Ankündigung zum 25. Mai 2018

 

Da ich mein Blog schon längst gründlich überarbeiten wollte und allein schon das leidige Thema DSGV mich Zeit und Nerven kosten wird, habe ich beschlossen, mein Blog heute Abend vor der Nachtruhe auf privat umzustellen und somit erst einmal abzuschließen.

Ich werde natürlich auch weiterhin fleißig lesen und kommentieren.

Es ist also nur eine Pause (nicht nur zur blauen Stunde).

„Die 5 besten Filme der 90er Jahre – Teil 1 : von 1991-1995“

 

Und schon sind wir mit der cineastischen Zeitreise in den Neunziger Jahren angekommen – gesplittet in zwei Teile. Im ersten Teil geht es auf Goranas Blog ergothek um Filme von 1991 bis 1995

 

Die fünf besten Filme der 80er Jahre von 1991 bis 1995 – heute ohne lange Beschreibung: nur die Titel und Darsteller

 

1991 : Grüne Tomaten (Fried Green Tomatoes at the Whistle Stop Cafe)

Südstaatendrama mit Freundschaft zwischen Frauen als zentrales Thema – in den Hauptrollen Kathy Bates, Jessica Tandy und Mary Stuart Masterson

 

1992 : Knight Moves – ein mörderisches Spiel (Knight Moves)

Schachgroßmeister vs Serienmörder – in den Hauptrollen Christopher Lambert und Diane Lane

 

1993 : Viel Lärm um nichts (Much ado about nothing)

Shakespeare-Verfilmung unter der Regie von Kenneth Branagh – in den Hauptrollen Kenneth Branagh, Emma Thompson, Robert Sean Leonard und Kate Beckinsale

 

1994 : Drei Farben – Weiß (Trzy kolory: Biały)

Der zweite Teil der Drei-Farben-Trilogie von Krzystof Kieslowski – in den Hauptrollen Julie Delpy und Zbigniew Zamachowski

 

1995 : Der Engländer, der auf einen Hügel stieg und von einem Berg herunterkam (The Englishman who went up a hill but came down a mountain)

In den Hauptrollen Hugh Grant, Tara Fitzgerald und Colm Meaney

Serienmittwoch bei Corly # 123 : Männliche Serienhelden

 

Nachdem es letzte Woche bei Corlys Serienmittwoch um unsere liebsten weiblichen Seriencharaktere aus diesem Jahr ging, sind jetzt die männlichen Serienhelden dran. Da ich nicht auf ein Seriengenre festgelegt bin, sind es auch ganz unterschiedliche Charaktere, die mir ans Herz gewachsen sind – aus Serien, die ich erst dieses Jahr entdeckt habe oder neuen Staffeln aus schon länger laufenden Serien…

 

Meine fünf Lieblings-Serientäter – in dieser Reihenfolge

 

Eins – John Mitchell (Being Human – BBC Original):

Aidan Turner als Vampir, der versucht, clean zu bleiben und die Anonymen Bluttrinker gründet, aber trotzdem immer wieder rückfällig wird.

 

Zwei – George Sands (Being Human – BBC Original):

Russell Tovey als Werwolf George, bester Freund und WG-Kumpel von John Mitchell.

 

Drei – Felix (Orphan Black):

Ziehbruder von Sarah Manning, der seiner Schwester und ihren Klonen hilft.

Vier – Jax Teller (Sons of Anarchy):

Charlie Hunnam als Vize des MC „SAMCRO“, der aus dem Club aussteigen will, aber zum Schein einen faulen Kompromiss eingehen muss.

 

Fünf – Peter Capaldi als Doktor (Dr. Who):

Die letzte Staffel von Dr. Who habe ich noch nicht gesehen, deshalb habe ich ihn mit in meine Hitliste aufgenommen, obwohl er ja schon seit längerem dabei ist. Aktuell ist er in der Torchwood-Wiederholung „The Children of Earth“ auf ard one als Politier John Frobisher zu sehen.

 

Weitere Serienhelden außer Konkurrenz:

 

Hal (Being Human – BBC Original): Vampir seit 250 Jahren, mit Ordnungs-Tick, Putzfimmel und anderen Macken, der in Staffel vier und fünf in die WG Einzug hält.

