den sie beim Vorbeigehen versehentlich streifte; leider aber nicht so, wie man es hätte erwarten können, denn der Kerl war nicht in Flirtlaune. „He, pass doch auf, blöde Kuh!“ Mein Gott, krieg dich wieder ein, rollte sie genervt mit den Augen, Dein Bierglas ist doch noch voll genug. Was sollte also der Aufstand wegen dem bißchen übergeschwappten Kilkennys. Am besten ignorierte sie ihn und konzentrierte sich lieber auf den Inhalt der Jukebox.

Dropkick Murphys, Paddy goes to Holyhead, The O’Reillys and the Paddyhats… Spitzenauswahl, was für eine gute Idee, hierher zu kommen. Mit einem Scheppern verschwanden die Münzen in dem Apparat, dann erklangen die punkig-folkigen Klänge, die sie so liebte. Was gab es besseres als das, wenn man so richtig Dampf ablassen wollte? So, das Wichtigste war erledigt, jetzt konnte sie sich ihren Getränken widmen, die der Barkeeper inzwischen für sie auf dem Tresen abgestellt hatte. Für ihren Geschmack leider zu dicht an dem Heini, der sie eben so blöd von der Seite angemacht hatte. Mit Schwung griff sie sich das Glas, um einen Hocker von ihm weg zu rutschen; aber auch das wurde von dem Kerl entsprechend kommentiert. Oh Mann, jetzt stell dich wegen der paar Tröpfchen bloß nicht so an, knirschte sie innerlich mit den Zähnen. Was für ein Vollpfosten: Obwohl sie sich entschuldigt hatte, textete der Kerl sie weiter zu und dachte nicht daran, sie in Frieden zu lassen. Nerv. Nerv. Nerv. Herrgott, konnte man denn nirgends seine Ruhe haben? Inzwischen hatten auch andere diese Szene mitbekommen. Vor allem der Typ mit dem Hut, der drei Plätze weiter saß und nun auf diese kaum zu stoppende Nervensäge aufmerksam wurde.

Das fehlte noch, dass es gleich zum großen Krawall kommen würde, stöhnte sie innerlich vor sich hin. Und tatsächlich erhob sich der mit dem Hut von seinem Sitz und kam langsam näher. Eine Schlägerei war das letzte, was hier gebraucht wurde. Nein, das war kein Zufall: Mr. Cowboyhut wollte nicht an ihnen vorbei, um draußen mal eben eine zu rauchen. Der kam ganz gezielt auf sie zu, das sah sie ganz deutlich an der Art, wie er den Nervtöter und sie ins Visier nahm. Vor allem sie. Zuerst ihn, dann heftete sich sein Blick an ihrem fest. Zwar nur für Bruchteile von Sekunden, aber die reichten aus, um die Luft zum Knistern zu bringen.

Jeder, der keinen tiefergelegten IQ besaß, hätte die in der Luft hängende Elektrizität spüren können, aber manche waren wohl wirklich nicht die Hellsten, und zu denen zählte der Typ neben ihr offensichtlich. Wäre er clever gewesen, hätte er zugesehen, dass er Land gewann. So aber blieb er sitzen und ließ es drauf ankommen. Mist. So hatte sie sich das nicht vorgestellt. Ohrfeigen hätte sich sich können. Warum war sie nicht einfach aufgestanden, als der Typ zu nerven angefangen hatte, und hatte sich nicht woanders hingesetzt. Egal wohin. Was sie jetzt nicht brauchte, war ein Fremder, der sich als Held berufen sah, sich um die Dame in Bedrängnis zu kümmern. Der rettende Held? Na Bravo, und zu allem Übel musste sie auch noch feststellen, dass sie den Kerl vom Sehen kannte, auch wenn ihr sein Name nicht einfiel. Aber war das wichtig? Jetzt stand er direkt vor ihnen, und es fehlte nicht mehr viel bis zur Explosion.

Julia wollte das alles nicht, doch nun steckte sie zu tief mit drin. Diesen Stress brauchte sie heute nun wirklich nicht mehr. Kurz blitzte dieser Gedanke in ihr auf, doch ein Ausweichen war nicht mehr möglich. Konfrontationskurs war angesagt. Niemals würde das gutgehen. Schön würde es schon gar nicht werden. Der eisige Blick, den er dem anderen zuschoss, sprach Bände. Ein Wunder, dass der klägliche Rest von abgestandenem Bier in dessen Glas nicht auf der Stelle gefror. „Guinness extra cold“ war nichts dagegen. Aber der Blitzfrost zeigte Wirkung. Für einen Moment war Ruhe, dann richtete er seinen Blick auf Julia: „Belästigt der Kerl dich?“

Von wegen „Frosta ist für alle da“, unterkühlter Charme sah anders aus. Julia war weit davon entfernt, als Eisskulptur den Raum zu verschönern, auch wenn sie bei seiner Stimme eine Gänsehaut bekam, und erst dieser Blick… Sie wusste mit Bestimmtheit, dass sie ihn kannte, auch wenn sie immer noch nicht auf seinen Namen kam. Wie sie sich wünschte, er wäre ein anderer. Und gleichzeitig auch wieder nicht. Man hatte sie vor ihm gewarnt, denn es verging kein Wochenende, an dem er nicht eine andere abschleppte, mit welchen Sprüchen auch immer – Sprüche, von denen womöglich einer noch abgedroschener war als der andere. Kein hübsches Mädchen war vor ihm sicher. Und doch… Eine Idee schwebte durch den Raum, und sie musste nur noch eins tun: schnell zugreifen. Sehr schnell sogar. Oh ja, mit dem, was sie vorhatte, würde niemand rechnen, und am wenigsten er.

