Media Monday #539 : Buchmesse

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Da wollte ich zwar hin, weil Kanada das Gastland war und die Veranstalter mit einer Leonard-Cohen-Ausstellung aufwartete, aber mein Versuch, eine Karte online zu buchen, scheiterte an den angebotenen Bezahlmöglichkeiten. Überraschung! Gut, die Fitteste war ich sowieso nicht, also blieb es bei dem Besuch des Films, mit dem das Fantasy Filmfest in Frankfurt am Main eröffnet wurde: Gunpowder Milkshake. Ich habe nicht schlecht gestaunt, als die Serienkillerinnen ausgerechnet in einer Bibliothek ihr Hauptquartier haben.

Kein stiller Ort zum gepflegten Rückzug – https://i0.wp.com/theopiatemagazine.com/wp-content/uploads/2021/07/Screen-Shot-2021-07-20-at-11.53.53-PM.png

Gute Bücher kann man eben nie genug haben. Laut der Bibliothekarin braucht die tatkräftige Frau von heute einen Roman von Jane Austen (Pride and Prejudice), Charlotte Brontë (Jane Eyre) und Literatur von Virginia Woolf (A room of one’s own)… ach ja, und einen Krimi von Agatha Christie sowieso. Wie der aber in diesen illustren Kreis hineinpasst, kann ich nicht verraten, ohne zu spoilern. Deshalb lasse ich es an dieser Stelle erst mal damit gut sein. So, und nun zum aktuellen Media Monday

Media Monday # 539

1. Ein Film, der mich rundum begeistert hat, ist „Gunpowder Milkshake“, im Begleitheft zum Fantasy Filmfest als blutig, komisch und spannend beschrieben – und da hat man mir nicht zu viel versprochen. Die Story um eine hartgesottene Serienkillerin (Karen Gillan), die ihr Mutter (Lena Headey) nach 15 Jahren wiedertrifft und sich gleichzeitig gegen einen Haufen ihr gar nicht wohlgesonnener „Kollegen“ in diversen Prügeleien und Schießereien behaupten muss, ist dermaßen schrill, absurd und tarantinomäßig in Szene gesetzt, dass es zum Abschluss tosenden Applaus vom Kinopublikum gab.

2. Eine Serie, die einen vernünftigen Abschluss hat, der nicht zu weiteren Aufgüssen und noch mehr Staffeln verleitet, ist nicht leicht zu finden. Gelungen ist dieses Kunststück im Fall von „Sons of Anarchy“, „Orphan Black“ und – o Wunder – „Desperate Housewives“ – außerdem darf an dieser Stelle auf keinen Fall „Babylon 5“ ausgelassen werden.

3. Ein Buch, das ich zur Zeit lese und das witzigerweise in einer Szene von „Gunpowder Milkshake“ ganz kurz eingeblendet wird, ist von Virginia Woolf geschrieben worden und trägt den Titel „Ein Zimmer für sich allein“.

4. Ein Ensemble, das sich immer wieder aufs Neue bewährt hat, und sei es in wechselnder Besetzung, ist das von American Horror Story.

5. Eine Prämisse, die fehlt, ist ein Garant für eine Geschichte ohne Qualität – schon seit Aristoteles, mit anderen Worten: Eine gute Geschichte braucht eine Hauptfigur, einen Konflikt und eine Lösung sowie einen Wandel, den die Hauptfigur durchmacht.

6. Ein Setting, das durch seine Schmuddeligkeit „SAW“ in nichts nachsteht, ist das von The Hole von 2001, mit Keira Knightley und Thora Birch in den Hauptrollen. So ein Bunker im Wald ist halt keine Wohlfühloase, auch wenn ihn einige für eine coole Party-Location halten.   https://de.wikipedia.org/wiki/The_Hole_(2001)

7. Zuletzt habe ich den Abend im Kino verbracht, und das war eine echt coole Zeit, weil alles gestimmt hat: der Film, das Kino und das Publikum.

9 Kommentare zu “Media Monday #539 : Buchmesse

  1. Pingback: Media Monday #539: Zurück in die Zukunft, The Goldbergs, Es, The Book of Mormon | Sneakfilm - Kino mal anders

  2. „Gunpowder Milkshake“ steht auf meiner Kinofilmliste für dieses Jahr, der Film startet am 2. Dezember regulär.

    Ich war am Samstag für ein paar Stunden mit einer Freundin auf der Frankfurter Buchmesse. Wir sind aber die ganze Zeit nur durchgelaufen. Für mich war es das erste Mal und ich hoffe, dass sonst mehr geboten wird. Manche Bereiche waren gähnend leer, Die größten Hingucker waren für mich die Cosplayer 😉

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