Tom (Being Human – BBC Original): Wurde als Baby in einen Werwolf verwandelt – Best Buddy of Hal… Kommt irgendwem diese Kombination bekannt vor?

Dr. Turner (Call the Midwife): Immer für seine Patienten und Patientinnen da. Schade, dass man solche Ärzte nicht öfters trifft.

Media Monday # 360 : Long Weekend

 

Der Titel ist irreführend. Es geht hier nicht um den australischen Spielfilm von 2008, sondern darum, dass ich ein langes Wochenende genieße, an dem ich mich um zwei Dinge kümmere:

Die anstehende Planung meines vor der Tür stehenden Sommerurlaubs und die Umbaumaßnahmen meines Blogs, weil am kommenden Freitag die Datenschutz-Grundverordnung (DGSV) endgültig in Kraft treten soll. Aus diesem Grund werde ich mein Blog in Kürze erst einmal auf privat umstellen, damit ich in Ruhe die nötigen Änderungen vornehmen kann.

Gartenarbeiten bieten sich bei dieser Gelegenheit dann auch gleich mit an. Nachdem ich am Samstag im Schweiße meines Angesichts dem kniehohen und teilweise auch schon hüfthohen Gras und anderen nervigen Gewächsen mit dem Rasenmäher zu Leibe gerückt bin, kann meine Gartenfee das Areal endlich betreten, ohne über den nachgewachsenen Bambus (die Pest!) zu stolpern oder, so wie ich gestern, mit einem Bein im Gartenteich zu landen. Wie meine Hose und Schuhe nach der Aktion aussahen, muss ich wohl niemandem verraten. Aber das passiert halt, wenn man beim Rasenmähen nicht darauf achtet, wohin man tritt.

Nicht baden gegangen bin ich bisher beim Ausfüllen der sieben Lückentexte auf Wulfs Blog medienjournal zum Media Monday. Ob ich es aber auch weiterhin schaffe, so regelmäßig wie bisher dabei zu sein, kann ich heute noch nicht versprechen; am besten abwarten und Tee trinken.

 

 

Media Monday # 360

1. Wenn am Donnerstag der neue Star Wars-Film anläuft, bleibe ich hübsch daheim, weil mich Star Wars mit seinen diversen Ablegern nicht interessiert.

2. Die Pfingst-Feiertage nutze ich zur Überarbeitung meines Blogs.

3. David Tennant sieht man leider kaum noch in etwas anderem als in Produktionen, die ich entweder nicht sehen kann oder von denen ich immer erst weit hinterher erfahre.

4. Ich hätte ja mal richtig Bock, eine extravagante bzw. ausgefallene Eiskreation zu essen, wo ich jetzt weiß, dass ich nicht nach Bornholm fahren werde, wo es angeblich das größte Eis der Welt gibt: eine riesige Eiswaffel (30 oder 40 cm) mit sechs großen Kugeln und Streuseln drauf, gekrönt von einer kleinen Eiswaffel und einer dänischen Flagge.

5. Nightmare on Elm Street ist schon ein ziemlich heftiger Film, denn schon allein die Vorstellung, niemals einschlafen zu dürfen, weil man sonst im Traum von Freddy Krueger dahingemetzelt wird, ist für mich schon Horror genug. Und irgendwann kann auch Schlafmangel zum Tod führen. Die betreffende Person hat also die A****karte gezogen, wenn ihr Mr.Krueger im Traum begegnet. So richtig schauderhaft finde ich aber dagegen die Neuverfilmung, bei der ich zwar einige Schockmomente hatte, aber ich fürchte, an die Originalfassung reicht das Remake nicht heran.

6. Wenn ich nur daran denke, wie viel Arbeit ich in der nächsten Zeit im Hintergrund in mein Blog investieren darf, während es im Vordergrund erst einmal still liegt, bin ich nicht gerade fröhlich gestimmt.

7. Zuletzt habe ich viel Zeit mit dem Buchen von diversen Unterkünften in Norddeutschland und Dänemark verbracht, und das war teilweise sehr erheiternd, was die Kommunikation betrifft, weil ich meine Anfrage auf englisch gestellt habe und eine Antwort auf dänisch bekommen habe.