Mit einem betont lässigen „Wie kommst Du denn darauf…. Süßer?!“ erhob sie sich und griff nach ihrer Tasche. Dem zur Salzsäule erstarrten Nachbarn am Tresen warf sie einen letzten, mindestens genauso unterkühlten Blick zu. Der jedenfalls würde keinen Mucks mehr von sich geben. Fein, Teil eins der Mission war erfüllt; nun konnte sie den zweiten Teil in Angriff nehmen, und der Startschuss dazu war mit dem eindeutig als Provokation gemeinten „Süßer“ gefallen. Wie war das nochmal mit den x-ten an den Haaren herbeigezogenen Vorwürfen gewesen, sie hätte ihn in seiner Abwesenheit betrogen? Von seiner grundlosen Eifersucht hatte sie die Nase gestrichen voll. Glauben würde er ihr trotzdem nicht, auch nach ihrem Krach von heute. Er suchte einen Grund? Bitteschön – den konnte er haben. Steter Tropfen höhlt den Stein. Die Zeit war reif, die Gelegenheit günstig, und sie hatte den idealen Kandidaten gefunden: sexy, attraktiv, optisch genau ihr Typ. Einer, der keine überflüssigen Fragen stellte. Einer, der es selber mit der Treue nicht so genau nahm und deshalb auch keine Scherereien machen würde, wenn sie ihm gleich danach Auf Wiedersehen sagte. Ja, den hier hatte sie fest an der Angel, und sie würde ihn während der nächsten Stunden nicht mehr vom Haken lassen. Schließlich war der Abend noch nicht vorbei und die Nacht noch viel weniger.

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Schreibthemen für den Juni

  • Julia wollte das alles nicht, doch nun steckte sie zu tief mit drin.” Wie geht die Geschichte weiter?
  • Schreibe einen Brief an dein 80-jähriges Ich.
  • Du kannst plötzlich fliegen. Würdest du jemandem davon erzählen? Was tust du mit dieser neuen Fähigkeit?
  • Deine Vorratsdosen starten einen Aufstand, berichte davon.
  • Was bedeutet Freundschaft für dich?

Die Regeln im Überblick

  • Jeden Freitag wird veröffentlicht
  • Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
  • Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
  • Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
  • Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
  • Habt Spass und versucht voneinander zu lernen

Die 5 Besten am Donnerstag – Ergothek : die schönsten Orte in Büchern

 

Nach der Schauspielerei ist nun mal wieder bei passionofarts unter der Rubrik „Die besten am Donnerstag“ ein literarisches Thema – es geht um die Orte in Büchern, die einem so sehr gefallen, dass man gar nicht mehr von ihnen weg möchte.

In meinem Leben habe ich schon so viel gelesen, dass mir die Auswahl nicht leicht gefallen ist, und ich habe weitgehend auf wirklich existierende Orte wie die schottischen Highlands oder die Nordküste von Cornwall verzichtet. Mich so richtig schön wegträumen kann ich am besten in frei erfundenen Gegenden.

Phantásien

und zwar das, was Bastian Balthasar Bux in Michael Endes Roman „Die unendliche Geschichte“ durch die Kraft seiner Wünsche erschafft. Ich bin mir sicher, dass mein selbstgebautes Phantásien anders aussehen würde, aber den Elfenbeinturm der Kindlichen Kaiserin oder auch Mondenkind, wie sie später heißt, würde ich gerne behalten, damit ich mich immer an ihm orientieren kann.

Das Auenland

Wenn es einen Ort in dem Epos „Der Herr der Ringe“ gibt, den ich gerne einmal besuchen und so schnell nicht mehr verlassen würde, wäre das Auenland, die Heimat der Hobbits, oder auch Halblinge, wie sie noch genannt werden, meine erste Wahl. Der Film traf mit meiner Vorstellung von diesem idyllischen Fleckchen weitestgehend zusammen. (Quelle – https://newzealand4me.files.wordpress.com/2013/10/hobbiton.jpg)

Der Orient-Express

Wenn’s für die Transsibirische Eisenbahn nicht reicht, dann hätte ich gerne statt dessen eine Fahrt mit diesem Luxusliner – aber dann bitte ohne Leiche.

Zamonien

Auf seiner Reise durch Zamonien gerät Käpt’n Blaubär während seiner 13 ½ Leben in die unterschiedlichsten Gegenden von Zamonien; eine abenteuerlicher als die andere – z.B. der Große Mahlstrom oder Atlantis. Was mich aber schon immer fasziniert hat, war eine nicht näher beschriebene Gegend namens Unbiskant – ein Kofferwort aus „unbekannt“ und „riskant“. Wer hat gesagt, dass es immer friedlich zugehen muss – ein bißchen Gefahr macht die Reise doch viel spannender.

Die Klosterbibliothek in „Der Name der Rose“…

zu durchstreifen, und zwar nachts, mit einer Funzel bewaffnet, wenn der Vollmond die norditalienischen Berge beleuchtet – das war auch so eine Spinnerei von mir, nachdem ich den Roman von Umberto Eco gelesen hatte. Mit ihrem achteckigen Grundriss und der Buchanordnung nach geografischem Muster war sie für mich der Inbegriff eines mysteriösen Ortes, der voller Wissen und seltener Manuskripte steckt (Quelle – https://www.docma.info/wp-content/uploads/sites/2/2018/07/bibl4.jpg)

 

An den eingangs beschriebenen Orten war ich übrigens schon. Vielleicht war das der wahre Grund, warum ich sie nicht in meine Top Five aufgenommen habe.

 

 

 

Serienmittwoch bei Corly # 180 : Überraschende Schauspieler nach erneutem Sehen?

 

Heute möchte Corly von uns folgendes wissen: Gab es schon mal Schauspieler/innen, die ihr früher mal gesehen habt (oder vor langer/ längere Zeit) und dann neu für euch wieder entdeckt habt (in anderen Serien oder neuen Staffeln und wieso war das so? Gefielen sie euch jetzt besser als vorher oder gleich gut?

Die simple Antwort lautet: Ja – und mir fallen auch sofort ein paar Beispiele ein. – Ladys first – gefolgt von den Gentlemen… und ich finde die Charakterwechsel einfach klasse. Ausnahmslos alle. Denn immer nur auf denselben Typ festgelegt zu werden, stelle ich mir unfassbar eintönig vor.

