Unsortierte Gedanken : „Der Sommer fällt dieses Jahr auf einen Donnerstag“

35 Grad Startbild

 

Ich habe eine Wassermelone gegessen, dennn meiner zweiten Urlaubswoche stiegen plötzlich die Temperaturen in ungeahnte Höhen. Plötzlich musste ich an das Lied „36 Grad“ von Zweiraumwohnung denken. Wir hatten zwar „nur“ 35°C, aber gereicht hat’s mir trotzdem: 35 Grad, und es wird noch heißer… da habe ich mich schon gefragt, wie es die kleinen Vögelchen, die noch von ihren Eltern gefüttert und gehudert werden, unter dem Flachdach unseres Ferienhäuschens ausgehalten haben. Nachdem das Gewitter endlich die erhoffte Abkühlung gebracht hatte, konnte ich mit großer Erleichterung das aufgeregte Piepsen hören, wann immer die Eltern mit Futter im Anflug waren oder den Dreck ihres Nachwuchses vom Nest wegbrachten.

Große Hitze macht mir immer sehr zu schaffen. Mit Grausen erinnere ich mich an den vergangenen Sommer, als es ca. 50 oder 60 Grad Celsius unter unserem Dach waren und die jungen Mauersegler aus der Dachluke, unter der sie aufgezogen wurden, herausfielen und von ihren Eltern nicht mehr versorgt wurden. Einen konnten wir retten, der andere hauchte sein junges Leben an einem Sonntag in der schlimmsten Mittagshitze, in der prallen Sonne aus. Wie schön, dass diesmal unseren Vögelchen ein besseres Schicksal beschert worden ist. Während ich schrieb, flogen die Eltern emsig hin und her mit allerlei Kleininsekten. Zu Beginn ihres Nestbaus hatten sie sich sogar einen All-Inclusive-Platz ausgesucht, da direkt daneben Wespen die ausgesprochen dumme Idee hatten, sich ebenfalls eine Wohnstatt zu errichten, die letztendlich aber von den cleveren Hausrotschwänzen als Futterspeicher betrachtet und fachgerecht zerlegt wurde. Den Spezialisten vom NaBu konnten wir uns also dieses Jahr sparen, da die Vögel diesen Job verrichteten.

Was die übrigen Kleininsekten angeht, hinter denen sind auch die Fledermäuse her, die mir bei meinen abendlichen Spaziergängen vor der Nase herumflatterten. Bei diesen Spaziergängen, die selten vor 22 Uhr begannen, hatte ich so einige Momente, die für immer in meiner Erinnerung verankert bleiben werden: unbezahlbar das Froschkonzert, das genau dann einsetzte, als mich ein Hustenreiz plagte (anscheinend brauchten die Frösche genau das als Startsignal); der tieforange über dem Horizont hängende, gerade aufgegangene Vollmond; die beiden Schleiereulen, die lautlos über meinen Kopf dahinsegelten; der kleine Igel, der flink im Gebüsch verschwand; und nicht zuletzt Myriaden von Glühwürmchen, die sich im Schilf immer höher gen Himmel schrauben und einander umtanzen. Aber zu dieser Glühwürmchenparty musste ich noch nicht einmal weit laufen.

Nein, wenn ich mich auf unsere Hollywoodschaukel setzte, mich nicht bewegte und ganz still war, dann zogen sie dicht an mir vorbei, und es konnte vorkommen, dass sich eines von ihnen sogar auf meiner flachen Hand niederließ. Dies waren die besonderen Momente, die ich hüte wie einen Schatz und für die ich mit niemandem auf dieser Welt tauschen möchte.

Manchmal aber brauche auch ich nicht nur Natur, sondern auch ein wenig Kultur, und so kam es, dass ich mich spontan entschloss, eine Lesung zu besuchen, bei der eine Dame vom Wiesbadener Staatstheater eine verkürzte Fassung der Erzählung „Die Bergwerke zu Falun“ von E.T.A. Hoffmann vortrug. Zunächst war ich ja skeptisch gewesen. Meine Begeisterung für Literatur der Romantik hatte sich nämlich bislang sehr in Grenzen gehalten, und mein Versuch, „Die Elixiere des Teufels“ vom gleichen Schriftsteller zu lesen, scheiterte kläglich, weil ich mit diesem verschachtelt konstruierten Roman herzlich wenig anfangen konnte. Irgendwann legte ich das Buch gelangweilt beiseite und frage mich, woran dieses Fiasko wohl gelegen haben konnte.

Dennoch wollte ich E.T.A. Hoffmann noch eine Chance geben. Ich sollte meine Entscheidung für die einstündige Veranstaltung nicht bereuen, denn die Dame las mit so einer Inbrunst, dass mir die Geschichte von dem plötzlich verwaisten Seemann Elis Fröbom, der sein Glück beim Bergbau in Falun sucht und dort innerlich zerrissen wird zwischen der Liebe zu der Tochter seines Brotherrn und seiner Leidenschaft für das Graben nach Erzen und Gestein in den tiefsten Tiefen, so sehr unter die Haut ging, dass mir die Tränen kamen. So ist das immer, wenn mir etwas zu Herzen geht, und ich dankte am Schluß noch einmal persönlich der Dame vom Wiesbadener Staatstheater für ihre ergreifende Lesung. Anschließend ergriff ich die Gelegenheit, mir das ungekürzte Werk zu kaufen und verstand das Gehörte nun noch besser. Vielleicht sollte ich es noch einmal mit den Elixieren versuchen, denn ich glaube, ich habe eine leise Ahnung, warum mich das Werk damals nicht gefiel.