Den Sonntagabend habe ich dann mit einer Entdeckung auf BBC One beschlossen: der Beginn der dreiteiligen Miniserie „A very english scandal“ (Regie: Stephen Frears / Drehbuch: Russell T Davies), die die sogenannte „Thorpe Affair“ beleuchtet. Der Parlamentsabgeordnete und Oberhaupt der Liberal Party, Jeremy Thorpe (Hugh Grant), wird angeklagt, seinen früheren Liebhaber Norman Scott (Ben Whishaw) ermordet zu haben. Im ersten Teil des Dreiteilers wird das Mordkomplott beschlossen. Echt fies. Fast hätte ich Hugh Grant gar nicht wiedererkannt, aber die Rolle als aalglatter, eiskalt berechnender Politiker passt gar nicht übel zu ihm. Just my five cents. Die nächsten beiden Sonntagabende sind gerettet.

 

 

 

„Die 5 besten Filme der 80er Jahre – Teil 2 : von 1986-1990“

Letzte Woche ging es um Teil 1 und die Jahre 1981 bis 1985 – jetzt ist auf Goranas Blog ergothek die zweite Hälfte der 80er Jahre dran. Auch hier habe ich zu jedem Jahr einen Film, den ich auch tatsächlich gesehen habe – entweder im Kino oder im Fernsehen bzw. auf DVD:

 

Die fünf besten Filme der 80er Jahre – bei mir von 1986 bis 1990

 

1986 – Der Name der Rose:

Den fand ich damals, als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe, so hochspannend, dass ich unbedingt die literarische Vorlage von Umberto Eco lesen musste. Das mittelalterliche Epos mit dem Franziskaner William von Baskerville (Sean Connery), der eine Reihe geheimnisvoller Todesfälle in einem norditalienischen Kloster aufklärt, gehört bis heute zu meinen Lieblingsfilmen und -büchern.

 

1987 – Good Morning, Vietnam (Good Morning, Vietnam):

Robin Williams in einer seiner Glanzrollen als AFN-Radiomoderator Adrian Cronauer, der durch seine freche Schnauze und respektlose Art eine riesige Fangemeinde unter den in Vietnam stationierten Soldaten gewinnt.

 

1988 – Angeklagt (The Accused):

Oscar- und Golden-Globe-prämierter Gerichtsfilm nach einem wahren Fall, mit Jodie Foster als Opfer einer Gruppenvergewaltigung und Kelly McGillis als ihre Anwältin, die nicht nur die Täter sondern auch die Anstifter im Gerichtssaal zur Rechenschaft zieht.

 

1989 – Der Club der toten Dichter (Dead Poets Society):

Oh Captain, mein Captain“ – ein Film Poesie und Fantasie, mit einem großartigen Robin Williams als Internatslehrer John Keating, der seine Schüler lehrt, das geisttötende Lehrbuch zu ignorieren. Ich merke schon, heute ist der Tag der traurigen oder gar erschütternden Filme.

 

1990 – So sind die Tage und der Mond (Il y a des jours … et des lunes):

In diesem französischen Episodenfilm, der schon zu Beginn mit einem Spoiler aufwartet (Am Ende wird ein Mensch tot sein), werden die Schicksale der unterschiedlichsten Menschen (LKW-Fahrer, Arzt, Kellner, u.a.) miteinander verknüpft, um nach der Nacht, in der die Uhren auf Sommerzeit umgestellt worden sind, ein einem dramatischen Punkt zusammenzulaufen. Ein Highlight, das ich einst aus dem Spätprogramm der Öffentlich Rechtlichen Sender aufgenommen und mir als grisselige VHS-Aufnahme geblieben ist.

 

 

Als nächstes folgen dann die 90er Jahre – es bleibt spannend.

Serienmittwoch bei Corly # 121 : Weibliche Serienhelden

 

Heute geht es bei Corlys Serienmittwoch um unsere liebsten weiblichen Seriencharaktere aus diesem Jahr. Bei mir sind es vier Serien, die ich dieses Jahr für mich entdeckt habe:

 

Sons of Anarchy — Orphan Black — Being Human — The Paradise

 

Die für mich interessantesten Figuren daraus sind:

Dr. Tara Knowles (Sons of Anarchy): Im Beruf Ärztin, im Privatleben die „Old Lady“ des Vizepräsidenten Jax Teller – wie sie versucht, den Spagat zwischen zwei verschiedenen Lebensweisen hinzubekommen, finde ich unglaublich faszinierend.

