Das Werk zum Wort ~ 13 : Kirche

In der dreizehnten Woche der Mitmach-Aktion „Das Werk zum Wort“ von Stepnwolf (30. März bis 5. April) geht es zur Kirche – hier nochmal, worum es bei dieser Challenge geht:

Das Wort „Leinwand“ hat mich auf die Idee gebracht, eines meiner eigenen Acrylbilder in dieser Ausgabe zu zeigen – für „meine“ Kirche habe ich mich von einer Serie von Lyonel Feininger inspirieren lassen und einfach eines seiner Bilder nachgemalt:

Ja, ich hänge ziemlich zurück – aber ich hole auf. Wir sehen uns beim Fußball.

Das Werk zum Wort ~ 12 : Leinwand

In der zwölften Woche der Mitmach-Aktion „Das Werk zum Wort“ von Stepnwolf (23. bis 29. März) suchen wir Werke zum Thema „Leinwand“. Hier nochmal, worum es bei dieser Challenge geht:

Eine Zeitlang habe ich es selbst mal mit dem Malen versucht, nachdem ich im Gerümpel einen Kasten mit Ölfarben gefunden hatte. Da es keinen Ölmalkurs an der Volkshochschule gab, habe ich dort einen Acrylmalkurs belegt – und das ist dabei herausgekommen:

Ein Weiher in der Eifel, an dem ich öfters war. Ist aber lange her. Seitdem hängt das Bild in meinem Treppenhaus.

Media Monday #604 : happy birthday …

… hört sich dann merkwürdig an, wenn das Geburtstagskind nicht mehr unter den Lebenden weilt. Noch merkwürdiger fühlt sich die „Gratulation“ an, wenn einem die Software des Online-Gästebuchs unterstellt, Spam verbreiten zu wollen, und nur weil man zuerst seinen vollen Namen eingegeben hat. Gut, dass sich das Problem so schnell beheben ließ. Nun aber zu erfreulicheren Dingen – nämlich zum aktuellen Media Monday:

Media Monday # 604

1. Federführend verantwortlich für die australisch-britische Serie „Upright“, die ich durch Zufall auf ard one entdeckt habe, ist Tim Minchin, der nicht nur eine der beiden Hauptrollen spielt, sondern auch das Drehbuch geschrieben hat und das Werk auch gleich noch mitproduziert hat.

2. Unter der Regie von David Fincher sind nicht nur Filme entstanden, sondern auch einige Musikvideos – darunter auch das zu dem Song „Freedom! ‘90“ von George Michael, der allerdings in dem gesamten Video nicht in einer einzigen Szene zu sehen ist – dafür aber jede Menge weltberühmter Models.

3. Henry Golding wäre ja eigentlich ein Kandidat, um die Rolle des nächsten Bond mit ihm zu besetzen (jedenfalls wenn’s nach mir ginge), aber da pokert man mit ganz anderen Namen und wesentlich höher.

4. Ich habe ja erst vor kurzem gelernt, dass die Glasgow School of Art, die ich in den 1990er Jahren zusammen besichtigt habe, nicht nur 2014 bei einem Brand stark beschädigt wurde, sondern es dort 2018 ein weiteres Mal gebrannt hat, kurz vor dem Abschluss der Restaurierungsarbeiten.

Ein Juwel der Arts-&-Crafts-Bewegung: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/ca/%27Glasgow_School_of_Art%27_JBU_011.jpg/1200px-%27Glasgow_School_of_Art%27_JBU_011.jpg

Seitdem könnte man meinen, dass man den Versuch eines erneuten Aufbaus aufgegeben hat, aber nein. Ein Abriss scheint nun tatsächlich vom Tisch zu sein.

5. Möchte man mich begeistern, so komme man mir mit einer interessanten, außergewöhnlichen oder brillianten Idee, und ich bin dabei. Kurzgeschichten, Romane und Gedichte von einem Bot anfertigen zu lassen, zählt allerdings nicht dazu. Diese Idee halte ich für hirnrissig und gefährlich. Warum, hatte ich schon in Teilen bei den ABC-Etüden ausgeführt, werde darauf aber garantiert nochmal eingehen.