Heute bin ich mir schon fast sicher, dass ein Grund dafür in der Tatsache zu suchen ist, dass das Buch in Frakturschrift gedruckt war – so seltsam das auch klingen mag. Das gleiche Phänomen ist mir begegnet, als ich eine Sammlung mit Geschichten von Robert Louis Stevenson lesen wollte, die ich für einen Spottpreis bei den Händlern für gebrauchte Bücher während der Frankfurter Buchmesse erworben hatte. Zwar ist der Schrifttyp, in dem das Buch gedruckt worden ist, keine ausgesprochene Frakturschrift, dennoch gibt es hier zwei verschiedene „s“: das „s“, wie wir es von unserer Computertastur kennen – und das „s“, das für ungeübte Augen Ähnlichkeit mit einem kleinen „f“ hat. Das Dumme daran ist nur, dass es bei mir nicht die Augen sind, sondern dass ich beim Lesen eine Stimme höre, die sämtliche Wörter mit diesem geschwungenen „s“ zu lispeln scheint.

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35 Grad S Kurve

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Es ist nicht schön, wenn ich beispielsweise eine Passage lese wie „diese neuen Kleider und Equipagen sind alles Geschenke von dem Teufelchen“ und dabei folgendes höre: „Diefe neuen Kleider und Equipagen find alles Gefchenke von dem Teufelchen“…  sehr verwirrend und sehr, sehr ermüdend. Mal sehen, ob ich diese Geschichten im Winter noch einmal lese – im Moment stehen andere Bücher auf meiner Leseliste, z.B. „die Chroniken von Deverry“ von Katherine Kerr, oder „Schwestern des Mondes“ von Yasmine Galenorn (vorausgesetzt, die letzten Bände ihrer Romanserie erscheinen in absehbarer Zeit).

 

Bei den Chroniken habe ich wenigstens alle 15 Bände – die letzten vier davon in Englisch, weil der Verlag, bei dem die ersten elf in deutscher Übersetzung erschienen waren, diese Sparte nicht mehr auflegte und den elften Band gar nicht erst mehr veröffentlichte, obwohl es bereits ein Buchcover und einen deutschen Titel gab. Für mich kein toller Schachzug, aber so kam ich wenigstens wieder mal an die Gelegenheit, meine Englischkenntnisse aufzupolieren bzw. gar nicht erst einrosten zu lassen, auch wenn Texte über Magie, Elfen und Schwertkämpfe nicht unbedingt den Wortschatz aufweisen, den ich jeden Tag und besonders im Berufsleben brauche. Ich weiß nicht, wie oft ich diese ständig zwischen verschiedenen Jahrhunderten hin und her springende Saga über Charaktere, die in immer neuen Reinkarnationen auftauchen, schon gelesen habe; ich schätze, ich fange gerade zum dritten Mal damit von vorne an.

Dabe fällt mir ein, dass ich gelächelt habe, als im Radio über den Film „Der Wolkenatlas“ verkündet wurde, der Handlung könne man nur sehr schwer folgen, weil sie nicht chronologisch erzählt wird, sondern ständig zwischen den Zeiten wechselt. Ach, da hätte dem Herrn, der dies erzählte, doch am liebsten empfohlen, die Chroniken von Deverry zu lesen. Da gibt es nicht nur unterschiedliche Zeiten, sondern auch Passagen, die auf der Astralebene spielen. Aber wer weiß, wozu es gut war, dass ich diesem Wunsch, einen entsprechenden Wink per Telefon an den Sender abzusetzen, damals nicht nachgekommen bin.

Nun bin ich doch weiter abgeschweift, als ich eigentlich vorhatte, und es ist später geworden, als ich dachte. Mittlerweile sind die Temperaturen auf ein erträgliches Maß abgekühlt, und ich kann mich ans Versäubern und Einsetzen des Godets in meinen Rock für den FUSSA 2016 machen, eine Tätigkeit, zu der ich aus verschiedenen Gründen nicht gekommen bin; aber darauf möchte ich an anderer Stelle eingehen.

„Oops, I did it again“… Wiederholungstäter beim MMM

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Zum heutigen Me Made Mittwoch bin ich mit einem Rock am Start, den ich bereits im Mai gezeigt habe. Leider war mir der Bund damals noch ein gutes Stück zu weit, so dass ich ihn noch einmal auftrennen, abschneiden und die Falten neu arrangieren musste.

 

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Jetzt sitzt er endlich so, wie ich es von Anfang an haben wollte. Und weil ich im Moment nicht die Experimentierfreudigste bin, trage ich ihn mit weißer Bluse, so wie damals.

Nur auf den Blazer und die hohen Hacken verzichte ich heute. Bei dem warmen Wetter fühle ich mich in rehbraunen Ballerinas wohler. Und jetzt bin ich auf die anderen gespannt, die sich hier zum MMM treffen.       