Sarah Manning (Orphan Black): Kleinkriminelle, die herausfindet, dass sie nur eine von vielen Ausgaben des gleichen Klons ist. In der Serie schlüpft die Schauspielerin in gefühlt 20 verschieden Rollen – Chapeau für die Masken- und Kostümbildner.

Annie Sawyer (Being Human): Die von ihrem Verlobten um die Ecke gebrachte Annie muss wegen einer unerledigten Aufgabe so lange als Geist weiterexistieren, bis sie ihre Tür gefunden hat, durch die sie für immer ins Jenseits verschwinden kann.

Denise Lovett (The Paradise): An der weiblichen Hauptrolle in der sehr kurzen Serie über ein Kaufhaus im viktorianischen England gefällt mir, wie sie ihren Weg macht und bei ihrer Karriere den Eigentümer des Kaufhauses überflügelt.

 

Weitere Serienheldinnen:

Lagertha (Vikings),

Brienne of Tarth, Ygritte und Daenerys Targaryen (Game of Thrones)

Dowager Countess of Grantham (Downton Abbey)

Trixie (Call the Midwife)

Demelza (Poldark)

Media Monday # 359 : Mörderisch gut

 

Sich aufs Faulenzen zu freuen, um dann nach dem Mittagsschläfchen einen Thriller mit über 400 Seiten an einem Samstagnachmittag runterzureißen, kann dazu führen, dass man am Abend keinen Schlaf findet und ausgerechnet dann ein Programm einschaltet, auf dem die Filme „Final Destination 3“ und „Final Destination 4“ hintereinander laufen. Man will eigentlich wegsehen, ist aber von der Katastrophe so gebannt, dass man beide Filme, dessen Handlung man auswendig kennt, trotzdem zu Ende schaut. Trotz gruseliger ElitePartner-, Parship- und Ruf-mich-an-Stöhn-Werbung. Wenigstens weiß ich jetzt, warum „Final Destination 4“ von Pro7 Schweiz erst ab 18 freigegeben wurde. Bestimmt nicht wegen der blutigen Art, die Darsteller einen nach dem anderen ins Jenseits zu schicken.

Wer die Final-Destination-Reihe noch nicht kennt: Die Handlung ist bei den vier Filmen, die ich bisher gesehen habe, immer die gleiche, nur mit unterschiedlichen Ausgangssituationen. Den Thriller „Atemnot“ (nicht „Atemlos“) fand ich übrigens sehr unterhaltsam, schon allein wegen des Namens, den das englische Dörfchen trägt: Morden. Ich glaube nicht, dass der Schriftstellerin bewusst war, dass der Name in der deutschen Übersetzung ein sinnvolles und auf ironische Art dazu passendes Wort ist.

Meine Destination am Sonntagabend sind die sieben Lückentexte auf Wulfs Blog medienjournal in der aktuellen Ausgabe des Media Monday:

 

Media Monday # 359

1. Der Song “Elegantly Wasted“ geht mir ja seit ich das Video dazu auf youtube gesehen habe, nicht mehr aus dem Kopf, und wenn die CD beim Autofahren läuft, muss ich an das Autorennen in „Final Destination 4“ denken.

2. webfail.de funktioniert als Stimmungs-Aufheller bei mir eigentlich immer, denn da gibt es für mich immer etwas witziges zum Anschauen, egal ob es sich um dumme Sprüche handelt oder um zum Brüllen komische Hunde- und Katzenfotos bzw. -videos.

3. Wenn ich schon höre, dass meine Lieblingsserie mit einem riesigen Cliffhanger endet und nicht fortgesetzt wird, dann frage ich, was das soll – schließlich sollte der Cliffhanger doch dazu da sein, die Spannung auf die Fortsetzung zu steigern, und wenn dann nichts kommt, ist das m.E. nicht nur mehr als ärgerlich, sondern auch ein Widerspruch in sich.