6. Ein Genrewechsel in der singenden Zunft macht mich neugierig, aber nicht immer kann ich mich damit anfreunden. Für die von Gary Moore eingeschlagene Richtungsänderung vom Hardrock zum Blues konnte ich mich zum Beispiel damals weniger begeistern. Andersrum – wie bei AC/DC – wurde für mich eher ein Schuh draus.

Eher weniger auf dem Schirm hatte ich das, was Andrew Farriss in den letzten Jahren auf die Beine gestellt hat. War er in den 1980er und 1990er Jahren derjenige, der für INXS zusammen mit Michael Hutchence einen Großteil der Songs geschrieben hat, ist er nun eher im Genre der Countrymusik unterwegs, und das gar nicht mal so schlecht. Und weil’s grad so schön passt, und sein Co-Autor gestern seinen 63. Geburtstag gefeiert hätte, gibt’s jetzt ein Ständchen obendrauf. Aber nicht im Countrystil, sondern als Akustikversion mit Luft nach oben.

Cover me softly ::: Happy Birthday ::: https://www.youtube.com/watch?v=BI3CHLjG4K4

Den Song haben übrigens auch Bruce Springsteen, Green Day und die Goo Goo Dolls gecovert.

7. Zuletzt habe ich wenig Schlaf bekommen, und das war in der Nacht von Samstag auf Sonntag, weil mich ein an die Nieren gehendes Buch wachgehalten hat. Dem Autor habe ich schon ein ausführliches Feedback zukommen lassen.

Unsortierte Gedanken/Soundtrack of my life: Sky full of stars? – Stage full of candles!

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Wie schrieb ich neulich noch so schön als Kommentar zu den schlechtesten Filmremakes? Der einzige Vorteil von solchen Neuauflagen ist, dass man unbedingt das um Längen bessere Original sehen möchte (nicht genau mit diesen Worten, aber sinngemäß).  Jetzt lege ich noch eine Schippe drauf und erweitere um Konzertabende. Auslöser für diesen Beitrag ist ein Candlelight-Konzert, vom Veranstalter als „Candlelight Hommage an Coldplay“ deklariert, direkt nach einer „Candlelight Hommage an Ludovico Einaudi“.

Meiner Freundin sagte der Name des 1955 geborenen Pianisten und Komponisten nichts, aber bei Coldplay klingelte was. „Die größten Hits“ der britischen Band? Fix You“, „Trouble“, „Don’t Panic“ und zum Abschluss „Sky Full of Stars“ – kennt man alles, findet man gut, also nichts wie hin.

Vielleicht hätten wir es lassen sollen, denn schon der Erwerb der Karten war ein unerwarteter Hürdenlauf: Kauf nur online möglich statt an den üblichen Vorverkaufsstellen, bezahlen konnte man nur mit Kreditkarte oder Paypal (blöd, wenn man nichts davon hat), und dann muss (!) man zum Abschluss auch noch die App des Veranstalters auf sein Mobiltelefon laden… Barrierefrei hatte ich anders in Erinnerung. Wer nix sieht, hat dann eben Pech gehabt.

Aber da einen echten Skorpion nichts so schnell aufhalten kann, kaufte sie zwei Tickets für den Bereich, der hervorragende Sicht versprach, und tatsächlich hatte man auch nicht zu viel versprochen, was die Atmosphäre und das besondere Ambiente anging. Sky full of stars?

Das Original – https://youtu.be/VPRjCeoBqrI?list=RDEMuf6htoZivPnz-ZIwGU0dDA

Nein, aber dafür Stage full of candles…

the power of LED

Und dann ging es auch schon los, mit Clocks, und schon nach wenigen Takten wusste ich, was die Glocke schlagen würde: Da kann man den Pianisten noch so sehr als in der süddeutschen Jazzszene gefragten Musiker mit Diplom anpreisen – wenn selbst laienhaften Ohren wie den meinen nicht entgeht, dass fast kein Stück dabei ist, bei dem der Künstler nicht daneben greift, dann frage ich mich, ob es an mangelnder Vorbereitung oder extremem Lampenfieber liegt.

