My stars! *** Space up your life – oder doch lieber „Wake me up when September ends“? Nach dem filmischen Sommerloch kommt jetzt das schwarze Loch. Oder darf es eine Reise zum Wüstenplaneten sein? Da ich im August nur eine einzige Sternschnuppe gesehen habe, die dafür aber mit bloßem Auge, habe ich mich diesen Monat der Raumfahrt gewidmet – auf DVD. *** Sci-Fi im September… it’s magic.
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Dune – Der Wüstenplanet
A world beyond
Synchronicity
Passengers
WALL·E – der letzte räumt die Erde auf
Blade Runner 2049
Dark Star
Traumschiff Surprise – Periode 1
Der Marsianer – Rettet Mark Watney
Interstellar
Life
Spaceballs
Glenn No. 3948
Das fünfte Element
Gravity
District 9
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Dune (1984): Die Mutter aller Sci-Fi- und Fantasy-Serien. Okay, damit lehne ich mich sehr weit aus dem Fenster, aber sehr viele Szenen erinnerten mich an Motiven aus anderen Serien, die wesentlich später kamen… Star Trek (wir verbiegen den Raum um uns, um woanders hin reisen zu können), Torchwood – The Children of Earth (der Navigator in seinem Gefährt), Game of Thrones (der atomar zerstörte Wall)… ich hatte mit diesem Werk gleich zweimal meinen Spaß: einmal mit der synchronisierten Kinofassung – und ein paar Tage später mit der Fernsehfassung in der Originalversion – beide Versionen befinden sich in einer Spezialedition, die sich in meinem DVD-Fundus befindet. Warum auch immer sich der Regisseur von der TV-Fassung distanziert hat, ist mir ein Rätsel – denn die fand ich ausführlicher (auch dank des Prologs) und interessanter, auch wenn es sie nur in der Originalversion gibt. Jetzt bin ich auf das Remake gespannt, das im Dezember in die Kinos kommen soll. The spice must flow.
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A world beyond (2015): Der Disney-Themenbereich Tomorrowland als Vorbild für eine Parallelwelt, in der man landet, wenn man einen ganz speziellen Button von der Weltausstellung von 1964 berührt. Eine faszinierende Welt, ein geheimer Ort, an dem jede erdenkliche Erfindung gemacht werden kann, und sei sie auch noch so verrückt – die Sache hat nur einen Haken: die dort lebenden Wissenschaftler haben etwas Schlimmes gebaut, und nun steht der Welt die Apokalypse bevor. Die Welt soll nun ausgerechnet die junge Casey Newton (Britt Robertson) zusammen mit Frank Walker (George Clooney) und dem humanoiden Roboter Athena (Raffey Cassidy) retten. Ihnen bleiben noch 58 Tage, um das durch die selbsterfüllende Prophezeihung vorhergesagte Unheil abzuwenden. Das familientaugliche Sci-Fi-Abenteuer mit seinem Happy-End aus dem Hause Disney fand ich sehr erfrischend und unterhaltsam.
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Synchronicity (2015): Wir haben mit Hilfe radioaktiven Materials in zwei Schritten ein Wurmloch konstruiert und schicken uns nun selber durch, aus Furcht, der Investor könnte sonst die Früchte unserer Arbeit an sich reißen! Yay! – Blöd nur, dass es eine Zeitschleife ist, die den Physiker Jim Beale (Chad McKnight) fünf Tage in die Vergangenheit zurückgeschickt hat, wo er um ein Haar sich selbst begegnet. Der Alptraum eines jeden Zeitreisenden – denn dass er sich nun in der Vergangenheit eines Paralleluniversums befindet, macht die Sache nicht nur nicht besser, sondern die Geschichte noch verworrener, und irgendwann habe ich aufgegeben, die Zusammenhänge verstehen zu wollen, um auf eine Lösung für das grundlegende Problem zu kommen. Sicher ist nur, dass Jim 2 auch in diesem Paralleluniversum schwächer wird, wenn er auf Jim 1 trifft. Außerdem siecht er genau so dahin wie die Dahlie, die ursprünglich durch das Wurmloch geschickt werden sollte, und er trifft dort auf seine bereits gestorbenen Ichs. Abgesehen von der verwirrenden Handlung und der nervigen Synthie-Musik im Stil der 80er Jahre, fand ich diese Low-Budget-Produktion gar nicht so übel.