 

4. “Rendez-vous mit einem Oktopus“ von Sy Montgomery aus dem mare-Verlag ist eines dieser Bücher, das ich jedem ungefragt empfehlen möchte, schließlich erfährt man hier auf liebevoll geschilderte Art und Weise, was für sensible und hochintelligente Tiere die achtarmigen Meeresbewohner sind.

 

5. Für den irischen Schauspieler Aidan Turner schlägt mein Fanherz ja so hoch wie schon lange nicht mehr, weil er mir schon als Titelfigur der Neuverfilmung des Period Dramas „Poldark“ gut gefallen hat. Interessant fand ich, dass er auch in dem Film „Der Hobbit“ mitgespielt hat. Leider bedeutete das auch, dass mit seiner Rolle als Vampir in „Being Human“ nach der dritten Staffel Schluss war. Jetzt bin ich als Krimifan auf die Agatha-Christie-Verfilmung von „And then there were none“ gespannt, wo er zur Abwechslung mal einen fiesen Charakter spielt.

6. John Nettles ist als Nebendarsteller in dem Period Drama „Poldark“ ja so gar nicht mein Fall, wohingegen als/in Inspector Barnaby mit seiner unnachahmlich trockenen Art.

7. Zuletzt habe ich versucht, drei Sudokus am Stück zu lösen, und das war ganz schön knifflig, weil es die letzten in diesem Sudokublock mit der höchsten Schwierigkeitsstufe sind. Hier muss man nämlich die Kästchen mit Zahlen von 1 bis 12 füllen, und da wird’s für mich schnell unübersichtlich. Dennoch wollte ich die Rätsel zu Ende bringen, damit ich diesen Block abschließen kann. Ob ich so schnell nochmal welche lösen werde, weiß ich jetzt noch nicht.

 

 

 

Soundtrack of my life : essay on vocal ranges – the encores

 

 

the encores (engl.) = die Zugaben

Diesen Begriff habe ich in einem australischen WordPress-Blog kennengelernt. Der vierte und letzte Teil fungiert als Zugabe und Abschluss meiner Serie, als Fortsetzung zu Teil 3 – „the graph on the wall“ und beschäftigt sich mit den unschönen Seiten, die man bei Konzerten oder auf Festivals erleben kann. Daher auch die Triggerwarnung.

 

Vocal ranges – part IV – „Hear that sound“ *) – mit Triggerwarnung

Geht mir mit den ganzen gehypten „Singer/Songwritern“ fort: noch so ein neumodisches Wort. „Singer/Songwriter“ sind für mich Bob Dylan oder Leonard Cohen, Joan Baez oder Nathalie Merchant – aber doch nicht Mark Forster, Max Giesinger oder Andreas Bourani. Gerade bei dem Lied „Ein Hoch auf uns“ muss ich an eine schlecht geschriebene Werbung für ein bierähnliches Getränk denken. For me this is the end! The end of all guten Geschmacks. Spaß beiseite, in dieser Hinsicht bin ich ein Oldschool-Dinosaurier und bleibe bei den Sängern aus meiner Playlist, auch wenn davon zwei leider schon lange tot sind (Cash / Hutchence) und der dritte aus diesem Kreis vor ein paar Jahren auch fast ins Gras gebissen hätte (Gahan), wie er in einem Interview erzählte. In dieser Hinsicht wäre der H.I.M. Song „Join me (in death)“ ein makabrer und sarkastischer Zufall gewesen.

Deshalb freue ich mich umso mehr, dass es Depeche Mode tatsächlich noch gibt, aber ich habe das dumpfe Gefühl, dass deren Zeit der Auftritte in „kleineren“ Hallen vorbei ist (auch wenn selbst da noch welche kollabieren) und ich mich zur Commerzbank-Arena in Frankfurt aufmachen muss, wenn ich ein Konzert von ihnen sehen möchte. Doch genau darin liegt die Crux. Nach meinem unschönen Erlebnis auf dem M’Era Luna Festival in Hildesheim war ich nämlich an keinem Veranstaltungsort mehr, der größer ist als die Festhalle in Frankfurt oder die Jahrhunderthalle in Höchst.