Sich ein- oder zweimal zu verspielen, kann passieren, obwohl es das nicht sollte, aber bei fast jedem der im Programm genannten Stücke?

— Clocks — Don’t Panic — Speed of Sound — Trouble — Fix You — Paradise — In My Place — Adventure of a Lifetime — Yellow — Warning Sign — The Scientist — Sky Full of Stars — So stand es im Programm…

So stand es im Programm, aber so fühlte es sich nicht an. Und daran hatte auch nicht das Navi schuld, das sich im Block neben mir plötzlich einschaltete und in voller Lautstärke die nächste Etappe ansagte. Den Applaus spendete ich dann mehr aus Höflichkeit, schon weil ich an diesem Abend die Erfahrung machen durfte, dass sich Dissonanzen für mich schmerzhafter anfühlen als die Stellen, an denen Chris Martin ins Falsett wechselt (eine Tonart, die ich nur wohldosiert genießen kann, wie zum Beispiel wie in „Lift me up“, von Bruce Springsteen). Wie gesagt, kann man da von mir Standing Ovations nicht von mir erwarten, und es gab auch keine.

Die Fünf-Sterne-Bewertungen auf der Seite des Unternehmens, das diese Reihe veranstaltet, kann ich nicht nachvollziehen, denn so schnell wie an diesem Abend hat noch kein Publikum den Saal verlassen. Da möchte ich nicht wissen, wie es bei der Hommage an Einaudi ausgesehen hat. Aber wie auch immer, nach dieser grenzwertigen Erfahrung weiß ich jetzt, dass meine Ohren trotz häufigen Hörens lauter Musik immer noch hervorragend funktionieren, außerdem hätte ich jetzt spontan Lust auf ein Konzert von Coldplay, wenn mir der denn Preis von über 200 Euro für eine Eintrittskarte nicht zu hoch wäre. Oder vielleicht doch Bruce Springsteen? Kostet vermutlich genauso viel, hält aber länger.

Das Überraschungspaket der Woche.

Muhaha. Mit diesem Foto wäre ich bei wortmans Fotoprojekt P10 in der vierten Woche richtig gewesen. Überraschung! Let’s party…

Originalwortlaut von den Veranstaltern der Tournee:

Due to the ongoing restrictions related to the COVID-19 pandemic and the uncertainty whether local authorities will be able to provide a safe environment in which our European fans can enjoy these shows, Evanescence and Within Temptation have had to postpone their highly anticipated co-headline ‘Worlds Collide’ Tour multiple times now. We are confident that the tour will finally take place this Fall and really look forward to seeing you all there! All tickets, including Meet & Greet packages and VIP upgrade tickets will remain valid for the new dates.

… und die Verschiebung der Worlds Collide Tour von Evanescence & Within Temptation geht in eine weitere Runde. Nach dem ursprünglichen Termin (11.4.2020) und dem 1. Ersatztermin (26.9.2021) hatten wir schon auf den neuen Ersatztermin (13.4.2022) gehofft. Aber nein: Wir haben einen neuen Ersatztermin: nicht das Schnapszahldatum 22.11.22, sondern einen Tag später: den 23. November 2022.

Tusch!

Media Monday # 516: kurze Wochen, die es in sich haben

Im Mai häufen sich die kurzen Wochen – Feiertagen sei Dank. Für mich hat sich der als „Vatertag“ bekannte Donnerstag „Christi Himmelfahrt“ eher wie ein Sonntag angefühlt, nur ohne den Media Monday.