 

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Kate Mulgrew: Schon eine ganze Weile pausiert die Serie „Star Trek Voyager“bei mir. Seit 2016, um genau zu sein – Kate Mulgrew als Captain Janeway, die mit ihrer Besatzung der Voyager aus einem weit entfernten Quadranten nach Hause zurückkehren will und die Hoffnung nicht aufgibt, obwohl die Zeichen alles andere als günstig sind… So, und nun stellt euch diese ehrenwerte Person als russische Insassin im berüchtigten Frauengefängnis von Litchfield vor – in der Serie „Orange is the new black“. Krasser kann ich mir ein Umfeld nicht vorstellen.

 

 

 

Brenda Blethyn: In dem Film „Grasgeflüster“ schlägt sie eine steile Karriere von der grundehrlichen und hochverschuldeten Witwe zur Cannabisproduzentin und -dealerin ein. In der Krimiserie „Vera – ein ganz spezieller Fall“ spielt sie eine Kommissarin mit Alkoholproblemen. (Quellen – https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/I/71Gkfsjy-WL._SY606_.jpg   & https://images.immediate.co.uk/production/volatile/sites/3/2019/01/Brenda-Blethyn-plays-DCI-Vera-Stanhope-in-Vera-d259bab.jpg)

 

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Hugh Grant: Er wurde vor allem durch romantische Liebeskomödien bekannt, wie z.B. „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“, „Mitten ins Herz – ein Song für Dich“ oder „Notting Hill“. Umso überraschter war ich, als er in der auf einem wahren Fall beruhenden BBC-Miniserie „A very English scandal“ den Politiker Jeremy Thorpe spielte, der den Plan schmiedet, seinen ihm lästig gewordenen Liebhaber ins Jenseits zu befördern (Quellen: http://de.web.img3.acsta.net/r_1280_720/medias/nmedia/18/64/69/64/18828222.jpg     https://images.immediate.co.uk/production/volatile/sites/3/2018/05/14358849-high_res-a-very-english-scandal-4fae116.jpg):

 

 

John Nettles: Als Inspektor Barnaby habe ich ihn für seinen trockenen Humor geliebt. In der „Poldark“ hatte er dagegen nur eine sehr kleine Nebenrolle (Quellen: https://i2-prod.mirror.co.uk/incoming/article105250.ece/ALTERNATES/s615b/4F9EA2B1-00B7-AE21-77685BC42A9020E4.jpg   &   https://nypdecider.files.wordpress.com/2016/09/poldark-pug.gif):

 

 

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Weitere Beispiele für gegensätzliche Rollen – ohne Fotos:

Natalie Dormer als liebreizende Margaery Tyrell in „Game of Thrones“ mit ihrem Auftritt als knallharte Soldatin des 13. Distrikts in „Tribute von Panem – Mockingjay“,

Maisie Williams als Arya Stark in „Game of Thrones“, als mit dem ewigen Leben gestrafte Wikingerin namens Ashildr in mehreren Folgen der Serie „Doctor Who“,

Hugh Bonneville als würdevoller Lord in „Downton Abbey“, der in einer Doctor-Who-Folge einen Piratenkapitän spielt – und zuletzt noch

Torchwood“-Mastermind John Barrowman als Terrorist in „Desperate Housewives“

 

 

 

 

 

Media Monday # 417: Die Ausgabe zum Sommeranfang

 

Pünktlich mit dem Media Monday und seinen sieben Lückentexten rollt die große Hitzewelle an. Daher widme ich diese Ausgabe der Suche nach den besten Methoden zur Abkühlung. Das Ausfüllen in fetter,  gletscherblauer Schrift funktioniert nur bedingt. Sich nassregnen lassen ebenfalls – ich sehe schon, da ist noch viel Forschung von meiner Seite notwendig.

Media Monday # 417

1. Zu einem vorgegebenen Thema einen adäquaten Text zu verfassen,, kann zu einer schwierigen Aufgabe werden, wie ich jetzt gerade beim „Writing Friday“ von elizzy erfahren durfte.

2. Ich glaube ja nicht, dass das, was auch dieses Jahr wieder zum Sommerhit erklärt wird, dem Hype gerecht werden wird, denn ich habe meine persönlichen Sommerhits bereits gefunden – Kostproben gibt es hier (Quellen stehen ganz am Schluss):

was erfrischendes

was leichtes, fluffiges

was mit Bedeutung

3. Andererseits kann ich die ganzen Schmährufe zu den Looks oder der Partnerwahl mancher Künstler (auch wenn sie mir nicht zusagen und ich ältere Fotos bevorzuge) überhaupt nicht verstehen, denn schließlich ist es ihr Bier, wie sie herumlaufen und wen sie lieben, so lange sie glücklich damit sind. Und wenn sie privat glücklich sind, wirkt sich das auch auf ihre Arbeit aus.

4. Wenn ich nur mal einen Tag ganz für mich und meine Interessen hätte müsste ich mir sorgfältig überlegen, was genau ich mit der freien Zeit anstellen würde.

5. Die Idee, die fünfte Staffel des Period Dramas „Poldark“ zur letzten zu erklären, erscheint mir als Idee ja ziemlich großartig, jedoch fürchte ich, dass viele Fans kein Verständnis dafür haben werden, dass das Drehbuch einen eigenen Handlungsstrang kreiert hat, der so in der Buchvorlage nicht vorkommt. Ich für meinen Teil bin gespannt, ob die Handlung meinen Geschmack trifft.

6. Ein Buch, das ich nur allen wärmstens ans Herz legen kann, fällt mir leider nicht ein. Ich würde es auch gar nicht erst versuchen, weil jeder einen anderen Geschmack hat.

7. Zuletzt habe ich mich von einem ordentlichen Wolkenbruch duschen lassen, und das war gar nicht so schlimm wie befürchtet, weil ich mich dadurch ein wenig abkühlen konnte.