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Passengers (2016): Sich einfrieren lassen, um schlafend in der Kältekammer die 120 Jahre dauernde Reise zur Kolonie Homestead II irgendwo in den Tiefen des Alls anzutreten… die Idee hat was, ist aber nicht neu. Es klang ja auch zu schön, um wahr zu sein – als der Mechaniker Jim Preston (Chris Pratt) aus dem Kälteschlaf erwacht, muss er zu seinem Entsetzen feststellen, dass ihn eine Fehlfunktion seiner Schlafkammer 90 Jahre zu früh aufgeweckt hat, während alle anderen wie geplant weiterschlafen. Seine Versuche, die Schlafkammer wieder zu aktivieren und in Sicherheitsbereiche zu gelangen, bleiben ohne Erfolg; Nachrichten an die Erde zu senden, erweist sich als sinnlos, da es Jahrzehnte dauern würde, bis er eine Antwort erhält; Kommunikation ist nur mit Androiden, wie z.B. dem Barkeeper Arthur, möglich. Nach einem Jahr hält er die Einsamkeit nicht mehr aus, doch anstatt sich umzubringen, weckt er die Journalistin Aurora Lane (Jennifer Lawrence) auf, nachdem er sich in ihr Persönlichkeitsprofil verliebt hat – lässt sie aber in dem Glauben, auch ihre Schlafkapsel hätte eine Fehlfunktion. Beide werden ein Paar und versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Doch das Glück endet jäh, als Aurora dank des sich verplappernden Barkeepers die Wahrheit herausfindet.
Die Beschreibung auf der DVD-Hülle ließ mich bei „Passengers“ auf einen spannenden Actionfilm tippen – statt dessen schlug der Film eher leise Töne an und erinnerte mich ein wenig an „Gravity“ mit Sandra Bullock und George Clooney, der mir sehr gut gefallen hat. Vielleicht hat mich „Passengers“ deswegen in seinen Bann gezogen. Nicht zuletzt wegen der Frage, ob es moralisch vertretbar ist, eine Mitreisende aufzuwecken, um an der Einsamkeit nicht zugrunde zu gehen – auch wenn diese dann das gleiche Schicksal erleidet. Und tatsächlich wirft Aurora Jim genau das vor, dass er ihr ihr Leben genommen hat. Doch im Moment der größten Gefahr besinnt sie sich anders und versucht, Jim das Leben zu retten. Beeindruckt haben mich auch die exzellenten visuellen Effekte, wie z.B. die Szene, in der genau in dem Moment die Schwerkraft ausfällt, als Aurora im Pool ihre Bahnen zieht und in einer gigantischen Wasserblase zu ertrinken droht.
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WALL·E – der letzte räumt die Erde auf (2008): In dieser Zukunftsvision aus dem Hause Pixar hat die Menschheit beschlossen, ihr Müllproblem auf der Erde zu lösen, indem sie auf dem Raumschiff Axiom durchs All cruisen, während ein WALL·E-Team (Waste Allocation Load Lifter Earth Class) derweil den Schrott aufräumt. Doch aus den geplanten fünf Jahren wurden 700, und der in die Jahre gekommene Roboter WALL·E ist der letzte. Tagein tagaus formt er den Müll zu Würfeln und türmt diese zu Pyramiden, wobei er alles sammelt und in seiner Behausung hortet, was ihm interessant erscheint. Bis eines Tages die High-Tech-Sonde EVE (Extraterrestrial Vegetation Evaluator) auf der Erde ausgesetzt wird, um nach Anzeichen von Photosynthese zu forschen. Für WALL·E ist es Liebe auf den ersten Blick, und als er ihr als echter Kavalier eine Pflanze schenkt, die er gefunden hat, setzt er damit den Prozess in Gang, der die Axiom wieder zurück zur Erde bringen soll. Leider aber gibt es da noch den Autopiloten OTTO, und der ist alles andere als begeistert über die plötzliche Kursänderung.