An diesem vergangenen Feiertag konnte ich dann endlich mal wieder eine weitere Bildungslücke schließen, indem ich mir die Kassenschlager „Crocodile Dundee“ und „Crocodile Dundee 2“ hintereinander angesehen habe. Ein mit Werbung gespickter Fernsehsender hat es möglich gemacht. Die Bildqualität war verblüffend gut – und auch wenn die französische Flagge im Bild für mich neu war – dafür kam mir die Musik erstaunlich bekannt vor, weshalb ich sogleich recherchiert habe:

Ein ganzer Film in sechs Minuten, gefunden auf youtube –
https://www.youtube.com/watch?v=T9n1YTPwRRQ

Ist ja eigentlich logisch: Wenn ich als Sänger Geld in den Film investiere, dann soll die Musik meiner Band auch im Hintergrund auftauchen – dass sich das Projekt allerdings anders als gedacht entwickelt hat, hätte sich damals auch niemand träumen lassen. 47,7 Millionen Dollar (oder so) im Heimatland an den Kinokassen sprechen eine deutliche Sprache. So, genug vorab geschwätzt – nun kommen auch schon die sieben neuesten Lückentexte:

Media Monday # 516

1. Die Zeiträume zwischen Kinopremiere und Heimkinoauswertung habe ich schon gar nicht mehr im Blick – irgendwie ist mir hier der Überblick verloren gegangen.

2. Was mich mittlerweile wirklich schlaucht und fuchst, ist die Umstellung des Südwestfunks auf HD, denn jetzt bleibt sonntagabends der Bildschirm schwarz, und ich darf mir „Die Fallers“ in der Mediathek übers Handy angucken. Aber ich muss zurückrudern – es schlaucht mich zwar nicht, aber es fuchst mich.

3. Ich bin ja schon froh, dass ich immerhin eine umfangreiche DVD-Sammlung mein eigen nennen kann. Das passt zwar nicht zur zweiten Frage, aber who cares.

4. Es gibt tatsächlich etwas, dem ich entgegenfiebere, und das ist die Wiedereröffnung der Schirn – hoffentlich noch vor dem 29. August, denn bis zu diesem Termin wurde die Ausstellung „Magnetic North“ verlängert.

5. „Bridgerton“ ist ja auch so ein Phänomen, das ich komplett verpasst habe, obwohl ich mir sicher bin, dass mir diese Serie gefallen würde. Dafür bin ich jetzt an die erste Staffel von „Black Sails“ gekommen, der ich mich demnächst ausführlich widmen werde.

6. Wenn wieder jemand kritisiert, dass beispielsweise zu viel Regen die freien Wochenende verhunzt, dem halte ich entgegen, dass ich nie genug Regen haben kann. Wenn es erst mal aufhört, riecht es so frisch – und das Grün wirkt viel üppiger. PS: Sonne macht albern? Regen offensichtlich auch, denn sonst wäre nicht so ein Prolog wie der obige zustande gekommen. Meine Laune kann er jedenfalls nicht trüben.

7. Zuletzt habe ich mich an neuen ABC-Etüden versucht und ein neues Schreibprojekt zum Thema „Zeitreisen“ vorbereitet, und das war mit einer Menge Planung verbunden, weil ich nicht nur Logiklöcher vermeiden, sondern auch dem Werk ein ansprechendes, selbstgestaltetes Layout verpassen möchte.

Projekt ABC – I wie Inuksuk

Inuk – was? Und warum nicht INXS?

Wer bei Inuksuk an die Inuit (Eskimos) denkt, liegt nahe dran. Laut wikipedia verstehen die Inuit darunter „einen Gegenstand, der anstelle eines Menschen Aufgaben übernehmen kann“.

Diesen Inuksuk, der heute das I beimProjekt ABC“ *) von Wortman symbolisiert, habe ich im August 2019 bei Schietwetter in dem Park gegenüber unseres Hotels in Québec City entdeckt. Kaum zu glauben, dass zum Zeitpunkt der Aufnahme Hochsommer war und in Ostkanada beinahe Tropenklima geherrscht hat.

Einen Gegenstand, der für meinen Mann und mich Aufgaben übernommen hätte… so einen hätten wir oft gebrauchen können, aber nun weiß ich auch, warum wir in der Schweiz und in Schottland so gerne herumliegende Steine aufeinander getürmt haben.

Eine Tafel zu Füßen des Inuksuk erklärt übrigens, weshalb man ihn dort errichtet hat …

… links auf französisch, das ich nur rudimentär beherrsche – rechts in der Schriftsprache der Inuit, die auf Außenstehende wie mich wie Hieroglyphen wirken.

