Und weiter geht’s im wöchentlichen Wechsel beim Spring Style Along, diesmal bei Alex, mit dem Resümee bzw. Zwischenstand:
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„Das Nähen geht in die intensive Phase. Ich habe schon zwei Kleider genäht, jetzt kommen noch die Shorts und Oberteile. Ich stehe vor einem technischen Problem und brauche Hilfe!“
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Intensive Phase? Mal überlegen, was ich denn bisher geschafft habe: Wäre ich pingelig, könnte ich jetzt mit vier Tops angeben. Doch zwei davon sind Probeteile, das Top „Fauve“ und das Top „Harley“ – beides aus zwei unterschiedlichen Ausgaben des Magazins „La Maison Victor“; das zweite Top „Harley“ ist tatsächlich das, was ich angestrebt habe, und zwar aus dem Stoff meiner Träume; und heute habe ich noch ein „Harley“ genäht. Es reizte mich einfach, den Schnitt an einem komplett unelastischen Stoff auszuprobieren, und so stückelte ich die Reste, die von meinem Tartanmantel übrig geblieben sind, nach dem Motto „Was nicht passt, wird passend gemacht“ zusammen. Auf pinterest habe ich dieses Bild gefunden, das mich wahrscheinlch dahingehend beeinflußt hat: ein asymmetrisches Tartankorsett.
Sieht cool aus, aber mein Ergebnis ist noch meilenweit entfernt von solcher Schneiderkunst. Und ganz glücklich bin ich damit auch nicht, aber Versuch macht kluch Na ja, ich glaube, der Schnitt ist für einen dehnbaren Stoff besser geeignet. Ändern kann ich immer noch, wenn ich dazu in Stimmung bin. Es wäre auch klüger gewesen, vor dem Zuschneiden darauf zu achten, wie die Karos verlaufen. Was mir bei meinem Mantel gut gelungen ist, ging hier leider daneben, weil mangels Stoffmenge ein Anlegen des Vorder- und Rückenteils im Stoffbruch nicht möglich war. Beim Vorderteil musste ich außerdem noch einen drei Zentimeter breiten Längsstreifen einfügen, aber da stoßen die Karos halbwegs stimmig aufeinander. Beim Rücken habe ich leider entlang der Mittelnaht einen ziemlich großen Versatz. Was soll’s – wenn ich ’nen Blazer oder eine Strickjacke drüber trage, sieht das kein Schwein mehr.
Was war, ist jetzt abgehakt. Nun zu dem, was ich noch vorhabe.
Mit zwei tragbaren Tops allein bin ich meinem Ziel noch nicht wirklich nähergekommen. Ich hätte gerne noch mindestens ein Oberteil und zwei Blusen. Die passenden Modelle schweben mir auch schon vor. Aber wenn ich ehrlich bin, hätte ich gerne noch ein Kleid. Auch dafür habe ich schon vorgewaschenen Stoff und ein Schnittmuster.
Diese Stoffe sind gedacht für zwei Oberteile aus der burda style.
Am Meer – April 2015
African Dream – Mai 2015
Und wenn ich noch Zeit habe (ansonsten später in diesem Jahr) ein Kleid, das ich neulich beim Stöbern in meiner Schnittmustersammlung gefunden habe, und zwar aus der burda style aus dem März 2008. Irgendwo habe ich gelesen, dass das Hochzeitskleid von Wallis Simpson ganz ähnlich ausgesehen haben soll, wenn es auch bodenlang war. Eine Bildersuche auf Google führt leider nur zu sehr kleinen Fotos. Bei Burda sieht das dann so aus – und in der Märzausgabe von 2008 zeigt das Nähjournal das dann aber so an.
Damals habe ich daran beharrlich vorbeigeblättert, weil mir die anderen Modelle in dem Heft, darunter die spacig wirkenden Modelle aus silbernem Glanzstoff, viel spektakulärer vorkamen. Blümchenmuster waren so überhaupt nicht mein Ding. Aber jetzt, sieben Jahre später, finde ich das Kleid richtig schön und kann es mir aus einem anderen Stoff an mir gut vorstellen. Da mir außerdem meine Kombination aus Top „Fauve“ und Mord-auf-dem-Golfplatz-Rock als Cocktail-Dress doch nicht so gut gefällt, bin ich auf die Idee gekommen, dieses von Wallis Simpson inspirierte Kleid zunächst als Probekleid aus im Keller schlummernden einem gestreiften Baumwollstoff zu nähen, danach aus dem Stoff, den ich mir im Januar in Verl gekauft habe (auf dem Foto ist der der oberste auf dem Stoffstapel und wird durch ein Klebeetikett verunziert), und schließlich aus dem grünem Satin, der für mein Cocktailkleid für „Nix für Lemminge“ bestimmt war und nun auch schon seit fast einem halben Jahr auf seine Erweckung wartet.
Bleiben noch technische Fragen offen. Ich glaube, die größten Schwierigkeiten habe ich immer noch mit dem Einnähen eines nahtverdeckten Reißverschlusses, den ich zum Glück bisher noch nicht gebraucht habe – aber man kann nie wissen… Das andere technische Problem, das ich habe, liegt weniger in mir noch fehlenden Nähkünsten, sondern in der praktischen Einfädelhilfe, die mich bei der Vorführung der Maschine beeindruckt hat und die mit ein Grund für den Kauf dieser Maschine. Aber als sie dann vor mir stand, war ich so ratlos wie der Ochs vorm Berg. Auch Videos auf youtube haben mir da nicht weitergeholfen. Na gut, dann fädele ich eben weiter von Hand ein. Das kostet leider Zeit, aber ich will ja noch nähen.
Zum Thema Zeit – hier nochmal in Kürze die restlichen Termine:
17.05. – Marja: Being on the needle II
Ich nähere mich dem Ende des Nähens. Wo brauche ich Hilfe? Wem kann ich helfen? Kurze Rekapitulation: Was habe ich bisher geschafft und was möchte ich noch schaffen?
24.05. – Alex: Being on the needle III
Nur noch die Biesen, ich brauche nur noch die Biesen! Es ist nur ein kleines Detail, aber ich will es perfekt! Nach zwei Röcken und fünf Oberteilen geht mir langsam die Puste aus.
Mit Nähen bin ich durch – nun widme ich mich noch kleineren Projekten.
7.06. – Marja: Finale
Fertig! Yeah! Präsentation und Sektempfang!