PS: inzwischen habe ich die Anleitung für den Rock wiedergefunden, und zwar auf der online-BRIGITTE , garniert mit diesem Foto

Unsortierte Gedanken : FUSSA 2016 und mehr

 

Zwei Wochen Urlaub sind vergangen, und die Nähmaschine habe ich an exakt einem Tag anwerfen können. An den restlichen Tagen war ich meistens im Freien und habe mit dem Häkeln begonnen. Was ich halt so tue, wenn ich nur begrenzt Strom habe. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich es zwar immer noch kann, aber doch noch etwas unsicher bin und lange, lange brauche. Am meisten zu schaffen aber macht mir das viele Zählen bei komplizierten Mustern, und schon die Häkelschrift für einen Traumfänger in der Juli-Burda hat mir arges Kopfzerbrechen bereitet, so dass ich die als cool empfundene Idee, mir ein Dreieckstuch mit Totenköpfen erst mal ganz, ganz weit nach hinten gelegt habe. Vielleicht im Winter oder wenn mir der Sinn weniger nach Nähen steht.

Bei dem momentan schönen Wetter verspüre ich nämlich wenig Lust, mich drinnen aufzuhalten. Schon geschlossene Fenster sind mir ein Graus. Dabei empfiehlt sich genau das angesichts nachts umherstreifender Tiere oder auf der Straße hupenden Vollh**ks nach einem gewonnenen Match, wobei fauchende Katzen, schnaufende Igel oder müllbeutelzerwühlende Waschbären für mich noch das geringere Übel sind. Was bin ich froh, dass ich mich zeitweilig dahin verziehen konnte, wo ich von der EM nix mitbekomme. Wenn ich an das ganze Pressegedöns und den Hype wochenlang vor dem Beginn der Europameisterschaft denke und beinahe jeden Tag im Radio hören muss, welche „Fans“ diesmal wieder irgendwo randaliert haben, dann vergeht mir komplett die Lust, diese Meisterschaft bis zum Ende zu verfolgen.

Ein Lichtblick war deshalb für mich die Meldung, dass deutsche und nordirische Fans gemeinsam und in schönster Eintracht, ganz und gar friedlich miteinander gefeiert haben… In solchen Momenten frage ich mich, warum das nicht überwiegend so sein kann, und dann beschließe ich, meinem Glauben an die Menschheit doch noch eine weitere Chance zu geben. Den ich übrigens fast verloren hätte, als ich von dem Mord an der britischen Politikerin Jo Cox hörte. Überall nur noch sinnlose Gewalt gegenüber Menschen, die eine andere Meinung haben oder einer anderen Partei, Mannschaft, etc. angehören… Ich. Fasse. Es. Nicht. ………………….. Punkt!

Und mehr sage ich dazu nicht, denn es würde mich viel zu sehr aufregen. Und bevor das passiert, gehe ich doch lieber in Klausur und beschäftige mich mit Dingen, die gänzlich unspektakulär sind, wie z.B. meiner Häkeltunika in drei Farben. Der Rock, an dem ich zuletzt gearbeitet habe, hat mich nämlich ein paar Nerven gekostet. So ein Gefussel! Dabei sollte Gefussel nichts mit FUSSA zu tun haben. Gnarf! Dagegen ist so ein einfaches Muster aus Luftmaschen und einfachen Stäbchen geradezu entspannend, auch wenn jede Reihe in einer anderen Farbe gehäkelt wird, doch da die Reihenfolge immer die gleiche ist, komme ich schon recht flott vorwärts. Mittlerweile bin ich sogar schon soweit, einige in Frage kommenden Kombinationsmöglichkeiten mit diesem Oberteil in Gedanken durchzuspielen, wobei mir spontan ein Outfit aus dem Prada-SewAlong eingefallen ist: ein Rock, kombiniert mit einem Oberteil aus Granny Squares. Ich stelle mir übrigens die folgende Kombination ganz apart vor, auch wenn sie weder mit Prada oder Stella Jean zu tun hat (Brigitte schreibt auf  http://www.brigitte.de/mode/accessoires/guertel-1257023/  :  „Geknoteter Gürtel zu Maxikleid und Pullunder bei Bluegirl“.

 

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Mir schwebt jedoch etwas ganz anderes vor: Wie wäre es mit einer Kombination aus der Häkeltunika (wenn sie denn mal fertig ist) mit einem Rock aus blauem Schwalbenprint, ähnlich dem in der aktuellen Ausgabe von „Fashion Style“? In dem Heft waren neben vieler Retrolooks eben auch jener blaue „Schwalbenstoff“ von Stella Jean zu sehen (ähnlich dem am rechten Mannequin.

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Und weil in dieser Zeitschrift ein Gutschein über 20% Ermäßigung drin war, habe ich in einem Anfall von Größenwahn gleich mal fünf Meter davon geordert. Stoffqualität, Anordnung und Größe des Musters waren frei wählbar; der einzige Wermutstropfen für mich war, dass einige Zahlungsmodalitäten nur in niederländischer Sprache beschrieben waren. Logisch, die Firma, die die Stoffe bedruckt, sitzt ja auch in den Niederlanden, und nach ca. 15 Tagen hatte ich die ersehnte Lieferung. Aber dass es länger dauern kann, wusste ich ja auch schon, als ich die Bestellung aufgab.