Quellen der Videos: 1) Kosheen – All in my head – https://youtu.be/Nvz-fA_mp0Y ~~~ 2) Rita Ora – Anywhere – https://youtu.be/ksdAs4LBRq8?list=RDksdAs4LBRq8 ~~~ 3) U2 – Ordinary Love – https://www.youtube.com/watch?v=VuPeAJyWB9E

ABC Photography : Y wie Ysenburg

 

Bei diesem Fotoprojekt von wortman wird Woche für Woche seit dem 6. Januar 2019 das Alphabet fotografisch dargestellt. Diese Woche ist das Y dran. Da ich aber keine Schleichwerbung für Yogurette oder Yardley-Seife betreiben wollte und auch nicht in den Palmengarten nach Frankfurt fahren wollte, um dort Yuccapalmen, Ylang Ylang oder Ysop zu fotografieren, bin ich in unserer Stadt geblieben und habe zu einem Trick gegriffen: der Schreibweise.

Y statt I… Joghurt schreiben ja auch viele als Yoghurt, und Yacht viele als Jacht – deshalb wird in meinem Buchstaben-Yoga aus dem Isenburg’schen Adelsgeschlecht das Adelsgeschlecht von

Ysenburg

Und das ist noch nicht einmal falsch, denn bis 1744 wurde die Grafschaft tatsächlich mit einem Y geschrieben – nachzulesen hier, auf wikipedia. Meine Heimatstadt Offenbach zählte damals neben Birstein, Ronneburg und Büdingen zu den Residenzen von Ober-Isenburg. Unser Schloss wurde im 16. Jahrhundert erbaut, weshalb die Schreibweise mit Y hier passt und die Aufgabe erfüllt ist. Und weil so ein Adelsgeschlecht nicht gut ohne würdige Residenz auskommen kann, hat meine Heimatstadt Offenbach sogar ein Schloss – Ladies & Gentlemen, das ist es – unser Schloss, in dekorativem Rot, mit dem es sich malerisch gegen den blauen Nachmittagshimmel abhebt:

 

 

Nach diesem Rot-Overkill richte ich den Blick auf ein paar Details wie z.B. die Fassade:

 

einen Epitaph für die Familie LaRoche

und ein verschnörkeltes Gitter:

 

Das Werk zum Wort 25/52 : Insel

 

Wir schreiben die 25. Woche des Projekts Das Werk zum Wort“ von Stepnwolfvon insgesamt 52.

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Ein Jahr lang jede Woche ein Wort. Dazu ein passendes Werk. Musikalisch, filmisch, literarisch. Alles geht. Alles darf. Solange sich das Werk dem Wort widmet. Und einige Worte zum Werk entstehen. Mitmachen darf jeder. Eine Woche lang. Bis zum nächsten Wort. Einfach in den Kommentaren euer Werk zum Wort verlinken. Und hier jede Woche das nächste Wort erwarten.“

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Die

Insel

in meinem Beitrag heißt Soldier Island und ist Schauplatz einer Verfilmung des Agatha-Christie-Klassiker „Und dann gab’s keines mehr“, in der Originalversion auch bekannt unter dem Titel „And then there were none“. In den Hauptollen glänzen u.a. Miranda Richardson, Sam Neill, Charles Dance (Game of Thrones), Burn Gorman (Torchwood) und Aidan Turner (Poldark) – fünf von acht Gästen, die einander nicht kennen und die von einem unbekannten Gastgeber namens Owen auf jene abgelegene Insel vor der Küste Devons eingeladen werden. Was sie nicht wissen: Einer nach dem anderen wird sein Leben verlieren – nach der Vorlage eines Kinderreims namens „Ten little soldiers“, von dem in jedem Zimmer ein gerahmter Abdruck aushängt:

 

Ten little soldier boys went out to dine

one choked his little self and then there were nine

Nine little soldier boys …“

 

und so weiter und so fort, bis keiner von ihnen mehr übrig ist: and then there were none. Mit diesem Dreiteiler über eine Straf- und Racheaktion an Menschen, die allesamt gewaltigen Dreck am Stecken haben, ist der Stoff insgesamt zum achten Mal verfilmt worden: Einer der Gäste hat den Tod eines ostafrikanischen Stamms auf dem Gewissen, eine andere hat als Kindermädchen ihren Schützling nicht vor dem Ertrinken retten können, und ein dritter ist dafür verantwortlich, dass ein Unschuldiger gehängt wurde.

Der auf youtube veröffentlichte Trailer der 1939 angesidelten Handlung lässt in Ansätzen erahnen, dass diese Version ziemlich düster geraten ist (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=hK1xUMZ0c7Y):

 

 

Leider kann ich keine der früheren Versionen zum Vergleich heranziehen, weil ich sie nicht gesehen habe. Als es aber vor ein paar Jahren diese von der BBC an Weihnachten ausgestrahlte Miniserie als DVD zu kaufen gab, habe ich sofort zugegriffen. Inzwischen kann man sich die komplette Serie auch auf youtube anschauen.

Beim Sichten des Materials ist mir dann prompt auch eine andere Insel aufgefallen, die man in diesem Trailer bei 1:38 sehen kann – diesen der Küste vorgelagerten Felsen und den im Bild zu sehenden Strand darf ich zur Zeit in einer ganz anderen Serie bewundern, die ich mir letztes Jahr ebenfalls als DVD gekauft habe: „Poldark“, mit Aidan Turner in der Hauptrolle. Ein Zufallstreffer im Doppelpack. Zum Beweis gibt es hier noch einige von Fernsehgerät und Laptop abgelichtete Screenshots.