Im selben Eintrag bei Wikipedia steht übrigens auch, dass ein Inuksuk nicht nur die Flagge des Nunavut-Territoriums ziert, sondern auch den Olympischen Winterspielen von 2010 in Vancouver als Logo gedient hat.

Eine sehr nette Mitreisende, die ich während meiner Busrundreise durch den Osten Kanadas kennenlernen durfte, hatte übrigens für die Medaillenverleihung bei eben jenen Olympischen Spielen Karten gewonnen und durfte sich an der Show erfreuen, bei der u.a. auch die (2012 aufgelöste) Band aufgetreten ist, die ich verehre und die ebenfalls mit einem I anfängt.

Und somit schließt sich der Kreis.

*) Wortman und aequitasetveritas teilen in diesem Jahr die Mitmachaktionen im 14tägigen Wechsel unter sich auf: „Momentaufnahmen“ und „Projekt ABC“ – hier symbolisiert ein Foto jeden Buchstaben des Alphabets (ohne Ä, Ö und Ü).

Projekt ABC – E wie Erleuchtung

Wortman und aequitasetveritas teilen in diesem Jahr die Mitmachaktionen im 14tägigen Wechsel unter sich auf: „Momentaufnahmen“ und „Projekt ABC“ – hier symbolisiert ein Foto jeden Buchstaben des Alphabets (ohne Ä, Ö und Ü), und so steht mein E diesmal unter dem Motto „Alles ist erleuchtet“.

Alles ist erleuchtet, besser gesagt war – und zwar alle zwei Jahre, denn da fand bisher immer in den geraden Jahren die Luminale statt: Das Kunstprogramm, das die Ausstellung „Light and Building“ in Frankfurt am Main begleitet und sich mit den Jahren vom Nebenschauplatz zum eigentlichen Highlight entwickelt hat. So war es für mich jedenfalls in den Jahren 2012, 2014 und 2016.

2018 habe ich kein Verlangen nach einem Besuch dieser riesigen Veranstaltung verspürt, und 2020 ist sie wegen Corona ausgefallen. Nun kommen Fotos zu Ehren, die ich 2016 geschossen habe:

Das Kunstprojekt „Eclairez-vous“ (erleuchtet euch):

Die Eistüte war kein Beitrag zur Luminale, sondern ist die Leuchtreklame einer Eisdiele in der Innenstadt.

Und wenn wir schon bei Kunst sind…

The letter E – ein Siebdruck, der bei mir im Treppenhaus hängt (in den 90er Jahren während meines Irlandurlaubs vom Künstler in Killarney persönlich erworben):

… und dazu dudeln darf das Album „Elegantly Wasted“

Media Monday # 504 : Der Frühling naht …

… und ich habe einen ersten Eindruck davon gewinnen können. Ob das so bleibt? Keine Ahnung, was aber als feste Konstante bleibt, ist der Media Monday – auf den ich mich nach einer Menge kreativen Outputs zu den ABC-Etüden wie jeden Sonntag freue:

Media Monday # 504

1. Man mag ja von den steigenden Temperaturen halten was man will, aber ich für meinen Teil fand es mal ganz schön, von Vogelgezwitscher geweckt zu werden und die wärmenden Sonnenstrahlen im Gesicht zu spüren – da ging es mit meiner Laune gleich bergauf, auch wenn früher Pollenflug damit einhergeht.

2. Als Ausgleich für fehlende Kinobesuche leihe ich mir fleißig DVDs aus. Reizen würde mich aber auch mal wieder ein Museumsbesuch, wenn auch erst mal nur virtuell – auf die kommende Ausstellung kanadischer Malerei von 1910 bis 1940 in der Frankfurter Schirn freue ich mich jetzt schon.

3. Hätte man mir vor einem Jahr erzählt, dass ich hier ganz alleine vor mich hin werkeln muss, hätte ich es nicht geglaubt.