Mir tat nur unsere Nachbarin leid, die eine riesige, gutverpackte Rolle für mich entgegengenommen hat; ich glaube, bei Gelegenheit ist mal ein gemeinsames Piccolöchen fällig, so oft, wie sie schon Pakete und Päckchen für uns angenommen hat. Aber bloß nicht blau dabei werden – blau ist doch schon mein Stoff, bei dem ich jetzt, ehrlich gesagt, noch nicht mal genau weiß, was ich daraus alles machen möchte. Mein Mann wäre ja spontan für ein Kleid mit weißem Bubikragen mit weitschwingendem Rock (hauptsache nicht schon wieder ein Etuikleid oder Bleistiftrock).

In der aktuellen Burda habe ich ein Kleid mit Rock in A-Linie und Cut-Outs am Hals gesehen, aber das besteht aus 11 Teilen, und das würde dem schönen Muster nicht gerecht… Bleibt also wahrscheinlich erst mal ein A-Linien-Rock – der besteht immerhin nur aus drei Teilen, wodurch das Muster besser zur Geltung käme. Und dazu vielleicht eine Kimonojacke aus einer älteren Ausgabe von „La Maison Victor“? Die müsste dann aber gefüttert werden.

Oder läuft am Ende gar alles auf einen Stella-Jean- oder Lena-Hoschek-SewAlong hinaus? Das Dumme ist nur, im Organisieren von SewAlongs habe ich so gar keine Erfahrung. Aber vielleicht kommt mit der Zeit ein guter Rat. Ich würde mich jedenfalls unendlich über brauchbare Tips freuen.

Film- und Serien-SewAlong (FUSSA) – Zwischenstand zum 26. Juni

Und da ist sie wieder, die vorletzte Runde des Film- und Serien-SewAlongs von yacurama (minimale extravaganz), bei der es um den Zwischenstand geht, also die Frage, wie weit wir gekommen sind mit dem Verwirklichen unserer am 5. Juni vorgestellten Pläne. Zu sehen gibt es die vorläufigen Ergebnisse hier.

Die letzten beiden Wochen war ich im Urlaub und bin daher nicht zu dem gekommen, was ich mir vorgenommen hatte, aber immerhin habe ich es geschafft, von dem Rock ein Probemodell anzufertigen.

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Und weil er so gut passte, habe ich in der zweiten Urlaubswoche zu Hause einen Zwischenstopp eingelegt, um endlich die Teile aus dem Originalstoff zuzuschneiden und zusammenzunähen. Dass ich den Stoff vorwaschen musste, machte mir einen Strich durch die Zeitplanung, und auch der Zuschnitt entpuppte sich als ein schwieriges Unterfangen, weil die Stoffbahn anfing, auszufransen. Und weil ich auch nicht sofort zum Heften, Bügeln und Nähen kam, habe ich jedes zugeschnittene Teil (2 rückwärtige Rockhälften sowie ein breites linkes und ein schmales rechtes Vorderteil) vorsichtig an den Kanten in Frotteetücher gepackt und bis zur weiteren Verarbeitung zur Seite gelegt. Mit dem Godet und dem Bund habe ich gar nicht erst begonnen; beides nehme ich dann in Angriff, wenn die bereits vorhandenen Rockteile mit Zickzack- oder Rautenstich versäubert worden sind – das Risiko, dass sich beides vorzeitig auflöst, möchte ich nicht eingehen.

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Wenn alle Stricke reißen, starte ich einen neuen Versuch mit Hahnentritt oder dem eigentlich für das Top vorgesehenen blauen Stoff, in Kombination mit der Borte vom Mittelaltermarkt – dann wäre zumindest das „Vikings“-Element in die Kreation eingeflossen.

Oh je, was sich so gut anließ, läuft gerade in eine Sackgasse, denn auch mit dem Mantel bin ich noch nicht weit gekommen, denn eigentlich hängt das Probemodell dafür schon seit Wochen auf der Puppe. Hier sind die Ärmel bzw. Schultern das Problem: Fällt der Mantel ohnehin schon weiter als üblich aus, so sieht nach dem ersten Versuch die Schulterpartie extrem überschnitten aus, und die Ärmel sind zu kurz. Zugegeben, laut burda sollen sie eine 7/8-Länge haben, aber zusammen mit der Oversized-Silhouette sieht das ganze aus wie ein beim Waschen eingelaufener Arztkittel; und „Private Practice“, und aussehen wie in „Grey’s Anatom“ oder wie die Pathologin aus den Münsteraner Tatort-Folgen möchte ich nun wirklich nicht! Warum habe ich an dieser Stelle nicht sofort weitergemacht?

Nun, zwischendurch mussten wir den Keller gründlich ausmisten und so umräumen, dass mein Mann und ich ihn beide als Nähwerkstatt nutzen können. So wie er war, hatte man hinten und vorne keinen Platz, und spontan kommt mir da folgende Beschreibung eines Hotelzimmers in den Sinn, die ich vor ein paar Jahren im Internet gelesen habe: The room was so small, you could not even swing a cat. Aber lassen wir das, der Keller war nicht die einzige Baustelle.