Was mich an „WALL·E“ begeistert hat, sind die Szenen, in der die Roboter miteinander in reduzierter Sprache kommunizieren und dabei menschliche Verhaltensweisen an den Tag legen. Besonders rührend fand ich den kleinen Schweißer Burn-E, dem die eigene Neugier zum Verhängnis wird, oder der Putzroboter M-O, der jedesmal eine Krise bekommt, wenn er auf eine neue Spur von unbekannten Schadstoffen stößt.
Eine Klasse für sich ist die Reparaturstation, auf der durchgeknallte Androiden überholt werden sollen. Die Musik, u.a. Ausschnitte aus „2001 – Odyssee im Weltraum“ ist das Tüpfelchen auf dem I. Übrigens hat mich die Unfähigkeit oder der fehlende Willen der Menschen, ihr Abfallproblem in den Griff zu bekommen, wenig überrascht. Wie auf der Erde, so auch im All, produziert man hier fröhlich Müll und bläst ihn mit Hilfe von WALL·A-Bots („Waste Allocation Load Lifter Axiom-Class“) durch die Luftschleuse in die unendlichen Weiten. Wie praktisch. Ob das den Rückkehrern jedoch bei der geplanten Ankunft auf der Erde helfen wird? Ich bezweifle es.
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Blade Runner 2049 (2017): Mit 164 Minuten Laufzeit war ich von diesem Spektakel förmlich wie erschlagen. Die Erde ist im Jahr 2049 genauso vermüllt und lebensfeindlich wie in Wall-E, damit hat es sich aber auch schon mit der Ähnlichkeit. In der Fortsetzung von „Blade Runner“ aus dem Jahr 1982 spielt Ryan Gosling einen künstlichen Menschen – den Replikanten Officer K, der als sogenannter Blade Runner noch existierende Replikanten mit unbegrenzter „Lebensdauer“ für immer ausschalten soll. Als er den Spezialauftrag erhält, das Kind einer Replikantin, die bei der Geburt gestorben ist, zu finden, wird der Jäger zum Gejagten.
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Dark Star (1974): Nach dem visuell beeindruckenden „Blade Runner 2049“ gab es das volle Kontrastprogramm. Ich hatte keine Ahnung, was mich bei der 82 Minuten langen Low-Budget-Produktion in Trashoptik erwartete. Erfreuen durfte ich mich an den absurden Dialogen zwischen der demotivierten und sich gegenseitig nervenden Crew der schrottreifen „Dark Star“, dem mit gelangweilter Stimme Anweisungen gebenden Bordcomputer und der sprechenden Bombe Nr. 20, die sich weigert, korrigierende Befehle auszuführen. Als der an Bord befindliche Exot, der wie ein gigantischer Hüpfball mit Klauen aussieht, bei seiner Fütterung ausbüxt und in verschiedenen Bereichen für Chaos sorgt und das Raumschiff beim Flug durch ein Asteoridenfeld beschädigt wird, eskaliert die Situation. Bombe 20, mit der ein weiterer instabiler Planet gesprengt werden soll, verhakt sich in ihrer Halterung und weigert sich, den korrigierenden Befehlen zur Entschärfung auszuführen – es entspinnt sich eine philosophische Diskussion zwischen dem Kommandanten und der Bombe, die sich daraufhin zum Nachdenken in den Bombenschacht zurückzieht und schließlich zu einer bahnbrechenden Erkenntnis gelangt – mit verheerenden Folgen.