4. So vieles ist auch so ein lupenreines Retortenprodukt, das mir jetzt überhaupt nicht einfallen will.

5. Manchmal glaube ich, ich sollte besser endlich mit dem Sportprogramm anfangen.

6. Bis vor kurzem habe ich ja nicht einmal geahnt, dass es Skispringen auch bei den Frauen gibt.

7. Zuletzt habe ich mir mal eine frühe Bettruhe gegönnt, und das war für mich seit langem eine erholsame Abwechslung, weil ich schon lange nicht mehr so herrlich geschlafen habe.

Mein Kinojahr 2020 : Es lebe die Vielfalt im Februar

 

Meinen Rückblick auf den Februar gibt es an einem historischen Datum, dem 29. Februar – einen Tag, der nur alle vier Jahre im Kalender steht. In der Theorie ein Tag mehr zum Ins-Kino-Gehen, aber aus familiären Gründen musste ich meinen letzten Filmabend auf den Tag davor legen.

Filmtechnisch gingen der Januar und der Februar ineinander über. Ein Wochenende im Zeichen des Films? Nicht ganz, aber zwei Kinoabende hintereinander hatte ich erst letzten September (am 28. und 29.) – diesmal fielen die beiden Filme auf den 31. Januar und den 1. Februar, mit dem absoluten Kontrastprogramm: zuerst eine australische Filmbiografie in einem nahezu leeren Kino, am nächsten Tag eine neuseeländische Satire in einem komplett ausgebuchten Kino.

Die in der Überschrift genannte Vielfalt bezieht sich diesen Monat aber nicht nur auf die Art der Vorstellungen, sondern auch ihre Uhrzeiten. Da ist diesmal das ganze Spektrum dabei: Matinee, Vorstellung am frühen Abend, beliebteste Tageszeit und Nachtprogramm. Hier kommt meine Retrospektive des Februars unter dem Stichwort „Cinema-Scope“ – pro & contra beziehen sich nicht immer auf den Film, sondern teilweise auf die Vorstellung an sich:

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Februar

1. Februar – 19:30 Uhr – Astor, Frankfurt: Jojo Rabbit   +++   8. Februar – 23:00 Uhr – Cinestar Metropolis, Frankfurt: „The Lodge“   +++   15. Februar – 21:00 Uhr – Harmonie, Frankfurt: „La Gomera – verpfiffen und verraten“  +++   23. Februar – 11:15 Uhr – Cinéma Frankfurt: „Südwestengland für Fortgeschrittene“   +++   28. Februar – 20:05 Uhr – Cinemaxx Offenbach: „The Gentlemen

Nach meinem Ausflug nach Darmstadt war ich auf den Geschmack gekommen, mal woanders als sonst Filme zu sehen. Der nächste Kandidat auf meiner Liste war Jojo Rabbit von dem neuseeländischen Regisseur Taika Waititi. Bisher kannte ich nur seine Fake-Dokumentation „5 Zimmer Küche Sarg“ von 2014 über eine Vampir-WG. Und das habe ich auch erst jetzt herausgefunden. Den Trailer zu „Jojo Rabbit“, dem zehnjährigen Hitlerjungen Jojo Betzler, der den Führer zum imaginären Freund hat und der eines Tages entdeckt, dass seine Mutter (Scarlett Johansson) ein jüdisches Mädchen versteckt, fand ich so herzerwärmend und gleichzeitig so herrlich absurd, dass die Satire schon letztes Jahr zum Top-Kandidaten auf meiner „Will ich sehen“-Liste wurde. Gesehen und für positiv befunden.   +++   Pro: Der skurrile Plot und die „Gespräche“ zwischen Jojo und dem imaginären Freund  +++Kontra: nichts.