Draußen wartete noch der Garten, der danach schrie, vom garstigen Unkraut und nervigen Stinkmorcheln befreit zu werden. Okay, das mit den Stinkmorcheln hat sich dann dank des Starkregens von selbst erledigt, dafür sahen die armen Rosensträucher aus wie Hund und bedurften des Hochbindens einzelner Äste und Zweige.

Außerdem muss noch der Wohnwagen zum TÜV und benötigte daher einen Austausch der maroden Bodenplatte, aber mit wasserfestem Sperrholz läßt sich das Problem leicht lösen. Hieraus folgt: „Holidays at home“ fühlen sich teilweise gar nicht so wie Ferien an, aber morgens länger als üblich in der Heia herumzuschlumpfen, sich mal nicht bürotauglich zu stylen und Zeit zu haben, um bei schönem Wetter mal draußen zu essen und dabei das Aufwachsen der kleinen Kohlmeisen und Hausrotschwänze miterleben zu dürfen, sind genau die Erholung, die mir so lange gefehlt hat. Und Spaziergänge zwischen 22 und 23 Uhr sind auch so übel nicht.

So, momentan ist das ein ziemliches Gepiepse und Geflatter hier, und ich hoffe, dass ich in den kommenden drei Wochen wenigstens den Rock fertig bekomme, denn am 17. Juli ist bereits das große Finale. PS: Die Nähmaschine habe ich an exakt einem Tag anwerfen können, an den restlichen Tagen war ich meistens im Freien und habe gehäkelt.

Unsortierte Gedanken : For the birds

 

 

 

 

 

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Eigentlich wollte ich über ganz andere Erlebnisse meines Urlaubs, den ich in den vergangenen zwei Wochen hatte, schreiben. Aber dann heute morgen etwas passiert, das die höhere Priorität hat:

Seit einiger Zeit brütet ein Pärchen Hausrotschwänze im Flachdach unsere Ferienhäuschens im Taunus. Während meines Urlaubs wurde das Gepiepse und Geflatter immer aufgeregter und war fast rund um die Uhr zu hören. Zu sehen waren immer nur die Eltern, die unermüdlich Futter anschleppten und die Hinterlassenschaften ihrer Kinder davontrugen. Heute morgen jedoch saß auf dem Terrassenfußboden fast direkt vor unserer Eingangstür ein winziges Küken, das sich aus dem Nest nach draußen verirrt hatte und sich nicht helfen konnte – geschweige denn, dass die Eltern das konnten, außer das Kleine außerhalb des Nests mit Futter zu versorgen. Aber das erschien mir kein haltbarer Zustand, denn das Wetter war zum Schlechteren hin umgeschlagen, und so auf dem Fußboden ist es wilden Tieren hilf- und schutzlos ausgeliefert.

Nach kurzem Nachdenken griff ich mir ein paar Gummihandschuhe und einen Prospekt, schob das Kerlchen auf die Papierunterlage, setzte es zurück unter den Dachsparren und schob es ganz vorsichtig weg von der Dachkante und zurück in Richtung Nest, in der Hoffnung, dass die Eltern es zurück ins Nest befördern würden. Beruhigt, dass ihm anscheinend wohl nichts schlimmeres geschehen war, konnte ich so die Heimreise antreten und die beiden Bilder, die ich noch kurz zuvor von ihm mit dem Handy geknipst hatte, auf meinen Rechner überspielen.

Weitere Eindrücke, die sich erst noch setzen müssen, werden in Kürze folgen; schließlich gibt es ja auch noch einen FUSSA-Termin, um den ich mich auf jeden Fall als erstes kümmern werde. So, und nun werde ich das halbgare Wetter im Freien genießen, so gut ich kann, denn drinnen halte ich es nun wirklich nicht mehr länger aus.

Upcycling für die Wand : Ich war ein T-Shirt

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Schon seit längerem spiele ich mit dem Gedanken, noch gut erhaltene Prints von alten, ausgeleierten T-Shirts abzuschneiden und das ausgeschnittene Bild zu rahmen, um es als Textilbild an die Wand zu hängen, aber ich wusste nicht wie. Vor ein paar Tagen jedoch ist bei mir der Groschen gefallen.

Um dem ausgeschnittenen Stück Stoff genug Stabilität zu verleihen und es am Ausfransen zu hindern, habe ich ein großes Stück Vlieseline von hinten dagegengebügelt und nach dem Abkühlen das so verstärkte Stück in der passenden Größe zugeschnitten. Zum Schluß habe ich das Rechteck ringsum einmal mit Zickzackstich versäubert und in einen passenden Rahmen eingespannt. Et voilà:

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Fertig ist der Sinnspruch „Carpe Diem“ mit aufgedrucktem Versmaß für die Wand.