Die Aufnahmen der Live-Aid-Konzerte oder die des INXS-Konzerts 1991 im Wembley-Stadion sehe ich zwar gerne gemütlich zu Hause von der Couch aus, aber hätte ich heute eine Tardis, würde ich um die Wembley-Arena einen riesigen Bogen machen, INXS hin oder her. Genau wie ich andere Fußballstadien meide, egal wer da auftritt, und wenn der Papst persönlich dort eine Audienz geben würde. Deshalb ist für mich auch Hogmanay in Edinburgh gestrichen.

 

Zwischenruf: Wer an Klaustrophobie leidet oder generell Angst vor großen Menschenansammlungen hat, sollte an dieser Stelle nicht weiterlesen, sondern erst wieder nach „this is the end“, denn dieser Abschluss enthält eine unerfreuliche Episode, die ich erlebt habe.

Wer sich noch an die Katastrophe auf der Love-Parade in Duisburg erinnert, wird mein Erlebnis auf dem M’Era Luna als geradezu lächerlich empfinden, aber genau daran wurde ich bei den Nachrichten über die Veranstaltung, bei der 21 Menschen in einer Massenpanik zu Tode kamen, wieder erinnert.

Passiert war, das mein Mann und ich in den Sog zwischen zwei in konträre Richtungen strebende Menschenmassen gerieten. Bis zu diesem Moment hatte ich noch nicht gewusst, was Panik heißt, aber nun war sie da. Andy und ich hatten gerade ein Open-Air-Konzert genossen, als ein Gewitter nahte. Die Menge, in der wir uns befanden, wollte von der Open-Air-Bühne weg und zurück zum Zeltplatz, vielleicht auch noch zu den Getränkeständen, aber Hauptsache erst mal weg. Wir hatten es bis zum Rande dieser Menge geschafft, als uns ein riesiger Pulk entgegenkam, der zum in Kürze angesagten Konzert im Flugzeughangar wollte. Und zwar genau dort, wo wir nun waren, trafen beide Massen aufeinander – wir mittendrin, und wie wir es geschafft haben, aus diesem Hexenkessel heil wieder herauszukommen, ist mir danach vollkommen entfallen. Nur, dass ich für den Rest des Tages zu nichts mehr zu gebrauchen war. Schlimmer noch, ich weiß nicht einmal mehr, wen wir da live erlebt haben. Der Blackout ist größer, als ich bisher angenommen hatte.

Sind am Ende absurd hohe Kartenpreise für mich gar nur ein Vorwand, nicht zu einem Depeche-Mode-Konzert zu gehen, denn in Wahrheit ist es die Location? Kleinere Hallen oder Clubs sind mir inzwischen tatsächlich lieber, aber ich habe auch schon 92,– Euro für den Eintritt zu dem besagten Konzert von Jean-Michel Jarre ausgegeben, in dem Glauben, er träte nur alle Jubeljahre mal auf. Ein paar Jahre später kosteten die Karten dann schon 100,– Euro, und trotz dieser preislichen Schallgrenze habe ich die Tickets genommen. Über den Ausgang jenes Abends breite ich dann doch lieber den Mantel des Schweigens.

This is the end“ **)

Doch wo beginnen Ticketpreise, mich abzuschrecken? Eine passende Antwort wäre „Im dreistelligen Bereich“ gewesen. Wenn ich sehe, in welchen Regionen sich die Preise inzwischen bewegen, muss ich damals schön blöd gewesen sein, keine Karte für Loreena McKennit gekauft zu haben, nur weil diese damals 62,– Euro kosten sollte. Die Zeiten, dass man für ein Konzert der Stones noch 76,– DM bezahlt hat, sind schon lange vorbei. Doch das ist ein Thema, das separat behandelt werden sollte.

Lange vorbei sind anscheinend auch die Zeiten, in denen das Publikum nicht bloß herumstand und auf seinen Smartphones herumdaddelte oder das Konzert filmte. Die einzigen Fotos, die ich mit meinem Handy gemacht habe, war ein winzig kleines Männchen namens Jean-Michel Jarre (auf der Bühne mit seinem Theremin) oder das Beleuchtungsgestänge unter der Decke bei Apocalyptica. Wenn ich gute Aufnahmen von einem Star haben möchte, kann ich mich auf pinterest umschauen und das entsprechende Foto in einem Album festpinnen. Da das Album aber privat ist, und für die Öffentlichkeit nicht einsehbar, hat außer mir sonst keiner was davon. In dieser Hinsicht bin ich dann doch vielleicht kein echtes Fangirl, denn es gibt keinerlei Fotos, die mich zusammen mit meinen Lieblingsschauspielern oder -sängern zeigen und beweisen könnten, dass ich denjenigen tatsächlich persönlich getroffen habe.