Eine Filmzeitschrift beschreibt The Lodge als eiskalten Psychothriller mit zermürbenden Bildern und vergibt für das Drama mit Alicia Silverstone und Richard Armitage vier von fünf Punkten. Dafür, dass sich solche Bewertungen nicht immer mit meinen Eindrücken decken, ist dieser Film den ich am 8. Februar im Spätprogramm gesehen habe, ein interessantes Beispiel, wobei ich das Attribut „unterkühlt“ für durchaus passend halte. Dass ich den Film trotz „nur“ 109 Minuten Laufzeit streckenweise als langatmig empfand, lag nicht daran, dass ich ihn in der 23-Uhr-Vorstellung gesehen habe. Den gleichen Eindruck hätte ich auch um 18:00 oder 20:00 Uhr gehabt: Erstens erinnerte mich der Schauplatz (eingeschneite Hütte am See, mitten im Nirgendwo) doch sehr an den Horror-Klassiker „The Shining“, und zweitens empfand ich die Darsteller in diesem kammerspielartigen Drama über ein eskalierendes Familienwochenende mitten im Nirgendwo als zu distanziert, um mit ihnen mitfühlen oder eine Beziehung zu ihnen aufbauen zu können. Dabei hätte man aus dem Thema des verzweifelten Versuchs, von den Kindern als neue Partnerin des Vaters akzeptiert zu werden, durchaus mehr machen können.  +++   Pro: Die Auflösung der mysteriösen Situation,bevor sie vollends aus dem Ruder läuft.  +++   Kontra: Leider halte ich Richard Armitage in seiner Rolle als größtenteils abwesender Familienvater für unterfordert.


Eine Woche später gab es das meteorologische und geografische Kontrastprogramm – mit „La Gomera – verpfiffen und verraten“, Rumäniens Anwärter auf den Oscar in der Kategorie „Bester ausländischer Film“ mit dem klassischen Motiv des Gangsterfilms, der Femme Fatale. Es geht um 30 Millionen Euro: Ein korrupter Polizist, der mit der rumänischen Mafia gemeinsame Sache macht, soll Informationen über den inhaftierten Matratzenfabrikanten Zsolt (Sabin Tambrea, Ku’damm 56) herausbekommen, da nur der weiß, wo das Geld geblieben ist. Die Zeit drängt, denn verschiedene Gruppen wollen Zsolt befreien, und so bespitzelt jeder jeden. Um seiner nervigen Vorgesetzten Magda und deren Überwachung zu entkommen, setzt er sich auf die Kanareninsel La Gomera ab, um dort die Pfeifsprache „Silbo“ zu erlernen, mit denen sich die Ganoven verständigen. Als „Dolmetscherin“ fungiert die schöne Gilda, die zur Mafia gehört und mit der er in Bukarest „zum Schein“ eine heiße Affäre hatte. Klingt verwirrend, war es auch. Für mich war es einer der Filme, bei denen es auch die DVD getan hätte.   +++   Pro: Handlung & Landschaft, Zwischentitel in den Farben des Regenbogens.  +++   Kontra: Leider war die Handlung stellenweise etwas wirr.


Zur Vorbereitung auf meinen Sommerurlaub besuchte ich am 23. Februar einen Lichtbildervortrag im Cinéma in Frankfurt mit dem Titel „Südwestengland für Fortgeschrittene“ – aber da es ich bei dieser Veranstaltung um keinen Film handelt, zählt sie auch nicht dazu. Deshalb gibt es auch kein Pro und Contra.


Dafür aber gibt es noch eine kurze Bemerkung zu meinem letzten Kinobesuch im Februar. Nach einer extrem stressigen Woche hatte ich keine Lust mehr, bis nach Frankfurt zu fahren, also blieb ich in Offenbach und schaute mir die Gangsterkomödie The Gentlemen von Guy Ritchie mit Starbesetzung an: Matthew McConaughey (als Oberhaupt eines Cannabis-Imperiums), Charlie Hunnam (als dessen rechte Hand), Michelle Dockery (als dessen Ehefrau), Colin Farrell (als schmieriger Box-Coach) und Hugh Grant (als Erpresser)… eine wirklich „reizende“ Gesellschaft, die so „over the top“ agiert und mit derartig übertriebenen Sprüchen glänzt, dass ich das Gefühl hatte, der Film nimmt sich komplett selbst auf die Schippe. +++   Pro: Hugh Grant als selbstgefälliger Erpresser, schräge total an den Haaren herbeigezogene Story, Kostüme und Gags am Rande der Geschmacklosigkeit  +++   Kontra: die Deppen im Publikum, die lieber quatschten und ständig auf dem Smartphone daddelten.

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