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Traumschiff Surprise – Periode 1 (2004): So lasset uns denn in das Jahr 2004 per Zeitmaschine zurück reisen, um das UFO eines Außerirdischen zu zerstören, der in der Wüste Nevada gelandet ist. Nur so können wir die Besiedlung des Mars verhindern und damit den Plan des Marsregulators, die Erde zu vernichten. So weit die Theorie. In der Praxis ist jedoch die Zeitmaschine nie ausprobiert worden, und da den Job keiner machen möchte, bleibt da nur noch die Crew der Surprise, die mit ihrem Raumschiff von ihrem Kurs abgekommen ist. Von wegen Mopsgeschwindigkeit – das Raumschiff hat einen Marderschaden und ist auch sonst nicht von dieser Welt. Per Spacetaxi in der Regierungszentrale gelandet, werden die Auserwählten umgehend in die Vergangenheit geschickt, landen aber durch einen Fehler in den Schaltkreisen nicht in Nevada, sondern im Mittelalter, irgendwo in England und müssen nun alles daransetzen, ihre Mission doch noch irgendwie zu erfüllen.
In der Komödie von 2004 ziehen Bully Herbig und seine aus „Der Schuh des Manitu“ bekannten Kollegen so einiges durch den Kakao: Star Trek, Star Wars, Das fünfte Element, Minority Report… und nicht zuletzt den Schuh des Manitu – denn Spucky & Co kreuzen dank defekter Zeitmaschine die Wege des Oberfieslings Santa Maria, bevor es zum Showdown kommt.
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Der Marsianer – Rettet Mark Watney (2015): Nach geballtem Klamauk nun ein anderes Thema, bei dem der Mars eine zentrale Rolle spielt. Ein Sandsturm zwingt das Team der Marsmission ARES III, die Erforschung des roten Planeten abzubrechen und diesen umgehend zu verlassen. Leider erwischt es Mark Watney (Matt Damon), der von einem umherfliegenden Metallteil getroffen wird. Während man auf der Erde ein Staatsbegräbnis für den Astronauten arrangiert, muss sich der Totgeglaubte etwas einfallen lassen, wenn er bis zum Eintreffen von ARES IV überleben will. Als es ihm gelingt, Kartoffeln anzupflanzen und mit Hilfe von Resten des Marsroboters Pathfinder Kontakt zur Raumfahrtzentrale herzustellen, beginnt auf der Erde ein Wettlauf gegen die Zeit.
Klingt nach spektakulärer Action? Fehlanzeige, und genau das hat mir an diesem Film von Ridley Scott gefallen: nicht nur die Schwierigkeiten, mit denen er zurückgelassene Watney und die Crew auf der Erde, die sich in wesentlichen Fragen uneins sind, zu kämpfen haben, sondern auch die Fragen, die sich Mark Watney zu stellen beginnt. Besonders aber beeindruckt haben mich die grandiosen Landschaftsaufnahmen – diesmal aus Jordanien. Da hätte ich stundenlang noch verweilen können. Etwas Humor zwischendurch muss auch sein: Das Rettungsprojekt, das zu Beginn noch als geheim vorgesehen war, soll den Namen Elrond erhalten – witzigerweise wird der daran beteiligte Crewleiter Mitch Henderson von Sean Bean dargestellt, der in „Der Herr der Ringe“ den von Pfeilen durchbohrten Boromir gespielt hat.
„Der Marsianer – Rettet Mark Watney“ von Ridley Scott wäre zum Besipiel einer der Filme, die ich mir gut in meinem eigenen DVD-Regal vorstellen könnte.
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Interstellar (2014): Die Menschheit ist dem Untergang geweiht. Die Wissenschaft ist zum Erliegen gekommen, statt zu forschen und zu entdecken, geht es ums Bewahren… obwohl es immer weniger Nutzpflanzen gibt, die man noch anbauen kann. Obwohl der Raumfahrt jegliche finanzielle Unterstützung gestrichen wurde, verfolgt das, was von der NASA noch übrig ist, im Geheimen das sogenannte Lazarus-Projekt: die Erforschung bewohnbarer Planeten in einer fremden Galaxie jenseits eines Wurmlochs in der Nähe des Saturns. NASA-Pilot Cooper (Matthew McConaughey) begibt sich mit einem Team auf die gefährliche Reise und entdeckt eine ernüchternde Wahrheit.