Ja, meine Begabung zum Abschweifen verdirbt mir eines Tages nochmal den Spannungsbogen und führt zu Abzügen in der B-Note. Es ging um mich faszinierende Stimmen, und zum Glück fällt mir genau da, passend zum Schluss, tatsächlich noch eine Begebenheit ein, für die es, wie gesagt, kein Beweisfoto gibt.

Als die Band Chamber L’Orchestre de Chambre Noir (auch „Chamber“ abgekürzt) in Frankfurt vor ein paar Jahren gastierte, spendierte jemand den Fans ein sogenanntes Meet & Greet in einem Elektronikmarkt in Frankfurt am Main. Wir waren eine Handvoll Leute, die sich mit der Gründerin des Fanclubs und dem Sänger der Band dort trafen, angeregt plauderten und herumalberten, so dass andere Kunden sich schon über die Ansammlung „Grufties“ zu wundern begann. Warum das so gut passt? Als ich Chamber zum ersten Mal hörte, dachte ich, der Frontmann der Crash Test Dummies hätte eine neue Band gegründet, nur diesmal mit klassischer Instrumentierung. Aber bei Chamber könnte man wirklich von einem „schwarzen Kammerorchester“ sprechen, das auch ein paar sehr interessante Coverversionen (hier: Engel) auf Lager hat. Rammstein, Alanis Morrissette und Depeche Mode dürfen sich geehrt fühlen.

Mit dieser Erinnerung im Gepäck hatte ich einen sehr beschwingten und wundervollen Konzertabend, der mir wieder einmal vor Augen führte, dass nicht die Größe des Publikums ausschlaggebend ist, sondern die Begeisterung und Hingabe der Fans, die für einen unvergeßlichen Abend sorgen. In diesem Sinne war dann auch das Konzert von Zola Jesus im November 2017 für mich ein voller Erfolg – noch eine Tieftönerin.

Zwar habe ich die Künstlerin bei dieser Verantaltung nicht getroffen, aber der Abend war trotzdem sehr gelungen.

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Fußnoten:

*) „Hear that sound“ (INXS – Hear that sound)

**) „This is the end“ (The Doors – The end)

Soundtrack of my life : essay on vocal ranges – with more hidden footage

 

 

footage (engl.) = Filmmaterial …   aber kein Mensch muss sich dieses Filmmaterial auch anschauen. So, nachdem ich das Vorprogramm mit „Drama, Baby!“ (einem Zitat von Bruce Darnell aus einer der ersten Staffeln von Germany’s Top Model, die ich mir damals wirklich noch angeschaut habe, ohne mich zu gruseln) abgehakt habe, kommt nun der Haupt-Act:

 

Vocal ranges – part III – „.. the graph on the wall“ *)

 

In einem Film werden verschiedene Sänger anhand einer Grafik direkt miteinander verglichen, hier waren z.B. John Lennon, Paul McCartney und Freddie Mercury dabei, und die habe ich früher auch sehr oft gehört, aber die, die mich mehr interessiert haben, musste ich separat suchen. Damit kein falscher Eindruck entsteht: Es gibt so einige Lieder von Queen, die ich einfach nur genial finde, und Freddie Mercury war eine faszinierende Persönlichkeit – auf der Bühne ganz anders als privat, wenn ich der hervorragenden Dokumentation, die mein Mann und ich zusammen gesehen haben, Glauben schenken darf. Aber so gut und bahnbrechend ich Queen und deren Kunst auch finde – meine Prioritäten liegen woanders.