 

 

Das ganze gruselige Gedicht habe ich mir für den Schluss meines Beitrags aufgespart – zu dem Film selbst gibt es in den Extras auf der DVD auch einen Beitrag von dem Enkel Agatha Christies, der sich beeindruckt von diesem Werk gezeigt und ihm posthum seinen Segen erteilt hat. Wo sich diese Insel befindet, habe ich inzwischen auch herausgefunden: Auf visitcornwall.com kann man Aufnahmen von ihr und dem Holywell Bay Beach in der Nähe von Newquay genießen. Und vielleicht fahre ich sogar selbst dort hin; bereits 2000 habe ich Drehorte der 70er-Jahre-Fernsehserie „Poldark“ als Teil einer ganzen Gruppe besichtigt. Zeit, dass ich das 20 Jahre später mit den Drehorten der Verfilmung von 2015 wiederhole…

 

Das nächste Wort: ~ Speerspitze ~

 


Und nun zum Schluss das komplette Gedicht von den 10 little soldier boys, die ursprünglich mal 10 little indians waren.

Ten little soldier boys went out to dine – one choked his little self and then there were nine

Nine little soldier boys sat up very late – One overslept himself and then there were eight

Eight little soldier boys travelling in Devon – One said he’d stay there and then there were seven

Seven little soldier boys chopping up sticks – One chopped himself in halves and then there were six

Six little soldier boys playing with a hive – A bumblebee stung one and then there were five

Five little soldier boys going in for law – One got in Chancery and then there were four

Four little soldier boys going out to sea – A red herring swallowed one and then there were three

Three little soldier boys walking in the Zoo – A big bear hugged one and then there were two

Two little soldier boys sitting in the sun – One got frizzled up and then there was one

One little soldier boy left all alone – He went and hanged himself

and then there were none

 

 

#Writing Friday – week 25.2

 

Heute ist bei mir der Startschuss für ein neues Projekt gefallen, das ich bei elizzy entdeckt habe – den Writing Friday. Das ist nun mein nächster Beitrag, denn der Juni hat ein paar interessante Themen zu bieten. Mein Erstlingswerk drehte sich um die spannende Frage, ob ich jemandem davon erzählen würde, wenn ich plötzlich fliegen könnte und was ich damit anfänge. Für mich war das eine interessante Erfahrung. Aber was kommt jetzt? Ganz einfach: ♦♦♦ Heute schreibe ich einen Brief an mein 80jähriges Ich. ♦♦♦

 

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Allein zu Haus, den 21.6.2019

Liebes Ich (oder Du?),

liebe U,

fast 30 Jahre sind nun vergangen, und vermutlich sind Deine Augen schon so schwach, dass Du Diese Zeilen ohne eine gute Lesebrille nicht entziffern kannst, deshalb habe ich für Dich extra etwas größer als sonst geschrieben (wenn Du verstehst, was ich meine). Kleiner Insiderjoke, Du kennst ja Deine Dioptrien, die Du 2019 hattest. Aber genug der Gesundheitsthemen. Das soll ja ein Gruß an Dich in der Zukunft und nicht die Jubiläumsausgabe der Apotheken-Umschau werden. Anstatt über Wehwechen zu jammern, hast Du es hoffentlich in der Zwischenzeit ordentlich krachen lassen und Deine komische „Bucket-List“ nochmal gründlich überarbeitet. Das wievielte Mal auch immer – schließlich hast Du Dich schon mit 50 über das, was Du mit 20 wolltest, köstlich amüsiert.

Tja, die Zeit ist nun mal endlich, dazu musst Du Dir nicht wieder und wieder dieses eine Lied anhören, das Du auf Deinem Handy abgespeichert hattest: „not enough time for all that I want for you, not enough time for every kiss, and every touch, and all the nights…“. Aber lassen wir das! Bevor der Kitschalarm ausbricht. Und wer weiß, vielleicht liest Dir ja auch jemand diesen Brief vor – der bekäme dann vor lauter Verlegenheit und Fremdschämen tomatenrote Ohren. Hach ja, Du weißt doch: Ich liebe es, Leute aus der Fassung zu bringen. Du auch noch? Von diesem Teufelchen hast Du Dich vermutlich auch im Alter noch nicht getrennt. Aber gut, jetzt wird’s aber wirklich albern. Gehen wir lieber zurück zu Deiner Liste all der Dinge, die Du noch erledigen wolltest.

Wie war das nochmal mit dem Plan, den Eiffelturm zu Fuß zu erklimmen? Dieses Jahr haben sie dort eine Seilrutsche montiert, mit der man von der zweiten Etage aus in einem Affenzahn über hundert Meter in die Tiefe sausen kann. Das wäre doch die Gelegenheit gewesen, Dich Deiner Höhenangst zu stellen. Aber ich wette, dazu hat Dir der Mut gefehlt. Alternativ wäre da noch der CN-Tower in Toronto gewesen, an dem man angeseilt in mehr als 300 Metern Höhe an dessen Fassade entlang spazieren kann, ganz ohne Geländer. Na, Dir ist doch nicht etwa schon beim Lesen schwindelig geworden?

Ach, bevor ich’s vergesse: Wolltest Du nicht „irgendwann“ ein Buch schreiben? Ich bin neugierig, ob dieser Plan Gestalt angenommen hat… und wenn’s nur ein Sammelband mit Kurzgeschichten und Gedichten geworden ist. Ich hoffe, Du bist nicht wieder in das alte Muster von wegen „ja, später mal“ und „irgendwann“zurückgefallen; das mit der Skandinavienreise, die Du mit Deinem Andy machen wolltest, ist ja auch nichts geworden, als er noch lebte. Aber muss immer erst etwas so Heftiges und Unumkehrbares passieren, damit man aufwacht? Auch wenn’s teilweise ein holpriger Weg gewesen sein wird, so möchte ich Dir an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich dazu gratulieren, dass Du dem Leben schließlich nach und nach immer mehr positives abgewinnen konntest und hoffe, dass das kein Strohfeuer war und Du dafür sorgen konntest, dass sich Deine Wünsche erfüllen konnten. Egal, auf welchem Gebiet.