Müssen für Sci-Fi-Abenteuer meist Wüstengegenden als Kulisse für fremde Planeten herhalten, entstanden diesmal in Island die Außenaufnahmen für einen der drei für eine eventuelle Besiedlung in Frage kommenden Planeten nahe des Schwarzen Lochs. Und Jessica Chastain und Matt Damon in einem weiteren Film dieses Genres zu sehen, nur zwei Tage nachdem ich „Der Marsianer“ gesehen hatte.
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Life (2017): Es gibt Leben auf dem Mars! Und es ist intelligent – leider aber auch extrem schnell wachsend und bereit, alles für sein Überleben zu tun. Zu spät erkennt die Besatzung der ISS-Mission Pilgrim 7, was sie sich da an Bord geholt hat, als die fremde Lebensform aus dem Labor entfleucht. Von nun an muss das Team unter allen Umständen verhindern, dass das auf den Namen Calvin getaufte Wesen auf die Erde gelangt und den Fortbestand der Menschheit bedroht. Und so zieht einer nach dem anderen den Kürzeren gegen Calvin, bis nur noch Quarantänebeauftragte Dr. Miranda North (Rebecca Ferguson) und Bordarzt Dr. David Jordan (Jake Gyllenhaal) übrig sind, die einen Plan entwickeln, bevor die ISS in die Erdatmosphäre eintreten kann.
Regisseur Daniél Espinosa sagt selbst, er habe sich von „Alien“ inspirieren lassen (und an den erinnert mich der Film auch sehr stark in Teilen), außerdem u.a. noch „Solaris“ (aber da bin ich raus, da ich bei „Solaris“ zu Beginn schon eingeschlafen bin) – allerdings wirkte das Alien in „Life“ auf mich anfangs noch niedlich und erinnerte mich mit zunehmendem Wachstum an einen glibberigen Seestern und später an einen Riesenkraken, auf den ersten Blick also nicht so furchteinflößend wie das Alien aus Ridley Scotts bekanntestem Werk… und bei dem überraschenden Ende habe ich mich extrem gegruselt.
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Spaceballs (1987): Der Film, der sich selbst enthält, die Star-Wars-Filme und deren exzessives Merchandising parodiert und auch an Seitenhieben auf andere Klassiker des Genres nicht spart. Auf ihrer Flucht vor dem trantütigen Prinzen Valium, den Prinzessin Vespa heiraten soll, kreuzt sie den Weg von Lord Helmchen. Den hat Skroob, der Präsident des Planeten Spaceballs losgeschickt, um die Prinzessin zu entführen und so von ihrem Vater, dem König des Nachbarplaneten Druidia einen Sicherheitscode zu erpressen. Spaceballs geht nämlich so langsam die Luft aus, und hat er diesen Code erst, kann ihn nichts mehr daran hindern, Druidia die Luft abzusaugen. Haben er und Lord Helmchen aber auch nur gedacht, denn sie haben die Rechnung ohne den Weltraumabenteurer Lone Star und dessen Begleiter Waldi gemacht – die brauchen ihrerseits ganz dringend eine Million Spacedollars, um ihre gigantischen Schulden bei dem Bösewicht Pizza Mampf zu begleichen – diese Summe zahlt Papi doch bestimmt gerne, wenn Lone Star und Waldi ihm die Prinzessin heil und unversehrt zurückbringen.