Zuerst muss mir die Stimme gefallen, wenn dann aber noch die Musik genau meinen Geschmack trifft – ich höre mir gerne viele unterschiedliche Stilrichtungen an (okay, Schlagermusik, Kirmestechno, HipHop und R’n’B mal ausgenommen) – und die Texte zusätzlich noch einen geistigen Nährwert haben, bin ich hin und weg. Es muss auch nicht immer die riesengroße Bühnenshow und das große Drama sein, manchmal reichen auch Momente wie Johnny Cash mit „Hurt“ oder ein Song im Radio wie z.B. „Summer Wine“ als Coverversion von Natalie Avelon und Ville Valo, von dem ich bereits geschrieben habe, dass ich mir auch nur wegen seiner Band ein Ticket für das M’Era Luna Festival gegönnt hätte.

An dieser Stelle habe ich geflunkert. Wir hatten die Tickets bereits gekauft, und zwar wegen dem restlichen Line-Up. Zu H.I.M. sind wir tatsächlich auch gepilgert, und es war ein einzigartiges Erlebnis, von dem eine Gänsehaut zurückblieb, die mich mit einem anderen, nicht so guten Erlebnis auf diesem Festival versöhnte (auf das eventuell im letzten Teil meiner Serie zurückkommen werde, sonst komme ich zu weit vom eigentlichen Thema ab).

Um auf meine angedeuteten Prioritäten zurückzukommen, zähle ich jetzt mal die auf, die ich in meine Playlist auf dem Smartphone aufgenommen habe. Das meiste ist aus den 80ern, H.I.M. fehlt leider noch, und wir fangen im“lower register“ an und hören im „higher register“ auf: : Johnny Cash, Sisters of Mercy, Dave Gahan, Michael Hutchence. Und ausgerechnet zu dem zuletzt Genannten gab es auch den ausführlichsten Film von allen (bei den anderen fiel das Filmmaterial wesentlich kürzer aus): The vocal range of Michael Hutchence.

 


 

Derjenige, der den Film kreiert hat, hat sich sehr viel Mühe gegeben, sich durch sämtliche Lieder zu arbeiten und zu jeder Tonlage in den einzelnen Oktaven das passende Lied auszuwählen. Am Ende sind es mindestens 50 Beispiele (inclusive Doppelnennungen) geworden, die bei D2 (Know the difference) anfangen und bei D7 (Sometimes) aufhören. Bingo. Ich wusste es ja schon länger: Dieser Künstler war völlig unterbewertet. Vielleicht kommen daher meine ganzen Lobeshymnen, die ich hier nach und nach einfließen lasse. Und vielleicht arbeite ich mich auch gerade deswegen durch das gesamte Werk, das nach dem Album „Kick“ so unbemerkt an mir vorbeigegangen ist (warum auch immer), was ich jetzt im Rückblick schade finde.

Und wie ein Kommentar zu diesem Video zeigt, lag ich mit meiner Vermutung bezüglich der Stimmlage dieses Herrn gar nicht mal so falsch: „a natural baritone – Michael and his band have grown with the years and it was keeping growing. Michael had an amazing voice and lyrics. Compare to U2 whom declined with their music from 1988 to today.“

Aber ich war nie in einem Konzert von ihnen. Daher bleiben mir nur noch Filmaufnahmen, denn diese Band werde ich wohl nie mehr live erleben. Dabei haben Filmaufnahmen einen Vorteil: Je nachdem, welche Qualität sie haben, kann ich mich jederzeit, wenn mir danach ist, daran erfreuen – zuletzt ist es mir so mit Loreena McKennitts Konzertabend aus der Alhambra gegangen. Diese hervorragende Künstlerin habe ich auch noch nie live erlebt, aber ich male mir gute Chancen dafür aus. Bei INXS wird das meiner Einschätzung nach aber nichts mehr. Zum einen, weil die Band 2012 ihre Auflösung bekanntgegeben hat; und zum anderen, weil ich mich mit Konzerten in riesigen Stadien inzwischen schwertue.

Warum das so ist, erzähle ich im vierten und letzten Teil meiner Serie, und zwar in der Rubrik „Zugabe“ in „Vocal ranges – part IV – Hear that Sound“, mit Triggerwarnung. Wer unter Klaustrophobie, Agoraphobie oder Angst vor großen Menschenansammlungen hat, sollte diesen Teil zwischen roten Lettern überspringen.

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Fußnote:

*) „the graph on the wall“ (Depeche Mode – Everything counts)