Skandinavisch für Anfänger : Skulls’n’Things

Neulich in Bad Homburg…

Moon 2

 

Wir waren gerade aus der Ausstellung mit Werken von Darren Almond gekommen und wollten noch ein wenig bummeln, da entdeckte ich unweit der Fußgängerzone in der Altstadt ein winziges Lädchen, in dem es Garne zum Stricken und Häkeln gibt. Ich wollte mir ohnehin Baumwolle kaufen, um mir einen Sommerpulli in weiß mit neonpinken und neongelben Streifen in Garnstärke 5,0 zu häkeln, da ich in einer Häkelzeitschrift ein Muster entdeckt hatte, das mich spontan an ein römisches Aquädukt erinnerte.

 

Also nichts wie hinein, den Wunsch vorgetragen und zu der Erkenntnis gelangt, dass das gewünschte Garn nicht vorrätig war, dafür aber jede Menge anderer Farben in Bioqualität, für Nadelstärke 3,5. Wie schön, dass das Muster für genau diese Nadelstärke ausgelegt war (und nicht für 5,0) und das Garn eine größere Lauflänge.

Mit 4,50 Euro pro 50-Gramm-Knäuel war das Garn aus Dänemark zwar nicht ganz so günstig, wie ich mir vorgestellt hatte, aber dafür lässt sich ganz wunderbar damit arbeiten. Habe ich später festgestellt – nun aber nochmal zurück in den Laden. Wir kamen mit dem Besitzer ins Gespräch, der – wie er zugab – lieber häkelte als strickte und gerade an einem Dreieckstuch für seine Frau arbeitete, ähnlich diesem.

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Ein Dreieckstuch mit Totenköpfen! Wie cool ist das denn? Zu finden, so sagte er, sei die Anleitung auf youtube – ich habe dagegen eine hier gefunden. Leider ist sie nur auf schwedisch und englisch, und selbst bei der zweiten Sprache habe ich momentan so meine Schwierigkeiten, da ich nicht weiß, ob die Übersetzung aus dem Schwedischen korrekt ist. Nun frage ich mich: Soll ich schwedisch lernen? Und verträgt sich das überhaupt mit meinem dänischen Garn?

Ich glaube, ich lasse dieses Projekt noch ruhen und widme mich in der Zwischenzeit lieber meiner „römischen Aquädukt“-Tunika in Blau, Türkis und Weiß – eine Farbkombination, in der ich zu meiner Teenagerzeit in den 80er Jahren eine gesteppte Skijacke hatte und in der ich vermutlich wie ein Michelinmännchen ausgesehen habe.

Blogparade : Gegen den Strom

 

Bei missbooleana habe ich hier von einer neuen Blogparade auf dem Blog von der singenden Lehrerin erfahren; bis zum 11. Juni kann jeder, der mitmachen will, von 10 unbekannten oder unbeliebten Filmen berichten – ich zitiere:

Filme, die in der Grauzone verschwinden. Nicht für das Mainstream-Publikum geeignet, aber von Kritikern auch nicht sonderlich geliebt oder von Filmfans unbeachtet geblieben. Das ist ziemlich schwierig dieses Mittelding zu finden. Der unbeachtete, gute Film.“

Dann versuche ich es jetzt auch mal. Welche Filme fallen mir ein, die mir gefallen, aber vom breiten Publikum ignoriert oder sogar wenig geliebt werden? In meinem Leben habe ich schon jede Menge Filme gesehen, und daraus eine Auswahl zu treffen; darum beschränke ich mich auf die, die mir spontan als erstes eingefallen sind, weil ich sie entweder als Schätzchen auf DVD entdeckt oder sie in den letzten paar Jahren in kleinen Programmkinos gesehen habe. Zuerst folgt eine Auswahl, danach ein paar Anmerkungen, die ich mit Links zur Handlung des Films und Filmplakaten garniert habe.

Die Auswahl

01 ~ 5 Zimmer Küche Sarg (2014, Regie: Jemaine Clement & Taika Waititi)

02 ~ Angels‘ Share – Ein Schluck für die Engel (2012, Regie: Ken Loach)

03 ~ We want sex (2010, Regie: Nigel Cole)

04 ~ Sunshine on Leith (2013, Regie: Dexter Fletcher)

05 ~ Die große Verführung (2003, Regie: Jean-François Pouliot

06 ~ Grasgeflüster (2000, Regie: Nigel Cole)

07 ~ Lang lebe Ned Devine (1998 , Regie: Kirk Jones)

08 ~ So sind die Tage und der Mond (1990, Regie: Claude Lelouch)

09 ~ The Straight Story (1999, Regie: David Lynch)

10 ~ In guten Händen (2011, Regie: Tanya Wexler)

 

Meine Anmerkungen zu den einzelnen Filmen

Für den letzten „regulären“ Film, abgesehen von dem Dr.Who Christmas Special, haben wir letztes Jahr den weiten Weg nach Frankfurt-Höchst auf uns genommen, um uns die neuseeländiesche Fake-Dokumentation „5 Zimmer Küche Sarg“ von 2014 über eine Vampir-WG im Filmtheater Valentin anzuschauen, das sich im Bolongaropalast in Frankfurt-Höchst befindet. „5 Zimmer…“ ist bestimmt kein Film fürs breite Publikum, aber ich fand den skurrilen, trockenen Humor so gelungen, dass ich es nicht bereut habe, für unseren Kinobesuch durch das halbe Rhein-Main-Gebiet gefahren zu sein. Mehr Informationen zum Film gibt es hier – und noch ein Filmplakat

