Die 5 besten am Donnerstag : Die fünf besten Kinderbücher


 

Bei den „5 besten am Donnerstag“ auf Goranas Blog habe ich ja schon lange nicht mehr mitgemacht, doch das heutige Thema kommt mir gerade recht, weil ich eins davon auf dem Stapel der Bücher liegen habe, die ich schon lange einmal lesen wollte; und ganz zufällig gehört es in die Kategorie

 

Die 5 besten Kinderbücher

 

aber als Kind habe ich es nie gelesen, dafür aber jede Menge anderer Bücher – aus unterschiedlichen Genres. Die typischen Kinderbücher waren eher seltener darunter zu finden; diese habe ich erst im Teenager- und Erwachsenenalter gelesen. Meine Top Five habe ich chronologisch geordnet (das älteste zuerst):

No. 1 – von 1844: „Der Struwwelpeter“ von Heinrich Hoffmann

Ich wage zu behaupten, dass trotz der darin drastisch beschriebenen Folgen wie z.B. die abgeschnittenen Daumen oder das in Flammen stehende Paulinchen mit dem Feuerzeug, meine Kinderseele keinen Schaden erlitten hat. Einige Verse kann ich sogar jetzt noch rezitieren: „Was kann denn dieser Mohr dafür, dass er so weiß nicht ist wie ihr?“ (Die Geschichte von den schwarzen Buben), „Wo der Wind sie hingetragen, ja, das weiß kein Mensch zu sagen.“ (Die Geschichte vom fliegenden Robert) oder „Und die Mutter blicket stumm auf dem ganzen Tisch herum.“ (Der Zappelphilipp).

 

 

 

No. 2 – von 1865: „Alice im Wunderland“ von Lewis Caroll

Das Besondere an diesem wunderbaren Stück Nonsensliteratur, das Charles L. Dodgson für Alice Liddell geschrieben hat, sind die wunderbaren Illustrationen von John Tenniel.

 

No. 3 – von 1906/1907: „Wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“ von Selma Lagerlöf

Für dieses Werk, das sie in der Absicht geschrieben hat, den schwedischen Schulkindern ein Lesebuch zu schaffen, wurde Selma Lagerlöf der Literaturnobelpreis verliehen, und es ist für mich eine wahre Schatzkiste voller Sagen und ausufernder Landschaftsbeschreibungen. Eine meiner Lieblingsstellen ist diese:

Eine große Schar Seehunde schwamm eilig auf die Insel zu, und als der Fischer merkte, dass die Seehunde an Land kriechen wollten, bückte er sich nach seinem Spieß, den er im Boot liegen hatte. Doch als er sich wieder aufrichtete, sah er keine Seehunde mehr; statt der Seehunde standen wunderschöne junge Mädchen am Strande, im grünen, lang nachschleppenden seidenen Gewändern, jede mit einer Perlenkrone auf dem Kopfe. Da wußte der Fischer, wen er vor sich hatte, nämlich die Meerweibchen, die auf den öden Schären weit draußen im Meere wohnten. Sie hatten ihre Seehundgewänder nur übergeworfen, um ans Land zu schwimmen, wo sie sich im Mondschein auf den grünen Inseln vergnügen wollten.“

Selkies kannte man also nicht nur in Schottland und Irland.

Themenwoche 09 Dunvegan Seal

No. 4 – von 1951: „Geli, die Fremde“ von Hans Erich Seuberlich

Eines meiner Lieblingsbücher ist diese rührende Geschichte um ein Mädchen, das zu Fuß aus Rumänien nach Österreich flieht und erst nach langer Zeit Freunde in ihrer neuen Heimat findet. Was mir an den Büchern von Herrn Seuberlich generell gefällt, ist, daß dem jugendlichen Publikum keine heile Welt vorgegaukelt wird.

 

 

 

No. 5 – von 1973: „Momo“ von Michael Ende

Die Geschichte von den grauen Herren, die den Menschen die Zeit und alles Lebenswerte stehlen, nachdem sie ihnen erfolgreich weisgemacht haben, wie sie jede Menge Zeit sparen können, wurde zwar auch verfilmt, aber den Film habe ich nie gesehen. Besonders faszinierend finde ich die Schildkröte Kassiopeia, die Momo immer gerade dahin lotst, wo die Grauen Herren nicht sind. Zwar hatte ich Mühe, mich zwischen „Momo“ und „Die unendliche Geschichte“ zu entscheiden, weil ich beide sehr mag. Da aber vermutlich die meisten auf „Die unendliche Geschichte“ kommen, wollte ich den Focus mal auf ein anderes Buch von Herrn Ende lenken.

Und damit bin ich auch schon wieder am Ende mit meiner Aufstellung. Hat Spaß gemacht.

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