Beim Serienmittwoch möchte Corly in der 174. Ausgabe ihres Serienmittwochs von uns wissen, nach welcher Serie wir in unserer Jugend süchtig waren. Das war bei mir in den 80er Jahren, in denen ich alles nachgeholt habe, was es in den 70er Jahren im Fernsehen gab. Und natürlich das, was in den 80er Jahren total hip und angesagt war. Aber Achtung: Die Liste könnte lang werden. Was sich all jene, die bis zum Abwinken streamen und gar nichts anderes mehr kennen, gar nicht vorstellen können: Man musste bei diesen Serien eine ganze Woche warten, bis die nächste Folge kam. Was haben wir dann in der Schule über die in 45 Minuten hineingepackte Handlung diskutiert und der nächsten Folge entgegengefiebert. Nun also meine bevorzugten Serien, die einen festen Platz in unserer Woche hatten und bei denen ich mir am besten gar nichts mehr vornahm – ohne Wertung.
Serien der 80er Jahre
DALLAS: Die amerikanische Seifenoper um einen texanischen Ölbaron J.R. Ewing (Larry Hagman) und seine Familie, in der es die meisten faustdick hinter den Ohren hatten und eine Intrige nach der anderen spannen, zog massenweise Zuschauer vor den Bildschirm. Den Dienstagabend dominierten in der ARD von 21:45 bis 22:30 Uhr Cowboyhüte, dicke Schlitten und Bourbon auf Eis, aus Tumblern getrunken (Bildquelle: https://i.telegraph.co.uk/multimedia/archive/01818/dallas_1818212i.jpg).
DYNASTY, auch bekannt als „Der Denver Clan“ spielte, wie der Name schon sagt, in Denver (Colorado) und wurde an Mittwochabenden vom ZDF von 21:00 bis 21:45 Uhr ins Rennen geschickt. Als weibliches Gegenstück zu dem fiesen J.R. Ewing konnte man hier dem Biest Alexis Carrington, gespielt von Joan Collins, dabei zusehen, wie sie ihrem Ex-Mann, dem reichen Unternehmer Blake Carrington und dessen zweiter Ehefrau das Leben schwer macht. Modisch gesehen erfreute sich das von Blake Carringtons Gattin bevorzugte Königsblau bei Kleidung sehr großer Beliebtheit (Bildquelle: https://www.goldenekamera.de/img/incoming/crop212256711/6442961700-w820-cv16_9-q70/Dynasty-1981-Promo.jpg).
Miami Vice: Nach Texas und Colorado verschlug es hier die Zuschauer nach Florida, wo es nicht um Bosheiten und Intrigen ging, sondern um die Jagd auf Verbrecher aus dem Sektor Drogenhandel, Geldwäsche und Waffenschmuggel. Dem organisierten Verbrechen sagten dabei die coolen Ermittler Sonny Crockett (Don Johnson) und Ricardo Tubbs (Philip Michael Thomas) den Kampf an. Crocketts „Haustier“ war der Alligator Elvis, der mit ihm auf einer Segelyacht lebte. Sehr realitätsnah war das nicht, aber dafür sehr spannend, und nach einer 45minütigen Folge hatte man einen Pastell-Overkill, von dem man sich eine Woche lang erholen konnte. Ich wage zu behaupten, dass die Firma Ray-Ban einen erhöhten Absatz von Wayfarer-Sonnenbrillen dieser Serie zu verdanken hatte. Ob das auch für Rolex-Uhren gilt, habe ich noch nicht herausgefunden (Bildquelle: https://img.gta5-mods.com/q95/images/miami-vice-crockett-s-theme-loading-music/4b55bd-e84345b0d27b994012873876abc7199c6ef99120.jpg).
Magnum: Vom Sunshine State in das sonnige Hawaii. Hier ermittelte der lässige Privatdetektiv Thomas Magnum (Tom Selleck). Seine Dispute mit dem Verwalter Higgins waren dabei das Salz in der Suppe und sorgten für so manchen Lacher. Der war ein echtes Multitalent, das mehrere Sprachen spricht. Markenzeichen von Thomas Magnum war sein roter Ferrari und seine Vorliebe für Hawaiihemden.
Die Camerons: Ausgestrahlt wurde diese Romanverfilmung um eine schottische Bergarbeiterfamilie 1982 im Vorabendprogramm der ARD. Die fand ich so faszinierend, dass ich das Buch von Robert Crichton unbedingt lesen musste.
Mein Sprung in die 70er Jahre
Weil die öffentlich-rechtlichen Sender irgendwann alles mögliche ständig wiederholten, kam ich in den Genuss der Serien, die in meiner Kindheit entstanden sind aber zu ihrer Entstehungszeit von mir nicht gesehen worden sind.
Poldark: Die ursprüngliche Literaturverfilmung, von der es seit 2015 eine äußerst erfolgreiche Neuverfilmung der BBC mit Aidan Turner und Eleanor Tomlinson in den Hauptrollen gibt, stammt aus dem Jahr 1975. Das dritte Programm des Bayerischen Rundfunks versteckte dieses Juwel sonntags um 17 Uhr. Eine Familiensaga aus Cornwall um den verarmten Adeligen und Minenbesitzer Ross Poldark, der aus dem Unabhängigkeitskrieg nach England zurückkehrt und damit leben muss, dass sein Land nicht nur den Krieg, sondern er selbst die Liebe seines Lebens verloren hat und ganz von vorne anfangen muss.
Margreth Thursday – das Mädchen, das an einem Donnerstag gefunden wurde: Was für ein langer Name für ein sechsteilige Kinderserie von 1972 um ein Waisenmädchen, das mit zwei Jungs aus dem Waisenhaus flieht und sich mit ihren Schützlingen durchschlagen muss, bis es am Ende bei einem Wandertheater landet. Interessante Nebeninformation: Eine der Darstellerinnen (Gillian Bailey) hatte in der Serie „Poldark“ eine Nebenrolle.
Mond Mond Mond: Die zehnteilige Jugendserie von 1977, basierend auf dem Buch von Ursula Wölfel beschäftigt sich mit zwei Schwestern aus dem Volk der Roma und deren Suche nach ihrer Sippe, von der sie nach einer Polizeirazzia getrennt wurden. Ihre Reise führt sie nach Saintes-Maries-de-la-Mer in Südfrankreich zur Wallfahrt der Schwarzen Sara (Bildquelle: https://i.ytimg.com/vi/NvFwCsC57Po/hqdefault.jpg).
Catweazle: Zwei Staffeln von 1970 und 1971 mit einem verpeilten Zauberer, den es aus der Zeit der Normanneninvasion ins 20. Jahrhundert verschlägt, war der ganz große Renner. Seine Begegnung mit Elektrizität und dem Spruch „Elektrik-Trick“ sowie seine Vertraute, die Kröte Kühlwalda, waren bei mir der ganz große Renner (Bildquelle: http://www.serienoldies.de/images5/catweazle_top.jpg).
Black Beauty: Wer Pferde liebte, kam um zwei Serien nicht herum – „Black Beauty“ aus England nach dem Roman von Anna Sewell und „Fury“ aus den USA. Fury war zwar ein echter Held, aber Black Beauty war meine wahre Liebe. Das Bemerkenswerte daran war, dass nicht das Pferd gegen ein anderes ausgetauscht wurde, weil die Hauptdarstellerin nicht mit ihm zurecht kam, sondern dass man das Pferd in der Serie beließ und dafür die Schauspielerinnen auswechselte.
Das waren sie, meine Top Ten.