 

Leider gibt es auch immer wieder mal Filme, bei denen ich mir ganz fest vornehme, sie im Kino zu sehen – und dann schaffe ich es doch nicht. So geschehen u.a. bei „Angels‘ Share – Ein Schluck für die Engel“ von 2012. In dem Film geht es um eine Gruppe von jungen Leuten, die an ein besonders rares Fass Whisky in den schottischen Highlands gelangen, um sich dort heimlich einen Teil abzuzweigen, den sie später gewinnbringend verkaufen wollen – ein Plan, der so seine Tücken hat… Die schottischen Highlands – hach! Sowas muss man doch einfach auf der großen Leinwand sehen. Ein DVD-Abend, und sei der Film auch noch so gut, ist eben manchmal doch kein adäquater Ersatz. Mehr Informationen zum Film gibt es hierFilmplakat

 

Und noch ein Film, den wir uns auf DVD geholt haben: „We want sex“. Eigentlich müsste es ja „we want sex equality“ heißen, aber leider fällt das letzte Wort bei der Demo der Frauen, die bei Ford im britischen Dagenham die Autositze nähen, durch einen unglücklichen Zufall unter den Tisch bzw. dem Wind zum Opfer, und so müssen sich die Arbeiterinnen auf einen langen Kampf um gleiche Bezahlung wie ihre männlichen Kollegen einstellen –  Filmplakat – Infos zum Film: https://de.wikipedia.org/wiki/We_Want_Sex

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And now for something completely different: Ich weiß ja nicht, wievielen Leuten hierzulande die Band „The Proclaimers“ bekannt ist; wer oft Radio hört, wird sich vielleicht noch erinnern, wie ihre bekanntesten Lieder „A letter from America“ und „I’m gonna be (500 Miles)“ von diversen Sendern zu Tode gedudelt wurden. 2013 bekam ich die Gelegenheit, mir in Edinburgh das Filmmusical „Sunshine on Leith “ anzuschauen, in dem die beiden Musiker einen winzigen Kurzauftritt als Passanten haben (Filmplakat). Zwei Jungs, Ally und Davy, kehren von einem Einsatz in Afghanistan zurück nach Edinburgh zu ihren Familien und geraten in das reinste Familiendrama; so erfährt z.B. Davys Vater ausgerechnet kurz vor der Silberhochzeit, dass er seit 25 Jahren Vater einer außerehelichen Tochter ist, etc. – Den ganzen Wirrwarr schlüssig nachzuerzählen, bekomme ich gerade nicht auf die Reihe, aber der Film hat mich insofern berührt, dass er an Orten spielt, an denen ich schon gefühlte 100 Mal war. Und in der mitreißenden Massentanzszene im Park am Ende des Films, so erzählte mir die Dame, die mich zum Kinobesuch eingeladen hatte, spielte eine ihrer Schülerinnen mit. Hier ist „Sunshine on Leith“ meines Wissens nach nicht gelaufen, ich hatte daher bislang nur das Vergnügen, ihn in der Originalsprache zu sehen – und das war wahrlich eine harte Nuss, da ich den schottischen Dialekt nicht immer verstanden habe. Aber die Lieblingsstadt auf der großen Leinwand zu erleben, während man sich zum selben Zeitpunkt in ihr befindet – das hat leicht surreale Züge. Den Trailer gibt es auf youtube.

 

 

Den nächsten Film auf meiner Liste habe ich vor Jahren mit meinem Mann um die Weihnachtszeit herum in einem kleinen Programmkino in Frankfurt-Sachsenhausen gesehen: „Die große Verführung “ – in dieser frankokanadischen Komödie geht es um ein Dorf, das einen Arzt dazu bringen muss, mindestens einen Monat lang zu halten, damit es eine Fabrik gebaut bekommt. Mit welchen Methoden sie das versuchen, das war für mich schreiend komisch, und anscheinend fanden das wohl auch andere, denn er wurde einfach unter dem Titel „Die große Versuchung – Lügen, bis der Arzt kommt“, ein paar Jährchen später noch einmal neu verfilmt, und auf youtube kann man ihn sich sogar in ganzer Länge als Stream ansehen.

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Und noch eine Komödie hat es mir angetan: „Grasgeflüster“ – nicht zu verwechseln mit „Grabgeflüster – Liebe versetzt Särge“, obwohl auch dieser Film dem Grasgeflüster in Skurrilität um nichts nachsteht. Nur finde ich Grasgeflüster doch noch etwas besser. Hier steht die Hauptperson Grace nach dem Selbstmord ihres Mannes vor einem riesigen Berg Schulden und der drohenden Zwangsversteigerung. Ausgerechnet jetzt bittet ihr Gärtner, den sie entlassen muss, sie darum, sich um ein kränkelndes Hanfpflänzchen zu kümmern, hat sie doch ein Gewächshaus – und mit dem Verkauf von Marihuana wäre sie bestimmt bald alle (Geld)sorgen los. Bleibt nur noch die Frage, wie man 20 kg Marihuana als absoluter Laie auf den Straßen Londons verkaufen kann… Was ich so witzig fand, war die Tatsache, dass sich nach und nach herausstellt, dass so ziemlich jeder in Graces entlegenen Dörfchens irgendetwas auf dem Kerbholz hat, und ausgerechnet die gesetzestreue, herzensgute Grace so richtig in die Vollen greift: Unbezahlbar das allabendliche Spektakel, wenn Punkt zehn Uhr die Straßenbeleuchtung aus- und die Festbeleuchtung im Gewächshaus hinter dem Hügel angeht, und der Dorfpolizist „rein zufällig“ davon so gar nichts mitbekommt. Zuerst noch die Info zum Film. Und jetzt noch das Filmplakat