„It works on Star Trek – im Raumschiff Entenscheiß funktioniert es ja auch“? Was nach einem durchdachten Plan klingt und sich zunächst gut anlässt, auch dank der Schützenhilfe durch den Weisen Yoghurt, nimmt eine dramatische Wendung, als Lord Helmchen und seine Crew zurückschlagen und die Prinzessin auf ihr Raumschiff entführen. Dieses hat sich inzwischen zu einer gigantischen „Weltraumputze“ transformiert, die damit begonnen hat, Druidia mit ihrem Staubsauger durch eine Luke in der Atmosphäre die gesamte Luft abzusaugen…
Achtzig Minuten Klamauk unter der Regie von Mel Brooks, der so einige Genres durch den Kakao gezogen hat, mit Rick Moranis als Lord Helmchen, Mel Brooks als Skroob und Yoghurt, Bill Pullman als Lone Star und Daphne Zuniga als Prinzessin Vespa. Und dass Michael Winslow nicht nur in „Police Academy“ alle möglichen Geräusche täuschend echt nachahmen kann, stellt er an Bord des Raumschiffs von Lord Helmchen unter Beweis, als er die Geräusche eines 80er-Jahre-Bordcomputers simuliert.
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Glenn No. 3948 (2010): Hausroboter lernt Klavierspielen und verfeinert sein Spiel so meisterhaft, dass er zur ernstzunehmenden Konkurrenz für den Meisterpianisten Henry Goldmill zu werden droht. Die Lage eskaliert, als Glenns Meister betrunken laut darüber nachdenkt, wie es wohl wäre, wenn man jemanden an ein Klavier fesseln könnte, in dem eine Bombe steckt. Denn der Roboter nimmt die im Suff geäußerten Worte für bare Münze und setzt den vermeintlichen Gedanken in die Tat um, indem der den verhassten Rivalen bei der nächsten Gelegenheit bewusstlos schlägt und in in einem leeren Brennkessel einsperrt. Aus er ihn dann endlich freilässt, steht ihm eine schier unlösbare Aufgabe bevor: Die Bombe entschärft sich, wenn Du es für kurze Zeit schaffst, genau so Klavier zu spielen wie Glenn Gould;aber wehe, Du spielst 30 Sekunden lang gar nicht – dann wird der Zünder ausgelöst, und alles fliegt in die Luft. Und nun: Bonne Chance – aber die Uhr läuft. Und ob ein Neustart wirklich so eine gute Idee ist?
Die Idee, dass ein Roboter keine moralischen Skrupel kennt und wie die Pechvögel versuchen, aus einer scheinbar ausweglosen Situation herauszukommen, fand ich an dem 80 Minuten kurzen Film aus Belgien, in Kombination mit klassischer Klaviermusik, sehr erfrischend. Witzigerweise trägt nicht nur der Roboter den Vornamen von Glenn Gould – der Darsteller des Pianisten Henry Goldmill heißt Dominic Gould. Jack, den Rivalen von Henry, wird gespielt von Billy Boyd (Pippin aus „Herr der Ringe“), und Gérard Depardieu hat eine Minirolle als Nachrichtensprecher.
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Das fünfte Element (1997): Vier Steine, verborgen in einer ägyptischen Pyramide, verkörpern die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde – doch es bedarf noch eines fünften, eines göttlichen Wesens, mit dem das Böse und die Vernichtung allen Lebens im Universum aufgehalten werden kann. Aber wehe, die fünf Elemente fallen den Falschen in die Hände. Ausgerechnet jenes Wesen mit dem klangvollen Namen Leeloo Minai Lekatariba-Lamina-Tchai Ekbat De Sebat (Milla Jovovich), der Einfachheit halber Leeloo abgekürzt, fällt dem Taxifahrer Korben Dallas (Bruce Willis) von oben in sein Fahrzeug. Pater Vito Cornelius (Ian Holm) klärt ihn erst einmal über den Status Quo auf, und so machen sich Korben und Leeloo gemeinsam zum Planeten Fhloston Paradise auf, um die Steine zu bergen, bevor der Waffenhändler Zorg (Gary Oldman) sie an sich bringen kann. Dieser actionreiche Klassiker von Luc Besson gehört zu meinen Lieblingsfilmen des Genres, und nicht nur wegen der Handlung und der Kostüme, die Jean-Paul Gaultier gewonnen hat, sondern auch wegen der Darsteller (trotz der Goldenen Himbeeren für Milla Jovovich und Chris Tucker) und ganz besonders wegen der Musik – der Auftritt der Diva in Blau mit ihrem glasklaren Sopran ist legendär.
