Oops I did it again: Ich war shoppen, denn zu Hause lagen noch zwei Gutscheine für das gleiche Kaufhaus, die ich zum Geburtstag und zum Jubiläum geschenkt bekommen hatte. Und die wollte ich nun einlösen, bevor sie iverfallen. Den Gutschein, den mein Mann und ich von den Kollegen 2001 zu unserer Hochzeit geschenkt bekommen hatten, habe ich letztes Jahr eingelöst. Und diesmal wollte ich nicht wieder 12 Jahre damit warten. Also einfach losgehen und mal schauen, was sich ergibt?
Och nö – ein paar Tage, bevor es losgehen sollte, war ich schon mal vorab schauen, was denn so alles angeboten wird, und wurde sogar fündig. Eine dunkle Hose als Ersatz für eine Hose, die mir nicht mehr paßt – damit der dazu passende Blazer nicht mehr so einsam ist. Allerdings war da auch noch eine Jacke, die mir gut gefiel, und kaum hatte ich die passenden Stücke ergattert, erspähte ich auch noch eine Armbanduhr. Nicht, daß ich eine gebraucht hätte… Na gut, hier zeigt sich mal wieder, daß Gutscheine eine fatale Sogwirkung entfalten, wenn man sich nicht strikt an eine vorgegebene Einkaufsliste hält. Viele Menschen handeln so – ich gehöre leider nicht dazu.
Ach ja, und weil aller guten Dinge drei sind, habe ich dann zwei Tage später nochmal zugeschlagen und mir ein neues Shirt geleistet, das dank eines Gutscheins in unserem Briefkasten ein paar Euro günstiger zu haben war. Oops, I did it again – ich bekenne mich mehrerer Gedankenlosigkeiten schuldig:
a) eine dreistellige Summe auf den Kopf gehauen zu haben
b) mir nicht ausreichend Gedanken über die Herkunft der Sachen gemacht zu haben
c) nicht daran gedacht zu haben, daß eigentlich in meinem Schrank kaum noch Platz vorhanden ist
d) mir nicht überlegt zu haben, dass ich mehr Kleidung selber nähen wollte und Shirts eigentlich dazu gehören.
Wann habe ich eigentlich das letzte Mal auf einmal so viel Geld ausgegeben? Das ist bestimmt schon zwei Jahre her, da wurde ich bei einem Etuikleid mit passendem Jackett schwach – die Kombination hatte ich seitdem fast ständig an, nur leider passen mir beide Teile nicht mehr optimal, weil ich inzwischen doch ein paar Kilo zugelegt habe.
Zu- oder abzunehmen ist das gängigste Argument, wenn es darum geht, die Garderobe mit neuen Stücken aufzustocken. Da ich aber weder Hosen noch Blazer sonderlich gut nähen kann (bisherige Versuche gingen wortwörtlich „in die Hose“), bin ich auf Kaufen angewiesen. Aber das ist etwas, das ich gerne ändern würde. Mit einer Kostümjacke habe ich ja schon angefangen – die Hose steht für den Beginn des nächsten Jahres auf dem Plan. Doch das ist eine andere Geschichte, auf die ich ein andermal zurückkommen möchte.
Beim Kauf von Kleidung oder von Stoffen kann ich mir so gut wie nie sicher sein, dass die Bedingungen, unter denen sie hergestellt werden, zu meiner Zufriedenheit ausfallen. Zwar gibt es Läden, in denen ich so gut wie nie mein Geld lasse, doch was ist mit den anderen? Na gut, „made in Vietnam, Cambodia oder Bangladesh“ würde iich lieber gar nicht auf dem Etikett stehen sehen – aber ob „made in Bulgaria/Turkey/Poland/Morocco“ so viel besser ist? Hm, schwierige Sache. Secondhandläden wären auch eine Option, aber manchmal bin ich halt so ein Schussel, der sich lieber von bunten Bildern locken lässt. Next time, I swear, to be more careful.
Von dem Platzproblem ein Lied zu singen, ist auch nicht schwer. Das wird dann eher ein schmerzerfülltes Jaulen, weil all die schönen Sachen da im Kleiderschrank ständig verknittern, wenn sie so dicht an dicht hängen. Aber auch dafür gibt es eine ganz einfache Lösung: Am Montag packe ich die Sommersachen mottensicher auf den Dachboden und räume die Wintersachen in den Schrank, und was nicht mehr paßt, gebe ich bei der diejsjährigen Kleidersammlung unserer Kirchengemeinde ab. Ich glaube, dieser Aktion ist mit Winterbekleidung mehr gedient als mit Sommerbekleidung.
Aber da war doch noch was, von wegen „ich möchte mir meine Garderobe in Zukunft komplett selbst nähen“… Yepp. Projekte gibt es derer einige im stillen Kämmerlein. Bei „Nix für Lemminge – Design it yourself“ stehen, wenn ich mich nicht verrechnet habe, noch zwei Aufgaben aus. Außerdem habe ich im vergangenen Jahr so einige Schnittmuster gesammelt, die ich gerne nachnähen würde. Neben Röcken und Kleidern sind auch eine Jacke, ein Mantel und eine Hose dabei. Und damit ich nicht lange im Keller suchen muss, habe ich damit begonnen, für Garderobe aus geplanten und bereits gekauften Einzelstücken ein „Moodboard“ auf pinterest anzulegen – der Style-o-Mat.
Ein klarer Fall von „Oops, I did it again“ – ein neues pinterest-Board, juchheißa. Und es ist ausbaufähig.