Schade, dass mein Urlaub schon wieder vorbei ist – bis auf die Gartenarbeit, die ich mir halbherzig vorgenommen hatte, konnte ich in der vergangenen Woche mehr oder weniger alles in die Tat umsetzen, auch den Ausflug nach Mainz zum Besuch der Banksy-Ausstellung. So wurde zum Beispiel aus meiner Home-Office-Ecke in der Küche ein temporäres Nähstudio, das ich ab jetzt, da ich wieder arbeiten muss, nur noch an den Wochenenden öffnen werde. Mit dem Retro-Kleid von 1950 aus der diesjährigen Juli-Burda bin ich ganz gut voran gekommen – allerdings hatte ich stellenweise Probleme, die Nähanleitung zu verstehen und habe mit Tricks arbeiten müssen – und was Fotos angeht, mit denen ich meinen Beitrag zum 543. Media Monday garnieren könnte, so fehlt mir dazu schlichtweg die Lust.
Media Monday # 543
1. Ich würde ja schon gerne wissen, wie ich so manche Beschreibungen im Nähjournal umzusetzen habe, denn manche hören sich sehr schwierig oder gar unlogisch an.
2. Es wäre wirklich großartig, wenn ich beim Anprobieren der bereits genähten Teile jemanden gehabt hätte, der die Passform kontrolliert – so musste ich mich selbst in die mit Nadeln gespickten Teile hineinwursteln und das Ergebnis mit Hilfe mehrerer Spiegel begutachten.
3. Der November ist ja auch hauptsächlich dafür bekannt, nicht gerade fröhliche Stimmung bei mir hervorzurufen, was teilweise auch am Wetter liegt, wie ich gerade jetzt wieder erleben durfte. Vier trübe und ein sonniger Tag waren die Ausbeute einer Woche.
4. In unserer Stadt letzten Montag bereits den Weihnachtsmarkt ohne großes Gedöns zu eröffnen und auf die Intelligenz der Besucher, sich nicht an den Buden zu stapeln, zu vertrauen, hat auch mehr geschadet als genützt, schließlich ist das Ergebnis dieses Susi-Sorglos-Verfahrens, dass ab heute nun das gesamte Areal eingezäunt wurde und nach der 2G-Regel Einlass gewährt wird. Hätte man das nicht schon letzte Woche so machen können?
5. Man könnte es auch mit gutem Gewissen bleiben lassen, mir heute lustige Bildchen oder Filmchen per WhatsApp zu schicken (auch wenn die Karnevalssaison vor 11 Tagen angefangen hat); aber auch wenn es für so manchen befremdlich klingt, ist der 22. November ist für mich ein spezieller Gedenktag. Wenn ich so darüber nachdenke, war es bei meinen Eltern ähnlich, denn die haben nach dem Attentat auf Kennedy, das sich am 22.11.1963 ereignete, alles Mögliche zu diesem Thema gesammelt.
6. Bei der schieren Masse an Filmen ist es mir schwergefallen, mich für einen zu entscheiden, aber jeder Film aus der Herr-der-Ringe-Trilogie wäre wohl ein gänzlich anderer Film geworden, wenn man die drei Teile nicht am Stück gedreht hätte, sondern mit zeitlichem Abstand voneinander.
7. Zuletzt habe ich versucht, zwei Teile miteinander zu verbinden, und das war eine harte Nuss, weil beiden zwei unterschiedliche Konfektionsgrößen zugrunde lagen, aber am Ende habe ich es dann doch noch hinbekommen. Perfektion sieht anders aus. Das Ergebnis werde ich demnächst präsentieren, sobald ich den schwierigsten Part mit dem Reißverschluss hinbekommen habe. Im jetzigen Zustand erinnert das Modell eher an das Kostüm einer Zirkusreiterin der Belle Epoque als an ein weitschwingendes Kleid im Stil von Dior.