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Gravity (2013): Sandra Bullock als Dr. Ryan Stone, die nach einem schweren Unglück 600 Kilometer über der Erde plötzlich alleine klarkommen muss: Trümmerteile von einem irrtümlich gesprengten Satelliten haben nicht nur das Hubble-Teleskop und ihr Space Shuttle zerstört, sondern sie wird auf dem Weg zur ISS auch noch von Matt Kowalski (George Clooney), dem einzigen, noch verbliebenen Kollegen, getrennt. Da auch die ISS beschädigt ist, gibt es nur noch einen Ausweg – mit der Sojus zur über 100 Kilometer entfernten chinesischen Station Tiangong zu gelangen. Doch die ist ebenfalls beschädigt und befindet sich bereits auf ihrem Weg in Richtung Erdatmosphäre.
Ich hätte nicht gedacht, dass mich dieser Film so fesseln würde. Ich konnte förmlich Dr. Stones Verzweiflung spüren, die kurz davor steht, sich in der scheinbar ausweglosen Situation das Leben zu nehmen und sich dann nach einer Halluzination doch anders entscheidet. Und dass die Bedrohung diesmal nicht von obskuren Aliens oder egozentrischen Astronauten ausgeht, sondern von Weltraummüll, empfand ich als einen spannenden und realistischen Ansatz.
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District 9 (2009): Für den Schluss habe ich mir einen Science-Fiction-Film aus Südafrika aufgehoben. Im Stil einer Dokumentation mit eingestreuten Interviews erzählt der Science-Fiction-Film von Neill Blomkamp von Aliens, die Anfang der 80er Jahre mit ihrem defekten Raumschiff in Johannesburg gestrandet und von dem privaten Sicherheits- und Militärunternehmen MNU in District 9, einem ursprünglich als Provisorium geplanten Flüchtlingslager interniert worden sind. Dreißig Jahre später nimmt die MNU, die ausschließlich an der fremden Waffentechnologie interessiert ist, die desolaten Zustände des Lagers – inzwischen ein riesiger Slum – zum Anlass für eine Evakuierungsmaßnahme: Die 1,8 Millionen Aliens, verächtlich Shrimps genannt, sollen in ein neues Lager 200 Kilometer von Johannesburg entfernt, umgesiedelt werden. Als Wikus van de Merwe, der Leiter dieser Aktion, versehentlich mit einer außerirdische Flüssigkeit in Kontakt gerät, beginnt seine DNA sich zu verändern und er wird einem Alien immer ähnlicher, und plötzlich ist er der einzige Mensch, der die nur auf Alien-DNA reagierenden Waffen der „Shrimps“ bedienen kann. Teilweise wirken die Szenen erschreckend real und stellen einen Bezug zur Geschichte Südafrikas her, die jahrzehntelang von Apartheid geprägt war, doch jetzt sind es die Aliens und die Menschen, die voneinander getrennt werden sollen. Und vollends absurd wird es, wenn die Umzusiedelnden ein Formular unterschreiben sollen, mit dem sie der „Evakuierung“ zustimmen. Da wird einem Vater auch schon mal gedroht, ihm sein Kind wegzunehmen, wenn er nicht „freiwillig“ mitmacht. Und an der Vermehrung sollen die Gestrandeten auch gehindert werden, was in den Augen der MNU jedes Mittel rechtfertigt. Ich fand „District 9“ hochgradig spannend und beklemmend und erschreckend real zugleich.
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Das war’s. Sechzehn Filme zum Thema Space bzw. Science Fiction. „Valerian“ und „Prospect“ habe ich nicht mehr geschafft. Der Horrorctober kann also kommen – allerdings schalte ich dann einen Gang zurück, auch wenn die ersten Kandidaten schon in den Startlöchern stehen.