Da ich mir vorstellen kann, dass Dich ein noch längerer Brief ermüdet, beende ich diesen ins Gewissen redenden Gruß und grüße Dich aus der Vergangenheit,

Herzlichst, Dein Ich aus dem Jahr 2019.

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Und das hier sind/waren die übrigen Schreibthemen für den Juni (die Unterstrichenen habe ich mir ausgesucht):

  • Julia wollte das alles nicht, doch nun steckte sie zu tief mit drin.” Wie geht die Geschichte weiter?
  • Schreibe einen Brief an dein 80-jähriges Ich.
  • Du kannst plötzlich fliegen. Würdest du jemandem davon erzählen? Was tust du mit dieser neuen Fähigkeit?
  • Deine Vorratsdosen starten einen Aufstand, berichte davon.
  • Was bedeutet Freundschaft für dich?

 

Die Regeln im Überblick:

  • Jeden Freitag wird veröffentlicht
  • Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
  • Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
  • Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
  • Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
  • Habt Spass und versucht voneinander zu lernen

 

 

#Writing Friday – week 25.1

Wie am 15. Juni angekündigt, fällt bei mir heute der Startschuss für ein neues Projekt, das ich bei elizzy entdeckt habe – den Writing Friday. Hier sind wir heute in der 25. Woche, und aus den vorgegebenen Themen habe ich mich für dieses entschieden: „Du kannst plötzlich fliegen. Würdest du jemandem davon erzählen? Was tust du mit dieser neuen Fähigkeit?“ – Die übrigen Aufgaben und worum es bei dieser Aktion geht, habe ich am Schluss meines Beitrages aufgeführt.

 

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Learning to fly – ein Leitfaden in acht Schritten

Stunde Null

Dass ein Orkan namens Kyrill nicht nur in meiner Umgebung einiges umpusten, sondern auch mein Leben durcheinanderwirbeln würde, konnte ich nicht ahnen, als ich am Morgen danach auf unser Dach kletterte, um eventuelle Schäden zu begutachten. Ja, natürlich: Bei Rita nebenan war sogar die Bierflasche, die jemand nach der letzten Party unter der Gartenbank vergessen hatte, stehengeblieben, während meine Satellitenschüssel in einem unmöglichen Winkel am Schornstein hing.

Shit happens. So faszinierend ich den Blick aus unserer Dachluke auch fand, mir graute schon davor, nur von einem Klettergeschirr gehalten, über die Schräge zu balancieren. Aber außer mir würde kein anderer diese Arbeit tun. Da musste ich nun durch. Nur noch drei Meter trennten mich von der blöden Schüssel. Jetzt nur noch schnell den zum perfekten Empfang meiner heißgeliebten BBC idealen Winkel ermitteln, dann würde dem Genuss von „Pride & Prejudice“ heute abend nichts mehr im Wege stehen. Freudig rieb ich mir im Geist bereits die Hände und sah mich schon am Ziel meiner Wünsche. Nur noch ein Schritt – dann…

und noch mehr Shit happens. Oder happened. Mit einem häßlichen Geräusch riss das Tau, an dem ich hing, und ich verlor das Gleichgewicht. Aaaaaaaaaaaaaaaaaargh. Nur wenige Sekunden, dann sind die zwanzig Meter abwärts Geschichte, denn dann kommt der Aufschlag oder Einschlag, und Du bist nicht nur platt wie eine Flunder, sondern zermatscht wie die Blutorangen, die bei der Basler Fasnacht von den Wagen in die Menge geschleudert werden und inmitten bunten Konfettis zerspringen und dem ohnehin schon bunt übersäten Boden mit ihrem Saft eine ganz neue Note verleihen. Was für Vergleiche einem in dieser kurzen Zeit in den Sinn kommen, während man instinktiv die Arme ausbreitet.

Lektion Eins: Breiten Sie die Arme aus und genießen Sie den freien Fall.

Innerhalb von Sekunden hatte ich bereits mit meinem Leben abgeschlossen, das nicht wie im Roman als Film im Zeitraffer vorbei zog. Da zog gar nichts vorbei. Nicht einmal mehr der heftige Luftzug, den ich eben noch auf meinem Gesicht und meinen Armen gespürt hatte. Jetzt war Stillstand, die Zeit wie eingefroren, unter mir nichts. Das ganze konnte nur ein böser Traum sein, oder ein guter – je nach Perspektive. Natürlich war unter mir nicht nichts. Verdutzt öffnete ich die Augen und schielte nach unten. Und erschrak. Ja, war ich denn bekloppt? Mein Sturz war wie durch ein Wunder zu einem jähren Halt gebracht worden, und nun schwebte ich knapp einen Meter über dem Boden. Das gab es doch nicht. Kein Mensch kann die Schwerkraft aushebeln und einfach so mit ausgebreiteten Armen in Rückenlage à la toter Mann liegenbleiben, nur eben nicht auf dem Wasser, sondern in der Luft.

Lektion zwei: Minimale Verschiebungen der Luftmassen haben gravierende Folgen.

Ewig konnte ich in dieser Stellung nicht verharren. Ganz gleich, ob ich mir das soeben Geschehene nur eingebildet hatte: Zeugen waren das letzte, was ich gebrauchen konnte. Vögel schlagen mit den Flügeln. Die ich nicht hatte. Vielleicht half es, wenn ich meine Hände als Höhenruder einsetzte und die Luft mit ihnen nach unten wegdrückte. Es zu versuchen, konnte gewiss nicht schaden. Und wenn ich schon einmal dabei war, konnte ich mich auch auch gleich in eine vertikale Position bringen und wie Mary Poppins auf den Füßen landen. Nur ohne Schirm. Dann stand ich und ließ mich zu Boden sinken, denn mich durchfuhr die bahnbrechende Erkenntnis: Es funktionierte. Ich konnte fliegen. Oder doch nicht?

Lektion drei: Sichern Sie sich ab und wiederholen Sie das Gelernte.