 

An old man turned ninety-eight, he won the lottery and died the next day… Vom Schummeln handelt auch der irische Film „Lang lebe Ned Devine“, in dem dem Mann von der Lottogesellschaft vorgegaukelt werden soll, dass der Mann, der den Jackpot geknackt hat, noch am Leben ist, obwohl er zum Zeitpunkt der Lottoziehung bereits starb. Schließlich soll der Gewinn nicht verfallen, und das ganze Dorf möchte auch noch etwas davon haben – sieben Millionen für ganz Tullymore sind letztendlich nicht zu verachten. Alles könnte so schön sein, wenn da die hinterhältige Lizzy Quinn nicht wäre, die damit droht, den Betrug zu melden, wenn sie nicht von dem Gewinn eine Million bekommt… Aufmerksam wurde ich durch eine Kritik, in der von einer fliegenden Telefonzelle erzählt wurde, und da ich bei schrägem Humor gerne mit von der Partie bin, musste ich dieses Kleinod mit herzerwärmenden Darstellern, die ich bislang noch nicht kannte, natürlich sehen. Filmplakat

 

Nach dieser kleinen Auswahl an Komödien folgt nun französisches Drama par Excellence. Mit „So sind die Tage und der Mond“ hat Claude Lelouch einen Episodenfilm geschaffen, der die Schicksale von 13 Personen auf geschickte Weise miteinander verwebt und die Handlung bei Vollmond zur Zeit der Umstellung auf Sommerzeit ansiedelt; eine Zeit, in der bei vielen die Nerven blank liegen. Am intensivsten ist mir die Anfangsszene in Erinnerung geblieben, in der bereits gesagt wird, dass am Ende eine Person tot sein wird, was bei mir für Spannung sorgte, untermalt von gänsehauterzeugender Musik. Gefunden habe ich ihn weder im Kino noch im DVD-Regal, sondern eine Videoaufnahme, von grenzwertiger Bildqualität, aufgenommen im Spätprogramm des ZDF. Und auch wenn das Lied im Internet nicht aufzufinden war – in meiner Erinnerung wird es noch lange weiterleben. Kurzinformation zu der Handlung; ein Foto oder Plakat habe ich davon leider nicht.

Nun komme ich zu einem Roadmovie der besonderen Art: „The Straight Story “ von David Lynch. Hier möchte keiner 500 Meilen laufen, sondern 390 Meilen von Iowa nach Wisconsin, um sich mit seinem Bruder auszusöhnen, der gerade einen Schlaganfall erlitten hat. Viel Zeit bleibt Alvin Straight nicht, einen Führerschein hat er nicht, und fahren lassen möchte er sich auch nicht. So bleibt nur eine Lösung: Den Aufsitzrasenmäher mit einem Anhänger versehen, und die Reise kann losgehen. Eine Reise, die bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 8 km/h sechs Wochen dauert und sich tatsächlich in ähnlicher Form ereignet hat. Im Kino haben wir ihn nicht gesehen, aber die DVD im Schrank

 

Zum Schluss ein Film, bei dem eine Frau Regie geführt hat, und der ebenfalls auf wahren Begebenheiten beruht: „In guten Händen “, in dem Maggie Gyllenhaal eine Frauenrechtlerin spielt. Eigentlich dreht sich der Film jedoch nicht um die Geschichte der Suffragetten, sondern um die des Vibrators, den ein Arzt im viktorianischen England erfunden haben soll, weil er Frauen von einer neuentdeckten Krankheit namens Hysterie heilen will, und da ihm bald die Hände lahm werden und eine Sehnenscheidenentzündung droht … Filmplakat bzw. DVD-Hülle.


Ich könnte jetzt meine Liste noch um Filme erweitern, über die ich mich heute mit Kolleginnen in der Kantine unterhalten habe, wie z.B. Shaun of the DeadoderAttack the Blockaber da hat meine Auswahl schon festgestanden. Aber vielleicht gibt es ja irgendwann wieder eine Blogparade über Filme aus dem Horrorgenre. Dann werde ich nochmal auf sie zurückkommen. Mir hat es jedenfalls Spaß gemacht, meine Gedanken aufzuschreiben.

 

MMM update : new pics

Da man auf dem heute veröffentlichten Foto nicht viel vom Kleid sehen konnte, habe ich jetzt nochmal zwei Bilder vom Kleid am Kleiderbügel gemacht:

 

Das linke Bild zeigt die Vorderseite – das rechte die Rückseite.

Auf Höhe des Schulterblattes werde ich wohl doch demnächst noch einen Riegel anbringen, so wie es im Heft zu sehen war.