Darauf erst mal einen Single Malt. Heureka. Doch dazu hätte ich ins Haus gemusst. Blöd nur, dass die Tür verschlossen war und die Schlüssel drinnen am Haken hingen. Mein erster Gedanke: Ruf einen Schlüsseldienst – mein zweiter: Ja, und womit? Handy hast Du nicht bei Dir – mein dritter: Stell ’ne Leiter an und kletter durchs offene Fenster im ersten Stock rein… Orbit an Erde – Hey, Du kannst fliegen. Ja, so wie ein Mauersegler, von einem erhöhten Punkt aus. Vom Boden abzuheben, funktioniert jedoch nicht. Da hatte ich ja wirklich eine tolle Fähigkeit, von deren Existenz ich bisher keine Ahnung gehabt hatte. Vor allem war jetzt die Zeit, da Hinz und Kunz von der Arbeit nach Hause kamen, und denen wollte ich keine Zirkusvorstellung bieten. Jetzt noch einmal einen Flugversuch zu starten, würde unangenehme Fragen aufwerfen. Vertagen wir es also auf später, nämlich dann, wenn alles schlief. Und ich wusste auch schon, wo.

Der Grüne See war eine Kiesgrube vor den Toren der Nachbarstadt, mitten im Grünen. Nach dem Orkan und den damit einhergangenen Wolkenbrüchen hatte sich darin viel Wasser angesammelt, das nicht ablaufen konnte. Die Gefahr, dass sich heute Nacht jemand dort hin verirren würde, hielt ich für gering, da die zurückgegangenen Temperaturen und das feuchte Nieselwetter nur ganz Hartgesottene zu einem nächtlichen Badeausflug verlocken würden. Ich hatte gute Chancen, den See und einen ganz bestimmten Felsen für mich alleine zu haben. Ein bewölkter Himmel und eine schmale Mondsichel, kurz nach der Neumondphase würden für minimale Lichtverhältnisse sorgen, und ganz in Schwarz gekleidet, war ich bestens getarnt, sollten sich wider Erwarten doch Leute dort herumtreiben. Aber ich hatte Glück – niemand außer mir war hier. Das Päckchen mit trockenen Klamotten, das ich unten am Ufer deponierte, konnte also liegenbleiben, ohne Gefahr zu laufen, dass es jemand mitnahm. Wenige Minuten später hatte ich den Felsen erklommen und stand nun in gut zwanzig Metern Höhe an seinem Rand und spähte nach unten. Außer Schwärze und undeutlichen Schemen gab es nicht viel zu sehen, und das war auch gut so; denn wäre der Mond bereits aufgegangen und die Landschaft unter mir erhellt, egal wie schwach, hätte mich der Mut verlassen: Der Mut, mich mit ausgebreiteten Armen in die Tiefe zu stürzen. Diesmal aber vorwärts. Das Wasser war an dieser Stelle tief genug zum Eintauchen, falls ich die Wasseroberfläche durchbrechen sollte, weil mein Jungfernflug doch nur ein einmaliges, nicht wiederholbares Erlebnis gewesen war.

Lektion vier: Bewahren Sie einen kühlen Kopf.

Drei. Zwei. Eins. Meins: Auf den Absprung folgte der freie Fall und das Déjà-vu in Form von Toter Mann einen Meter überm Wasserspiegel. Okay, ich trotzte auch beim zweiten Mal der Schwerkraft. Aber das sollte doch nicht wirklich schon alles gewesen sein? Einen Meter über dem Boden in der Luft zu schweben, war dermaßen lächerlich – das konnte ich doch bestimmt besser. Und wenn ich schon mal hier war, konnte ich die Zeit zum Üben nutzen. Dreizehn Sprünge später hatte ich die Gewissheit: Meine entdeckte Fähigkeit war immer noch ausbaufähig, auch wenn ich meine „Flughöhe“ von einem auf sechzehn Meter verbessert hatte. Als Anfängerin konnte ich mich nun wirklich nicht beschweren. Meine Leistung fand ich beachtlich, auch wenn ich keinem davon erzählen konnte. Dieses Geheimnis musste ich unbedingt wahren, aber am meisten beschäftigte mich die Frage, wie ich meine ans Licht gekommene Fähigkeit nutzen konnte.

Lektion fünf: Wenden sie Ihre Fähigkeit vorsichtig und überlegt an.

Große Höhen haben mich schon immer fasziniert, und jetzt musste ich nicht mehr bis zum Tag des Hochhauses warten, dass ich mir die Welt von oben anschauen konnte. Endlich entfiel mühseliges Treppensteigen, denn inzwischen hatte ich dank unzähliger nächtlicher Übungsstunden an abgelegenen Orten den Bogen raus, wie ich an Höhe und vor allem an Ausdauer gewann. Fünf-Minuten-Flüge gehörten der Vergangenheit an – inzwischen hatte ich meine Ausflüge auf ein bis zwei Stunden ausgedehnt. Zeit, die mir ganz allein gehörte. Zeit, in der ich die ländliche Umgebung unseres Kreises neu entdeckte. Von der Großstadt mit ihrer Lichterflut hielt ich mich wohlweislich fern; die Felder und Wälder der Umgebung zu erkunden, war so viel interessanter. Doch auch der interessanteste und spannendste Zeitvertreib wird irgendwann alltäglich.

Lektion sechs: Stellen Sie Ihr Licht unter den Scheffel.

Inzwischen machten sich erste Ermüdungserscheinungen bemerkbar, was nicht nur daran lag, dass ich dank meiner nächtlichen Flugstunden im Vergleich zu früher deutlich weniger Schlaf bekam. Als jemand, der sich eher als einsamer Wolf denn als Herdentier sah, hatte ich es zunächst großartig gefunden, so frei und ungebunden die Lüfte zu durchstreifen – aber irgendwann musste ich mir eingestehen, dass ich mich damit auch ganz schön einsam fühlte. Wie sollte es auch anders sein, wenn man sich geschworen hatte, dass niemand jemals davon erfahren durfte, andernfalls hätte ich nicht nur einen Haufen Paparazzi, sondern auch die ganze Welt an den Hacken, und das wollte ich auf keinen Fall. Aber einfach so ohne Ziel die Nacht zum Tag zu machen, konnte doch auch nicht alles gewesen sein. Dass die Lösung so nahe lag, fühlte ich, aber noch war die Zeit nicht reif.

Es war ein Samstag und ich auf dem Heimweg von meiner Shoppingrunde. Die Füße taten mir weh, und ich beschloss, eine Espressopause im Straßencafé zu meiner Linken einzulegen. Kaum hatte der Kellner meine Bestellung aufgenommen und ich mich in das Lesen der WhatsApp meiner besten Freundin vertieft, da nahm ich ein herzzerreißendes Weinen wahr. Moment mal, den Knirps kannte ich doch. Na klar, es war der Kleine zwei Häuser weiter, und er weinte sich die Augen aus dem Kopf, während sein Papa ratlos danebenstand. „Mein Teddy, mein Teddy…“ Doch niemand konnte ihm helfen. Dem armen Teddy ging es bestimmt genauso wie seinem kleinen Besitzer, denn er hing unerreichbar, im unteren Geäst eines hohen Baumes. Wie der Bär dort hin gekommen war, konnte keiner sagen. Fest stand nur, dass der Kleine untröstlich war und für ihn gerade die Welt unterging. Es gab nichts, womit sein Papa ihn aufheitern konnte – außer, er schwang sich selbst auf den Baum und rettete das Stofftier für sein Söhnchen. Ohne Leiter gab das die Glätte des Baumstammes aber leider nicht her, und selbst der Cafébesitzer musste sich geschlagen geben. Ausgerechnet heute war nirgendwo eine Leiter aufzutreiben. Nachdenklich blickte ich den beiden nach, als sie sich langsam entfernten. In mir erwachte ein Gedanke…

Lektion sieben: Auch Bruce Wayne hat als Batman mal klein angefangen.

War ich nicht soeben noch unzufrieden über die mangelnden Einsatzmöglichkeiten meiner Flugkünste gewesen? Hier lag sie vor mir, meine Mission. „Rette den Bären“ – manchmal konnte das Leben so einfach sein. Ich wartete, bis es dunkel war, dann schlich ich schwarzgekleidet aus dem Haus. Mit einem Batmankostüm konnte ich nicht aufwarten, eine Sturmhaube und schwarze Handschuhe mussten es statt dessen tun. Bei dem, was ich vorhatte, durfte ich nicht riskieren, gesehen zu werden; gar nicht so einfach, wenn der Einsatzort mitten in der Stadt liegt, wo auch abends noch Menschen unterwegs sind. Meinen Startpunkt hatte ich schnell ermittelt: Es gab am Fluss ganz im Norden einen Turm aus Stein, der zwar theoretisch als Aussichtsturm genutzt werden konnte, aber praktisch selten besucht wurde, weil die Aussicht auf ein Chemiewerk auf der gegenüberliegenden Flußseite nicht gerade berauschend war. Das war die Gelegenheit, auf die ich gewartet hatte. Meine Flughöhe hatte ich mit Bedacht so ausgewählt, dass ich nicht nur von niemandem gesehen werden konnte, sondern selbst möglichst viel von der Stadt unter mir im Sichtfeld hatte. Das Eiscafé mit dem charakteristischen Baum daneben hatte ich schnell gefunden. Nun nur noch in der Krone landen und von oben hinunterklettern, dann hielt ich den Teddy sicher in meinen Armen und verstaute ihn ihn meinem Rucksack. Den Rückweg legte ich lieber zu Fuß zurück. Weit zu laufen hatte ich ja nicht. Im Schutze der Dunkelheit schlich ich mich auf das Grundstück meines Nachbarn, platzierte den Bären auf der Türschwelle und verließ seinen Hof genauso leise, wie ich gekommen war. Nachdem ich mich über das Hoftor geschwungen hatte, drückte ich kraftvoll auf die Klingel und entfernte mich eilig.

Lektion acht: Schweigen ist Gold – die Investition der Zukunft.

Den Jubelschrei des Kleinen konnte ich von meinem Zimmer aus hören. Zufriedenheit durchströmte mich wie ein warmer Sommerregen. Als Aushilfsbatman bzw. -woman war ich doch gar nicht so schlecht gewesen, und ich wusste, dass ich meine Bestimmung gefunden hatte: Tue Gutes und schweige darüber – das gute Gefühl ist Belohnung genug und mehr wert als alles Geld der Welt. Das Jagen von Verbrechern würde ich aber doch lieber Comic-Helden überlassen; das wahre Glück würde für mich in den kleinen Freuden liegen. Und dank Kyrill gab es außer verlorengegangenen Teddys bestimmt noch mehr in Bäume oder an andere unerreichbare Orte gewehte Dinge, die darauf warteten, dass ich sie wiederbeschaffte und ihre Besitzer zu den glücklichsten Menschen der Welt machte. Wie viele das sein würden, stand in den Sternen, aber ich war sicher, dass der Wind, der die Antwort kannte, sie mir mit der Zeit liefern würde.

Ende

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So, und das sind nun die Schreibthemen für den Juni

  • Julia wollte das alles nicht, doch nun steckte sie zu tief mit drin.” Wie geht die Geschichte weiter?
  • Schreibe einen Brief an dein 80-jähriges Ich.
  • Du kannst plötzlich fliegen. Würdest du jemandem davon erzählen? Was tust du mit dieser neuen Fähigkeit?
  • Deine Vorratsdosen starten einen Aufstand, berichte davon.
  • Was bedeutet Freundschaft für dich?

 

Natürlich gibt es auh Regeln – hier ist der Überblick über sie:

  • Jeden Freitag wird veröffentlicht
  • Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
  • Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
  • Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
  • Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
  • Habt Spass und versucht voneinander zu lernen. 

 

In diesem Sinne dann…